Palästinenser verbieten israelische Kälber – Israel droht Einfuhrstopp an

Israel hat empört auf ein Einfuhrverbot für israelische Kälber und Schafe durch die Palästinensische Autonomiebehörde reagiert. Die zuständige Behörde Cogat drohte mit massiven Einschränkungen beim Import von Landwirtschaftsprodukten aus den Palästinensergebieten an.

Ein Sprecher der Palästinenserbehörde hatte laut der Nachrichtenagentur Wafa zuvor den Plan bekräftigt, sich von Israel wirtschaftlich zu lösen. Man werde "weiterhin versuchen, israelische Produkte durch arabische Alternativen zu ersetzen". Auch verwies er auf die Regierungsentscheidung, medizinische Angebote aus Israel durch jordanische und ägyptische zu ersetzen.

Ähnliche Ankündigungen in der Vergangenheit wurden allerdings nicht umgesetzt. So erklärte die Palästinenserführung im Oktober 2018, angesichts des stockenden Friedensprozesses, Israel die Anerkennung als Staat zu entziehen und jegliche Zusammenarbeit zu beenden. Dies betreffe die Sicherheit ebenso wie die Wirtschaft, teilte der Zentralrat der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) damals mit. Präsident Mahmud Abbas drohte im Juli im Streit um den Abriss palästinensischer Häuser durch Israel mit der Aufkündigung der Friedensverträge.

Die Palästinenser produzieren vor allem für den eigenen Markt, liefern aber auch an Israel, unter anderem Gurken und Tomaten. Die israelischen Behörden kontrollieren den Import und den Export der Palästinensergebiete, beispielsweise an der Grenze mit Jordanien. (dpa)

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