Irak: Angriff auf Militärstützpunkt mit US-Soldaten

Nach Warnungen des israelischen Geheimdienstes, US-Militärs im Irak befänden sich in Gefahr, zogen die USA Hunderte Botschaftsmitarbeiter ab. Montagnacht wurde ein Stützpunkt, auf dem sich auch US-Soldaten befinden, von Mörsergranaten getroffen. Opfer gab es keine.

Der Militärkomplex Tadschi befindet sich rund 30 Kilometer nördlich der irakischen Hauptstadt Bagdad. Drei Mörsergranaten trafen den Stützpunkt am späten Montag. Personen kamen nicht zu Schaden. Im US-Teil der Basis heulten die Sirenen auf. Aufgrund von Hinweisen des israelischen Geheimdienstes auf iranische Angriffe und Aktionen durch deren Stellvertreter reduzierten die USA ihr Botschaftspersonal im Irak.

Die Spannungen zwischen Washington und Teheran nehmen seit dem Ausstieg der USA aus dem Nuklearabkommen 2018 zu. Bislang übernahm keine Gruppe die Verantwortung für die Angriffe. Auch der IS ist in der Gegend rund um Tadschi und den Nordwestirak aktiv.

Washington wirft Teheran vor, seine Islamische Revolution jenseits der Grenzen des Iran verbreiten und im Irak Fuß fassen zu wollen. Die USA versuchen zu unterbinden, dass die Rolle des Iran als Handelspartner des Irak weiter wächst. Anfang des Jahres reiste der iranische Präsident Hassan Rohani als Zeichen des Friedens und zwecks Vertiefung der Handelsbeziehungen mit dem Nachbarland in den Irak. Bagdad versucht, sowohl zum Iran als auch zu den Vereinigten Staaten gute diplomatischen Beziehungen zu erhalten.