Live-Ticker Syrien: Nachbarländer kritisieren Israels Vorgehen in der Golan-Region

Die Dschihadisten von Haiat Tahrir asch-Scham (HTS) und andere regierungsfeindliche Milizen sind am Samstag in Damaskus eingedrungen und haben die Kontrolle über die Hauptstadt übernommen. Auch andere militante Gruppen haben mehrere Teile des Landes eingenommen. Die von den USA unterstützte Freie Syrische Armee (FSA) hat die Kontrolle über die antike Stätte Palmyra übernommen, während die ebenfalls von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) Deir ez-Zor eingenommen haben.

10.12.2024 14:45 Uhr

UNHCR: Aktuell rund 130.000 ungeklärte Asylverfahren in Europa

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat auf aktuelle Nachfrage von Al Jazeera erklärt, dass aktuell "131.574 Syrer in ganz Europa auf eine Antwort auf ihre Asylanträge warten".

Seit dem Machtwechsel in Syrien haben bereits Deutschland, Österreich, Großbritannien, Italien und Norwegen die laufende Bearbeitung von Asylanträgen von Syrern ausgesetzt.

Laut UNHCR-Schätzungen bedeutet dies, dass "mehr als 85.000 Anträge auf Eis gelegt wurden", wie aus den Daten der Agentur hervorgeht.

"Die Aussetzung der Bearbeitung von Asylanträgen von Syrern ist akzeptabel, solange die Menschen Asyl beantragen können und in der Lage sind, Asylanträge zu stellen", so ein Sprecher des UNHCR gegenüber Al Jazeera. In dem Schreiben heißt es weiter:

"Sobald die Bedingungen in Syrien klarer sind, wird UNHCR den Staaten Leitlinien für den internationalen Schutzbedarf relevanter Profile von gefährdeten Syrern zur Verfügung stellen".

In der Zwischenzeit sollten syrische Asylsuchende, "die darauf warten, dass über ihre Anträge wieder entschieden wird, weiterhin die gleichen Rechte wie alle anderen Asylsuchenden haben, auch in Bezug auf die Aufnahmebedingungen", so das UNHCR weiter.

Final heißt es, dass "kein Asylsuchender zwangsweise zurückgeschickt werden sollte, da dies gegen die Verpflichtung der Staaten zur Nichtzurückweisung verstoßen würde."

Israel zerstört Schiffe der syrischen Marine

In der Nacht zu Dienstag wurden im Hafen von Latakia Schiffe der syrischen Marine durch israelische Angriffe zerstört. Latakia gilt als der wichtigste Handelshafen Syriens.

Israelische Medien kommentieren:

"Bilder, die an die Zerstörung der Luftstreitkräfte der arabischen Länder im Sechstagekrieg erinnern."

Videoaufnahmen aus der Nacht:

"Verkommene Drecksäcke": Linken-Politiker echauffiert sich über Asyl-Diskussion

Europaweit wollen die zuständigen Behörden ihr Vorgehen in Asylfragen anpassen, bezogen auf die jüngsten politischen Veränderungen in Syrien. So in Deutschland, Österreich, Italien, Großbritannien oder Norwegen.

Linken-Politiker Jan van Aken – die Partei liegt laut jüngsten Umfragen zwischen drei und vier Prozent Zustimmung im Land – kommentierte am Sonntag vor Journalisten, zur deutschen Diskussion des Aufenthaltsstatus von syrischen Migranten, mit der Feststellung:

"Alle, die jetzt anfangen, über Abschiebung nach Syrien zu reden [...] das sind einfach nur verkommene Drecksäcke."

Außenministerin Baerbock erklärte zum gleichen Thema, jeder Politiker, der jegliche Forderungen im aktuellen Wahlkampf für "parteipolitische Zwecke missbraucht, hat den absoluten Bezug zur Realität im Nahen Osten verloren."

Video: "Für immer" – Israel rückt über Golanhöhen auf syrisches Gebiet vor

Unmittelbar nach dem Machtwechsel in Damaskus ist Israel am Sonntag auf syrisches Territorium vorgedrungen. Die israelische Armee rückte zum ersten Mal seit über 50 Jahren über die Pufferzone auf den Golanhöhen hinaus vor. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem "historischen Tag". Die Golanhöhen würden "für immer" ein untrennbarer Teil des Staates Israel sein, so Netanjahu.

"Besatzungsmentalität" – Türkei kritisiert das Agieren Israels in der Golan-Region

Das türkische Außenministerium hat am Dienstag das Eindringen Israels in die Pufferzone zwischen Israel und Syrien und das Vordringen auf syrisches Staatsgebiet scharf verurteilt.

"Israel zeigt wieder einmal seine Besatzungsmentalität", so das Außenministerium in einer Erklärung.

Majed al-Ansari, ein Sprecher des katarischen Außenministeriums, erklärte ebenfalls am Dienstag, es sei "inakzeptabel", dass Israel "die aktuelle Situation in Syrien ausnutzt und seine Souveränität verletzt". Er fügte hinzu, dass Katar das Eindringen Israels in das Grenzgebiet zu Syrien scharf verurteile und betonte:

"Dies wird die Region in weitere Probleme führen. Wir haben internationale Konventionen, wir haben die Souveränität und die Einheit des syrischen Territoriums. Niemandem, auch nicht der israelischen Besatzung, ist es erlaubt, die Gelegenheit zu ergreifen, syrische Gebiete zu besetzen."

Der katarische Sprecher erklärte weiter, die Rolle seines Landes nach dem Sturz von Assad werde "von den Brüdern in Syrien bestimmt".

Israel dementiert Berichte über militärische Anwesenheit nahe Damaskus

Israel operiert seit Sonntag, ungeachtet der Kritik arabischer Länder, militärisch auf syrischem Boden. Die Regierungsspitze hat am Dienstag Berichte dementiert, wonach IDF-Panzer die Region um Qatana erreicht haben sollen.

Qatana liegt 10 km auf syrischem Gebiet, östlich der entmilitarisierten Zone, die die von Israel besetzten Golanhöhen von Syrien trennt, und damit in der unmittelbaren Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus.

Die Nachrichtenagentur Reuters meldet unter Berufung auf syrische Sicherheitsquellen, dass "israelische Truppen Qatana erreicht hätten und dass das israelische Militär eine Stellungnahme abgelehnt habe." Der britische Nachrichtensender Sky News berichtet, "die IDF hätten die Behauptungen umgehend dementiert."

Qatana liegt etwa 25 km südwestlich von Syriens Hauptstadt.

Zu Wochenbeginn erklärte Israels Premierminister Netanjahu:

"Die Golanhöhen werden für immer ein untrennbarer Teil des Staates Israel sein."

Am Sonntag hatte der israelische Premierminister den umgehenden Vormarsch seiner Truppen zur Schaffung einer "Pufferzone" angeordnet.

Weitere europäische Länder reagieren mit Asyl-Modifikationen

Nach Deutschland werden auch Österreich, Großbritannien und Italien ihre Richtlinien für Asylverfahren an die neue Situation in Syrien anpassen.

