Mit der türkischen Militäroffensive in Syrien will Ankara kurdische Einheiten mit Verbindungen zu kurdischen Militanten in der Türkei von der Grenze zurückdrängen und eine Schutzzone in Syrien errichten.
In dieser könnten dann auch diejenigen syrischen Flüchtlinge angesiedelt werden, die sich bislang in der Türkei aufgehalten haben. Kritiker werfen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan ethnische Säuberung vor.
Nach UN-Angaben sind bereits 160.000 Menschen in dem umkämpften Gebiet auf der Flucht, darunter 70.000 Kinder. Laut kurdischen Behörden liegt die Zahl der Vertriebenen sogar bei 275.000. Hilfsorganisationen haben ihre internationale Belegschaft aus Flüchtlingslagern im Nordosten abgezogen.
Am Dienstag gab Russland bekannt, dass seine Truppen zwischen dem türkischen und dem syrischen Militär nahe der nordsyrischen Stadt Manbidsch patrouillieren. Aus der Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums geht hervor:
Die Militärpolizei patrouilliert weiter die nordwestlichen Grenzen des Bezirks Manbidsch entlang der Berührungslinie der Streitkräfte Syriens und der Türkei.
In den sozialen Medien zirkulieren bereits Videoaufnahmen vom russischen Militär in der Region:
Die Kurden hatten nach Abzug des US-Militärs eine Übereinkunft mit den syrischen Streitkräften getroffen, damit diese an der Grenze zur Türkei für Sicherheit sorgen.
Die USA verhängten Sanktionen gegen die türkischen Verteidigungs- und Energieministerien sowie gegen drei hohe Regierungsbeamte. US-Präsident Donald Trump droht damit, weitere Sanktionen zu verhängen, sollte es keinen Waffenstillstand geben. Erdoğan jedoch denkt nicht daran, seine Pläne aufzugeben. Bald, so kündigte er an, werde man das Gebiet von Manbidsch bis zur Grenze des Irak gesichert haben. US-Militärsprecher Oberst Myles B. Caggins III wollte am Dienstag nicht darüber Auskunft erteilen, ob syrische Truppen in Manbidsch einmarschiert seien.
Mehr zum Thema - Nordsyrien: Russland fordert Anstrengungen zur Verhinderung einer humanitären Katastrophe