Nahost

Französische Armee in Ostsyrien? Bildbeweise werfen Fragen über Frankreichs Rolle im Konflikt auf

Bilder und Videos beweisen, dass Einheiten der französischen Armee illegal mit der US-Armee und der kurdischen YPG in Syrien kooperieren. Berichten zufolge wurde das Bildmaterial vom US-Militär in den sozialen Medien geteilt und dann wieder gelöscht.
Französische Armee in Ostsyrien? Bildbeweise werfen Fragen über Frankreichs Rolle im Konflikt auf

Bei dem betreffenden Fahrzeug handelt es sich um einen gepanzerten Mannschaftswagen, der mit einem Schützenturm ausgestattet ist, der dem Infanteriefahrzeug Aravis der französischen Armee ähnelt. Es ist im Hintergrund eines Fotos zu sehen, das angeblich zeigt, wie US-Truppen syrische bewaffnete Gruppen unterstützen, die gegen den islamischen Staat in der östlichen Provinz kämpfen.

Der France-24-Journalist Wassim Nasr war der erste, der auf das Bild aufmerksam machte. Er sagte, dass es am Mittwoch von der Gemeinsamen Task Force der US-Sondereinsatzkräfte im Irak und in Syrien freigegeben worden sei, bevor es unverzüglich – möglicherweise auf Ersuchen der französischen Behörden – entfernt wurde.

Ein Video, das ursprünglich mutmaßlich von der sogenannten US-geführten Internationalen Koalition für die Operation "Inherent Resolve" veröffentlicht wurde, zeigte französische Caeser-Artillerigeschütze im irakisch-syrischen Grenzgebiet nahe der Stadt al-Qaim. Die Geschütze sollen SDF-Einheiten Unterstützungsfeuer gegen den IS im mittleren Flusstal des Euphrats gegeben haben.

Frankreich ist Teil der US-geführten Koalition in Syrien und beteiligt sich aktiv an der Luftkampagne in der Region. Insbesondere beteiligte sich Paris im April an einem gemeinsamen Luftangriff mit den USA und dem Vereinigten Königreich gegen die syrische Armee, nachdem ein angeblicher Chemieangriff auf die Rebellenhochburg Duma, einen Vorort von Damaskus, stattgefunden hatte.

Im Gegenzug zu den Luftoperationen ist nicht bekannt, dass französische Truppen am Boden US-Truppen und die sogenannten Demokratischen Kräfte Syriens, kurz SDF, die von der Kurden-Miliz YPG angeführt werden, unterstützen.

Laut Wassim Nasr gibt es keinen Zweifel, dass das Militärfahrzeug auf dem Foto eines aus dem Inventar der französischen Armee stammt.

"Wir wissen mit Sicherheit, dass es sich um ein französisches Fahrzeug handelt – es ist ein Aravis", sagte er und fügte hinzu, dass "nur die französische Armee und die saudische Armee" über solche Fahrzeuge verfügten und dass die Saudis in Deir ez-Zor nicht präsent seien.

Er sagte auch, dass ähnliche Fahrzeuge in Syrien bei "zahlreichen Gelegenheiten" gesichtet worden seien, darunter in der nordsyrischen Stadt Manbidsch, die von US-unterstützten SDF-Kämpfern kontrolliert wird. Der Journalist teilte mit, dass das Bild im August dieses Jahres aufgenommen worden sei.

Während France 24, Frankreichs Auslandsfernsehen, über das Thema berichtete, haben sich bisher weder die französische Armee noch das US-Militär dazu geäußert.

Der US-Verteidigungsminister James Mattis teilte dem US-Kongress Ende April mit, dass Frankreich Sondereinheiten nach Syrien entsandt habe und Washington in seinem Kampf gegen den "Islamischen Staat" unterstütze. In Teilen der Provinz Deir ez-Zor ist der IS immer noch präsent.

Mehr zum Thema - Russischer Spitzendiplomat: "US-Nahost-Politik ist einseitig und hilft nicht der Region"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.