30.10.2024 20:41 Uhr
Israelische Luftwaffe zerstört Wohnhaus im Südlibanon, 16 Todesopfer gemeldet
Israelische Flugzeuge haben am Mittwoch ein dreistöckiges Wohnhaus in der Siedlung Sarafand im Südlibanon vollständig zerstört, es gibt Tote, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf ihren Reporter vor Ort.
Die Agentur zitiert den Bürgermeister der Siedlung, Ali Khalifeh, der zum Ort der Tragödie geeilt war:
"In diesem Haus lebten drei Familien, die alle denselben Familiennamen tragen, ein Vater und zwei Söhne. Zum Zeitpunkt des Angriffs waren alle vollzählig zu Hause: 21 Personen, 15 von ihnen wurden getötet. Überwiegend Frauen und Kinder. In dem Haus in der Nähe, das beschädigt ist, leben Flüchtlinge, ein kleines Mädchen ist dort gestorben."
Ihm zufolge galt Sarafand bis vor kurzem als relativ sicherer Ort, so dass die Einheimischen Menschen, die aus den Grenzsiedlungen geflohen sind, willkommen hießen. Jetzt leben etwa zweitausend Familien in der Siedlung.
26.10.2024 10:30 Uhr
Medien: Israel warnte Iran vor nächtlicher Attacke
Israel hat Iran in der Nacht mit Luftangriffen attackiert, die die Hauptstadt Teheran und militärische Einrichtungen in mindestens zwei anderen Teilen des Landes zum Ziel hatten. Die angekündigte Operation trug den Namen "Tage der Buße" ("Days of Repentance").
Die iranische Seite erklärte, dass der Schaden durch die Angriffe als "minimal" eingestuft wird, und präsentierte zudem Bilder und Videos des ungestörten Flugbetriebs in der Hauptstadt. Darüber hinaus teilten offizielle iranische Stellen der Nachrichtenagentur AFP mit, dass es "keine Berichte über Verletzungen durch die Angriffe" gab.
Die Nachrichtenseite Axios informierte am Morgen nach den Ereignissen im Rahmen eines Artikels:
"Israel hat Iran am Freitag vor seinen Vergeltungsluftangriffen eine Nachricht geschickt, in der es die Iraner davor warnt, zu reagieren, so drei Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, gegenüber Axios.
Warum das wichtig ist: Die israelische Botschaft war ein Versuch, den laufenden Austausch von Angriffen zwischen Israel und Iran zu begrenzen und eine breitere Eskalation zu verhindern, sagten die Quellen."
Die Darstellungen wurden von der Jerusalem Post (JP) zitiert. Die israelische Armee teilte laut Al Jazeera mit, dass "alle seine Flugzeuge, die von Geheimdiensten gesteuert wurden und an dem Angriff auf Iran beteiligt waren, sicher nach Israel zurückgekehrt sind".
Der Axios-Artikel präsentiert ein Bild, das demnach am Freitagabend während einer Telefonkonferenz entstand, "bei der Minister des israelischen Kabinetts mit dem israelischen Verteidigungsminister Joaw Galant und Premierminister Benjamin Netanjahu sprachen", die dann die Angriffspläne gegen Iran genehmigten.
Die IDF gaben später am frühen Samstagmorgen bekannt, dass sie ihre reaktive Operation gegen Iran abgeschlossen hätten. Ein US-Beamter teilte laut JP-Artikel mit, "die USA hätten sich nicht an der israelischen Operation beteiligt, seien aber bereit, Israel gegen einen solchen Angriff zu verteidigen, sollte Iran Vergeltung üben".
Die Regierung Netanjahu und Armeesprecher hatten zuvor vermehrt schriftliche und mündliche Erklärungen abgegeben, in denen Iran vor Vergeltungsmaßnahmen gewarnt wurde. So hieß es, dass "die Vergeltungsmaßnahmen gegen Iran beendet werden, sollten keine erneuten militärischen Reaktionen seitens Irans erfolgen".
25.10.2024 15:00 Uhr
IDF-Luftangriffe auf wichtigsten Grenzübergang von Libanon nach Syrien
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR warnte am Freitag, durch israelische Luftangriffe auf den wichtigsten Grenzübergang vom Libanon nach Syrien würden Fluchtwege versperrt.
"Die Angriffe auf die Grenzübergänge sind äußerst besorgniserregend", sagt die Sprecherin der UNHCR-Vertretung in Jordanien, Rula Amin. "Sie blockieren den Weg in Sicherheit für Menschen, die vor Konflikten fliehen." Seit Beginn der israelischen Offensive hätten etwa 430.000 Menschen Libanon in Richtung Syrien verlassen.
Sieben Israelis wegen Spionage für Iran festgenommen
Sieben Israelis wurden in dieser Woche festgenommen. Sie sollen für Iran spioniert und Hunderte Aufträge für Teheran ausgeführt haben, so die Staatsanwaltschaft. Die Verdächtigen sind jüdische Einwohner aus Haifa und dem Norden des Landes, darunter ein ehemaliger Soldat und zwei Minderjährige.
Den sieben wird vorgeworfen, in Kriegszeiten den Feind unterstützt und Informationen an Iran geliefert zu haben. Sie sollen Informationen über IDF-Stützpunkte und -Einrichtungen gesammelt und fotografiert haben, darunter das Kirya-Verteidigungshauptquartier in Tel Aviv und die Luftwaffenstützpunkte Nevatim und Ramat David.
Der Stützpunkt Nevatim war in diesem Jahr Ziel zweier iranischer Raketenangriffe, Ramat David wurde von der Hisbollah angegriffen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden die Verdächtigen am 14. April, dem Tag nach dem ersten iranischen Raketen- und Drohnenangriff, auch zum Fotografieren des Luftwaffenstützpunkts Nevatim geschickt. Darüber hinaus fotografierten die Beschuldigten die Iron-Dome-Raketenabwehrsysteme im Raum Haifa, Regierungsgebäude in Haifa, die Häfen von Haifa, Aschdod und Eilat, das Kraftwerk Hadera und den IDF-Beobachtungsballon im Bereich der Golani-Kreuzung.
Die iranischen Agenten übermittelten einem der Verdächtigen auch Informationen über Militärbasen und strategische Stätten, um künftige Fotomissionen durchzuführen, darunter der Speisesaal der Trainingsbasis Golani, die Anfang des Monats Ziel eines Drohnenangriffs war, und eine Stätte, die dem Rüstungsunternehmen Rafael gehört.
PKK reklamiert Anschlag in Ankara für sich
Die militante Gruppe der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat sich am Freitag zu dem Anschlag auf das türkische Rüstungsunternehmen TUSAS bekannt, bei dem in dieser Woche in Ankara fünf Menschen getötet wurden.
Zwei Angreifer – ein Mann und eine Frau – verübten am Mittwoch einen Anschlag mit automatischen Gewehren und Sprengstoff auf den Hauptsitz des Rüstungsunternehmens Turkish Aerospace Industries (TUSAS) in Ankara. Weitere 22 Menschen wurden verletzt.
Die türkische Regierung hatte wenige Stunden nach dem Anschlag mit Luftschlägen auf Ziele im Norden des Irak und in Syrien reagiert. In Nordsyrien geht Ankara regelmäßig gegen die syrische Kurdenmiliz YPG vor, die sie als Ableger der PKK sieht. Kurdenmilizen in Syrien berichteten von getöteten Zivilisten, die türkische Regierung sprach von toten Terroristen.
Der Anschlag ereignete sich zeitlich kurz nachdem die Ultranationalisten der Partei MHP überraschend eine mögliche Freilassung des PKK-Führers Abdullah Öcalan thematisiert hatten.
Russland soll Huthi mit Satellitendaten bei Angriffen auf Schiffe unterstützt haben
Russland soll die jemenitischen Huthi mit Satellitendaten bei den Angriffen auf Schiffe im Roten Meer unterstützt haben. Das behauptete das Wall Street Journal am Donnerstag.
Die US-Zeitung beruft sich auf eine "mit der Angelegenheit vertraute Person" und zwei europäische Verteidigungsbeamte, dass die Huthi die von iranischen Mittelsmännern übermittelten russischen Satellitendaten hätten nutzen können, um Schiffe mit Raketen und Drohnen ins Visier zu nehmen.
