Türkische Medienberichte: Mindestens 20 Soldaten bei Luftangriff in Syrien ums Leben gekommen

In der syrischen Provinz Idlib sind am Donnerstagabend bei einem Luftangriff mindestens 20 türkische Soldaten ums Leben gekommen und Dutzende verletzt worden, berichten türkische Medien. Präsident Erdoğan hat ein Sicherheitstreffen einberufen, um die Lage zu besprechen.

Bereits am Nachmittag kam es zu einem Abschuss einer offenbar türkischen Aufklärungsdrohne in Idlib durch die syrische Armee, die das Schlachtfeld über der Stadt Saraqib filmte. Außerdem kursieren Videos von Soldaten, die zeigen, wie diese mit schultergestützten Boden-Luft-Flugabwehrraketen, sogenannten MANPADS, auf Kampfjets schießen. 

Ob der Luftangriff am Abend im Zusammenhang mit diesen Geschehnissen steht, ist unklar. Fest steht, dass ein Haus bombardiert wurde, das als Kommandostab der türkischen Streitkräfte benutzt wurde. Dabei kamen unterschiedlichen Angaben zufolge bis zu 34 türkische Soldaten ums Leben, Medien sprechen von mindestens 20 Toten. 

Die Regierung in Ankara bestätigte nach der Einberufung eines Sicherheitstreffens unterdessen neun Todesopfer, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu Agency berichtet. 

Allerdings berichtet der Gouverneur der türkischen Provinz Hatay, dass 29 Soldaten ums Leben kamen und widerspricht damit den offiziellen Regierungsangaben. Lokale Augenzeugen aus Reyhanlı wollen sogar 58 Todesopfer gesehen haben, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

Die sehr schnelle Informationsverbreitung über den Luftschlag durch soziale Netzwerke hat die türkische Regierung in Bedrängnis gebracht. Jetzt reagierte sie mit der Schließung von Twitter, Facebook, Instagram und Messenger in der Absicht, wieder die Kontrolle über die Informationen zu erlangen.

 

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