Die Einberufung der Botschafter wurde vom türkischen Regierungssprecher Bekir Bozdag bekannt gegeben, berichtet die regierungsnahe türkische Tageszeitung Yeni Safak. Auch die türkische Zeitung Daily Sabah titelt, dass die Türkei ihre diplomatischen Gesandten abzieht. Die Diplomaten wurden "zu Konsultationszwecken" einberufen, heißt es.
Zuvor berichteten lokale Medien, dass Südafrika ebenso seinen Botschafter zu Israel zurückgezog. In einer Erklärung sagt die südafrikanische Regierung, dass sie die jüngste gewaltsame Aggression der israelischen Streitkräfte auf das Schärfste verurteilt.
Vor seinem Rückflug nach Ankara sagte Erdogan bei einer Rede in Großbritannien, er werde als rotierender Vorsitzender der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) am Freitag eine außerordentliche Sitzung zu den palästinensischen Todesfällen leiten und den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu einer Dringlichkeitssitzung einladen.
Am späten Nachmittag gingen tausende Demonstranten in Istanbul auf die Straße, um gegen die US-Botschaftsverlegung zu demonstrieren.
Zuvor hatte das türkische Auswärtige Amt die Zusammenstöße vom Montag in einer schriftlichen Erklärung scharf verurteilt.
"Wir verurteilen das Massaker der israelischen Sicherheitskräfte, das durch diesen Schritt an den Palästinensern, die an friedlichen Demonstrationen teilnehmen, begünstigt wird. Weder regionaler noch globaler Frieden und Stabilität werden lebensfähig sein, wenn die Palästinenserfrage nicht durch eine dauerhafte und gerechte Lösung gelöst wird", heißt es in der Erklärung.
Einige weitere Regierungen schlossen sich der Kritik gegen die israelischen Übergriffe in Gaza und die Entscheidung der USA, ihre Botschaft nach Jerusalem zu verlegen, an.
"Frankreich fordert die israelischen Behörden erneut auf, bei der Anwendung von Gewalt, die strikt verhältnismäßig sein muss, Einsicht und Zurückhaltung zu üben", sagte Außenminister Jean-Yves Le Drian und fügte hinzu, dass die Entscheidung der USA "gegen das Völkerrecht verstößt".
Großbritannien "setzt sich weiterhin für eine Zwei-Staaten-Lösung mit Jerusalem als gemeinsame Hauptstadt ein", sagte eine Sprecherin der britischen Premierministerin Theresa May. "Wir drängen auf Ruhe und Zurückhaltung, um Handlungen zu vermeiden, die die Friedensbemühungen zerstören."
Moskau verurteilte die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die Botschaft nach Jerusalem zu verlegen.
Internationale Resolutionen erklären, dass der Status von Jerusalem - eine der wichtigsten Fragen des gesamten Friedensprozesses - in direkten Verhandlungen zwischen Israel und Palästina gelöst werden muss", erinnerte der russische Außenminister Sergei Lawrow.