Der IS ist nahezu besiegt. 200 US-Soldatinnen und Soldaten sollen laut Washington in Syrien verbleiben, um "eine kleine friedenssichernde Einheit" zu bilden. Von kurdischen Führern wurde diese Nachricht positiv aufgenommen. Hierdurch würde ihrer Ansicht nach ein Sicherheitsvakuum verhindert. Zuvor hatte der US-Präsident Donald Trump angekündigt, alle 2.000 US-Streitkräfte der USA würden aus Syrien abgezogen werden. Die Verkündigung der Nachricht veranlasste den Rücktritt des Verteidigungsministers James Mattis.
Abdulkarim Omar, Co-Vorsitzender für Außenbeziehungen in der Region, die von dem US-gestützten SDF gehalten wird, gegenüber Reuters:
Wir bewerten die Entscheidung des Weißen Hauses (...) positiv. Diese Entscheidung könnte andere europäische Staaten, insbesondere unsere Partner in der internationalen Koalition gegen den Terrorismus, ermutigen, ihre Kräfte in der Region zu halten. Ich glaube, dass die Beibehaltung einer Reihe von amerikanischen Truppen und einer größeren Anzahl von (anderen) Koalitionstruppen mit Luftschutz eine Rolle bei der Sicherung der Stabilität und dem Schutz der Region spielen wird.
Der führende SDF-Kommandant hatte noch Anfang der Woche gefordert, dass 1.000 bis 1.500 Angehörige internationaler Truppen in Syrien verbleiben sollten, um den IS weiter zu bekämpfen.
Am Freitag soll die Evakuierung von Zivilisten aus der letzten IS-Hochburg nahe der irakischen Grenze in Baghouz abgeschlossen sein. In den letzten Wochen verließen 20.000 Zivilisten die Gegend. Die US-geführte Koalition, welche den SDF unterstützt, ist der Ansicht, dass sich dort die "schlimmsten" IS-Kämpfer verbarrikadierten. Mustafa Bali, SDF-Sprecher:
Wenn es uns gelingt, alle Zivilisten zu evakuieren, werden wir jeden Moment die Entscheidung treffen, Baghouz zu stürmen oder die Terroristen zur Kapitulation zu zwingen.
Wie lange die "Friedenstruppe" der USA in Syrien verbleiben wird, ist bislang nicht klar.
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