Die Huthi sind wie die libanesische Hisbollah Teil der vom Iran angeführten und gegen Israel gerichteten "Achse des Widerstands", der auch die Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen angehört. Die Gruppe, die seit Jahren große Teile des Jemen kontrolliert, greift immer wieder Schiffe mit Bezug auf Israel im Roten Meer und im Golf von Aden an, eigenen Angaben zufolge aus Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen.
Saudi-Arabien und Iran halten gemeinsame Militärübungen ab
Saudi-Arabien hat nach eigenen Angaben gemeinsame Militärübungen mit Iran und weiteren Ländern im Golf von Oman abgehalten. "Die königlichen saudi-arabischen Seestreitkräfte haben kürzlich im Golf von Oman gemeinsame Marineübungen mit den Seestreitkräften Irans und an der Seite weiterer Länder abgehalten", hieß es in einer am Mittwoch herausgegebenen Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Riad. An welchem Tag die Übungen abgehalten wurden, wurde nicht mitgeteilt.
Iranische Medien hatten bereits am Sonntag von gemeinsamen Militärübungen Teherans mit Russland und Oman im nördlichen Indischen Ozean berichtet. Unter den sechs Beobachterstaaten sei auch Saudi-Arabien gewesen.
2019 standen Iran und Saudi-Arabien unmittelbar vor einem Krieg, nachdem die Huthi aus Jemen einen Angriff auf saudi-arabische Ölanlagen für sich reklamiert hatten. Im vergangenen Jahr haben die beiden Staaten unter Vermittlung Chinas aber wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen. Sollten sie im Zuge der Kriege Israels im Gazastreifen und im Libanon noch enger zusammenrücken, könnte dies die Machtverhältnisse im Nahen Osten verschieben. Bis zum 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg im Gazastreifen schien vor allem Riad geopolitisch noch in die entgegengesetzte Richtung zu streben. Denn das Königreich stand kurz davor, ein Normalisierungsabkommen mit Israel abzuschließen. Der Gaza-Krieg ist ein Rückschlag für die Integration Israels in der Region. Dass Iran eine gemeinsame Militärübung mit Saudi-Arabien im Roten Meer plant, zeugt auch von weiteren Annäherungen zwischen Iran und Saudi-Arabien im Sicherheitsbereich.
Friedensgespräche im Gazastreifen erhalten nach zweimonatigem Stillstand neuen Auftrieb
Es wird erwartet, dass CIA-Direktor Bill Burns dieses Wochenende nach Doha reist, um mit seinen katarischen, ägyptischen und israelischen Gesprächspartnern über eine Geiselbefreiung und einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu verhandeln, berichtete AXIOS.
Es wird das erste Treffen zwischen Israel und den Vermittlern des Abkommens sein, nachdem die Verhandlungen seit mehr als zwei Monaten festgefahren sind und keine nennenswerten Gespräche zwischen den Parteien stattgefunden haben.
US-amerikanische und israelische Beamte sind der Meinung, dass der Tod des Hamas-Führers Yahya Sinwar die Gelegenheit bietet, die Verhandlungen über die Freilassung der 101 Geiseln, die noch von der Hamas festgehalten werden, wieder aufzunehmen und einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen.
Eine Quelle, die mit dem Treffen vertraut ist, sagte, dass der CIA-Direktor, der katarische Premierminister, der Direktor des israelischen Mossad, David Barnea, und der neue Direktor des ägyptischen Geheimdienstes, Hassan Rashad, zu dem Treffen erwartet werden.
Rashad und der Chef des israelischen Geheimdienstes Shin Bet, Ronen Bar, trafen sich Anfang der Woche und diskutierten eine Idee für ein "kleines" Geisel- und Waffenstillstandsabkommen, das die Verhandlungen über ein umfassenderes Abkommen in Gang bringen könnte, berichtete bereits Axios am Montag.
Der ranghohe Hamas-Funktionär Osama Hamdan sagte gegenüber dem libanesischen Fernsehsender Al-Mayadeen am Donnerstag, dass sich die Position der Hamas nicht geändert habe.
"Die Geiseln, die vom Widerstand festgehalten werden, werden nur zurückkehren, wenn die Aggression gestoppt wird und sie sich vollständig zurückziehen."
Israel tötet erneut Journalisten
Mindestens drei Mitarbeiter von Fernsehsendern sind bei einem israelischen Angriff getötet worden. Demnach starben ein Kameramann und ein Techniker des proiranischen Senders Al-Mayadeen sowie ein Kameramann des zur Hisbollah gehörenden Senders Al-Manar. Reporter berichten, das Gästehaus, in dem die Medien-Mitarbeiter untergebracht waren, sei gezielt angegriffen worden.
Die Korrespondentin von Al-Mayadeen im Südlibanon, Fatima Ftouni, hat inzwischen bestätigt, dass der Angriff ein Wohngebiet traf, in dem Journalisten, Kameraleute und Techniker verschiedener Medien in der Region mehrere Wochen lang untergebracht waren.
Al-Mayadeen werde weitermachen und dessen Journalisten nicht vor Angriffe zurückschrecken, versicherte der Vorstandsvorsitzende des Senders und beteuerte, dass die Aggression nicht ausschließlich Al-Mayadeen gelte, sondern allen Pressevertretern, die über Israels Krieg berichteten.
Nach Vergeltungsschlag Israels: Iran könnte bis zu 1.000 ballistische Raketen auf Israel abfeuern
Angesichts eines geplanten israelischen Vergeltungsschlags arbeitet das iranische Militär einem US-Medienbericht zufolge bereits mehrere mögliche Antwortszenarien aus. Sollten die israelischen Streitkräfte Iran massiv angreifen und beispielsweise auch die Öl- und Nuklearanlagen des Landes ins Visier nehmen, werde die Reaktion Irans heftig ausfallen, berichtete die US-Zeitung The New York Times unter Berufung auf vier iranische Beamte, darunter zwei Mitglieder der Revolutionsgarden.
In einem solchen Fall könnte Teheran bis zu 1.000 ballistische Raketen auf Israel abfeuern, die Angriffe verbündeter Milizen in der Region ausweiten und den Schiffsverkehr im Persischen Golf und der Straße von Hormus stören. Sollte Israel allerdings nur begrenzte Angriffe auf wenige Militäreinrichtungen und Waffenlager fliegen, würde Iran womöglich auf eine Reaktion verzichten, hieß es in NYT.
24.10.2024 15:53 Uhr
Inhaftierter PKK-Führer Öcalan erhält erstmals seit Jahren Besuch
Dem in der Türkei inhaftierten Anführer der kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, ist erstmals seit Jahren wieder Besuch gestattet worden. Ömer Öcalan, Abgeordneter der linken, prokurdischen Partei DEM und Neffe des PKK-Führers, durfte ihn am Mittwoch auf der im Marmarameer gelegenen Gefängnisinsel İmralı besuchen.
Der Besuch bei Öcalan fand in einer für die Türkei politisch turbulenten Zeit statt. Erst kürzlich brachte überraschend Devlet Bahçeli, Vorsitzender der ultranationalistischen Partei MHP, einen möglichen neuen Friedensprozess mit der kurdischen Arbeiterpartei ins Spiel. Die MHP ist Koalitionspartner der AKP von Erdoğan.
Zudem fällt der Besuch bei Öcalan mit einem Anschlag am Mittwoch in der Nähe der Hauptstadt Ankara zusammen. Bei dem Angriff auf ein staatliches Rüstungsunternehmen wurden fünf Menschen getötet.
Macron: Libanon-Krieg muss so schnell wie möglich enden
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will sich dafür einsetzen, dass der UN-Mission UNIFIL im Libanon weitere 6000 Soldaten zur Verfügung gestellt werden. Das sagt er zum Auftakt einer Libanon-Konferenz in Paris. Der Einsatz der UNO im Libanon müsse der aktuellen Lage angepasst werden, Angriffe auf die Truppe seien inakzeptabel, unterstrich er. Zudem müsse die libanesische Armee besser ausgestattet werden.
Frankreich werde dem Libanon weitere 100 Millionen Euro an humanitärer Hilfe gewähren, kündigt Macron überdies an. Der Krieg in dem Land müsse umgehend beendet, ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah müsse hergestellt werden.