In Österreich hat laut dem ORF der dortige Bundeskanzler Karl Nehammer am Montag Innenminister Gerhard Karner (beide ÖVP) beauftragt, "alle laufenden syrischen Asylverfahren auszusetzen bzw. alle Asylgewährungen zu überprüfen". Es würden also alle Asylgewährungen neu geprüft werden. Ein positiver Asylbescheid ist dabei zunächst auf drei Jahre befristet, erst danach wird er nach neuerlicher Prüfung zu einem unbefristeten Aufenthaltsrecht. Auch der Familiennachzug wird bis auf Weiteres gestoppt.

Großbritannien und Italien setzen ebenfalls vorläufig ihre Asylverfahren für Menschen aus Syrien aus. Damit folge man dem Beispiel anderer europäischer Partner, teilte die italienische Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit.

Zuvor war Meloni laut dpa mit Ministern in Rom zur Bewertung der Entwicklung der Lage in Syrien zusammengekommen. Ein Sprecher des britischen Innenministeriums teilte ebenfalls mit, man habe Entscheidungen über Asylanträge von Syrern ausgesetzt, "während wir die gegenwärtige Situation überprüfen".

Das französische Innenministerium teilte am Dienstag mit, dass es "an einer Aussetzung der laufenden Asylverfahren aus Syrien arbeitet". Eine Entscheidung würde in den nächsten Stunden erwartet, hieß es laut dpa-Meldung.

Norwegen gab seinen Beschluss bekannt, "Asylanträge aus Syrien bis auf Weiteres zurückzustellen".

Schwedische Behörden würden aufgrund der unsicheren politischen Situation vorerst Abschiebungen aussetzen, "bis sich die politische Lage in Syrien geklärt habe", so der Leiter der Rechtsabteilung der schwedischen Migrationsbehörde, Carl Bexelius.

Israel hat seit Sonntag mehr als 250 Ziele in Syrien bombardiert

Galei Zahal (GLZ Radio), ein vom israelischen Militär betriebener Rundfunksender, berichtet über massive Angriffswellen gegen Syrien.

Das IDf soll dabei mehr als 250 militärische Ziele in Syrien angegriffen haben, berichtete das israelische Armeeradio unter Berufung auf eine ungenannte Quelle.

Zu den Zielen gehörten demnach vordergründig Militärbasen, wobei "Dutzende Kampfjets, Luftabwehrsysteme, Produktionsanlagen zerstört wurden", so der israelische Armeerundfunk berichtend.

Laut Informationen des Senders Almanar News wurden gezielt die syrische Marine, die Luftwaffe und das Luftverteidigungsnetz "ins Visier genommen", wobei laut Quellen in den letzten 48 Stunden "fast alle Flugzeuge, Hubschrauber und Verteidigungssysteme zerstört wurden".

Die in London ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) berichtete ebenfalls über die Angriffe, darunter auch im Gouvernement Latakia. In Latakia zielten die israelischen Streitkräfte nach Angaben der SOHR "auf eine Luftabwehranlage in der Nähe des Hafens und auf militärische Lagereinrichtungen".

Israels Angriffe auf Syrien: Iran fordert "Reaktion des UN-Sicherheitsrates"

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmail Baghaei, hat die jüngsten Angriffe Israels auf syrische Infrastruktur und die Besetzung weiterer Teile des syrischen Golan scharf verurteilt.

Baghaei bezeichnete das Eindringen Israels in eine von der UN überwachte Pufferzone auf den Golanhöhen an der Grenze zu Syrien als "eklatante Verletzung der Charta der Vereinten Nationen".

In einer Erklärung von Montagabend heißt es:

"Wir fordern eine sofortige Reaktion des UN-Sicherheitsrates, um diese Aggression zu stoppen und das Besatzungsregime zur Verantwortung zu ziehen."

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums warnte zudem davor, dass die Regierung Netanjahu die Situation in Syrien ausnutze, "um seine völkermörderische Kampagne gegen die Palästinenser auszuweiten", so der Sender Almanar News.

Die wiederholten israelischen Angriffe in und um Damaskus und anderen Regionen stelle die neuen Machthaber in Syrien "vor die große Herausforderung, den Staatsapparat zu erhalten und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten", so Al Jazeera.

Die israelischen Angriffe würden die Arbeit der neuen Regierung, ausgehend der Kritik in den Nachbarländern und der arabischen Welt, "fast unmöglich machen".

Türkei ermöglicht im Grenzgebiet Rückkehr von Syrern in ihre Heimat

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Montag angekündigt, dass die Türkei einen weiteren neuen Grenzübergang öffnen wird, "damit syrische Flüchtlinge, die in ihr Land zurückkehren wollen, dies tun können", so Al Jazeera.

Diese Ankündigung erfolgte nach den Entwicklungen vom Wochenende, als eine große Zahl von Syrern zu den existierenden Grenzübergängen strömte, um in ihre Heimat zurückzukehren.

Laut Al Jazeera-Korrespondenten vor Ort, würde die türkische Regierung dabei die Entwicklungen unterstützen, eine Rückkehr zu erleichtern, "indem sie mehr Grenzübergänge eingerichtet hat, an denen die Menschen überprüft und eingelassen werden können, und dieser neue Grenzübergang wird denen, die zurückkehren wollen, sicherlich helfen".

Netanjahu: Illegale Besetzung der Golan-Höhen ist "für immer"

Unmittelbar nach dem Machtwechsel in Damaskus hat Israel am Sonntag die sich bietende Chance genutzt, um im Chaos der Ereignisse auf syrisches Gebiet einzudringen. Zu Wochenbeginn erklärte nun Israels Premierminister Netanjahu:

"Die Golanhöhen werden für immer ein untrennbarer Teil des Staates Israel sein."

Einen Tag zuvor hatte der israelische Premierminister den Vormarsch seiner Truppen in eine "Pufferzone" angeordnet.

Auf einer Pressekonferenz am Montagabend erklärte Netanjahu weiter, dass "heute jeder versteht, wie wichtig unsere Präsenz auf dem Golan ist und nicht auf den Ausläufern des Golan", eine unmissverständliche Anspielung auf die Besetzung des Gebiets durch Israel im Sechstagekrieg 1967.

Der israelische Premier wurde in der gesamten arabischen Welt für die Entsendung von IDF-Truppen in einen entmilitarisierten Teil der Golanhöhen verurteilt. Mehrere Nachbarländer haben Israel zu Wochenbeginn vorgeworfen, das Machtvakuum in Damaskus auszunutzen, um einen illegalen Landraub zu begehen.

In einer Videobotschaft aus der Region erklärte Netanjahu zuvor, dass das Abkommen von 1974 über die Einrichtung des entmilitarisierten Streifens für ihn nicht mehr gelte, praktisch "zusammengebrochen ist", nachdem die syrischen Truppen "ihre Positionen aufgegeben" hätten.

Die israelischen Streitkräfte rückten dabei am Montag über die Pufferzone hinaus in syrisches Staatsgebiet vor. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, mit dieser Operation solle eine neue "Sicherheitszone" nach Vorstellungen Israels geschaffen werden, die frei von "schweren strategischen Waffen und terroristischer Infrastruktur" sei.

