Israelische Luftwaffe bombardiert Gaza: Hamas beschießt israelischen Bus mit Panzerabwehrrakete

Israelische Kampfflugzeuge haben den Gazastreifen bombardiert, nachdem eine Rakete aus dem palästinensisch kontrollierten Streifen einen Bus auf der israelischen Seite der Grenze zerstört hat. Die israelische Armee verlegt Panzer an die Grenze.

Bei den israelischen Luftangriffen wurden zwei Palästinenser getötet, bestätigte das Gesundheitsministerium von Gaza. Insgesamt heißt es, wurden mehr als 20 militärische Ziele im Gazastreifen von der israelischen Luftwaffe ins Visier genommen. Israelische Raketen zerstörten außerdem die Zentrale des Hamas-nahen Fernsehsenders al-Aqsa TV.

Die Luftschläge markieren die jüngste Eskalation seit mehreren Tagen gegenseitiger Angriffe zwischen Israel und der palästinensischen Hamas.

Am frühen Montag feuerten Milizen aus Gaza eine Flut von Mörsergranaten und Raketen auf die israelische Seite. Darunter soll eine Rakete einen israelischen Bus getroffen haben und mindestens eine Person verletzt haben, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Der Operationsraum der Hamas behauptete, dass er einen Militärbus mit einer Panzerabwehrlenkwaffe vom Typ Kornet zerstört habe. Die israelische Armee bestätigte den Beschuss mit einer Panzerabwehrrakete.

Die israelischen Selbstverteidigungskräfte (IDF) zählten auch 200 Raketen, die aus dem Gaza auf Israel abgefeuert wurden. Ein Video zeigt Israels Iron-Dome-Raketenabwehrsystem, das einige der ankommenden Geschosse abfing.

Inzwischen hat die israelische Armee begonnen, Panzer an die Grenze zum Gazastreifen zu verlegen.

Premierminister Netanjahu und Verteidigungsminister Lieberman besprachen die Lage unterdessen mit führenden israelischen Militärs.

Dieser Angriff war offenbar eine Reaktion auf einen israelischen Angriff mit Spezialeinheiten im Gazastreifen am Sonntagabend, bei dem mindestens zwei hochrangige Hamas-Kommandeure und vier weitere Palästinenser getötet wurden. Ein israelischer Soldat wurde ebenfalls getötet, ein weiterer verwundet. Berichten zufolge sollen israelische Kampfflugzeuge nach dem Bodenangriff auch Bomben abgeworfen haben. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat seinen Besuch in Paris angesichts der "Sicherheitsvorfälle" abrupt abgebrochen und reiste nach Israel.

Die Bewohner der israelischen Grenzstädte beschrieben die Angriffe gegenüber der Zeitung Haaretz als "kriegsähnlich", während der ehemalige IDF-Sprecher Avi Meyer sagte, dass er "sich nicht erinnern kann, wann Südisrael das letzte Mal von Gaza aus so stark angegriffen wurde".

Noch am frühen Sonntag erklärte Netanjahu Reportern, dass er die Möglichkeit eines langfristigen Waffenstillstands mit der Hamas prüfe, und dass er Katar erlaubt habe, 15 Millionen US-Dollar an die Behörden in Gaza zu spenden, um "eine humanitäre Krise in Gaza zu verhindern".

Das russische Außenministerium reagierte auf dir Kämpfe mit einem Aufruf zur Waffenruhe.

"Wir fordern die Palästinenser und Israelis auf, unverzüglich zu einem nachhaltigen Waffenstillstand zurückzukehren, Zurückhaltung zu üben und Maßnahmen zu ergreifen, um eine Konfrontation mit unvorhersehbaren Folgen zu vermeiden", so das Ministerium am Montag.