Blinken erwartet Gaza-Friedengespräche in den kommenden Tagen
US-Außenminister Antony Blinken sagte nach Gesprächen in Katar am Donnerstag, er gehe davon aus, dass sich die Unterhändler in den kommenden Tagen zu Gesprächen über ein Waffenstillstandsabkommen zur Beendigung des israelischen Krieges im Gazastreifen treffen werden.
An der Seite des katarischen Premier- und Außenministers Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani erklärte Blinken, die beiden hätten Möglichkeiten erörtert, aus dem Tod des Hamas-Führers Yahya Sinwar Kapital zu schlagen und die gescheiterten Verhandlungen voranzubringen.
Putin: Der Nahe Osten steht am Rande eines großen Krieges
Der russische Präsident Wladimir Putin sagte am Donnerstag, dass der Nahe Osten am Rande eines umfassenden Krieges steht, da die Spannungen zwischen Israel und Iran drastisch zunehmen.
"Die Kämpfe, die vor einem Jahr im Gazastreifen begonnen haben, haben sich nun auf den Libanon ausgeweitet", erklärte Putin, der neben dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping saß, bei dem Treffen der BRICS+-Gruppe in der Stadt Kasan.
"Auch andere Länder in der Region sind betroffen. Das Ausmaß der Konfrontation zwischen Israel und Iran hat stark zugenommen. All dies gleicht einer Kettenreaktion und bringt den gesamten Nahen Osten an den Rand eines ausgewachsenen Krieges."
Die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen sei für die meisten Menschen auf der Welt herzzerreißend, mahnte der russische Präsident. Die Situation um Palästina müsse grundlegend geändert werden, und zwar auf der Grundlage des Zweistaatenprinzips, das die Schaffung eines unabhängigen Palästinas vorsieht, so Putin auf dem BRICS-Gipfel.
Im Anschluss an die Rede des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas sagte er:
"Wir müssen alles tun, um die Situation grundlegend zu ändern. Ein palästinensischer Staat, wie er in den einschlägigen UN-Beschlüssen vorgesehen ist, ist dabei sicherlich von zentraler Bedeutung. Es ist auch wichtig, diese Beschlüsse vollständig umzusetzen."
Die Zwei-Staaten-Formel sieht ein unabhängiges Palästina in den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt vor, das in Frieden mit Israel koexistiert. Putin stellte fest, dass eine demokratische Lösung des arabisch-israelischen Konflikts nur auf der Grundlage dieser Formel möglich sei.
US-Senator hält Abkommen zwischen Israel und Saudi-Arabien noch vor Jahresende für möglich
Der republikanische US-Senator Lindsey Graham sagte, er habe am Mittwoch mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu gesprochen und glaube, dass eine Vereinbarung zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien noch vor Ende des Jahres erreicht werden könne.
Graham, der sich in Michigan aufhält, um für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zu werben, sagte gegenüber Reuters, dass Netanjahu die Arbeit an einem Abkommen mit Saudi-Arabien unterstütze und fügte hinzu, dass es unwahrscheinlich ist, dass die nächste US-Regierung nach dem Ausscheiden von Präsident Joe Biden aus dem Amt am 20. Januar in der Lage sein werde, genügend Stimmen im Kongress zu erhalten.
"Ich denke, es ist die Zeit dafür, unter Biden einen Deal zu erzielen", sagte Graham, der sich Anfang des Monats auch mit Netanjahu getroffen hatte. Er erklärte, dass Vizepräsidentin Kamala Harris "viel mehr der Linken verpflichtet" sei und kein Interesse gezeigt hätte, sich für ein solches Abkommen einzusetzen. Biden aber sei sehr daran interessiert, dass ein Abkommen zustande kommt, und könne die erforderlichen demokratischen Stimmen mobilisieren.
Die Normalisierung der israelisch-saudischen Beziehungen würde eine Erweiterung der "Abraham-Abkommen" bedeuten, die während Trumps Amtszeit geschlossen wurden. Diese Abkommen führten zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Marokko und dem Sudan.
Hisbollah hat nach eigenen Angaben 70 israelische Soldaten getötet
Die Operationszentrale der Hisbollah teilte am Mittwoch mit, dass ihre Kämpfer bei Zusammenstößen mit den israelischen Streitkräften bislang mehr als 70 israelische Soldaten getötet hätten, nachdem in der vergangenen Woche noch von 55 Toten die Rede gewesen war. Es wurde indes nicht gesagt, in welchem Zeitrahmen sie getötet wurden.
Israel hat nach eigenen Angaben seit Beginn seiner Bodenoperationen etwa 20 Soldaten im Libanon verloren, und etwa 30 weitere bei Angriffen der Hisbollah auf Nordisrael.
Israel bombardiert erneut Beirut: Al-Mayadeen-Büro gehörte zu Angriffszielen
Bei israelischen Luftangriffen in einem Vorort von Beirut sind Medienberichten zufolge sechs Gebäude zerstört worden. "Die israelischen Angriffe auf ein Gebiet rund um Al-Lajlaki haben sechs Gebäude zerstört", erklärte die libanesische Nationale Nachrichtenagentur (NNA) am Mittwoch. Es handele sich um "die heftigsten Angriffe seit Beginn des Krieges" zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon, fügte NNA hinzu.
Den Angaben zufolge gab es am Mittwochabend insgesamt mindestens 17 Luftangriffe auf die südlichen Vororte Beiruts, die eine Hochburg der proiranischen Hisbollah sind.
Ein israelischer Schlag hat am Mittwochabend ein Büro des iranfreundlichen Senders Al-Mayadeen zerstört, wie eine libanesische Sicherheitsquelle gegenüber Reuters erklärte.
Zwei weitere Sicherheitsquellen bestätigten, dass das Büro bei einem israelischen Angriff auf ein mehrstöckiges Gebäude getroffen worden sei.
Israel fliegt erneut Luftangriffe in Syrien
Israel hat am Donnerstag Angriffe auf die syrische Hauptstadt Damaskus und eine Militäranlage in der Nähe der westlichen Stadt Homs geflogen. Dies teilte das syrische Verteidigungsministerium mit.
Israel habe ein Wohnhaus im zentralen Stadtteil Kafr Sousa ins Visier genommen. Der Angriff habe sich auch gegen eine Militäranlage im Umland von Homs gerichtet, wobei ein Soldat getötet und sieben weitere Personen verletzt wurden, teilte das Ministerium in einer Erklärung mit.
Das Ministerium erklärte, dass die Angriffe "materielle Schäden" verursacht hätten, ging aber nicht näher darauf ein. Zuvor hatten syrische Staatsmedien berichtet, dass in Damaskus Explosionen zu hören waren, nachdem Israel ein Wohnhaus in Kafr Sousa angegriffen hatte.
Israel äußert sich nicht zu den Berichten über die Angriffe in Syrien.
Israel führt seit Jahren Angriffe gegen Ziele in Syrien durch, die mutmaßlich mit Iran in Verbindung stehen. Seit dem Angriff der palästinensischen Hamas auf Israel am 7. Oktober letzten Jahres, der den Gaza-Krieg auslöste, hat Tel Aviv seine Luftangriffe auf Syrien verstärkt.
Türkei greift Ziele der PKK im Irak und in Syrien an
Das türkische Militär hat nach dem Anschlag auf ein Rüstungsunternehmen bei Ankara mit mindestens fünf Toten eigenen Angaben zufolge Angriffe gegen die PKK geflogen. Die türkische Regierung hatte den Terrorakt wenige Stunden zuvor mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei in Verbindung gebracht.
Bei dem gestrigen Anschlag nahe Ankara wurden mindestens fünf Menschen getötet und 22 verletzt, als zwei Angreifer auf das Gelände der Rüstungsfirma vordrangen und das Feuer eröffneten. Auch die beiden mutmaßlichen Angreifer seien getötet worden, erklärte Innenminister Yerlikaya.
Das Ziel des Attentats, das Unternehmen Türkische Luft- und Raumfahrtindustrie (Tusas), ist eine Tochtergesellschaft der staatlichen Agentur für Verteidigungsindustrie, vier der fünf Opfer waren bei ihr angestellt. Der türkische Präsident Erdoğan sprach von einem "feigen Anschlag" auf ein Zugpferd der türkischen Verteidigungsindustrie.
