US-Sicherheitsberater John Bolton hat am Sonntag bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Jerusalem betont, dass US-Präsident Donald Trump einen geplanten Angriff auf den Iran nur "zum gegenwärtigen Zeitpunkt" gestoppt habe.
Unser Militär ist wiederaufgebaut, neu und jederzeit einsatzbereit, bei weitem das beste der Welt", sagte John Bolton.
Der US-Sicherheitsberater warf dem Iran eine Destabilisierung der gesamten Nahost-Region vor. Benjamin Netanjahu erklärte, dass iranische Aggressionen in der Region direkt nach Unterzeichnung des internationalen Atomabkommens 2015 sprunghaft angestiegen seien. Mit der Aufhebung der Sanktionen sei es nach Darstellung des israelischen Ministerpräsidenten zu einer "Explosion von Terror und Aggression" Teherans gekommen. John Bolton versprach weitere scharfe Sanktionen gegen den Iran.
Gleichzeitig warnte ein Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden die USA und ihre Verbündeten vor den Folgen eines neuen Golfkrieges. Auch die USA sollten bedenken, dass ein "falsches Handeln" gravierende Folgen haben könnte, sagte General Gholam-Ali Raschid. Der Iran wolle keinen Krieg in der Region.
Falls ein Krieg in der Region ausbrechen sollte, würde alles außer Kontrolle geraten, und kein Land könnte dessen Ausmaß und Dauer mehr in den Griff bekommen", so der Kommandeur der IRGC-Militärbasis Chatam Al-Anbia.
Die Nahost-Länder sollten nicht zulassen, dass die "provokative Nahoststrategie" der Dreierkoalition USA, Israel und Saudi-Arabien auch ihre Interessen in der Region in Gefahr bringe, erklärte General Gholam-Ali Raschid.
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Die seit Monaten andauernden Spannungen zwischen Teheran und Washington hatten sich Ende der Woche gefährlich zugespitzt. Der Iran schoss am Donnerstag zuerst eine Aufklärungsdrohne ab, die nach Angaben aus Teheran den Luftraum des Landes verletzt und auf Warnungen nicht reagiert hatte. Nach US-Angaben flog das unbemannte Flugzeug im internationalen Luftraum. Die USA bereiteten nach dem Abschuss der Drohne einen Gegenschlag für Freitag vor, den Donald Trump nach seinen Worten nur zehn Minuten zuvor gestoppt hat. Er begründete das mit der erwarteten Zahl von 150 Todesopfern im Iran. (dpa)
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