Auf den Golanhöhen leben rund 20.000 jüdische Siedler, während in der Region etwa ebenso viele syrische Drusen leben. Die rund 30 jüdischen Siedlungen in dem Gebiet sind nach internationalem Recht illegal.

In einer Erklärung vom Montag bezeichnete das Außenministerium von Katar den Vorstoß als eine gefährliche Entwicklung und "einen eklatanten Angriff auf die Souveränität und Einheit Syriens sowie eine eklatante Verletzung des Völkerrechts".

Ägypten beschuldigte Israel, den Sturz von Assad auszunutzen, "um mehr syrisches Land zu besetzen und eine neue Realität vor Ort durchzusetzen, die gegen das Völkerrecht verstößt".

Saudi-Arabien erklärte am Montag, Israels Vorgehen zeige seine Entschlossenheit, die Chancen Syriens auf Wiederherstellung der Stabilität zu sabotieren.

9.12.2024 15:25 Uhr

"1.000 Euro Startgeld" – CDU-Politiker Spahn forciert Syrien-Thema zum Wahlkampfthema Nummer eins

Trotz vollkommen ungeklärter kommender politischer Verhältnisse in Syrien werden in Deutschland nun parteiübergreifend erste Forderungen zum Thema des Aufenthaltsstatus syrischer Migranten laut.

Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Jens Spahn, erklärte dazu gegenüber dem Sender RTL/ntv:

"Wie wäre es, wenn die Bundesregierung sagt: Jeder, der zurück will nach Syrien, für den chartern wir Maschinen, der bekommt ein Startgeld von 1.000 Euro?"

Zudem sollte Deutschland laut Spahn zusammen mit Österreich, der Türkei und Jordanien für das Frühjahr eine Wiederaufbau- und Rückkehrkonferenz planen. Diese vier Länder haben die meisten Menschen aus Syrien aufgenommen.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) stoppe laut n-tv-Artikel "vorerst Entscheidungen über Asylanträge von Syrern", so ein Behördensprecher auf Anfrage.

Dem Magazin Der Spiegel zufolge gab ein BAMF-Sprecher zur Begründung an, "die Lage in dem Land sei unübersichtlich, deshalb könne man derzeit keine seriösen Einschätzungen vornehmen." Jede Entscheidung stehe "auf tönernen Füßen".

Wenn sich in Syrien die Dinge "normalisierten und stabilisierten",  müssten die Flüchtlinge "dann auch zurückkehren", so Spahn gegenüber n-tv. Final werde man dies jedoch "sicherlich erst in einigen Tagen und Wochen beurteilen können."

Tausende Syrer sind am Sonntag in Deutschland auf die Straße gegangen, um den Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu feiern.

In Deutschland lebt die größte syrische Diaspora außerhalb des Nahen Ostens. Laut Statistischem Bundesamt lag die Zahl der Menschen mit syrischem Migrationshintergrund im Jahr 2023 bei über 1,28 Millionen.

Davon sind über 972.000 syrische Staatsangehörige. Die meisten von ihnen sind im Jahr 2015 auf dem Höhepunkt der internationalen Kämpfe gegen islamistische Gruppierungen aus Syrien nach Deutschland geflohen.

EU fordert von neuen Syrien-Machthabern "alle Formen des Extremismus abzulehnen"

Der Europäische Rat (Council for the European Union) hat ein offizielles Statement zu den jüngsten Entwicklungen in Syrien veröffentlicht. Dort heißt es unter anderem:

"Heute stehen wir an der Seite aller Syrerinnen und Syrer, sowohl im Land als auch in der Diaspora [im Ausland], die voller Hoffnung sind, aber auch derjenigen, die eine ungewisse Zukunft fürchten. Alle müssen die Möglichkeit haben, ihr Land wiederzuvereinigen, zu stabilisieren und wiederaufzubauen, die Gerechtigkeit wiederherzustellen und die Rechenschaftspflicht zu gewährleisten.

Es ist von entscheidender Bedeutung, die territoriale Integrität Syriens zu wahren und seine Unabhängigkeit, seine Souveränität sowie die staatlichen Institutionen zu respektieren und alle Formen des Extremismus abzulehnen."

Der Europäische Rat (ER, informell auch EUCO, vom englischen European Council) ist das Gremium der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU). Er hat seinen Sitz im belgischen Brüssel.

Zuvor hieß es einleitend, dass die Ereignisse vom Wochenende, "der Sturz des verbrecherischen Assad-Regimes", einen historischen Moment für das syrische Volk darstelle.

Laut dem Statement erwarte Brüssel nun, "weitere Gewalt zu vermeiden, den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten und das Völkerrecht, einschließlich des humanitären Völkerrechts, einzuhalten."

Die Forderungen lauten des Weiteren, dass insbesondere der "Schutz der Angehörigen aller Minderheiten, einschließlich der Christen und anderer nicht der Mehrheit angehörender Konfessionen, sowie die Sicherheit ausländischer Staatsangehöriger und die Achtung der diplomatischen Vertretungen in Damaskus" seitens der neuen Machthaber gewährleistet wird.

Am Vortag hatte EU-Ratspräsidentin Ursula von der Leyen via X-Posting erklärt:

"Die grausame Assad-Diktatur ist zusammengebrochen. Dieser historische Wandel in der Region bietet Chancen, ist aber nicht ohne Risiken."

Israel beschießt mutmaßliche Chemiewaffenlager in Syrien

Israels Außenminister Gideon Saar bestätigte laut israelischen Medien, dass die Armee "mutmaßliche Chemiewaffenstandorte und Langstreckenraketen-Depots" in Syrien angegriffen hat, um so zu verhindern, dass "diese in die Hände von feindlichen Akteuren fallen" so die Times of Israel.

Saar gab zu Protokoll, dass die Aktionen rein dem Ziel dienen würden: "Das einzige Interesse, das wir haben, ist die Sicherheit Israels und seiner Bürger".

Weiter heißt es seitens des Ministers:

"Deshalb haben wir strategische Waffensysteme angegriffen, wie zum Beispiel verbliebene Chemiewaffen oder Langstreckenraketen, damit sie nicht in die Hände von Extremisten fallen."

Die syrische Regierung willigte vor rund zehn Jahren ein, ihre Chemiewaffenvorräte vollständig zerstören zu lassen und trat am 14. September 2013 der Chemiewaffenkonvention bei. Im Anschluss wurde jedoch international bezweifelt, dass alle existierenden syrischen Chemiewaffenvorräte vernichtet wurden, zudem mutmaßend mittlerweile neue Bestände aufgebaut werden konnten.

UN-Sicherheitsrat hält Dringlichkeitssitzung ab

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, UNSC, mit Sitz in New York, hält noch heute ab 15 Uhr (Ortszeit, 21 Uhr MEZ) eine Dringlichkeitssitzung ab.

Die Dringlichkeitssitzung wurde von Russland eingefordert und beantragt, so der stellvertretende Botschafter Moskaus bei der UNO, Dmitri Poljanski, am Sonntag in einem Telegrammpost.