23.10.2024 15:33 Uhr
Israel bombardiert die Hafenstadt Tyros im Süden Libanons
Die israelische Luftwaffe hat am Mittwoch die Hafenstadt Tyros im Süden Libanons angegriffen. Auf Live-Bildern im arabischen Fernsehen war zu sehen, wie dichte Rauchwolken aus Gebäuden in der Innenstadt aufstiegen.
Zuvor hatte die israelische Armee Einwohner aufgefordert, die Stadt zu verlassen und Teile des Stadtzentrums zu räumen. Auf einer Karte markierte die Armee große Teile der östlichen Innenstadt des Küstenorts als Ziele anschließender Angriffe.
Unter den noch verbliebenen Bewohnern brach Augenzeugen zufolge Panik aus. Einige flüchteten an den Strand. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Zivilschutz versuche, den Verkehr zu regeln.
Pentagon-Chef sieht keine Beweise für einen "Geldbunker" der Hisbollah unter einem Krankenhaus in Beirut
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte am Mittwoch, er habe keine Beweise für einen mit Bargeld gefüllten Bunker der Hisbollah unter einem Krankenhaus in Beirut gesehen und fügte hinzu, Washington werde weiterhin mit Israel zusammenarbeiten, um bessere Erkenntnisse zu gewinnen.
Das israelische Militär behauptete zuvor, dass die Hisbollah Hunderte Millionen US-Dollar in Bargeld und Gold in einem Bunker unter einem Krankenhaus in Beirut versteckt hätte.
Fadi Alameh, ein libanesischer Abgeordneter der schiitischen Amal-Bewegung und Direktor des fraglichen Krankenhauses Al-Sahel, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, Israel stelle falsche und verleumderische Behauptungen auf und forderte die libanesische Armee auf, das Krankenhaus zu besuchen.
In einer am Montag im Fernsehen übertragenen Erklärung behauptete der oberste Sprecher des israelischen Militärs, der im vergangenen Monat von Israel getötete Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah habe den Bunker gebaut, der für längere Aufenthalte ausgelegt sei.
Israelische Cyberangriffe gegen iranische Infrastruktur scheitern – iranischer Beamter
Der Chef der iranischen Zivilschutzorganisation, Brigadegeneral Gholamrez Jalali sagt, die israelischen Cyberangriffe auf Ziele in Iran würden fortgesetzt, könnten aber durch eine "schichtweise" Verteidigungsstrategie in Schach gehalten werden.
"Die Offensiveinheiten des Feindes haben bei dem Hamas-Angriff am 7. Oktober große Verluste erlitten, und auch die Cyberkriegseinheit 8200 wurde getroffen", sagte Gholamreza Jalali bei einer Pressekonferenz in Teheran unter Bezugnahme auf die oberste Geheimdiensteinheit des israelischen Militärs.
Angesichts eines drohenden israelischen Militärangriffs auf Iran machte Jalali keine näheren Angaben zu den iranischen Maßnahmen gegen Hackerangriffe. Die Explosionen der von der Hisbollah verwendeten Pager und Walkie-Talkies zeigten, dass "wir uns nicht auf sensible und sicherheitsrelevante ausländische Technologien verlassen können", da diese dem Feind Zugang verschaffen könnten. "Die beste Lösung ist der Einsatz einheimischer Systeme und Infrastrukturen", so Jalali weiter.
Hoher Hamas-Funktionär trifft in Russland ein
Mousa Abu Marzouk, ein hochrangiges Mitglied der Hamas, der militanten palästinensischen Gruppe, die den Gazastreifen kontrolliert, ist zu einem geplanten Besuch in Moskau eingetroffen, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti am Mittwoch unter Berufung auf eine diplomatische Quelle.
Das Mitglied des Hamas-Politbüros, wolle eine Reihe von Treffen mit russischen Beamten abhalten, so RIA, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Russland unterhält Beziehungen zu allen wichtigen Akteuren im Nahen Osten, darunter Israel, Iran, Libanon, die Palästinensische Behörde und die Hamas.
Moskau hat die derzeitige Krise im Nahen Osten wiederholt für das Versagen der US-Diplomatie verantwortlich gemacht und einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas sowie die Wiederaufnahme von Gesprächen mit dem Ziel einer Friedenslösung gefordert.
Israelischer Minister fordert Wiederherstellung jüdischer Siedlungen in Gaza und Vertreibung von Palästinensern
Israels rechtsextremer Sicherheitsminister Ben-Gvir schwärmte am Dienstag bei einer von der israelischen Regierungspartei organisierten Siedlungskonferenz erneut von einer Lösung für Gaza und forderte dabei die Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen. Er erklärte, eine Neubesiedlung der Enklave durch Israelis sei möglich.
Baerbock in Beirut eingetroffen und nannte Hisbollah-Kämpfer "Terroristen"
Mitten im Krieg zwischen Israel und der Hisbollah ist Außenministerin Annalena Baerbock zu einem Besuch im Libanon eingetroffen. "Die humanitäre Lage in Libanon wird jeden Tag verzweifelter", sagte die Grünen-Politikerin bei ihrer Ankunft in Beirut am Mittwoch.
Mit Blick auf die Hisbollah unterstrich Baerbock: "Auch in Libanon sehen wir, wie verantwortungslos sich Terroristen hinter Zivilistinnen und Zivilisten verstecken und von dort weiterhin Raketen auf Israel abfeuern." Das sei unerträglich. Mit Terroristen bezog sie sich auf die Hisbollah-Kämpfer.
Beide Konfliktparteien seien verpflichtet, die UN-Friedenstruppen Unifil zu schützen. Die Unifil werde für eine Lösung des Konflikts gebraucht, sagte Baerbock weiter. Der Schlüssel zum Frieden sei eine vollständige Umsetzung der UN-Resolution 1701. Diese sieht eine Art entmilitarisierte Zone im Grenzgebiet unter Aufsicht der Unifil vor. Bei ihren Gesprächen in Beirut und anschließend bei einer Libanon-Konferenz in Paris wolle sie "ausloten, wie wir auf diesem schwierigen Weg vorankommen können und zugleich dazu beitragen, das humanitäre Leid zu lindern".
Blinken fordert von Israel angemessene Reaktion auf Angriff Irans
US-Außenminister Antony Blinken sagte am Mittwoch, dass Israels Reaktion auf den iranischen Raketenbeschuss vom 1. Oktober nicht zu einer weiteren Eskalation führen dürfe. Zudem drängte er auf einen Waffenstillstand im Gazastreifen und ein Ende der Kämpfe im Libanon.
Blinken forderte Israel auf, die Chance zu nutzen, die durch den Erfolg bei der Zerschlagung eines Großteils der Hamas-Kapazitäten im Gazastreifen und den Tod des Hamas-Führers Yahya Sinwar entstanden sei, um eine längerfristige Lösung des Konflikts zu erreichen.
"Jetzt ist es an der Zeit, diese Erfolge in einen dauerhaften, strategischen Erfolg umzuwandeln", sagte Blinken und fügte hinzu, dass dies die Rückkehr aller Gefangenen und ein Ende des Krieges einschließe.
"Es ist auch sehr wichtig, dass Israel auf eine Weise [auf den Angriff Irans] reagiert, die nicht zu einer größeren Eskalation führt", betonte der Außenminister vor seiner Abreise nach Saudi-Arabien, der nächsten Station seiner Nahostreise, vor Reportern.
Und er fügte hinzu, dass Israel zudem die "unglaubliche Gelegenheit" ergreifen sollte, die Beziehungen zu Saudi-Arabien zu normalisieren, ein Prozess, der durch den Gaza-Krieg gestoppt worden war.
"Trotz allem, was passiert ist, gibt es in dieser Region immer noch eine unglaubliche Gelegenheit, sich in eine völlig andere Richtung zu bewegen."
Israel bestätigt Tod von "potenziellem" Nasrallah-Nachfolger
Israel hat die Tötung des potenziellen Nasrallah-Nachfolgers Hashem Safieddine in Beirut bestätigt. "Es kann nun bestätigt werden, dass bei einem Angriff vor etwa drei Wochen Hashem Safieddine, der Chef des Exekutivrats der Hisbollah, und Hussein Ali al-Seima, der Chef des Nachrichtendienstes der Hisbollah, zusammen mit anderen Hisbollah-Kommandeuren getötet wurden", erklärte die israelische Armee am Dienstagabend.
