Seit dem 1. Januar dieses Jahres hat es bereits zehn Angriffe aus der Luft auf Ziele im Jemen durch das US-Militär gegeben. Im vergangenen Jahr verübte die US-Armee mit unbemannten Drohnen sowie Kampfflugzeugen laut einem Bericht von NBC News131 Luftschläge. Im Visier hatten sie Mitglieder Al-Kaidas (AQAP) und des "Islamischen Staates" (IS). Im Jahr 2016 führte die US-Luftwaffe im Jemen 21 Luftschläge durch. Unmittelbar nach der Amtsübernahme hatte US-Präsident Donald Trump den Einsatz des US-Militärs in dem arabischen Land ausgeweitet.
Trump erklärte Teile des Jemen und des benachbarten Somalia zu "Gegenden aktiver Feindschaft". Dies verschafft dem US-Militär mehr Freiraum beim Einsatz gegen mutmaßliche Terroristen, ohne bei den jeweiligen Einsätzen Rücksprache mit dem Weißen Haus halten zu müssen. Konzentrierten sich die US-Luftschläge unter Trump zunächst noch auf AQAP, werden seit Oktober auch verstärkt IS-Stellungen in dem Land angegriffen. Der CENTCOM-Sprecher Oberstleutnant Earl Brown hält dies für notwendig, damit die Terrororganisation nicht die Lücken auffülle, die AQAP hinterlasse.
Während der ersten Woche von Trumps Amtszeit hatten die Navy-SEALS eine Operation gegen eine mutmaßliche AQAP-Zentrale durchgeführt. Die Bilanz dieses Einsatzes: 16 jemenitische Zivilisten sowie 12 vermeintliche Terroristen wurden getötet. Ebenso erging es einem Navy-SEAL, fünf weitere Mitglieder der Einheit wurden verletzt. Es war die erste von Trump als Präsident autorisierte Kommandoaktion. Wie viele US-Militärs sich derzeit auf dem Boden im Jemen befinden, ist nicht bekannt.
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