Auf dem Rückflug von einem Ungarnbesuch erklärte der türkische Präsident Erdoğan gegenüber Journalisten, dass sich die USA und Russland nicht an ihre Abmachungen in Nordsyrien gehalten hätten. Auf die Rückfrage eines Journalisten, ob dies die Weiterführung der türkischen Militäroperation in Syrien bedeute, antwortete er der nationalistischen türkischen Zeitung Sözcü zufolge: "Auf jeden Fall."
Erdoğan sagte, dass die Türkei nicht aufhören werde, ehe "der letzte Terrorist die Region verlässt". Das sei der eine Aspekt. Zudem erklärte er, dass die Türkei sich nicht eher aus Syrien zurückziehen werde, bevor andere Staaten ebenfalls das Land verlassen – womit unter anderem die USA, der Iran und Russland gemeint sein dürften. Er verwies auf den Umstand, dass die Türkei eine 911 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit Syrien hat, während "weder Russland noch die USA noch der Iran" an Syrien grenzen.
Der türkische Präsident warf Russland vor, über die syrische Regierungsarmee indirekt mit der kurdischen YPG-Miliz zusammenzuarbeiten, die in der Türkei als Tarnorganisation der dort verbotenen PKK betrachtet wird.
Die YPG bedrohten, so Erdoğan, immer noch die türkischen Grenzen von der syrischen Seite aus. Es komme immer noch zu Überfällen kurdischer Kämpfer auf die von der Türkei aus unterstütze Rebellengruppe "Syrische Nationalarmee", mit der gemeinsam die türkische Armee Teile Nordsyriens okkupierte.