Weitere israelische Luftangriffe eine Woche nach der Ermordung Nasrallahs galten Medienberichten zufolge dessen angeblichen Nachfolger Safieddine. Allerdings hat die israelische Armee diese Berichte seinerzeit nicht bestätigt. Ein hochrangiger Hisbollah-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP am Tag nach den mutmaßlichen Angriffen auf Safieddine, dass die Verbindung zu ihm seit dem 4. Oktober "verloren" gegangen sei.
Die Hisbollah reagierte nicht sofort auf die Erklärung Israels, Safieddine getötet zu haben.
Hisbollah feuert zum zweiten Tag in Folge Rakete auf Tel Aviv
Am zweiten Tag in Folge hat es im Stadtzentrum der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv Raketenalarm gegeben. Menschen eilten in Schutzräume. Es waren dumpfe Explosionen zu hören.
Die Hisbollah hat nach eigenen Angaben einen Stützpunkt des israelischen Geheimdienstes in einem Vorort von Tel Aviv angegriffen. Die Nachricht auf dem Telegram-Kanal der Gruppe kam kurz nach dem Ertönen von Sirenen in der Umgebung von Tel Aviv und Haifa. Die israelische Armee erklärte, sie habe zwei aus dem Libanon abgefeuerte Raketen abgefangen. Bisher seien keine Verletzten oder Schäden gemeldet worden.
Nach dem Abschuss der Raketen aus dem Libanon wurde der Flugbetrieb am Ben-Gurion-Flughafen eingestellt. Bei dem jüngsten Hisbollah-Angriff auf Tel Aviv am Morgen sollen mindestens zwei Langstreckenraketen der Typen Fadi 2 und 3 zum Einsatz gekommen sein.
22.10.2024 13:56 Uhr
Hisbollah übernimmt Verantwortung für Anschlagversuch auf Netanjahu
Die USA seien Partner bei der Aggression gegen den Libanon. Die Ankunft ihres Gesandten zu den Friedensgesprächen "ändert nichts an unserer Meinung, dass die USA die Mutter des Terrorismus sind", erklärte der Medienbeauftragte der Hisbollah Mohammad Afif am Dienstag.
Die militärischen und logistischen Unterstützungslinien der Hisbollah seien nach der israelischen Septemberoffensive wieder zu dem geworden, "was sie waren, und der Feind hat schwere Verluste an Menschenleben und Panzern erlitten", fuhr der Hisbollah-Beamte fort. "Der Widerstand und die Befehlskette sind in guter Verfassung."
"Der Islamische Widerstand" übernehme die Verantwortung für die Operation in Caesarea und den Drohnenangriff auf Benjamin Netanjahus Haus.
Netanjahu war bei dem Anschlagversuch auf ihn am Samstag nicht in seiner Residenz, und es war nicht sofort klar, ob sein Haus getroffen wurde. Netanjahu bezeichnete den Drohnenangriff als Attentat der "iranischen Stellvertreterorganisation Hisbollah" und sprach von einem "schweren Fehler", da Israel sich darauf vorbereite, Vergeltung für einen iranischen Raketenbeschuss Anfang des Monats zu üben.
Israel übermittelt seine Forderungen zur Beendigung des Libanon-Krieges – Diktatfrieden
Der Journalist Barak Ravid berichtet auf dem Portal Axios, Tel Aviv habe kürzlich seine Bedingungen für eine diplomatische Lösung nach Washington übermittelt. Demnach beansprucht Israel das Recht auf "aktive Durchsetzung" der vorgesehenen Demilitarisierung des libanesischen Grenzgebiets, sprich, auf grenzüberschreitende Militäraktionen. So soll verhindert werden, dass die Hisbollah dort abermals Fuß fasst. Zudem soll Israels Luftwaffe Operationsfreiheit im libanesischen Luftraum gewährt werden. Beides steht im Widerspruch zu Resolution 1701, die nur besagt, dass die libanesischen Streitkräfte (LAF) und die UN-Übergangstruppe im Libanon (UNIFIL) einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah durchsetzen müssen.
Ein US-Beamter sagte, es sei höchst unwahrscheinlich, dass der Libanon und die internationale Gemeinschaft diesen Bedingungen zustimmen würden, da sie die Souveränität des Libanon drastisch untergraben würden.
Das Weiße Haus und die israelische Botschaft in Washington lehnten eine Stellungnahme ab.
Nachbarländer verwehren Israel Nutzung ihres Luftraums für Vergeltungsschlag gegen Iran
Laut dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi haben die Nachbarländer zugesichert, dass sie die Nutzung ihres "Bodens oder Luftraums" für einen israelischen Angriff nicht zulassen werden. Israel einen Vergeltungsschlag erwägt für den iranischen Raketenangriff.
"Alle unsere Nachbarn haben uns versichert, dass sie nicht zulassen werden, dass ihr Boden oder ihr Luftraum für Angriffe gegen die Islamische Republik Iran genutzt wird", erklärte Araghtschi auf einer Pressekonferenz in Kuwait, Wochen nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel vom 1. Oktober.
Vor Kuwait war Araghtschi am Montag im Rahmen einer regionalen Reise in Bahrain, die ihn auch nach Saudi-Arabien, Katar, Oman, Ägypten, in den Irak und die Türkei führte.
"Wir beobachten die Bewegungen der US-amerikanischen Stützpunkte in der Region genau und sind uns aller ihrer Bewegungen und Flüge bewusst", betonte Araghtschi und fügte hinzu: "Wenn Israel den Iran in irgendeiner Form angreift, wird der Iran in der gleichen Form antworten."
Israel will bei Angriffen in Beirut auf eine Marine-Einrichtung der Hisbollah abgezielt haben
Die israelische Armee will bei Angriffen in den südlichen Vororten Beiruts auch auf eine Marine-Einrichtung der libanesischen Hisbollah abgezielt haben. Es hätten sich dort unter anderem militärische Schnellboote und ein Trainingszentrum befunden, behauptete die Armee. Die Schnellboote sollten für Angriffe auf israelische Marineboote, sowie strategische Ziele in israelischen Gewässern verwendet werden, hieß es weiter.
Die Angaben ließen sich allerdings nicht unabhängig überprüfen. Bei den Angriffen südlich von Beirut seien zudem Waffenlager und Kommandozentren der Hisbollah angegriffen worden. Einige davon seien unterirdisch gewesen.
Spionagering Irans in Jerusalem ausgehoben
Sieben Männer aus Ost-Jerusalem stehen im Verdacht, Attentate im Auftrag Irans geplant zu haben.
In einem weiteren Fall iranischer Spionage wurden sieben Bewohner Ost-Jerusalems festgenommen, die verdächtigt werden, Anschläge in Israel geplant zu haben, darunter die Ermordung eines israelischen Atomwissenschaftlers und eines Bürgermeisters in Zentralisrael.
Die Verdächtigen sind alle zwischen 19 und 23 Jahre alt, wie die Polizei und der Shin Bet mitteilten. Der Anführer des Rings, ein 23-Jähriger namens Rami Alian, sei von einem iranischen Agenten rekrutiert worden. Keiner der Verdächtigen habe strafrechtliche oder sicherheitsrelevante Einträge ins Vorstrafenregister, heißt es weiter.
Die Zelle war demnach etwa zwei Jahre lang aktiv. Sie erhielten verschiedene Aufträge, für die sie mit Tausenden von Schekeln bezahlt wurden. Sie seien unter anderem beauftragt worden, verschiedene Orte zu fotografieren.
Alian soll ein Foto und die Adresse eines israelischen Atomwissenschaftlers erhalten haben "und erfuhr, dass er im Erfolgsfall bei der Tötung des Wissenschaftlers 53.000 US-Dollar erhalten würde." Die Behörden sagen, er habe mit den Vorbereitungen für die Tat begonnen, aber die Mitglieder der Zelle seien verhaftet worden, bevor sie Fortschritte erzielen konnten.
Die Enthüllung kommt nur einen Tag, nachdem die Sprengung eines anderen iranischen Spionagerings in Tel Aviv gemeldet worden war.
US-Außenminister Blinken in Israel eingetroffen
US-Außenminister Antony Blinken ist am Dienstag in Israel eingetroffen, der ersten Station einer umfassenderen Nahostreise. Ziel der Gespräche nach der Ermordung des Hamas-Führers Yahya Sinwar sei es, die Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gazastreifen wiederzubeleben und die Zukunft des Gebiets zu erörtern, sagte ein hochrangiger Vertreter des Außenministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Reise erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem Israel seine Militärkampagne gegen die von Iran unterstützten militanten Gruppen Hamas im Gazastreifen und Hisbollah im Libanon intensiviert.
