Die Offensive der syrischen Armee zur Befreiung der letzten von Dschihadisten kontrollierten Provinz Idlib gefährdet nicht nur die Herrschaft der Terrororganisation Hai'at Tahrir asch-Scham (HTS), sondern auch die strategischen Pläne der Türkei in der Region. Deshalb drohte Präsident Erdoğan vergangene Woche mit "extremsten Optionen", sollte die von Russland unterstützte Offensive nicht unverzüglich gestoppt werden.
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Um den Drohungen Nachdruck zu verleihen, schickte die Türkei am Sonntag drei Konvois mit schwerem Kriegsgerät über die Grenze in Richtung Idlib und Aleppo. Zuvor hatte das türkische Militärkommando das Gebiet rund um die strategisch wichtige Autobahn zwischen Aleppo und Latakia zur Kampfzone erklärt. Das könnte darauf hindeuten, dass die Türkei offensichtlich bereit ist, aktiv gegen die syrische Offensive einzugreifen und die Dschihadisten der HTS zu verteidigen.
Damit vergrößert sich das Risiko einer ungewollten Eskalation zwischen Russland und der Türkei, deren Auswirkungen nicht nur auf Syrien begrenzt blieben. Türkische Truppen könnten bei Kämpfen Opfer von russischen Luftangriffen werden oder sich sogar auf dem Schlachtfeld einander begegnen. Die nächsten Tage werden zeigen, wie weit Erdoğan tatsächlich bereit ist zu gehen, um Idlib im türkischen Einflussbereich zu halten.
"Von Idlib nach Berlin"
Unterdessen protestierten syrische Flüchtlinge, die vor den Kämpfen in Idlib in die Türkei geflohen sind, gegen den Krieg und gegen die geschlossenen EU-Grenzen. Mit Transparenten wie "Von Idlib nach Berlin" bekundeten sie ihre Absicht, wohin sie sich gerne auf den Weg machen würden.
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