Der US-Vermittler für den Nahen Osten, Amos Hochstein, ist erneut zu Gesprächen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in den Libanon gereist. Er landete am Morgen am Flughafen von Beirut. Hochstein soll sich erneut mit Parlamentspräsident Nabih Berri treffen, einem Verbündeten der Hisbollah, der ein wichtiger Gesprächspartner für Spitzenvertreter westlicher Regierungen ist.
Sowohl die libanesische Regierung als auch die Hisbollah hätten einem US-amerikanischen Waffenstillstandsvorschlag, der letzte Woche schriftlich vorgelegt wurde, mit einigen Anmerkungen zugestimmt, sagte Ali Hassan Khalil, ein Berater des Parlamentssprechers Nabih Berri, am Montag gegenüber Reuters.
Seit Wochen zirkulieren in den Medien Details über einen "US-Vorschlag". Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge sollen Israel und die Hisbollah ihre Angriffe demnach zunächst 60 Tage lang aussetzen. Die israelische Armee soll den Libanon verlassen, und Soldaten der libanesischen Armee sollen an der Grenze stationiert werden. Israel und der Libanon sollen zudem nach 60 Tagen Verhandlungen über die vollständige Umsetzung der UN-Resolution 1701 führen. Die Hisbollah soll den US-Entwurf als Basis für weitere Verhandlungen sehen. Die 2006 verabschiedete Resolution sieht unter anderem die Einrichtung einer demilitarisierten Pufferzone im libanesisch-israelischen Grenzgebiet vor.
Eine israelische Quelle, die mit den Gesprächen vertraut ist, bezweifelte jedoch, dass eine nachhaltige Einigung zustande kommen werde. Obwohl Fortschritte erzielt wurden, könnte die Weigerung der Hisbollah, Israels Forderung nach dem Recht auf Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Falle einer Verletzung des Waffenstillstands zu akzeptieren, den Prozess gefährden. Ohne diese Klausel sei unklar, ob Netanjahu die Zustimmung des Kabinetts für das Abkommen erhalten könne, so die Quelle weiter.
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