Proteste in Gaza: Palästinensischer "David" von israelischer Armee angeschossen

Gleich mehrere Berichte aus Gaza besagen, dass der 20-jährige Demonstrant, der letzten Monat mit einer Schleuder und einer palästinensischen Flagge fotografiert wurde, zu denjenigen gehörte, die während der letzten Proteste von israelischen Soldaten verletzt wurden.

A'ed Abu Amro gehörte zu den Verletzten, die am Montag vom israelischen Scharfschützenfeuer getroffen wurden, aber mit ihrem Leben davonkamen. Das berichten mehrere Aktivisten und Journalisten, die derzeit in der Gegend aktiv sind. Fotos zeigen, wie er auf einer Trage weggebracht wird.

Der Palästinenser sorgte im letzten Monat für Schlagzeilen, als ein Fotograf ihn während eines der Proteste anlässlich des Großen Marschs der Rückkehr an der Grenze zu Israel mit freiem Oberkörper beim Schleudern eines Steins in Richtung israelischer Truppen ablichtete. Das Foto wurde schnell mit Gemälden aus der französischen Revolution und sogar der biblischen Geschichte von David und Goliath verglichen.

Laut der Menschenrechtsaktivistin Huwaida Arraf wurden bis zu zwei Dutzend Menschen erschossen. Die Palästinensische Gesellschaft des Roten Halbmonds sprach von zehn Toten, darunter ein Journalist und ein Kind.

Abu Amro wurde offenbar ins Bein geschossen. Derzeit erholt er sich in einem Krankenhaus in Gaza.

Bei den fast täglich stattfindenden Protesten, die am 30. März begannen, wurden insgesamt über 23.000 Palästinenser verletzt und weitere 230 getötet, so Gesellschaft des Roten Halbmonds.

Seit Beginn der Proteste beschuldigt Israel die Hamas, eine Gruppe, die es als Terroristen einstuft, die aber auch die gewählte Regierung im Gazastreifen leitet, für die Todesopfer verantwortlich zu sein.