Es geht wieder los: Nach Lettland verbannt auch Litauen Fernsehprogramme von RT

Litauen ist dem Beispiel seines Nachbarn Lettland gefolgt und hat fünf Fernsehprogramme auf seinem Staatsgebiet verboten. Die Begründung für diese Entscheidung war bizarr und falsch – ebenso wie in Lettland letzte Woche.

Die litauische Regulierungsbehörde rechtfertigte ihren Schritt damit, dass RT von dem russischen Journalisten Dmitri Kisseljow geleitet werde, der unter EU-Sanktionen steht. Die Beamten in Vilnius haben jedoch außer Acht gelassen, dass Kisseljow nichts mit RT zu tun hat. Er leitet eine ganz andere Nachrichtenagentur, nämlich Rossija Sewodnja.

Der Chef der litauischen Regulierungsbehörde, Mantas Martisius, bestätigte am Mittwoch, dass es bei der Entscheidung "nicht um Verstöße" von RT selbst gehe, sondern um die Tatsache, dass Kisseljow auf der Sanktionsliste der EU steht.

Offensichtlich hat Martisius nicht die Erklärungen von RT gelesen, in der der Unterschied zwischen den beiden Medien erklärt wird. Die Informationen sind auch bei Google leicht zugänglich.

Die Internationale Journalisten-Föderation hatte zuvor die Entscheidung Lettlands verurteilt, die Ausstrahlung von RT-Fernsehprogrammen zu verbieten. Die Organisation bezeichnete dies als "klaren Akt der Zensur". Der Schritt verletze die Pressefreiheit, hieß es.

Das jüngste Verbot soll am Donnerstag in Kraft treten. 

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