Der betroffene Betrieb befindet sich in der spanischen autonomen Gemeinschaft Aragonien, einem der größten Corona-Hotspots des Landes, in dem seit dem Ausbruch der Pandemie insgesamt knapp 260.000 bestätigte Infektionen und über 28.000 testpositive Todesfälle gemeldet wurden, teilt die BBC mit. Dem Landwirtschaftsminister Joaquín Olona zufolge solle mit der Massentötung der Pelztiere das Risiko einer möglichen Tier-Mensch-Übertragung vermieden werden.
Der erste Ausbruch der Corona-Infektion wurde bereits im Mai registriert, als die Frau eines Mitarbeiters der Farm positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Seitdem wurde die Infektion auch bei ihrem Mann sowie bei dessen sechs Kollegen nachgewiesen. Nach dem Vorfall wurden alle Nerze des Betriebs isoliert und unter verstärkte Beobachtung gestellt.
Nachdem alle Pelztiere einem umfangreichen Test auf das Virus unterzogen wurden, wurde die Infektion bei 87 Prozent der Exemplare bestätigt. Und obwohl bisher immer noch keine verlässlichen Nachweise einer möglichen Übertragung des Coronavirus von Tieren auf Menschen oder umgekehrt vorliegen, soll mit der Ausrottung der gesamten Nerzpopulation eine potenzielle Ausbreitung des Virus in der Region verhindert werden.
Auf ähnliche Weise mussten schon Anfang Juni mehrere Hundert Nerze auf insgesamt acht Farmen in den Niederlanden getötet werden. Dort sollen zumindest zwei Infektionen mit der Erreger der Lungenkrankheit COVID-19 auf eine Ansteckung durch die Pelztiere zurückzuführen gewesen sein. Tierschützer hatten versucht, die Räumung der Betriebe mit einer einstweiligen Verfügung zu verhindern. Aus Angst, dass Pelztier-Farmen ein bleibender Infektionsherd sein könnten, hatte das Gericht am Ende jedoch grünes Licht für die Schlachtungen gegeben.
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