Türkische Militärs erscheinen nicht zu vereinbarten russisch-türkischen Patrouillen in Syrien

Als Folge bewaffneter Auseinandersetzungen zwischen der Türkei und Syrien blieben türkische Militärs einer gemeinsamen Patrouille mit russischen Soldaten in Syrien fern. Das russische Versöhnungszentrum rief die Kontrahenten derweil zum Verzicht auf Provokationen auf.

Türkische Militärs sind nicht wie vereinbart zu einer gemeinsamen Patrouille mit russischen Soldaten in Syrien erschienen, teilt die russische Nachrichteagentur Spuniknews mit. Die russische Militärpolizei musste diese dann laut dem Versöhnungszentrum in Syrien allein absolvieren. Der Leiter des Versöhnungszentrums, Generalmajor Juri Borenkow, sagte am Montag:

Wegen des Nichterscheinens der türkischen Seite bei der gemeinsamen Patrouille haben die Einheiten der russischen Militärpolizei die Patrouille allein über die folgende Route absolviert: Kobani – Kontrollpunkt Garib – Harab-Nas – Itviran-Takhtani – Badfik – Itviran-Faukani – Kontrollpunkt Garib – Kobani in der Provinz Aleppo.

Das russische Versöhnungszentrum in Syrien rief die Anführer der illegalen bewaffneten Gruppierungen in Syrien zum Verzicht auf Provokationen und zum Übergang zu einer friedlichen Regelung auf.

Türkische Jagdflugzeuge griffen am Montag laut dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan mindestens 40 Ziele im Nordwesten Syriens an. Somit reagierte Ankara auf den jüngsten Beschuss des türkischen Militärs durch syrische Regierungskräfte.

Zuvor hatte das türkische Verteidigungsministerium gemeldet, dass fünf türkische Soldaten bei Zusammenstößen mit der syrischen Armee in der syrischen Provinz Idlib ums Leben gekommen seien. Neun weitere türkische Soldaten seien verletzt worden.

Russischen Militärbehörden zufolge hatte das syrische Militär keine Kenntnisse von der Bewegung des türkischen Konvois, der somit versehentlich beschossen worden sei.

Russisch-türkisches Memorandum

Im Oktober hatten die Präsidenten Russlands und der Türkei, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdoğan, in der südrussischen Stadt Sotschi ein Zehn-Punkte-Memorandum unterzeichnet. Demnach sollen die russische Militärpolizei und der syrische Grenzdienst beim Abzug der kurdischen Volksmilizen und ihrer Waffen aus der 30-Kilometer-Pufferzone an der syrisch-türkischen Grenze Unterstützung leisten.

Zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu mitgeteilt, dass die Kurden ihren Rückzug vorfristig vollzogen hätten und Russland und die Türkei nun mit gemeinsamen Patrouillen beginnen würden.

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