Dschihadisten der Gruppe Haiʾat Tahrir asch-Scham (in der Russischen Föderation als terroristisch verbotene Organisation eingestuft) konnten Aleppo nur mit Unterstützung ukrainischer Berater und mithilfe amerikanischer Spitzentechnologien einnehmen. Dies berichtet am Montag die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Verweis auf eine Quelle aus dem Umfeld der syrischen Sicherheitsdienste.
Die Agentur zitiert ihren Informanten mit der folgenden Aussage:
"Die Kämpfer von Al-Nusra (in Russland verbotene terroristische Organisation, frühere Bezeichnung der ebenso verbotenen Haiʾat Tahrir asch-Scham) haben keine Erfahrung im Umgang mit Hochtechnologien, und es wäre ihnen nicht möglich gewesen, sie ohne Berater aus der Ukraine, von der Islamischen Partei Turkestans* und syrischen Offizieren (die auf die Seite der Terroristen übergelaufen sind) zu beherrschen."
Im September berichtete eine informierte syrische Quelle gegenüber RIA Nowosti, dass ukrainische Militärausbilder in der Provinz Idlib eingetroffen seien, um die Terroristen der Haiʾat Tahrir asch-Scham in der Herstellung und Modernisierung von Drohnen zu schulen.
Dem Informanten zufolge stellten die USA die Hochtechnologie zur Verfügung, mit der die Terroristen offensive Operationen durchführen:
"Angriffsgruppen und Drohnen waren mit GPS-Geräten mit Verschlüsselung und umfassender Nutzung künstlicher Intelligenz ausgestattet – der Einsatz und die Navigation von Kampfdrohnen und Kamikaze-Drohnen erfolgte also aus großer Entfernung", erläuterte die Quelle.
Der auf der Plattform ria.ru erschienene Bericht wies zudem darauf hin, dass die syrische Armee zum ersten Mal seit 2011 während der Offensive der Militanten mit leistungsstarken Mitteln der elektronischen Kriegsführung sowie modernen Drohnen konfrontiert war.
Am Mittwoch, dem 27. November, verletzten Gruppen der Haiʾat Tahrir asch-Scham das Deeskalationsabkommen und griffen die Provinzen Aleppo und Idlib an. Sie griffen auf breiter Front bewohnte Gebiete und militärische Stellungen an und starteten am 29. November eine großangelegte Operation. Einen Tag später, am 30. November, gerieten Aleppo und sein Umland, einschließlich des internationalen Flughafens und des Militärflugplatzes, unter die Kontrolle der Terroristen.
Damit gelang es den Dschihadisten zum ersten Mal seit Beginn der Krise im Jahr 2011, die zweitgrößte Stadt Syriens vollständig einzunehmen. Bis Ende 2016 kontrollierte die bewaffnete Opposition nur den östlichen Teil der Siedlung, doch die syrische Armee schlug sie mit Unterstützung der Alliierten Luftstreitkräfte von dort zurück.
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