Der Vorfall passierte im Nordwesten von Bosnien-Herzegowina, an der unmittelbaren Grenze zu Kroatien. Ein Mann soll offenbar in den Wäldern gewildert und dabei einen Migranten erschossen haben. Der 68-Jährige hatte sich im Laufe des gestrigen Tages selbst der Polizei gestellt. Er ist ein bosnischer Staatsbürger. Demnach soll es sich bei dem tödlichen Schuss um einen Unfall gehandelt haben. Der Mann habe offenbar in dem Gebiet rund um den Ort Kulen Vakuf gewildert, hieß es in den Berichten lokaler Medien. Eine Verkettung unglücklicher Umstände habe letztendlich zu dem tragischen Vorfall geführt.
Am Donnerstagmorgen alarmierten Bewohner des Ortes die Polizei und Rettungskräfte, als mehrere Migranten einen Mann zu einem lokalen Bahnhof gebracht hatten. Die eingetroffenen Rettungskräfte konnten jedoch nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Nach Angaben lokaler Medien soll eine Gruppe von Migranten offenbar versucht haben, durch das bewaldete Gebiet die nahegelegene Grenze zu Kroatien zu überqueren. Das Opfer, das inzwischen als 21-jähriger Afghane identifiziert wurde, sei von einem Schuss in den Rücken getroffen worden. Nach Angaben der Behörden soll der mutmaßliche Täter offenbar mit einer Schrotflinte geschossen haben. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und muss nun die Umstände des Vorfalls klären.
Rund 7.000 illegal ins Land Eingereiste sollen sich in dieser Region aufhalten
Im Nordwesten des Landes im Kanton Una-Sana sollen sich derzeit rund 7.000 Migranten aufhalten, die zuvor illegal entweder aus Serbien oder Montenegro nach Bosnien-Herzegowina eingereist waren. Rund 3.000 von ihnen seien in den Migrantenlagern der Orte Bihać und Velika Kladuša untergebracht. Die anderen rund 4.000 würden in verlassenen Häusern, auf der Straße oder in den nahegelegenen Wäldern hausen. Sie alle wollen die Grenze zu Kroatien passieren, um ihre Flucht in andere Länder der EU fortsetzen zu können.
Mit dem schönen Wetter und den gelockerten Maßnahmen, die zuvor zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Bosnien-Herzegowina verhängt wurden, hat auch die illegale Migration wieder stärker zugenommen.
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