von Ali Özkök
Das lokale Nachrichtenportal Aleppo24 dokumentiert mit Videoaufnahmen, wie der Militärkonvoi die türkisch-syrische Grenze nahe der Kleinstadt Atareb in der nordwestlichen Provinz Idlib überquerte.
Von dem türkischen Militärkonvoi wird in Übereinstimmung mit den Friedensverhandlungen in Astana erwartet, dass dieser namens der türkischen Armee die aktuell fragile militärische Lage im südlichen Aleppo beobachtet. Die Dauer dieser Beobachtungsmission ist derzeit jedoch unbekannt, schreibt das regierungsnahe Nachrichtenportal Al Masdar.
Der Konvoi wird eine sechste Beobachtungsposition bilden, entsprechend einem internationalen Abkommen zur Einrichtung von Deeskalationszonen im Nordwesten Syriens, betonte die regierungsnahe türkische Tageszeitung Sabah in einem Bericht vom Montag.
Nach Angaben von Aktivisten der Opposition hat der türkische Militärkonvoi nun die Tal-Al-'Eis-Front erreicht, die nur wenige Minuten von den Verteidigungslinien der syrisch-arabischen Armee in Al-Hadher entfernt liegt, fügte Al Masdar hinzu.
Zuletzt fanden um Aleppo heftige Kämpfe zwischen Rebellen und dem ehemaligen al-Kaida-Ableger Hayat Tahrir al-Scham auf der einen Seite und der syrischen Regierung auf der anderen Seite statt. Die syrische Armee eroberte mithilfe russischer und iranischer Unterstützung die strategisch wichtige Luftwaffenbasis Abu Dhuhour in der Provinz Idlib zurück.
Im Anschluss wollte die syrische Armee weiter auf die Stadt Sarakib vorrücken, durch die die bedeutsame Autobahnverbindung M5 verläuft. Diese verbindet die Hauptstadt Damaskus mit der ehemaligen Metropolstadt Aleppo. Die Kämpfe wurden aber zwischenzeitlich wieder eingestellt.
Erster Versuch zur Einrichtung von Beobachtungsposten gescheitert
Vergangenen Dienstag sagte das türkische Militär, dass Terroristen ein Fahrzeug zur Detonation gebracht hätten, während der Konvoi zum ersten Mal versuchte, durch die Provinz Idlib nach Süd-Aleppo zu fahren. Bei dem Angriff wurden ein Zivilist getötet und zwei weitere verletzt.
Am Sonntag erklärte der Pressesprecher der türkischen Regierung zum Ausbau der Deeskalationszone in Idlib, wo sich die islamistische Miliz Hayat Tahrir al-Scham organisiert:
Wir etablieren 12 Überwachungspositionen im Rahmen des Astana-Prozesses. Wir haben bereits fünf festgelegt. Wir arbeiten jetzt an der sechsten.
Der Einsatz in der nordwestlichen syrischen Region wurde im Oktober letzten Jahres in einem Abkommen mit Russland und dem Iran im Rahmen der syrischen Friedensgespräche in der kasachischen Hauptstadt Astana vereinbart.