In dritter Runde des Gefangenenaustauschs: Hamas lässt weitere Geisel frei

Im Gazastreifen ist es vor der vereinbarten Freilassung weiterer israelischer Geiseln zu chaotischen Szenen gekommen. Israel setzt die Freilassung palästinensischer Gefangener vorerst aus.

Im Gazastreifen hat die Hamas im Zuge der vereinbarten Geiselfreilassung acht Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Unter ihnen sind fünf thailändische Staatsbürger, die Deutsch-Israelin Arbel Yehud und der Deutsch-Israeli Gadi Moses. Die Übergabe bestätigte das israelische Militär. Zuvor hatten israelische Medien über die Geiselübergabe berichtet.

Am Vormittag war im Norden des Gazastreifens zudem die israelische Soldatin Agam Berger freigelassen worden. Die Übergabe habe in Dschabalia im Norden des Gazastreifens stattgefunden. In einer Fernsehübertragung war zu sehen, wie die 20-jährige Frau von vermummten Bewaffneten auf einer Bühne dem Roten Kreuz übergeben wurde.

Israel hat zugleich die erwartete Freilassung der palästinensischen Gefangenen nach chaotischen Szenen an einem der Übergabepunkte verzögert, an dem sich große Menschenmengen um die Geisel drängten.

Es wurde erwartet, dass am Donnerstag insgesamt 110 palästinensische Gefangene im Rahmen des stufenweisen Abkommens freigelassen werden, mit dem die Kämpfe in dem zerstörten Küstengebiet Anfang des Monats eingestellt wurden. Ein an der Operation beteiligter israelischer Beamter erklärte, die Busse mit den Gefangenen seien angewiesen worden, zu den Gefängnissen zurückzukehren, was offensichtlich eine Reaktion auf die chaotische Übergabe sei.

In den kommenden Wochen werden im Rahmen der ersten Phase des Waffenstillstandsabkommens über 1.000 weitere palästinensische Gefangene und über ein Dutzend weitere israelische Gefangene freigelassen. Die Verhandlungen für die zweite Phase beginnen 16 Tage nach Beginn der ersten Phase. 

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