Dies geht auf Informationen des strategischen Unternehmensberaters, Autor und Analysten der israelischen Nuklearpolitik beim Privatunternehmen Israel Homeland Security (i-HLS), Ami Dor-On, zurück. Die i-HLS wird auch vom US-Waffenkonzern Raytheon finanziert. Die mutmaßliche Förderung eines saudischen Atomwaffenprogramms durch Israel ist dabei nur der bisher letzte Hinweis auf die geopolitische Annäherung Riads und Tel Avivs.
Anfang Mai erklärte der israelische Botschafter in Ägpyten David Govrin:
Wir beobachten eine Veränderung bei den arabischen Staaten bezüglich des Umgangs mit Israel. Es [Saudi-Arabien] wird nicht länger als Feind wahrgenommen, sondern als Partner für eine neue und bessere Realität in der Region. Dass der saudische Kronprinz die ägyptische und israelische Vision von Stabilität und wirtschaftlicher Entwicklung teilt, ist ein wichtiger Meilenstein.
Die neue Partnerschaft scheint nun auch nukleare Früchte zu tragen. Nach Ansicht von Analyst Dor-On bestehe die gemeinsame Absicht darin, zu verhindern, dass der Iran Israel mit Nuklearwaffen bedrohen könne.
Es kann davon ausgegangen werden, dass Israel die Initiative ergreifen wird, um die Bemühungen Saudi-Arabiens um den Erwerb von Atomwaffen zu entwickeln", ergänzte Dor-On demnach.
Während Dor-On im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Arabia21 die Einzelheiten des nuklearen Informationsaustauschs nicht näher erläuterte, erklärte er, dass die Weitergabe dieser Informationen wahrscheinlich nur der Beginn einer israelischen Beteiligung an einem zukünftigen saudischen Atomwaffenprogramm sei.
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Demnach zeigte er sich davon überzeugt, dass Israel wahrscheinlich "die Initiative ergreifen würde, Saudi-Arabiens Bemühungen um den Erwerb von Atomwaffen" als Folge der "verbesserten saudi-israelischen Beziehungen" zu entwickeln.
Der israelische General und ehemalige Chef des israelischen Militärgeheimdienstes Amos Yadlin erklärte die israelische Initiative auch damit, dass das saudische Könighaus ohnehin nicht warten würde, um sich atomar zu bewaffnen.
Sie werden nach Pakistan gehen und nehmen, was sie wollen", zeigte er sich überzeugt.
Bereits im Jahr 2013 hatte Yadlin auf einer Konferenz in Schweden prophezeit, sofern der Iran in Besitz einer Atombombe gelange,
werden die Saudis keinen Monat warten. Sie haben für die Bombe schon bezahlt, sie werden nach Pakistan gehen und mitbringen, was sie mitbringen müssen.
Auch Dor-On merkte an, dass Israels Entscheidung, atomares Know-how mit Saudi-Arabien zu teilen, durch ein ähnliches Angebot aus Islamabad motiviert gewesen sei. Demnach habe Pakistan angeboten, dem absolutistischen Königreich "innerhalb eines Monats" Atomwaffenexpertise zur Verfügung zu stellen. Ohnehin gilt Saudi-Arabien als Hauptsponsor des pakistanischen Atomprogramms.
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Tatsächlich geht das Interesse Saudi-Arabiens an der Entwicklung von Atomwaffen auf die 1970er-Jahre zurück, als das Königreich von wichtigen Schritten erfuhr, die sowohl Israel als auch Indien bei der Entwicklung von Atomwaffen unternahmen.
Nicht lange nach der Finanzierung des pakistanischen Programms erwarben die Saudis ein chinesisches ballistisches Raketensystem mit der Fähigkeit, nukleare Sprengköpfe zu tragen. Nach Angaben eines damaligen BBC-Berichts warteten die Pakistani auf die Bestätigung aus Riad die Gefechtsköpfe auszuliefern.
Im Jahr 2016 dann erklärte der ehemalige CIA-Offizier Duane Clarridge, dass Saudi-Arabien durch die Finanzierung des pakistanischen Atomprogramms Zugang zu mehreren Atombomben hätte. Clarridge lehnte es jedoch ab, sich dazu zu äußern, ob die Atomwaffen, die bereits einige Jahre zuvor in Pakistan "lieferbereit" waren, seither nach Saudi-Arabien gelangten.
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Währenddessen erklärte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman im März, dass das Königreich die Entwicklung von Atomwaffen anstreben werde, sollte der Iran dies auch tun.
Saudi-Arabien will keine Atombombe erwerben, aber, und daran besteht kein Zweifel, wenn der Iran eine Atombombe entwickelt, werden wir so schnell wie möglich folgen.
Er verwies jedoch nicht auf die Mutmaßung, wonach die Saudis bereits Jahre zuvor Zugang zu solchen Waffen erhalten hätten. Derweil ist die saudische Regierung laut Middle East Monitor zuversichtlich, dass Washington unter Präsident Donald Trump israelischer Hilfe im Nuklearbereich nicht im Weg stehen würde, wenn dadurch der Druck auf Teheran erhöht werde.