Der Konflikt zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen ist erneut gefährlich eskaliert. In der Küstenstadt Aschkelon wurde in der Nacht zum Sonntag ein Israeli getötet, als eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete sein Wohnhaus traf. In Israel wurden nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom 83 Menschen verletzt.
Bei Gegenangriffen der israelischen Luftwaffe im Gazastreifen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza seit Samstag mindestens sechs Palästinenser getötet, unter ihnen eine schwangere Frau und ihr einjähriges Kind. Der israelische Militärsprecher Jonathan Conricus sagte am Sonntag, die beiden seien von einer fehlgeleiteten Hamas-Rakete getötet worden. Diese Einschätzung basiere auf "Geheimdienstinformationen aus verschiedenen Quellen". Das Gesundheitsministerium in Gaza sprach darüber hinaus von 47 verletzten Palästinensern.
Seit Samstag haben militante Palästinenser nach israelischen Militärangaben rund 430 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Auch am Sonntagmorgen dauerten die Raketenangriffe an. Die israelische Luftwaffe griff in der Nacht zum Sonntag erneut Ziele im Gazastreifen an. Am Samstag hatten Kampfjets unter anderem ein Hauptquartier der radikalislamischen Hamas sowie Waffenlager und Raketenwerkstätten. Insgesamt wurden nach Armeeangaben seit Samstag 200 Ziele im Gazastreifen attackiert.
In israelischen Wohngebieten mussten seit Samstag Zehntausende Menschen in Schutzräume flüchten, in den betroffenen Regionen heulten immer wieder die Alarmsirenen. Mehrere Häuser in Ortschaften nahe dem Gazastreifen wurden von Raketen getroffen. Die Schulen in Israels Süden blieben am Sonntag geschlossen.
Die US-Regierung erklärte sich solidarisch mit Israel und sprach dem Verbündeten die "volle Unterstützung" aus für dessen "Recht auf Selbstverteidigung gegen diese abscheulichen Attacken".
Die Türkei rief die internationale Gemeinschaft angesichts des Vorgehens Israels im Gazastreifen zum Handeln auf. Bei einem israelischen Luftangriff wurde ein Gebäude in Gaza-Stadt zerstört, in dem sich das Büro der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu befand.
Wir fordern die internationale Gemeinschaft dazu auf, rasch einzuschreiten, um Spannungen in der Region abzubauen, die mit Israels unverhältnismäßigem Vorgehen gestiegen sind", hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums in Ankara.
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Die neue Runde der Gewalt begann, nachdem es am Freitag im Gazastreifen bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten an der Grenze erneut Tote gegeben hatte. Vier Palästinenser wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza getötet, unter ihnen zwei Hamas-Kämpfer. Bei teilweise gewaltsamen Protesten sollen nach Angaben des Gesundheitsministeriums seit März 2018 rund 280 Palästinenser getötet und Tausende verletzt worden sein.
Die neue Eskalation passiert nur eine Woche vor dem internationalen Gesangswettbewerb Eurovision Song Contest (ESC) in Tel Aviv. Militante Palästinenserorganisationen drohen mit einer Ausweitung der Angriffe auch auf die Küstenmetropole. Ägypten bemüht sich nach Medienberichten um eine Waffenruhe. (dpa)
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