Die Information wurde auch seitens der Nachrichtenagentur AFP bestätigt.

Syrer in Deutschland feiern Ende der Ära Assad

Im Verlauf des gesamten Sonntags kam es zu spontanen Versammlungen im gesamten Bundesgebiet. In Deutschland halten sich aktuell rund 1 Million Menschen aus Syrien auf, sowohl mit und ohne Aufenthaltsgenehmigung als auch inzwischen doppelter Staatsangehörigkeit.

So heißt es in Meldungen:

  • NDR: Etwa 1.200 Exil-Syrer haben am Sonntag in mehreren Städten Mecklenburg-Vorpommerns den Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad gefeiert.
  • WDR: Syrer in NRW feiern Ende des Assad-Regimes - allein 11.000 in Essen.

In Bayern gingen nach Angaben der Bild-Zeitung annähernd 6.000 Menschen in München auf die Straße. Weitere Demonstrationen gab es in Nürnberg (2.000 Teilnehmer), Aschaffenburg (800) und Hof (300).

Zusätzliche Orte mit größeren Teilnehmerzahlen und Autokorsos waren laut Artikel Hamburg, Leipzig, Koblenz, Wuppertal, Herne, Saarbrücken und Osnabrück.

In Berlin kam es in den Bezirken Neukölln und Kreuzberg ebenfalls zu Spontanansammlungen von mehreren Tausend Menschen, wie hier in der Oranienstraße.

Alle Veranstaltungen verliefen laut Agenturmeldungen ohne besondere Zwischenfälle. Ein Journalist in Essen erlebte dabei andere Dynamiken:

Israel weitet Aktivitäten in Syrien aus

Israel begann am Sonntag, Ziele in Syrien zu bombardieren. So erfolgten unter anderem Angriffe auf "Waffendepots und Stellungen des gestürzten Regimes" sowie "proiranischen Gruppierungen in der Provinz Deir Essor", so Agenturmeldungen.

Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat laut den israelischen YNet News zudem angekündigt, dass die israelischen Streitkräfte "zusätzliche Punkte in der Pufferzone auf den besetzten syrischen Golanhöhen anvisieren sollen".

YNet News zitierte Katz mit den Worten, er habe das israelische Militär am Sonntagabend angewiesen, "sofort in Syrien zu handeln". Soldaten hätten dabei in der Nacht bereits "weiterhin zusätzliche Punkte in der Pufferzone" eingenommen.

Katz sagte auch, er habe das israelische Militär angewiesen, "eine Sicherheitszone zu schaffen, die frei von schweren strategischen Waffen und terroristischen Infrastrukturen ist, die Israel bedrohen könnten".

Ziel dieser Maßnahme sei es, "die Erneuerung der Waffenschmuggelroute vom Iran in den Libanon durch Syrien und an den Grenzübergängen zu vereiteln", heißt es bei YNet News.

8.12.2024 21:39 Uhr

Pentagon: US-Kampfflugzeuge bombardieren IS-Stellungen in Syrien

Die US-Streitkräfte haben mitgeteilt, dass man am Sonntag mehr als 75 Stellungen der Terrormiliz "Islamischer Staat" in Syrien aus der Luft angegriffen worden. Wie das US-Zentralkommando (CENTCOM) auf X/Twitter schreibt, seien dabei Kampfflugzeuge vom Typ B-52, F-15 und A-10 eingesetzt worden. Die Bewertung der Gefechtsschäden sei im Gange, bisher gebe es "keine Hinweise auf zivile Opfer".

Ziel der Angriffe sei es gewesen zu verhindern, dass der IS den Vorteil der aktuellen Umsturz-Situation in Syrien ausnutze. General Michael Erik Kurilla wird mit den Worten zitiert:

"Es sollte keinen Zweifel geben - wir werden nicht zulassen, dass ISIS sich neu formiert und die aktuelle Situation in Syrien ausnutzt."

"Alle Organisationen in Syrien sollten wissen, dass wir sie zur Rechenschaft ziehen werden, wenn sie in irgendeiner Weise mit ISIS zusammenarbeiten oder ISIS unterstützen", fügte er hinzu.

Biden: Sturz Assads ist eine "historische Gelegenheit"

US-Präsident Joe Biden hat den Sturz Assads und die damit verbundene "historische Gelegenheit für die Menschen in Syrien" begrüßt. Die Entwicklungen in Syrien bezeichnete er als "Wendepunkt". Bis auf Weiteres blieben US-Soldaten im Land, sagte Biden weiter. Es handele sich auch um einen "Moment des Risikos und der Unsicherheit".

Er erklärte auch, dass die Rebellengruppen, die Assad gestürzt haben, teilweise "ihre eigene düstere Geschichte von Terrorismus und Menschenrechtsverletzungen" hätten. Washington wolle diese nun "nach ihren Handlungen und nicht nach ihren Äußerungen bewerten".

Russland beantragt Sitzung des UN-Sicherheitsrates

Russland hat eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats zur Lage in Syrien beantragt. Die Dringlichkeitssitzung hinter verschlossenen Türen solle für Montag einberufen werden, schrieb der Vizegesandte Russlands bei den Vereinten Nationen, Dmitri Poljanski, im Onlinedienst Telegram. Die Folgen der jüngsten Ereignisse in Syrien seien "für das Land und die gesamte Region noch nicht abzuschätzen".

Bericht: Syrische Milizen haben Sicherheit russischer Militärbasen zugesichert

Am späten Sonntag berichtete die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf eine Quelle aus dem Kreml, dass die Führer der bewaffneten syrischen Milizen die Sicherheit der
russischen Militärbasen und diplomatischen Vertretungen garantiert haben. Der Nachrichtenagentur zufolge stünden russische Vertreter "in Kontakt mit Vertretern der bewaffneten syrischen Opposition". 

Saudi-Arabien warnt vor Chaos in Syrien

Saudi-Arabien hat vor Instabilität in Syrien nach dem Sturz Assads gewarnt. Man unterstütze "das syrische Volk und seine Entscheidungen", teilte das Außenministerium in Riad mit. Zugleich rief es zu "konzertierten Anstrengungen, um die Einheit Syriens und den Zusammenhalt seiner Menschen zu erhalten", auf. Man müsse verhindern, dass Syrien "in Chaos und Spaltung versinkt", hieß es in der Mitteilung weiter. "Es ist an der Zeit, dass das syrische Volk ein Leben in Würde führt".

Bericht: Baschar al-Assad ist in Moskau eingetroffen

Der gestürzte syrische Präsident Baschar al-Assad ist am Sonntagabend in Moskau eingetroffen, berichten russische Medien unter Berufung auf Quellen im Kreml. Er und seine Familienmitglieder haben in Russland humanitäres Asyl erhalten.

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Von der Leyen bietet Hilfe beim "Wiederaufbau" eines Syriens an, das "alle Minderheiten schützt"

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagt, die Europäische Union werde nach dem dramatischen Sturz Assads beim "Wiederaufbau eines Syriens helfen", das die "Minderheiten schützt".

"Europa ist bereit, den Schutz der nationalen Einheit und den Wiederaufbau eines syrischen Staates zu unterstützen, der alle Minderheiten schützt", sagte sie in einer Erklärung auf X am Sonntag.

