Das Weiße Haus hat gegen die Islamische Republik Iran Sanktionen wiedereingeführt, die nach dem Atomabkommen zwischen Teheran und den Weltmächten im Jahr 2015 aufgehoben worden waren, und weitere eingeführt. US-Präsident Donald Trump hatte die USA am 8. Mai einseitig aus dem Abkommen zurückgezogen.
Die erste Runde der erneuerten US-Sanktionen trat am Dienstag in Kraft, wobei die härtesten Beschränkungen für Anfang November erwartet werden. Die USA verbieten nunmehr ihrem Automobilsektor, ihren Flugzeugbauern und ihren Metallhändlern, mit dem persischen Land Handel zu treiben. Weitere Sanktionen treffen die Öl- und Schifffahrtsindustrie.
Laut dem jüngsten Bericht des World Gold Council hatte sich im Iran im Vorfeld der Sanktionen die Nachfrage nach Gold (einschließlich Barren und Münzen) verdreifacht. Um die steigende Nachfrage zu befriedigen, musste die iranische Zentralbank Hunderttausende von Münzen prägen, deren Gesamtgewicht sich angeblich auf über 60 Tonnen belief.
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Am Sonntag soll der Preis für eine 8,13-Gramm-Goldmünze bei 36 Millionen Rial (820 US-Dollar) gelegen haben, mehr als doppelt so hoch wie noch im Januar. Letzte Woche erreichte der Goldpreis einen Rekord von 45 Millionen Rial (1.025 US-Dollar) pro Münze.
Mohammad Kashtiaray, Leiter des Gold- und Schmuckkomitees bei der iranischen Gildenkammer, sagte dazu gegenüber dem Wall Street Journal:
Die Menschen tauschen ihr Geld in Gold um, weil es ein zuverlässiges Investitionsgut ist.
Die iranische Landeswährung erlebte demgegenüber 2018 einen Rekordabsturz. Analysten erwarten, dass das BIP des Landes im nächsten Jahr weiter schrumpft und die Inflation sowie die Arbeitslosigkeit zweistellige Werte erreichen werden.
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