Russland ist bereit, 50 Milliarden US-Dollar in den Öl- und Gassektor des Iran zu investieren",
zitiert die Financial Times Ali Akbar Velayati, den Chefberater des Obersten Führers der Islamischen Republik im Bereich der internationalen Beziehungen.
Velayati hatte sich letzte Woche in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die russisch-iranische Zusammenarbeit sowie die Lage in der Region. Nach Angaben des Kremls bekräftigten beide ihr Engagement für den "Joint Comprehensive Plan of Action" (JCPOA), den jüngst nach dem US-Austritt in Schlingern geratenen Atom-Deal mit dem Iran aus dem Jahre 2015.
Zusätzliche Vereinbarungen mit Rosneft und Gazprom möglich
Ein Beamter der russischen Regierung bestätigte gegenüber der Financial Times Berichte über Russlands Investitionspläne in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar. Eine russische Ölgesellschaft habe ein Abkommen mit dem Iran im Wert von vier Milliarden US-Dollar unterzeichnet, so Velayati, ohne den Namen des Unternehmens anzugeben. Er fügte hinzu, dass der Deal "bald umgesetzt wird".
Die russischen Energieriesen Rosneft und Gazprom seien ebenfalls in Gesprächen mit dem iranischen Ölministerium, die potenziell in Geschäfte im Wert von bis zu zehn Milliarden US-Dollar münden könnten, so ein iranischer Beamter.
Anfang dieses Jahres wurde bereits eine Vereinbarung von einer lokalen iranischen Firma, Dana Energy, im Rahmen eines Konsortiums unter der Führung des russischen Unternehmens Sarubeschneft und der National Iranian Oil Company (NIOC) unterzeichnet. Ziel ist dabei die Sanierung der Ölfelder Aban und West Paydar, die einen Gesamtinvestitionsaufwand von schätzungsweise 740 Millionen US-Dollar aufweisen.
Washington zeigt EU kalte Schulter bezüglich Ausnahmeregelungen
Russlands Energieminister Alexander Nowak sagte am Freitag, dass Moskau alle rechtlichen Implikationen eines möglichen Abkommens mit Teheran untersucht habe, dem zufolge Russland dem Iran Waren im Austausch gegen Öl liefern würde.
Unterdessen befürchtet die Europäische Union, dass durch die neuen Sanktionen Washingtons gegen den Iran der eigene Handel in Milliardenhöhe gefährdet werden könnte. Der Block bat Washington deshalb darum, europäischen Unternehmen Ausnahmen zu gewähren. Die USA lehnten dieses Ansinnen ab, da sie nach eigenen Angaben nur an Ausnahmen interessiert wären, wenn diese der nationalen Sicherheit der USA zugutekommen würden.