Türkische Medien: Ankara eröffnet zweite Front im Krieg gegen Kurdenmiliz YPG

Die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu hat berichtet, dass die türkische Armee nun auch im Gebiet Azaz, östlich von Afrin, militärische Operationen gegen die Kurdenmiliz YPG eingeleitet hat. Am Samstag hatte Ankara eine militärische Intervention im Norden Syriens gegen kurdische Verbände gestartet.

Türkischen Angaben zufolge haben Armeeeinheiten seit Samstag mindestens 153 Ziele angegriffen. Während türkische Medien meldeten, dass die Armee bereits mehrere Ortschaften im kurdischen Gebiet Syriens einnehmen konnte, widersprach dem die kurdische Seite.

Am Montag erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, dass die Türkei die Militäroffensive nicht vorzeitig beenden werde. Ihm zufolge habe Ankara ein Einverständnis mit Russland hinsichtlich des Angriffs gegen die Kurdenmiliz. Allerdings hatten russische Vertreter mehrfach die Offensive verurteilt und die Türkei aufgerufen, sie einzustellen.

Erdogan sagte, die Türkei strebe nicht danach, das Territorium eines anderen Staates zu besetzen. Vor einigen Tagen hatte er erklärt, dass Afrin, in dem überwiegend Kurden wohnen, seinen ursprünglichen Einwohnern - womit er Araber und Turkmenen meinte - zurückgegeben werde. Beobachter äußerten daraufhin die Sorge, die Türkei könne eine ethnische Säuberung in dem Gebiet durchführen.