Die israelische Armee (IDF) setzt mit Absegnung durch die Netanjahu-Administration ihre brutalen Kriegsverbrechen im Gazastreifen und Westjordanland fort. Bei einem erneuten Raketenangriff auf das Nasser-Krankenhaus, gelegen in Chan Yunis, Gaza, wurden dabei mindestens 21 Menschen getötet. Zu den Opfern zählen dabei auch abermals fünf Journalisten, die für verschiedene internationale Medien arbeiteten. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu bezeichnete den Angriff als "tragischen Unfall".
Der rücksichtlose IDF-Angriff vom 25. August auf das Nasser-Krankenhaus im Süden Gazas soll laut israelischen Medien durch Panzerbeschuss erfolgt sein. Die in Belgien ansässige Menschenrechtsgruppe "Hind Rajab Foundation" widerspricht dieser Darstellung und erklärte laut Al Jazeera, dass ihre Analyse des Angriffsmaterials eindeutig darauf hinweist, dass es sich bei der eingesetzten Waffengattung "um eine Lenkrakete handelte". Dazu heißt es in einem X-Beitrag.
"Diese Raketen sind mit einem menschlichen Eingriff verbunden: Der Bediener [Artillerist] sieht oder bestimmt das Ziel vor dem Aufprall. Die IDF wusste daher, dass sie Sanitäter, Zivilschutzkräfte und Journalisten angriff. Dies war ein vorsätzliches Kriegsverbrechen mit doppeltem Schlag, kein Unfall."
Die Times of Israel berichtet demgegenüber wörtlich zu dem erneuten Kriegsverbrechen:
"Aufnahmen aus dem Nasser-Krankenhaus zeigen Rettungskräfte am Ort des ersten Panzerbeschusses, die dann von einem zweiten Treffer getroffen werden; IDF ordnet Untersuchung an, bedauert 'jeglichen Schaden' für Zivilisten und betont, dass Journalisten 'in keiner Weise' angegriffen werden."
Die dabei forcierte Kritik am IDF-Vorgehen lautet, dass als Zivilschutzmitarbeiter mit der Bergung der ersten Verletzten im Gebäude begannen, wenige Minuten später ein zweiter Angriff auf die Helfer erfolgte. Dabei wurden dann Notfallsanitäter und die Journalisten getötet oder schwer verwundet.
Nach dem jüngsten tödlichen Angriff fand laut Al-Jazeera-Artikel im Innenhof des Nasser-Krankenhauses eine separate Trauerfeier für den Reuters-Fotojournalisten Hossam al-Masri und Al-Jazeera-Kameramann Mohamed Salama, die Journalistin Maryam Abu Daqqa, die für mehrere Medienagenturen wie Independent Arabia und Associated Press tätig war, den NBC-News-Mitarbeiter Moaz Abu Taha sowie den Journalisten Ahmad Abu Aziz statt, die alle bei dem Angriff auf das Krankenhaus ums Leben kamen.
In ganz Israel finden weiterhin größere Proteste statt, wobei für den heutigen Tag erneut Demonstrationen in Tel Aviv geplant sind, die sich jedoch inhaltlich mehrheitlich für die Freilassung und akute Gefährdung der letzten israelischen Gefangenen positionieren. In Australien demonstrierten laut Medien unter anderem in Sydney und Melbourne je nach Schätzungen am vergangenen Sonntag jeweils rund 50.000 bis 100.000 Menschen gegen die Kriegsverbrechen Israels.
Das Medienbüro der Regierung von Gaza erklärte in einer Mitteilung:
"Wir machen die israelische Besatzungsmacht, die US-Regierung und die Länder, die sich an diesem Völkermordverbrechen beteiligen, wie Großbritannien, Deutschland und Frankreich, voll verantwortlich für diese abscheulichen brutalen Verbrechen."
Laut der Veröffentlichung stieg durch die jüngste IDF-Attacke die Gesamtzahl auf mittlerweile 244 getötete Journalisten. Nach jüngsten Angaben arabischer Medien hat Israel in seinem fortdauernden Krieg gegen die Menschen in Gaza "mindestens 62.622 Bewohner getötet und 157.673 verletzt". So starben durch erneute israelische Angriffe allein am heutigen Morgen laut Al Jazeera und "medizinischen Quellen, auf die sich unsere Kollegen vor Ort berufen, bisher mindestens 20 Menschen".
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