"Tricks der Amerikaner": Assad zweifelt am Tod al-Baghdadis und zieht Parallelen zu Bin Laden

Man dürfe den Aussagen Washingtons nicht einfach so glauben, erklärte der syrische Präsident zur der von den USA behaupteten Tötung des IS-Führer al-Baghdadi. Selbst wenn er tot wäre, würde das nichts ändern, so Assad, denn er sei nur ein Werkzeug der USA gewesen.

Die Operation der US-Spezialeinheiten, bei der angeblich der IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi getötet worden sein soll, hinterlasse mehr Fragen als Antworten, so der syrische Präsident am Donnerstag in einem Interview mit den staatlichen Medien. Die Angaben der Amerikaner sollten nicht für bare Münze genommen werden, erklärte Baschar al-Assad. 

Damaskus war in keiner Weise in die Operation involviert, sagte Assad und fügte hinzu, auch er habe von der behaupteten Tötung des Anführers des "Islamischen Staates" (IS) erst aus den Medien erfahren. US-Präsident Donald Trump hatte sich in einem Statement auch bei Syrien für die Unterstützung bei der Operation bedankt – neben Russland, der Türkei, dem Irak und kurdischen Kräften.


Die Hinzuziehung imaginärer Teilnehmer in die Liste der Unterstützer dieser Operation sollte ihr Glaubwürdigkeit verleihen, so Assad, während sich die genannten Länder geschmeichelt fühlen könnten, numehr "Teil einer 'großen' Operation" gewesen zu sein.  

Wir brauchen kein solches Lob. Wir sind diejenigen, die den Terrorismus bekämpfen. Wir haben keine Beziehungen und hatten keinen Kontakt zu amerikanischen Institutionen.

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Washingtons lautstarke Huldigung der eigenen Taten, ein Bild des "Heldenhundes", der an der Razzia teilgenommen hat, und Videoaufnahmen, die angeblich von den Luftangriffen stammen, haben für Assad keine Überzeugungskraft, ob die Operation "tatsächlich stattgefunden hat oder nicht". Außerdem erinnere die ganze Angelegenheit verdächtig an die Ermordung des Al-Qaida-Chefs Osama Bin Laden im Jahr 2011, dessen Leichnam die Öffentlichkeit nie zu Gesicht bekam und der ebenso – wie die Überreste von al-Baghdadi – von den Amerikanern im Meer entsorgt worden sein soll.

Warum wurden die Überreste von al-Baghdadi nicht gezeigt? Dies ist das gleiche Szenario, das bei Bin Laden angewandt wurde. Wenn sie verschiedene Vorwände geltend machen, um die Überreste nicht zu zeigen, sollten wir uns daran erinnern, wie der [ehemalige irakische] Präsident Saddam Hussein gefangen genommen wurde und wie die ganze Operation von A bis Z gezeigt wurde; sie zeigten Bilder und Videoclips, nachdem sie ihn gefangen genommen hatten.

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Die Ermordung von Saddams Söhnen wurde ebenfalls ausführlich dokumentiert und öffentlich weit verbreitet, fügte der syrische Präsident hinzu und ergänzte, die Amerikaner würden aus gutem Grund "alles verbergen" – sowohl im Fall Bin Ladens als auch bei al-Baghdadi.

Das ist Teil der Tricks der Amerikaner. Deshalb sollten wir nicht alles glauben, was sie sagen, es sei denn, sie legen Beweise vor. Amerikanische Politiker sind so lange schuldig, bis ihre Unschuld bewiesen ist, nicht umgekehrt.

Selbst wenn der IS-Führer tatsächlich getötet wurde und die Terrorgruppe endgültig zerstört werden würde, würde das nichts ändern, so Assad. Die Wurzel des Problems – die wahhabitische Ideologie, die "mehr als zwei Jahrhunderte alt" ist – würde damit nicht auf einmal verschwinden. Die radikal-islamistische Denkweise und al-Baghdadi seien die ganze Zeit lediglich US-Werkzeuge gewesen, behauptete Assad und fügte hinzu, dass diese Werkzeuge auch problemlos andernorts eingesetzt werden könnten.

Ich glaube, die ganze Sache mit dieser Operation ist ein Trick. Baghdadi wird unter einem anderen Namen wieder erschaffen, eine andere Person, oder der IS in seiner Gesamtheit kann bei Bedarf unter einem anderen Namen, aber mit dem gleichen Gedanken und dem gleichen Zweck wiederhergestellt werden. Der Regisseur des ganzen Szenarios ist derselbe, das sind die USA.

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