Blinken will laut US-Medien während seines einwöchigen Besuchs im Nahen Osten, der auch Jordanien und Katar einschließt, versuchen, unter anderem den Konflikt im Libanon zu entschärfen.
Hisbollah setzt Mittelstreckenraketen gegen Ziele in Israel ein
Die libanesische Hisbollah-Miliz feuerte am Morgen Mittelstreckenraketen auf den Norden Israels und Tel Aviv ab. Nach Angaben der IDF schoss die Hisbollah fünf Raketen auf das Zentrum Israels und 15 weitere auf den Norden des Landes ab. Einige der Raketen wurden abgefangen, andere schlugen im offenen Gelände ein, hieß es in den israelischen Medien.
Die Hisbollah erklärte, der Raketenangriff habe einem Geheimdienstbüro in Tel Aviv sowie einem Marinestützpunkt in Haifa gegolten. In Tel Aviv wurde der Notstand ausgerufen, auch der Flugverkehr auf dem Flughafen Ben-Gurion ist beeinträchtigt.
Hebräische Medien berichteten, dass Teile einer Abfangrakete des jüngsten Sperrfeuers im Kibbuz Ma'agan Michael, südlich von Haifa, herabgefallen seien und Fahrzeuge sowie ein Gebäude beschädigt hätten.
Erst letzte Woche erklärte die Hisbollah, dass sie ihre Strategie im Umgang mit Israel ändern wolle. Die Miliz sagte, sie wolle Israel zeigen, wozu sie fähig sei.
Der Einsatz von Mittelstreckenraketen sei etwas, "das wir bisher noch nicht gesehen haben, aber wahrscheinlich werden wir es immer wieder sehen", kommentierte ein Al-Jazeera-Korrespondent im Libanon.
Biden "tief besorgt" über Durchsickern geheimer Informationen
Nach Äußerungen des US-Präsidenten Joe Biden zu einem möglichen israelischen Vergeltungsschlag auf Iran hat Teheran Washington gewarnt, die USA würden im Falle eines solchen Angriffs die "volle Verantwortung" tragen. Der iranische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Amir Saeid Iravani, nannte Bidens Äußerung in einem Brief an UN-Generalsekretär António Guterres und den Schweizer Vorsitz des UN-Sicherheitsrates am Montag "zutiefst alarmierend und provokativ".
Auf die Frage eines Reporters, ob Biden "im Moment eine gute Vorstellung" davon habe, wie und wann Israel auf den iranischen Raketenbeschuss vom 1. Oktober reagieren werde, hatte Biden geantwortet: "Ja und ja."
Nach der Veröffentlichung von US-Geheimdienstinformationen über Israels Pläne für einen Vergeltungsschlag gegen Iran untersucht die Regierung in Washington derzeit die Hintergründe. US-Präsident Joe Biden sei nach Angaben aus dem Präsidialamt "tief besorgt" über den Vorgang. Man wisse noch nicht genau, wie die Dokumente in die Öffentlichkeit gelangt seien, sagte Kommunikationsdirektor John Kirby. Ob es sich um ein Leck oder einen Hack handele, könne man bislang nicht sagen.
Am Samstag hatten amerikanische Medien erstmals darüber berichtet, dass die US-Regierung ein mögliches Geheimdienstleck untersuche. Die auf den 15. und 16. Oktober datierten streng geheimen Dokumente kursierten seit Freitag im Netz und waren zunächst auf Iran nahe stehenden Kanälen der Plattform Telegram veröffentlicht worden.
21.10.2024 13:45 Uhr
Israelischer Außenminister begeistert: "Beirut in Flammen"
Nach einem Drohnenangriff am Samstag vergangener Woche auf das Privathaus des israelischen Premiers Netanjahu bombardiert Israel die Region mit gnadenloser Härte gegenüber der Zivilbevölkerung. Dabei attackierte Israel mehr als 50 Städte und Dörfer im Süden des Libanons sowie Ziele in der Hauptstadt wie dem Flughafen.
Der israelische Außenminister Israel Katz teilte zu Wochenbeginn im Rahmen eines X-Postings seine Begeisterung über die tödlichen Vorgänge vom Wochenende mit. So schrieb er:
"Beirut in Flammen. Ein groß angelegter israelischer Angriff galt gestern Abend der finanziellen Infrastruktur der Hisbollah in Beirut und im gesamten Libanon. Über Beirut waren massive Brände zu sehen, als nach Evakuierungswarnungen für die Bewohner über 15 Gebäude getroffen wurden.
Die Hisbollah hat für ihre Angriffe auf den Norden Israels und ihren Raketenbeschuss einen hohen Preis gezahlt und wird ihn auch weiterhin zahlen."
Die israelische Armee beschoss demnach die südlibanesische Stadt Kafr Shuba "mit international geächteter Phosphormunition", berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur Anadolu Agency am Sonntag.
Libanon: Israel startet massive Angriffswelle und zerstört mehrere Dörfer
Als Vergeltungsreaktion, auf den Versuch einer Drohnenattacke auf das Anwesen des israelischen Präsidenten Netanjahu, reagierte die israelische Armee am Sonntag mit zerstörerischen und unbarmherzigen Bombardements des Libanons.
Libanesischen Angaben zufolge wurden dabei mehr als 50 Städte und Dörfer im Süden des Landes angegriffen und mehrere Orte dabei fast vollständig zerstört. Wohngebiete in Vororten der Hauptstadt Beirut liegen Augenzeugen zufolge komplett in Schutt und Asche.
Dutzende Siedlungen in der Grenzregion wurden mehrfach von Luftangriffen getroffen, die in einigen Fällen innerhalb weniger Minuten wiederholt erfolgten.
Das israelische Militär erklärte, es habe in der Nacht zu Montag eine Reihe von Luftangriffen auf den Libanon, "einschließlich der Hauptstadt Beirut, geflogen, um Einrichtungen und Anlagen der Hisbollah anzugreifen, die deren Aktivitäten finanzieren", so Al Jazeera.
Dabei wurde auch das Gebiet rund um den Rafic Hariri Hauptstadtflughafen attackiert.
20.10.2024 14:30 Uhr
Zur Schadensbegrenzung: Israel veröffentlicht Video von Hamas-Chef Sinwar in Tunnel
Die israelische Armee hat ein neues Video zum Versteck des ermordeten Hamas-Chefs Yahya Sinwar veröffentlicht, der demnach von einer unter anderem mit Plasma-Fernseher ausgestatteten "unterirdischen Festung" aus den Befehl zu dem Großangriff auf Israel gegeben hatte. Auf Videoaufnahmen ist den Angaben zufolge zu sehen, wie sich Sinwar vor dem Hamas-Überfall am 7. Oktober vergangenen Jahres mit seiner Familie in einem unterirdischen Tunnelsystem verschanzt hatte.
"Es ist zu sehen, wie Sinwar und seine Familie am Abend des 6. Oktober, nur wenige Stunden vor dem schrecklichen Massaker, in einen unterirdischen Komplex unter seinem Haus flüchteten",
sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari.
"Sinwar und sein Sohn gehen mit Essen, Wasser, Kissen, einem Plasma-Fernseher, Matratzen und anderen Dingen für einen langen Aufenthalt rauf und runter."
Der Hamas-Chef habe "eine unterirdische Festung in seiner Stadt Chan Junis" im Zentrum des Gazastreifens errichtet, "von wo aus er den Befehl zum Angriff gab", sagte der Armeesprecher.
Die Veröffentlichung des Filmmaterials von Sinwar in einem Tunnel vor dem 7. Oktober durch die israelischen Streitkräfte scheint der reinen Schadensbegrenzung zu dienen, nachdem die IDF-Videoaufnahme der Tötung von Sinwar im Netz viral gegangen war, da es einen verwundeten Mann zeigte, der bis zu seinem letzten Atemzug an vorderster Front kämpfen wollte. Westmedien propagierten bisher, dass Sinwar sich in einem Tunnel umzingelt von israelischen Geiseln versteckt hätte.