"Die grausame Assad-Diktatur ist zusammengebrochen. Dieser historische Wandel in der Region bietet Chancen, ist aber nicht ohne Risiken", so die Kommissionspräsidentin weiter.

Sie erklärte, die EU stehe in Kontakt mit "führenden Politikern in Europa und der Region" und verfolge die "rasanten Entwicklungen".

Israel führt Luftangriffe auf Militärflughafen und weitere Ziele in Syrien durch

Israels Luftwaffe hat inmitten des Chaos nach dem Sturz Assads mehrere Luftangriffe auf Militäreinrichtungen und Sicherheitskomplexe in Syrien durchgeführt. Das israelische Militär hatte erklärt, man wolle Waffen zerstören, von denen Israel befürchtet, dass sie "in die Hände feindlicher Kräfte fallen könnten".

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Residenz des italienischen Botschafters in Syrien überfallen – mehrere Autos gestohlen

Nach Angaben des italienischen Außenministers ist eine "bewaffnete Gruppe" in den Garten des italienischen Botschafters in Damaskus eingedrungen und hat drei Autos gestohlen, nachdem islamistische Milizen die Stadt eingenommen haben sollen.

"Heute Morgen ist eine bewaffnete Gruppe in den Garten der Residenz des italienischen Botschafters eingedrungen und hat drei Autos gestohlen", sagte Außenminister Antonio Tajani vor Journalisten nach einer Krisensitzung des Außenministeriums zur Lage in Syrien.

Der Botschafter selbst und die Sicherheitskräfte, die die Residenz bewachen, seien bei dem Vorfall nicht verletzt worden.

Israel beendet Militär-Abkommen mit Syrien

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat das militärische Abkommen von 1974 mit Syrien für faktisch beendet erklärt. Grund dafür sei der Sturz von Machthaber Baschar al-Assad. Die im Anschluss an den Jom-Kippur-Krieg 1973 geschlossene Vereinbarung sei in der Nacht zu Sonntag zusammengebrochen, nachdem die syrische Armee ihre Stellungen aufgegeben habe, sagte Netanjahu.

"Wir haben der israelischen Armee den Befehl erteilt, diese Stellungen zu übernehmen, um sicherzustellen, dass sich keine feindlichen Kräfte direkt an der Grenze Israels festsetzen", fügte Israels Regierungschef hinzu. Dies sei eine "vorübergehende Maßnahme", bis eine geeignete Lösung gefunden werde.

Mit dem Abkommen von 1974 wurde unter anderem eine Pufferzone entlang der Grenze eingerichtet, die seither von Blauhelmen der UNDOF-Mission (United Nations Disengagement Observer Force) kontrolliert wird.

HTS-Anführer Muhammad Al-Dschaulani in Damaskus eingetroffen – Ausgangssperre bis Montagmorgen verhängt

Der Anführer der islamistischen Miliz Haiat Tahrir asch-Scham (HTS), Muhammad al-Dschaulani, ist nach Angaben der Kämpfer in Damaskus eingetroffen. Wie die HTS auf dem Messengerdienst Telegram erklärte, habe er bei seiner Ankunft in der Hauptstadt am Sonntag "niedergekniet und den Boden geküsst". Dazu veröffentlichte die Organisation Bilder, auf denen al-Dschaulani in Damaskus zu sehen ist.

Die islamistischen Milizen haben in Damaskus zudem eine Ausgangssperre bis Montagmorgen verhängt. Diese solle bis 5:00 Uhr Ortszeit gelten, kündigten sie am Sonntagnachmittag in der syrischen Hauptstadt an.

Berlin: Die syrische Community feiert in der Hauptstadt

Der Lokalsender rbb berichtet am späten Vormittag:

"Am Sonntag haben sich tausende Menschen am Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg versammelt und feiern den Sturz des syrischen Diktators Assad. In Syrien gibt es seit 2011 einen blutigen Bürgerkrieg. Wie es jetzt in dem Land weitergeht, ist noch völlig unklar."

Weitere Denkmalzerstörungen aus der Ära Assad

Aus Qamischli, einer multiethnischen Großstadt im Gouvernement al-Hasaka im Nordosten Syriens an der Grenze zur Türkei und zum Irak, werden Bilder in den sozialen Medien verbreitet, die zeigen, wie Denkmäler zerstört werden, die in Verbindung mit der Familie Assad stehen.

"Neue Möglichkeiten für Israel" ‒ Israels Premier Netanjahu mit Blick auf Syrien

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat sich vor Ort auf dem Berg Bental an der Grenze Israels zu Syrien über die militärische Lage informiert. Israelische Medien zitieren ihn mit den Worten:

"Der Sturz des Assad-Regimes, der Tyrannei in Damaskus, bietet eine große Chance, birgt aber auch erhebliche Gefahren. Dieser Zusammenbruch ist das unmittelbare Ergebnis unseres entschlossenen Vorgehens gegen die Hisbollah und Iran, die Hauptunterstützer Assads."

Netanjahu erklärte, er und Verteidigungsminister Israel Katz hätten die IDF gestern angewiesen, "die [Golan-]Pufferzone einzunehmen", und ergänzte, dass Israel nicht zulassen werde, dass sich feindliche Kräfte an der Grenze niederlassen.

"Dies hat im gesamten Nahen Osten eine Kettenreaktion all derer ausgelöst, die sich von diesem unterdrückerischen und tyrannischen Regime befreien wollen", so der Premier vor Journalisten. In einem X-Posting der IDF am Morgen hieß es:

"In Übereinstimmung mit der Lagebeurteilung nach den jüngsten Ereignissen in Syrien, einschließlich des Eindringens von bewaffnetem Personal in die Pufferzone, haben die IDF Kräfte in der Pufferzone und an mehreren anderen Orten, die für ihre Verteidigung notwendig sind, stationiert, um die Sicherheit der Gemeinden der Golanhöhen und der Bürger Israels zu gewährleisten."

Die israelische Armee werde sich demnach "nicht in die internen Ereignisse in Syrien einmischen". 

Aufnahmen sollen Assads Bunker unter geplündertem Präsidentenpalast zeigen

Ein in sozialen Medien veröffentlichtes, bisher unverifiziertes Video soll den Bunker unter dem Präsidentenpalast zeigen. Wie auf den Aufnahmen zu sehen ist, wurden in den Schutzräumen auch einige Dokumente zurückgelassen. 

Indes haben Einwohner von Damaskus den Präsidentenpalast geplündert. Dort hätten sie "im Wohnbereich weniger Luxus als erwartet" vorgefunden, kommentierte ein Nutzer auf X.

Israel bombardiert syrische Ziele in der Hauptstadt Damaskus

Mutmaßliche israelische Luftangriffe trafen laut Angaben libanesischer und syrischer Sicherheitsquellen am Sonntag den Stadtteil Al-Mazzeh in Damaskus.

Weitere mutmaßliche israelische Angriffe galten dem Luftwaffenstützpunkt Chalchala im Süden Syriens, der zuvor über Nacht von der syrischen Armee evakuiert worden war, wie zwei regionale Sicherheitsquellen gegenüber der Agentur Reuters bestätigten.

