Die israelische Regierung hat angekündigt, ihre militärische Präsenz an der Grenze zu Gaza erhöht zu haben. Man rechne mit einer Eskalation der Situation. Die Hamas hat damit begonnen, in der Nacht sogenannte "Nacht-Einheiten" aufzustellen, welche die Konstruktion von Israels Barrieren gegen Hamas-Tunnel aufhalten sollen. Über die Militäreinsätze der Israelis an der Grenze zu Gaza gibt es weit weniger Nachrichten als zuvor und die Spannungen zwischen der Hamas im Gazastreifen und der Fatah im Westjordanland drängen die Hamas zu einer Konfrontation mit Israel.
Die israelische Nachrichtensendung Hadashot berichtete, der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe die Kabinettsmitglieder darüber informiert, dass weitere Proteste im Gazastreifen einen Krieg nach sich ziehen würden:
Wenn die Realität der zivilen Notlage in Gaza obsolet wird, ist das wünschenswert; obwohl dies sicherlich nicht passieren wird. Aus diesem Grund bereiten wir uns militärisch vor.
Er fügte hinzu: "Das ist keine leere Drohung."
Konflikt zwischen Hamas und Palästinenserbehörde könnte das israelische Militär in Gaza einmarschieren lassen
Gegen die Krise in Gaza sollte eine Lieferung von Diesel im Wert von 60 Millionen Dollar helfen, um das einzige Kraftwerk des Gazastreifens mit Kraftstoff zu beliefern – finanziert von Katar. Damit sollte die Energieversorgung von vier auf acht Stunden für die Anwohner erhöht werden. Die palästinensische Autonomiebehörde droht mit Boykott des Projekts und reduziert die Ausgaben für die Elektrizität weiter. Der Palästinenserführer Mahmud Abbas will die Hamas nicht beliefert sehen, aber ein Lieferstopp würde die Spannungen im Gazastreifen weiter erhöhen.
In einem Telefongespräch zwischen Abbas und dem ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisi warnte dieser vor Auswirkungen auf die Sicherheit Ägyptens. Abbas soll entgegnet haben, dass die Gefahr nicht von seiner Politik ausgehe, sondern von der Muslimbruderschaft, die versuche, in Gaza einen Staat zu errichten.
Der Anführer des politischen Flügels der Hamas Yahya Sinwar sieht zwar eine "Eskalation" in Gaza als "unvermeidbar" an, aber ein Krieg mit Israel sei "in niemandes Interesse". Nicht seine Aussage sorgte in Israel für Reaktionen, sondern die Tatsache, dass Sinwar mit einer israelischen Zeitung (Jedi'ot Acharonot) sprach. Die Hamas versuchte zu besänftigen. Die Journalistin, Francesca Borri, sei weder Jüdin noch Israelin, und die ursprüngliche Anfrage sei für eine italienische und eine britische Zeitung bestimmt gewesen.
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