Teheran droht erneut USA bei Israels Vergeltungsschlag gegen Iran
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi reagierte auf die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Joe Biden in Berlin und sagte, dass jeder, der wisse, "wie und wann Israel Iran angreifen wird", zur Verantwortung gezogen werden müsste.
Araghtschi schrieb auf X: "Jeder, der weiß oder versteht, 'wie und wann Israel Iran angreifen wird', und/oder die Mittel und die Unterstützung für eine solche Torheit bereitstellt, sollte logischerweise für jede mögliche Kausalität zur Verantwortung gezogen werden."
Zum Abschluss eines Besuchs in Berlin sagte Biden am Freitag vor Reportern, er wisse, wie und wann Israel auf Raketenangriffe Irans antworten werde.
Premierminister Benjamin Netanjahu beruft sein Sicherheitskabinett heute Abend um 19.30 Uhr im militärischen Hauptquartier Kirya in Tel Aviv ein, so das Büro eines der Minister gegenüber der Times of Israel.
Die Sitzung findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem sich Israel weiterhin auf einen Angriff auf Iran vorbereitet, um auf den Raketenangriff der Islamischen Republik vom 1. Oktober zu reagieren.
Hisbollah feuert erneut mehr als 100 Raketen auf Nordisrael ab
Mehr als 100 Raketen wurden vom Libanon aus auf Israel abgefeuert und lösten in den Regionen West- und Obergaliläa und weiteren Ortschaften im Norden Israels Sirenenalarm aus, so die IDF in einer Erklärung am Sonntagvormittag.
Während einige Raketen abgeschossen wurden, schlugen mehrere ein und lösten Brände aus, so das Militär weiter. Mindestens ein Dutzend Israelis sollen bei den heutigen Angriffen verletzt worden sein, ein Mann in Akkon wurde getötet.
Feuerwehr und Rettungsdienste sind im Einsatz, um die Brände zu löschen.
Interner Streit innerhalb der israelischen Führung nach Anschlagversuch auf Netanjahu
Nach der Erklärung der Likud-Partei, in der der Oppositionsführer Jair Lapid beschuldigt wird, den versuchten Drohnenangriff auf das Haus des Premierministers in Caesarea am Samstag nicht verurteilt zu haben, kontern Mitstreiter aus Lapids Partei Jesch Atid und stellten fest, dass er den Angriff heute Morgen in einem Radiointerview verurteilt hat.
"Heute um 7:21 Uhr wurde Oppositionsführer Lapid in Reshet Bet interviewt [und] verurteilte den Angriff auf das Haus des Premierministers und sagte, dass darauf hart reagiert werden sollte, aber der Likud hört, wie üblich, selbst während eines nationalen Notstands nicht auf, sich als Opfer darzustellen, zu lügen, zu spalten und aufzuhetzen. Das ist eine Schande",
twittern die Parteikollegen.
Der Angriff sei "sehr ernst und wir werden nicht tatenlos zusehen, wenn sie versuchen, Israels Führung zu beseitigen", sagte Lapid dem Sender.
In einer Erklärung von heute Morgen erklärte ein Sprecher der Likud, dass "mehr als 24 Stunden seit dem iranischen Attentat auf den israelischen Ministerpräsidenten vergangen sind und die Oppositionsführer Jair Lapid und Benny Gantz kein einziges Wort der Verurteilung unserer Feinde veröffentlicht haben".
Hisbollah-Vizechef soll den Libanon in Richtung Iran verlassen haben
Der stellvertretende Generalsekretär der Hisbollah, Naim Qassem, hält sich in Teheran auf, seit er vor über zwei Wochen mit einem iranischen Flugzeug aus dem Libanon geflohen war, berichtet die in den VAE ansässige Nachrichtenagentur Erem News unter Berufung auf eine anonyme iranische Quelle.
Berichten zufolge verließ Qassem Beirut am 5. Oktober mit dem Flugzeug, das von Teherans Außenminister Abbas Araghchi zu einem Staatsbesuch im Libanon und in Syrien eingesetzt wurde. Seine Verlegung wurde von führenden Vertretern der Islamischen Republik aus Furcht vor einem Attentat durch Israel angeordnet, so die Quelle.
Qassem hat seit dem Tod von Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah drei Reden gehalten. Während die erste in Beirut aufgezeichnet wurde, wurden die zweite und dritte in Teheran gehalten, so die Quelle.
Chamenei: Tod des Hamas-Chefs gefährdet Fortbestand der Palästinenserorganisation nicht
Irans "Oberster Führer" Ayatollah Ali Chamenei sagte am Samstag, der Tod des Hamas-Führers Yahya Sinwar werde die "Achse des Widerstands" nicht aufhalten und die Hamas werde weiterleben.
"Sein Verlust ist zweifellos schmerzhaft für die Achse des Widerstands, aber diese Front hat mit dem Märtyrertod prominenter Persönlichkeiten nicht aufgehört, voranzukommen", sagte Chamenei in einer Erklärung. "Die Hamas ist lebendig und wird lebendig bleiben."
Sinwar, der Architekt des Hamas-Angriffs auf Israel vom 7. Oktober 2023, der den Krieg im Gazastreifen auslöste, wurde am Mittwoch nach einer einjährigen Fahndung in einem Feuergefecht mit israelischen Streitkräften getötet. Sein Tod wurde am Donnerstag letzter Woche bekannt gegeben.
Israel bombardiert Beirut und Gaza nach Raketeneinschlag in Netanjahus Haus
Israel hat nach eigenen Angaben Waffeneinrichtungen der Hisbollah im Süden Beiruts angegriffen, nachdem die libanesische Gruppe Raketen auf den Norden Israels abgefeuert und unter anderem Netanjahus Haus ins Visier genommen hatte.
Israelische Kampfjets hätten heute Morgen nach Angaben der IDF eine Kommandozentrale des Hisbollah-Geheimdienstes und eine unterirdische Waffenproduktionsstätte in Beirut getroffen.
Netanjahu war bei dem gestrigen Anschlagsversuch auf ihn nicht in seiner Residenz und es war nicht sofort klar, ob sein Haus getroffen wurde. Netanjahu bezeichnete den Drohnenangriff als Attentat der "iranischen Stellvertreterorganisation Hisbollah" und sprach von einem "schweren Fehler", da Israel sich darauf vorbereite, Vergeltung für einen iranischen Raketenbeschuss Anfang des Monats zu üben.
Die Angriffe in Libanon erfolgten zu dem Zeitpunkt, als die Hamas im Gazastreifen erklärt hat, die israelischen Bombardements am Samstag hätten mehr als 100 Menschen in der Küstenenklave getötet und die Belagerung um drei Krankenhäuser sei verschärft worden. Al Jazeera berichtete, dass israelische Streitkräfte Menschen aus ihren Häusern vertrieben und zur Evakuierung gezwungen haben. Die beiden einzigen funktionsfähigen Krankenhäuser in Nordgaza, das Al-Awda-Krankenhaus und das Indonesische Krankenhaus, würden belagert und angegriffen, hieß es in Medien.
Beamte, Diplomaten und andere Quellen sagten gegenüber Reuters, dass Israel angesichts der bevorstehenden US-Wahlen versuche, mit verstärkten Militäroperationen seine Grenzen abzuschirmen und sicherzustellen, dass sich seine Feinde in Libanon und Gaza nicht neu formieren können. Am Samstag warfen israelische Flugzeuge über dem südlichen Gazastreifen Flugblätter mit einem Bild von Sinwar und der Botschaft ab: "Die Hamas wird den Gazastreifen nicht länger beherrschen".
Netanjahu kündigt Vergeltung für Angriff auf sein Haus an
Nach dem spektakulären Drohnenangriff auf eines seiner Anwesen hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu Iran und dessen Verbündeten einen Attentatsversuch vorgeworfen. Den Versuch, "ihn und seine Frau zu ermorden", würden Iran und dessen Verbündete noch "bereuen", erklärte Netanjahu am Samstagabend. "Ich sage den Iranern und ihren Partnern der Achse des Bösen: Jeder, der den Bürgern des Staates Israel Schaden zufügt, wird einen hohen Preis dafür zahlen."
Eine von der Hisbollah aus dem Libanon abgefeuerte Drohne, die am frühen Samstag in der zentralen Küstenstadt Caesarea explodierte, zielte auf das Privathaus des Premierministers, wie sein Büro gestern mitteilte.
Netanjahu und seine Frau waren nicht anwesend, und es wurden keine Verletzten gemeldet.
