von Ali Özkök
"Dies ist der bisher größte Beitrag der Koalition für diese befreiten Gebiete und folgt der Zusage von Außenminister Adel al-Dschubeir während der Ministerkonferenz der Internationalen Koalition am 12. Juli 2018 in Brüssel, die von US-Außenminister Mike Pompeo ausgerichtet wurde", heißt es in einer Erklärung der saudischen Botschaft in Washington, DC.
Demnach trage das Geld dazu bei, die während des Krieges mit dem "Islamischen Staat" verwüsteten Gebiete wiederzubeleben. "Dieser substanzielle Beitrag wird eine entscheidende Rolle bei den Bemühungen der Koalition spielen, Gemeinschaften wie in Rakka, die von ISIS-Terroristen verwüstet wurden, wiederzubeleben", heißt es in der Stellungnahme weiter.
Der syrische Militäranalyst Nawar Oliver vom Omran Centerfür strategische Studien betrachtet die Aussagen der saudischen Seite mit Skepsis. Im Gespräch mit RT Deutsch kommentierte er:
Diese Geldspende von Saudi-Arabien ist eigentlich nichts Neues. Es ist aber das erste Mal, dass die Finanzaufwendung von den Medien aufgenommen wird. Saudi-Arabien investierte zuvor bereits dreimal große Summen Geld in den SDF/YPG-Gebieten, ohne dass Medien darüber berichteten. Eine Verbesserung der humanitären Lage in Rakka gab es aber nicht. Diese Stadt liegt noch immer am Boden.
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Riad wiederum behauptete, dass der Beitrag von 100 Millionen US-Dollar "Leben retten und die Rückkehr der vertriebenen Syrer erleichtern" werde.
"Es gibt absolut keine Indizien, dass das Geld für humanitäre Aktivitäten genutzt wird. 60 bis 70 Prozent der Ursprungsbevölkerung von Rakka lebt noch immer in Flüchtlingscamps. Sie dürfen sich nicht frei bewegen. Manchmal müssen sie sogar Bestechungsgelder an die SDF-Sicherheitskräfte zahlen, nur um das Camp für einige wenige Stunden verlassen zu dürfen", konterte Nawar Oliver.
Die saudische Erklärung ging schließlich zu einem politischen Teil über. Darin behauptete Riad, dass die Finanzzuwendung auch für die enge Partnerschaft des Königreichs mit den Vereinigten Staaten und der Koalition stehe.
Der türkische Syrien-Experte Mete Sohtaoğlu, der lange Zeit für den beliebten türkischen Fernsehsender CNN Türk tätig war, bewertet die Finanzhilfe als deutliches Zeichen dafür, dass der Einfluss des Iran und der Türkei in der Region ins Visier genommen und zurückgeschraubt werden soll. Gegenüber RT Deutsch kommentierte Sohtaoğlu:
Saudi-Arabien befindet sich in der Position eines Geldgebers der USA. Gleichzeitig versuchen die Saudis, den Einfluss des Iran in Syrien zu brechen. Das richtet sich auch gegen die Türkei, die mit Russland und dem Iran kooperiert.
Washington begrüßt saudische Finanzhilfe
Die USA indes heißen die Finanzspritze für die US-unterstützten Truppen und zivilen Strukturen in Nord- und Nordostsyrien willkommen. "Dieser bedeutende Beitrag ist entscheidend für die Stabilisierung sowie frühzeitige Erholung und kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt in der Kampagne", sagte das US-Außenministerium in einer Erklärung.
Während das Außenministerium die Direktspende von Riad begrüßte, forderte es andere US-amerikanische Partner und Verbündete auf, "ihren Beitrag zu diesen Bemühungen zu leisten".
Der saudische Beitrag läuft parallel zu den Versuchen der Regierung von Präsident Donald Trump, den US-Kongress zu umgehen, um die Ausgaben für ausländische Hilfszahlungen einzustellen, einschließlich der Mittel für Programme in Syrien, im Westjordanland und im Gazastreifen.
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