Die Polizei habe Netanjahu diese Schlussfolgerungen bereits übermittelt. Eine endgültige Entscheidung über eine Anklage muss die Staatsanwaltschaft fällen. Netanjahu hat immer wieder seine Unschuld beteuert. Vertraute haben betont, der Regierungschef werde auch im Falle einer Anklageerhebung nicht zurücktreten.
Der Regierungschef steht wegen der Korruptionsermittlungen schon seit langem unter Druck. Nach Medienberichten soll der befreundete israelische Hollywood-Produzent Arnon Milchan Netanjahu und seiner Frau Sara über Jahre Zigarren und Champagner im Wert von mehreren Hunderttausend Schekel (vier Schekel sind ein Euro) geliefert haben. Es handele sich um illegale Schenkungen. Im Gegenzug soll Netanjahu Milchan beispielsweise dabei geholfen haben, ein neues US-Visum zu erhalten.
Außerdem soll Netanjahu versucht haben, unrechtmäßig Einfluss auf die Medienberichterstattung zu nehmen. Dabei soll er versucht haben, sich durch einen Deal mit einem Medienmogul eine positivere Berichterstattung in der regierungskritischen Zeitung Jediot Achronot zu sichern. Israelische Medien veröffentlichten Mitschnitte von den Gesprächen.
(dpa/rt deutsch)