Die israelische Regierung äußerte sich bis dato nicht zu den gemeldeten Angriffen.

Regionale syrische Sicherheitsquellen teilten weiter mit, dass zudem "mindestens sechs Angriffe den wichtigsten Luftwaffenstützpunkt im Norden der Stadt Suweida getroffen haben", auf dem sich demnach "ein großer Vorrat an Raketen und Flugkörpern befindet", die von den syrischen Truppen zurückgelassen wurden.

Laut Agenturmeldungen vom Sonntag plant das israelische Militär, "strategisch wichtige syrische Waffenlager anzugreifen", um damit zu verhindern, dass diese in die Hände der islamistischen Aufständischen fallen. 

Zuvor gaben die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) bereits bekannt, Panzer und Truppen zu entsenden, um "mehrere für die Verteidigung notwendige Punkte" in der Pufferzone in den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen zu sichern.

Zentralbank in Damaskus geplündert

Laut einem auf der Plattform X veröffentlichten Video wird die syrische Zentralbank in Damaskus geplündert. Auf den Aufnahmen sind Menschen zu sehen, die große Taschen – mutmaßlich voller Geld und Wertgegenstände – heraustragen.

"Die schlauen Leute sind nicht wegen der Kronleuchter in Assads Palast gegangen, sondern wegen Bargeld und Gold in die Bank!", kommentiert dazu ein User auf X.

Iranischer Öltanker: Vor Ankunft in Syrien Umkehr nach Iran

Ein iranischer Öltanker war laut dem X-Profil "Tanker Trackers" auf seinem Weg durch den Suezkanal nach Syrien, um rund "750.000 Barrel iranisches Rohöl" zu liefern.

Aufgrund der Ereignisse des heutigen und gestrigen Tages beschloss die Crew jedoch anscheinend, nicht wie geplant die Reise samt Anlieferung fortzusetzen, sondern die umgehende Kehrtwende zur Heimfahrt einzuleiten.

Bundeskanzler Scholz: "Das Ende der Assad-Herrschaft über Syrien ist eine gute Nachricht"

Das Kanzleramt veröffentlichte ein Statement " zur Lage in Syrien". So heißt es in einer Erklärung des Bundeskanzlers Olaf Scholz:

"Bashir al Assad hat sein eigenes Volk auf brutale Weise unterdrückt, unzählige Leben auf dem Gewissen und zahlreiche Menschen zur Flucht aus Syrien getrieben, viele kamen auch nach Deutschland. Das syrische Volk hat entsetzliches Leid erfahren. Das Ende der Assad-Herrschaft über Syrien ist daher eine gute Nachricht."

Laut dem Kanzler käme es nun darauf an, dass in Syrien "schnell Recht und Ordnung wiederhergestellt würden", wobei "alle Religionsgemeinschaften, alle Minderheiten jetzt und in Zukunft Schutz genießen müssen", so die Formulierung in der Mitteilung.

Abschließend heißt es:

"Wir werden die zukünftig Regierenden daran messen, ob sie allen Syrern ein Leben in Würde und Selbstbestimmung möglich machen, Syriens Souveränität gegen bösartige Einmischung Dritter verteidigen und mit ihren Nachbarn in Frieden leben." 

Auf die Zukunft der in Deutschland lebenden syrischen Flüchtlinge wurde im Rahmen des laufenden Wahlkampfs nicht weiter eingegangen.

Moskau: Assad hat Posten nach Verhandlungen verlassen

Baschar al-Assad habe nach Verhandlungen mit aufständischen Gruppen beschlossen, vom Präsidentenamt zurückzutreten und das Land zu verlassen, wobei er eine friedliche Machtübergabe anordnete. Dies gab das russische Außenministerium in einer Erklärung bekannt. Moskau hat sich demnach nicht an diesen Verhandlungen beteiligt. 

Innenministerium will keine Prognosen zu Syrien-Unruhen und neuer Flüchtlingswelle abgeben

Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums (BMI) erklärte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe:

"Die Bundesregierung verfolgt die sich rasch verändernde Lage in Syrien genau. Ob sich aus dieser Lage Fluchtbewegungen in der Region oder aus der Region hinaus ergeben, ist zurzeit noch nicht vorhersehbar."

Eine Prognose wollte das BMI zudem auch nicht dazu abgeben, ob nun syrische Flüchtlinge in Deutschland in ihr Herkunftsland zurückkehren oder leichter dorthin abgeschoben werden könnten.

"Welche Auswirkungen die sich verändernde Lage auf die Möglichkeiten von syrischen Flüchtlingen zur Rückkehr in ihre Heimat haben wird, ist ebenfalls nicht vorhersehbar", so die BMI-Sprecherin. Ein persönliches Statement seitens der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wurde in der Meldung nicht zitiert.

"Kein Kontakt": Syriens Ministerpräsident Ghasi al-Dschalali zum Verbleib Assads

Der syrische Ministerpräsident Mohammed Ghasi al-Dschalali teilte laut Agenturmeldung am Sonntag mit, er könne aktuell nicht angeben, wo sich Präsident Baschar al-Assad aufhalte.

"Ich habe keine Informationen über seinen Aufenthaltsort", so der Politiker gegenüber dem Sender Al Arabiya.

Seinen letzten Kontakt mit Assad habe er demnach am Samstag gehabt, "um eine dienstliche Angelegenheit zu besprechen".

Den schnellen Vormarsch der oppositionellen Allianz auf Damaskus habe Assad am Abend demnach mit den Worten kommentiert: "Morgen werden wir sehen." Al-Dschalali will sich "aus eigenen Prinzipien" entschlossen haben, nach dem Zusammenbruch der Assad-Administration in Syrien zu bleiben. Auch die meisten Minister der Assad-Regierung seien laut dem Politiker noch in der Stadt. 

Lawrow: "Solche Spiele enden schlecht für die Europäer" 

Der russische Außenminister Sergei Lawrow erklärte am Samstag in einem Gespräch mit Medien am Rande des Doha-Forums, dass die Offensive der Haiat Tahrir asch-Scham (HTS) gegen die syrischen Regierungstruppen "von langer Hand vorbereitet" worden sei.

"Das Problem liegt nicht bei uns, das Problem liegt bei denen, die Kriege in Libyen, im Irak entfesselt haben, die Syrien jetzt wieder in diesen Zustand gebracht haben", so Lawrow. Er pochte darauf, dass die Europäer ihren vermeintlichen Einfluss auf Washington geltend machen "und den Amerikanern erklären, dass solche Spiele sehr schlecht enden, und zwar schlecht für die Europäer".

Einschätzung der US-Diplomatie zur Gruppierung Haiat Tahrir asch-Scham (HTS) im Jahr 2017

Auf der Plattform X taucht seit Sonntagmorgen vermehrt ein älteres Posting der US-Botschaft in Syrien aus dem Jahr 2017 auf. 

