Eine Erklärung des iranischen Militärs, die auf staatlichen iranischen Medienkanälen veröffentlicht wurde, ist als erste Bestätigung iranischer Beamter erfolgt, dass eine Rakete und nicht ein Triebwerksbrand den Absturz des ukrainischen Passagierjets am vergangenen Mittwoch verursacht hat. In der Erklärung wurde betont, dass der Abschuss "unbeabsichtigt" war und die Verantwortlichen mit Konsequenzen zu rechnen haben.
Die Erklärung folgt auf eine Reihe widersprüchlicher Presseberichte über das Schicksal des Flugzeugs sowie auf Behauptungen der Vereinigten Staaten und Kanadas, dass das Flugzeug durch einen Anti-Luft-Raketenangriff zum Absturz gebracht wurde. Der Iran bestritt dies anfangs, und zwar in Erwartung einer Untersuchung. Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif schrieb auf Twitter:
Ein trauriger Tag. Erste interne Untersuchungen der Streitkräfte haben ergeben: Menschliches Versagen in Zeiten der Krise, ausgelöst durch US-Abenteuertum, haben zu (diesem) Desaster geführt. Unser aufrichtiges Bedauern, unsere Entschuldigung und unser Beileid gilt unserem Volk, den Familien der Opfer und den anderen betroffenen Nationen.
Der Vorfall ereignete sich nach einem iranischen Raketenangriff auf US-Basen im Irak, der als Vergeltung für einen US-amerikanischen Mordanschlag auf den hochrangigen iranischen Kommandanten Qassem Soleimani durchgeführt wurde.
Laut offiziellen Angaben der iranischen Streitkräfte nährte sich das Flugzeug nach einem Wendemanöver einer "sensiblen" Position der Revolutionsgarde. Das "menschliche Versagen" erfolgte aufgrund der angespannten Lage, nachdem die Luftabwehr in höchste Alarmbereitschaft versetzt wurde und es Berichte gab, dass einige der US-Fluggeräte außerhalb des iranischen Luftraums sich "strategischen Zentren" nähern könnten. Es werde "fundamentale Reformen im Operationsprozess" geben, damit sich solch ein tragischer Fehler nicht wiederholen kann. Die für den Abschuss verantwortlichen Personen werden vor ein Militärgericht gestellt, hieß es in der Erklärung weiter.
Bei dieser Tragödie kamen 176 Menschen ums Leben, darunter 82 Iraner, 63 Kanadier, elf ukrainische Besatzungsmitglieder und mehrere Personen anderer Staatsangehörigkeit.
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