Letzte Woche führten die USA ihre neuen Sanktionen gegen den Iran ein. Die Einschränkungen schaden neben der iranischen Führung auch iranischen Krebspatienten, die auf importierte Medikamente angewiesen sind.
Ali Shokri, ein Teheraner, der gegen seine Krebserkrankung kämpft, kam in die zweite Runde seiner Chemotherapie, nachdem die US-Sanktionen eingeleitet wurden. Die Kosten für jede Sitzung stiegen damit sprunghaft von zehn Millionen Rial (ungefähr 240 US-Dollar) auf 20 Millionen (ungefähr 475 US-Dollar), erklärte Shokri gegenüber der Videoagentur Ruptly am Montag und fügte hinzu, dass die Preiserhöhung nicht das einzige Problem sei, mit dem Krebspatienten jetzt konfrontiert sind.
Die Medikamente sind nicht mehr so leicht zu beschaffen wie früher und wir müssen oft mehrmals in verschiedenen Apotheken suchen", so Shokri.
Marjan Shirazi, deren Ehemann an Krebs leidet, klagte, dass die vor den Sanktionen problemlos erhältlichen Medikamente heute "teurer und seltener" geworden seien.
Die Zusicherung der USA, dass die Beschränkungen der iranischen Regierung schaden sollen, sei "eine absolute Lüge", da der Druck "auch auf die Menschen gerichtet ist", betonte sie gegenüber Ruptly.
Die Ärzte bestätigen, dass es die Strafmaßnahmen gegen Teheran erschweren und in einigen Fällen es sogar völlig unmöglich machen, die für lebensrettende Behandlungen benötigten Vorräte zu importieren. Der Leiter des Krebsinstituts im Imam Khomeini Medical Center, Ali Kazemian, merkte an:
Wenn sie Sanktionen gegen unsere Banken verhängen, kann das Geld nicht einfach in ein anderes Land transferiert werden, um Medikamente zu kaufen.
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Der Arzt stellte fest, dass die US-Sanktionen außerdem oft auch die Einfuhr von lebenswichtigen medizinischen Geräten blockieren.
Washington führte seine Sanktionen gegen den Iran wieder ein, nachdem US-Präsident Donald Trump veranlasste, dass die USA einseitig aus dem Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan zum iranischen Atomprogramm (JCPOA) austraten – ein Schritt, der von der EU, Russland und China, die ebenfalls Unterzeichner der Vereinbarung sind, verurteilt wurde. Die erste Runde der wieder in Kraft gesetzten Sanktionen wurde im April verhängt, die zweite Sanktionsstufe startete letzte Woche.
Der iranische Präsident Hassan Rouhani sagte unterdessen, dass die Sanktionen "keine Auswirkungen" auf die Volkswirtschaft haben würden. Die Beamten in Teheran verpflichten sich, die Ölförderung und den Außenhandel fortzusetzen und die traditionellen Schifffahrtsrouten des Landes zu verteidigen.