Der Inhalt bezog sich auf die aktuell in Syrien militärisch agierende Gruppierung Haiat Tahrir asch-Scham (HTS). So hieß es unter anderem in dem mehrteiligen Beitrag:

"Unser Standpunkt zur HTS hat sich nicht geändert [...] Der Kern der HTS ist Nusra, eine als terroristisch eingestufte Organisation. Diese Einstufung gilt unabhängig davon, welchen Namen sie verwendet oder welche Gruppen sich in ihr zusammenschließen.

Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass führende AQS [Al-Qaida-Sympathisanten] der HTS vor Gericht gestellt werden. "

Rund sieben Jahre später gab der US-Sender CNN dem damals abgebildeten HTS-Mitglied Muhammad Al-Dschaulani (aka Abu Mohammad Al-Julani) aus dem X-Posting von 2017 ein wohlwollendes Interview mit der Überschrift:

"Wie Syriens Rebellenführer vom radikalen Dschihadisten zum Blazer tragenden 'Revolutionär' wurde."

Der russische Außenminister Sergei Lawrow stellte fest, dass Haiat Tahrir asch-Scham (HTS) auch weiterhin keine Oppositionskraft darstelle, sondern eine Terrorgruppe sei. Zudem sagte er, dass die HTS rein für geopolitische Zwecke genutzt werde.

Moskau: Russische Militärbasen in höchster Alarmbereitschaft

Das russische Außenministerium hat eine Erklärung zu den Ereignissen in Syrien abgegeben, die man mit "großer Sorge" verfolge. Darin ruft Moskau sämtliche Akteure auf, "alle Fragen der Staatsführung mit politischen Mitteln zu lösen". Weiter heißt es darin: 

"Wir rufen dazu auf, die Ansichten aller ethnisch-religiösen Kräfte in der syrischen Gesellschaft zu respektieren, und unterstützen die Bemühungen um einen integrativen politischen Prozess auf der Grundlage der vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einstimmig angenommenen Resolution 2254."

Moskau werde alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit seiner Bürger in Syrien zu gewährleisten, so das Ministerium. Die russischen Militärbasen auf syrischem Gebiet seien demnach in höchster Alarmbereitschaft. 

Der vollständige Wortlaut der Erklärung ist hier auf unserer Webseite zu lesen. 

Israelische Panzer dringen in Syrien ein

Nach dem Sturz von Baschar al-Assad sind israelische Panzer und Soldaten offenbar von den Golanhöhen aus in Hamidiya [nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen syrischen Küstenstadt am Mittelmeer] im syrischen Gouvernement Quneitra eingedrungen, wie in sozialen Medien kursierende Aufnahmen zeigen sollen. 

Laut Medienberichten plant das israelische Militär, "strategisch wichtige Waffenlager anzugreifen", um damit zu verhindern, dass diese in die Hände der islamistischen Aufständischen fallen. Erstmals seit 1974 hat das israelische Militär den Grenzzaun zu Syrien überschritten.

Spekulation über Assads Verbleib

Ex-Präsident Baschar al-Assad befindet sich "wahrscheinlich außerhalb Syriens", sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan, ohne weitere Details zu nennen. Der Verbleib des gestürzten Staatschefs ist nach wie vor unklar. Es wird spekuliert, dass sein Flugzeug nach dem Abflug aus Damaskus abgestürzt ist. Bisher sind jedoch keine Beweise oder Quellen aufgetaucht, die diese Behauptungen bestätigen.

Fidan erklärte zudem, die neue syrische Regierung müsse auf dem Prinzip der Inklusion beruhen. Er warnte gleichzeitig vor "Rachegelüsten" und einer weiteren Destabilisierung der Region. Er signalisierte auch, dass sich die Türkei weiterhin gegen den Islamischen Staat (IS, früher ISIS) und die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) stellen werde, um zu verhindern, dass diese die Krise ausnutzen.

Neue Machthaber beschließen Freilassung politischer Häftlinge

In einer TV-Ansprache am Sonntagmorgen haben die Rebellen erklärt, dass "alle Gefangenen in Syrien nun freigelassen werden".

Bereits kurze Zeit später kursierten in sozialen Medien Bilder und Videos, die zeigen sollen, wie erste Häftlinge ein Militärgefängnis nördlich von Damaskus verlassen:

"Die ersten Momente der Freilassung der Häftlinge aus dem Gefängnis Saidnaya."

Erste Reaktionen aus Deutschland zum Sturz Assads

Das Social-Media-Team der deutschen Außenministerin Baerbock reagierte am später Sonntagvormittag auf die Bilder der Nacht aus Damaskus. So heißt es in einem längeren X-Beitrag:

"Man kann nicht genau sagen, was jetzt in Syrien passiert. Aber klar ist: Das Ende Assads bedeutet für Millionen von Menschen in Syrien ein erstes großes Aufatmen nach einer Ewigkeit der Gräuel des Assad-Regimes. Mehrere hunderttausend Syrer sind im Bürgerkrieg getötet worden, Millionen geflüchtet. Assad hat gemordet, gefoltert, Giftgas gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt. Dafür gehört er endlich zur Verantwortung gezogen."

Das Land dürfe nach Baerbocks Wahrnehmung nun "nicht in die Hände anderer Radikaler fallen ‒ egal in welchem Gewand. Wir [?] rufen die Konfliktparteien daher dazu auf, ihrer Verantwortung für alle Syrerinnen und Syrer gerecht zu werden", so der Text des X-Beitrags.

CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen reagierte nach Spiegel-Anfrage mit der Feststellung:

"Die Hölle von Assad ist nach 13 Jahren beendet."

Der Umsturz in Syrien stelle "eine große Befreiung für das Land und die Menschen" dar. Der große Gewinner dabei sei für Röttgen die Türkei:

"Erdoğan wird versuchen, seinen Erfolg auch innenpolitisch zu nutzen. Er hat ein immenses Interesse daran, dass Syrien nicht zerfällt, um eine Rückführung der drei Millionen Syrer aus der Türkei zu erreichen."

Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung lag noch keine Reaktion seitens des Bundeskanzlers Olaf Scholz vor. 

Aufnahmen zeigen Aufständische im Präsidentenpalast

Aufnahmen, die in den sozialen Medien kursieren, zeigen, wie islamistische Kämpfer in den Palast von Präsident Baschar al-Assad in Damaskus eindringen.

Ein von Press TV geteilter Clip zeigt zwei Soldaten, die in der Nähe eines vermeintlichen Eingangs zu dem Gelände in die Luft schießen. Andere Videos zeigen eine Reihe nicht identifizierter Personen, die sich innerhalb des Palastes frei bewegen.

Israelische Geheimdienste vermeintlich überrascht über zügige Erfolge der Dschihadisten

Der israelische Geheimdienst sowie weitere Geheimdienste in der Region und des Westens waren Berichten zufolge überrascht, wie zügig die syrische Hauptstadt final eingenommen wurde, so Al Jazeera.

Selbst nachdem die Rebellen in der Stadt Aleppo einmarschiert waren, "gingen israelische Geheimdienstler noch davon aus, dass ihre Überlebenschancen gering seien", so die Zeitung Haaretz.

