Israel: "Blutiger" Protest gegen geplante Abschiebungen afrikanischer Flüchtlinge

Israel plant 38.000 afrikanische Flüchtlinge in ihre Heimatländer abzuschieben, oder sie auf unbestimmte Zeit in Haft zu nehmen. Aus Protest wurden Köpfe von Schaufensterpuppen in Kunstblut getränkt und gemeinsam mit Protestschreiben vor der Einwanderungsbehörde von Tel-Aviv platziert.

Auf den mit Kunstblut getränkten Zetteln stand geschrieben, dass dies erst der Beginn des Protests sei. Tausende von Eritreern und Sudanesen sollen, wenn es nach dem Willen der israelischen Regierung geht, bald in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden. 

Nur Massaker erwarten die Asylbewerber in ihrer Heimat. Ihr Blut klebt an unseren Händen. 

Die israelische Einwanderungsbehörde bezeichnete diese Form des Protests als "illegitim und inakzeptabel": 

Heute wurde eine rote Linien überschritten und dies ist - wo es aufhören muss. 

Die Polizei bezeichnet den Protest als Vandalismus. 

Zuvor hatten sich Piloten der israelischen Fluglinie EL AL dem Protest gegen die Abschiebungen angeschlossen. Sie weigern sich die Flüchtlinge in Herkunftsländer zu befördern, wo ihnen Gewalt droht. 2013 errichtete Israel einen Grenzzaun nach Ägypten und bremste so den Zustrom aus Afrika. Seit Mai 2015 bot die Regierung Israels denjenigen, die freiwillig das Land verließen 3.500 Dollar und ein Flugticket.

Die Entschädigung soll nun reduziert werden und 38.000 afrikanische Flüchtlinge könnten bald auf unbestimmte Zeit in Haft genommen werden, wenn sie sich einer Abschiebung verweigern. Für die israelische Regierung stellen die "illegalen Flüchtlinge" ein Sicherheitsrisiko dar. Menschenrechtsgruppen und Vereinigungen von Überlebenden des Holocausts sind entrüstet angesichts der Tatsache, dass die israelische Regierung Eritrea und den Sudan scheinbar als sichere Herkunftsländer ansieht.  

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