Trump nennt Optionen zu türkischer Offensive in Nordsyrien: Truppen, Sanktionen oder Deal

US-Präsident Donald Trump stellte am Donnerstag angesichts der türkischen Militäroffensive "Quelle des Friedens" in Nordsyrien drei Optionen in Aussicht. Mehrere Staaten, darunter Russland und Deutschland, sprechen sich für eine politische Lösung aus.

Laut US-Präsident Donald Trump gibt es derzeit zur Lösung der Situation in Nordsyrien, wo die Türkei am Mittwoch eine Militäroffensive gegen kurdische Milizen in Nordsyrien begonnen hat, drei Optionen. Trump zufolge gebe es eine militärische, eine wirtschaftliche oder eine politische Option, teilte er am Donnerstag per Twitter mit.

Wir haben eine von drei Möglichkeiten: Tausende von Truppen schicken und militärisch gewinnen, die Türkei finanziell und mit Sanktionen sehr hart treffen oder einen Deal zwischen der Türkei und den Kurden vermitteln.

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Allerdings seien keine US-Truppen in der Region, um die militärische Variante umzusetzen. Die USA hätten ihre Aufgabe, den sogenannten Islamischen Staat (IS) zu besiegen, "perfekt erledigt", so Trump.

Wir haben 100 Prozent des Kalifats des islamischen Staates besiegt und wir haben keine Truppen mehr in dem von der Türkei angegriffenen Gebiet in Syrien. Wir haben unsere Arbeit perfekt erledigt! Jetzt greift die Türkei die Kurden an, mit denen sie seit 200 Jahren kämpfen.

Trump wurde allgemein für die Entscheidung kritisiert, die US-Truppen aus Nordsyrien abzuziehen, wo die Kurden nun mit der türkischen Militäroperation konfrontiert sind.

Zuvor hatte Trump mit Sanktionen gedroht, falls sich die Türkei nicht an die Regeln halten sollte. Einen konkreten Aktionsplan hatte er dabei zunächst nicht erwähnt.

Derweil hat die Militäroffensive in Syrien der türkischen Regierung weltweite Kritik eingebracht. Der russische Außenminister Sergei Lawrow betonte, dass ein Dialog zwischen den Kurden in Syrien und der syrischen Regierung notwendig ist, um die Probleme an der syrisch-türkischen Grenze zu lösen. Außerdem setze sich Moskau für einen Dialog zwischen der Türkei und Syrien ein.

Am Donnerstag haben Deutschland und fünf weitere EU-Länder bei den Vereinten Nationen erneut ein Ende der Offensive gefordert und für eine politische Lösung plädiert. Deutschland, Belgien, Frankreich, Polen, Großbritannien und Estland gaben eine gemeinsame Erklärung ab:

Neue bewaffnete Auseinandersetzungen im Nordosten werden die Stabilität der ganzen Region weiter gefährden, das Leid der Zivilisten vergrößern und weitere Vertreibungen mit sich bringen, die die Zahl der Flüchtlinge in Syrien und der Region vergrößern werden.

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