Das israelische Blatt erklärte, Israel sei besorgt über die "Kernideologie" der Rebellengruppen, da nun die drohende Möglichkeit bestehe, dass sich die Kämpfer vom syrischen Golan aus in Richtung israelischer Stellungen bewegen. Die israelische Armee erklärte die umgehende Schließung von Militärzonen auf den besetzten Golanhöhen.

In einer Erklärung des Militärs heißt es weiter, die landwirtschaftlichen Gebiete um Merom Golan, Ein Zivan, Buq'ata und Khirbet Ein Hura seien ab sofort für Zivilisten gesperrt.

Die betroffenen Landwirte könnten die Gebiete innerhalb der Zonen "für einige Stunden betreten, je nach den Bedürfnissen des Militärs in Abstimmung mit den israelischen Streitkräften", so das IDF.

Das israelische Militär plane daher laut Agenturmeldungen, "strategisch wichtige Waffenlager anzugreifen", um damit zu verhindern, dass diese in die Hände der Rebellen fallen.

Bereits in der Nacht zuvor hatten Berichten zufolge israelische Soldaten in Begleitung von Panzern zum ersten Mal seit 1974 den Grenzzaun zu Syrien überschritten.

Syrische Migranten feiern in Berlin-Neukölln nach dem Ende von Assad

Nach den ersten Informationen aus Damaskus in der Nacht zum Sonntag haben sich laut dem Berliner Tagesspiegel im Berliner Stadtteil Neukölln "feiernde Menschen zu einer Demonstration versammelt".

Nach Angaben des Polizeilichen Lagedienstes soll es sich zunächst um eine "relativ kleine Gruppe" gehandelt haben.

Besondere Vorfälle seien bislang nicht bekannt, hieß es weiter. Auf Flaggen war demnach der Slogan "Free Syria" zu lesen.

Bereits am Samstagabend zogen in der Hauptstadt Autokorsos mit jubelnden Menschen durch Neukölln. Die Polizei berichtete von einer angezeigten Versammlung von Syrern, "die gegen das Kalifat demonstriert haben", so der Spiegel.

Daran hätten sich Menschen "im mittleren dreistelligen Bereich beteiligt". Es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben.

Moskau: Russische Botschaftsmitarbeiter wohlauf

Die russische Botschaft in Syrien hat mitgeteilt, dass ihre Mitarbeiter nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und der Einnahme von Damaskus in Sicherheit sind. Dies berichtete die russische Nachrichtenagentur TASS. "Uns geht es gut", sagte ein Mitarbeiter der russischen Botschaft gegenüber TASS, ohne Einzelheiten über den Verbleib der Diplomaten zu nennen. Am Freitag hatte die Botschaft russische Staatsangehörige aufgefordert, das Land zu verlassen.

Die Machtübernahme in dokumentierten Bildern

Auf einem Video ist zu sehen, wie der syrische Premierminister Mohammad Ghasi al-Dschalali am Sonntag von Rebellen in Damaskus zu einem Hotel eskortiert wird, um dort angeblich die Regierungsgeschäfte zu übergeben.

Das Video zeigt, wie Dschalali von bewaffneten Männern umgeben einige Stufen hinuntergeht und mit einem weiteren Mann in einen schwarzen Geländewagen steigt.

"Der ehemalige Premierminister ist mit dem 5. Korps aus dem Hauran [Landschaft im Südwesten Syriens] auf dem Weg zum Four Seasons Hotel, um sich mit den Helden der Freien Armee zu treffen und die Institutionen des Landes an sie zu übergeben", so die Kommentierung in dem Video.

Der syrische Premierminister hatte im Rahmen der Entwicklungen zuvor bereits seine Zusammenarbeit "mit jeder vom Volk gewählten Führung" angeboten und erklärt, er werde die Hauptstadt nicht verlassen. Er betonte, dass er seine Heimat erst dann verlassen werde, wenn ein "friedlicher Übergang" erreicht sei, bei dem er die Sicherheit der syrischen öffentlichen Einrichtungen und deren weitere Arbeit garantieren könne. 

Schicksal von Assad ungewiss

In den frühen Morgenstunden des 8. Dezember haben die Kämpfer der islamistischen Gruppierung Haiat Tahrir asch-Scham (HTS) die syrische Hauptstadt Damaskus erreicht und übernommen. 

Laut unbestätigten Meldungen soll Präsident Baschar al-Assad noch die Flucht mit einem Flugzeug gelungen sein. Demnach hätten zwei hochrangige Armeeoffiziere bestätigt, dass Assad und seine Familie die Hauptstadt Damaskus verlassen haben.

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Syrische Soldaten sollen sich in Irak abgesetzt haben

Unbestätigte Videos in den sozialen Medien zeigen offenbar Soldaten mitsamt Ausrüstung des syrischen Militärs, darunter Panzer und gepanzerte Fahrzeuge aus der Sowjetzeit, die sich an der Grenze zum Irak ergeben haben.

Iranische Botschaft verwüstet

Dschihadisten und ihre Anhänger sind in die iranische Botschaft in Damaskus eingedrungen und haben dort geplündert und Vandalismus betrieben. Dies geht aus einem von Sabereen News veröffentlichten Video hervor.

Die iranischen Diplomaten in Damaskus hätten jedoch zuvor ihre Botschaft bereits verlassen, berichtet die iranische Zeitung Tehran Times unter Berufung auf den Sprecher des Außenministeriums, Esmail Baghaei. Die iranischen Beamten seien in Sicherheit, so Baghaei gegenüber der Tageszeitung.

US-Präsident Trump kommentiert das Ende der Ära Assad

Während seines Aufenthalts in Frankreich, zur Wiedereröffnung der Kirche Notre Dame in Paris, kommentierte der designierte US-Präsident über seine Social-Media-Plattform Truth Social die Ereignisse in Syrien:

"Oppositionskämpfer in Syrien haben in einer beispiellosen Aktion zahlreiche Städte in einer gut koordinierten Offensive vollständig eingenommen und befinden sich nun in den Außenbezirken von Damaskus, wo sie sich offensichtlich darauf vorbereiten, einen sehr großen Schritt in Richtung Beseitigung von Assad zu machen."

Weiter erklärte Trump in gewohnt direkter Formulierung zu der Rolle Russlands und der seines Vorgängers Barack Obama:

"So weigerte sich der frühere Präsident Obama, seine Zusage einzuhalten, die ROTE LINIE zu schützen, woraufhin die Hölle losbrach und Russland einschritt. Aber jetzt werden sie, wie möglicherweise auch Assad selbst, aus dem Land gedrängt, und das könnte tatsächlich das Beste sein, was ihnen passieren kann. Für Russland gab es in Syrien nie einen großen Nutzen, außer dass es Obama wirklich dumm aussehen ließ." 

Trump betonte abschließend wörtlich, dass die Entwicklungen für ihn und die US-Administration "auf jeden Fall ein Schlamassel sind, aber es [das Assad-Regime] ist nicht unser Freund, und die Vereinigten Staaten sollten nichts damit zu tun haben."

Es sei "nicht unser Kampf. Lasst es sich ausspielen. MISCHT EUCH NICHT EIN!"