Kein landesweiter Lockdown in Frankreich im Falle einer neuen großen Corona-Welle

Die französische Regierung will im Falle einer neuen großen Corona-Welle keinen landesweiten Lockdown mehr verhängen. Das teilte der neue Regierungschef des Landes in einem Interview mit und wies darauf hin, dass man auf lokale Maßnahmen zurückgreifen werde.

Der neue französische Premierminister Jean Castex verkündete am Mittwoch, dass im Falle eines neuen großen Coronavirus-Ausbruchs kein landesweiter Lockdown erfolgen werde. Man wolle auf gezielte, lokale Maßnahmen setzen.

Die vorherige französische Regierung erzwang von Mitte März bis zum 11. Mai eine strenge landesweite Ausgangssperre, um zu versuchen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Einige Beschränkungen für öffentliche Versammlungen bestehen nach wie vor. Castex sagte gegenüber dem TV-Sender BFM:

Wir müssen für eine zweite Welle bereit sein, würden aber nicht zu einer allgemeinen Ausgangssperre wie im März übergehen, da dies schreckliche wirtschaftliche und menschliche Konsequenzen hat.

Jeder neue Lockdown wird ins Visier genommen werden.

Castex hat für die verbleibenden zwei Jahre der Amtszeit von Präsident Emmanuel Macron ein neues Team zusammengestellt. Der neue Premierminister erklärte, dass die Gespräche mit Gewerkschaften und Arbeitgebern über Macrons Rentenreformen, die während des Lockdowns gestoppt wurden, vor dem 20. Juli wieder aufgenommen würden.

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