Iran wies jegliche Beteiligung an dem Angriff auf die Residenz von Netanjahu zurück. Auf eine Frage, in der es um einen Anschlagversuch auf den israelischen Premier ging, erklärte das iranische Außenministerium, Israels "Vorwurf basiere auf Lügen und der Verdrehung von Tatsachen, die Verbreitung von Unwahrheiten".
Durchgesickerte US-Dokumente zeigen israelische Vergeltungspläne gegen Iran
Die USA untersuchen Berichten zufolge die Veröffentlichung der US-Geheimdienstinformationen über Israels Pläne für Vergeltungsmaßnahmen gegen Iran. Die auf den 15. und 16. Oktober datierten streng geheimen Dokumente kursierten seit vergangenem Freitag im Netz und seien zunächst auf Telegram veröffentlicht worden, berichtete CNN.
Eine nicht namentlich genannte, mit der Angelegenheit vertraute Person habe die Echtheit der Dokumente bestätigt, so der Sender.
Die nun durchgesickerten Dokumente beschreiben Axios zufolge "detailliert Maßnahmen, die in den vergangenen Tagen auf mehreren israelischen Luftwaffenstützpunkten durchgeführt" worden seien. In dem Geheimdienstbericht würden auch die Vorbereitungen in israelischen Drohneneinheiten für einen Angriff auf Iran detailliert beschrieben, schreibt Axios weiter.
Weiter zeigten die Dokumente, dass die israelische Luftwaffe nach Angaben der US-Geheimdienste eine große Übung durchgeführt habe, an der Aufklärungsflugzeuge und wohl auch Kampfjets teilgenommen hätten.
Heikel ist auch eine Passage, in der angedeutet wird, was als offenes Geheimnis gilt, aber nie öffentlich bestätigt wurde: Israel hat ein staatliches Atomprogramm und verfügt über eine stattliche Anzahl an Atomsprengköpfen. Im Dokument heißt es auch, dass die US-Geheimdienste keine Hinweise hätten, dass Israel in Erwägung ziehe, Atomwaffen bei einem Gegenschlag einzusetzen.
Es ist nicht klar, wie die Dokumente an die Öffentlichkeit gelangten, ob sie gehackt oder absichtlich weitergegeben wurden. Die USA sind bereits in höchster Alarmbereitschaft wegen iranischer Hacker-Kampagnen. US-Geheimdienste erklärten im August, Iran habe Dokumente gehackt, die zu Donald Trumps Wahlkampf gehörten. Ein solches Leck würde automatisch eine Untersuchung durch das FBI zusammen mit dem Pentagon und den US-Geheimdiensten auslösen. Das FBI lehnte einen Kommentar ab.
Vor zwei Wochen hatte Irans Revolutionsgarde rund 200 ballistische Raketen auf den jüdischen Staat gefeuert. Israel kündigte daraufhin Vergeltung an. Offen ist, wann und wie Israel zurückschlagen wird.
19.10.2024 17:05 Uhr
Borrell ruft nach Sinwars Tod zu Waffenstillstand auf
Der außenpolitische Chef der Europäischen Union Josep Borrell sagte, dass ein Waffenstillstand in Israels regionalen Konflikten Priorität habe und sich die Chancen dafür nach der Tötung des Hamas-Führers Yahya Sinwar durch israelische Streitkräfte erhöhen könnten.
"Nach der Tötung von Sinwar eröffnet sich eine neue Perspektive, die wir nutzen müssen, um einen Waffenstillstand und die Freilassung die verbleibenden [israelischen] Geiseln zu erreichen sowie nach einer politischen Perspektive zu suchen", sagte Borrell, der "oberste Diplomat" der EU, vor Reportern bei einem Treffen der G7-Verteidigungsminister in Neapel.
Er sagte auch, dass die UN-Friedensmission im Libanon (UNIFIL) gestärkt werden müsse, da sie bei Zusammenstößen zwischen Israel und seinem libanesischen Feind, der Hisbollah, unter Beschuss geraten sei.
"Die UN-Kräfte müssen überall auf der Welt respektiert werden [...] vielleicht muss die Mission der UNIFIL überprüft werden, aber das Erste, was getan werden muss, ist ein Waffenstillstand", sagte Borrell und fügte hinzu, dass es dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen obliege, Entscheidungen über die UNIFIL zu treffen.
Israel greift Vororte von Beirut an
Laut Al Jazeera soll Israels Armee zwei Luftangriffe auf die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut gestartet haben. Weniger als eine Stunde, nachdem das israelische Militär einen Evakuierungsbefehl erteilt hatte, zeigten Filmaufnahmen, dass Rauchschwaden über dem Gebiet aufsteigen.
Hisbollah startet Raketenangriff auf Nordisrael - mehrere Verletzte, ein Toter
Die Hisbollah hat am Samstag einen Raketenangriff auf Nordisrael gestartet. Die Miliz erklärte, sie habe als Reaktion auf israelische Angriffe auf ihre Hochburgen im Südlibanon Raketen auf eine israelische Militärbasis nördlich von Haifa abgefeuert. "Die große Raketensalve" sei als Vergeltung für israelische Angriffe auf Dörfer im Südlibanon erfolgt, teilte die Hisbollah mit. Zuvor hatte die israelische Armee erklärt, dass ein Sperrfeuer von Geschossen aus dem Libanon auf Nordisrael abgefeuert worden sei.
Das israelische Armeeradio berichtet, dass bei diesen Angriffen heute mindestens 13 Menschen verletzt worden seien. Laut Al Jazeera soll es zudem mindestens ein Todesopfer gegeben haben.
Wie Israels Armee mitteilte, soll die Miliz mindestens 115 Geschosse abgefeuert haben. Nach Angaben der israelischen Rettungsdienste wurde in der Nähe der Hafenstadt Akko ein 50-jähriger Mann durch ein Schrapnell getötet. In Kiryat Ata im Bezirk Haifa wurden fünf Menschen verletzt, die meisten durch Schrapnells, sagte ein Sprecher des Rettungsdienstes Magen David Adom. Die Hisbollah hatte am Freitag nach dem Tod des Hamas-Führers Yahyah Siwar die Eröffnung einer neuen "eskalierenden Phase" in ihrem Konflikt mit Israel angekündigt.
18.10.2024 14:15 Uhr
Hamas bestätigt Tod ihres Anführers Sinwar
Hamas-Chef Yahya Sinwar wurde von den israelischen Streitkräften getötet, wie Khalil Hayya, Leiter der Hamas in Gaza, offiziell bestätigt. In einer Fernsehansprache beschrieb Hayya ihn als "standhaft, tapfer und unerschrocken" und sagte, Sinwar habe "sein Leben für die Sache unserer Befreiung geopfert."
"[Sinwar] hat sein ganzes Leben als heiliger Kämpfer gelebt. Seit seinen frühen Tagen war er in seinem Kampf als Widerstandskämpfer engagiert. Er war trotzig hinter israelischen Gittern, und nach seiner Freilassung im Rahmen eines Tauschgeschäfts setzte er seinen Kampf und seine Hingabe für Palästina fort."
Khalil Hayya, Leiter der Hamas im Gazastreifen, fügte hinzu, dass die Geiseln im Gazastreifen nicht freigelassen würden, bis Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen einstelle und seine Streitkräfte aus der belagerten Enklave abziehe.
Israel entsendet erneut Truppen in den nördlichen Gazastreifen
Das israelische Militär erklärte am Freitag, es habe eine weitere Armeeeinheit zur Unterstützung seiner Truppen nach Dschabalia entsandt, das größte der acht historischen Flüchtlingslager des Gazastreifens.
Bewohner von Dschabalia im Norden des Gazastreifens sagten Reuters, israelische Panzer hätten unter schwerem Luft- und Bodenbeschuss das Herz des Lagers erreicht, nachdem sie durch Vororte und Wohnviertel vorgedrungen waren.
Sie fügten hinzu, dass die israelische Armee täglich Dutzende von Häusern zerstöre, manchmal aus der Luft und vom Boden aus, oder indem sie Bomben in Gebäuden platziere und diese dann ferngesteuert zur Explosion bringe.
Das israelische Militär erklärte, seine Streitkräfte, die seit zwei Wochen in Dschabalia operieren, hätten am Donnerstag Dutzende von Kämpfern in Nahkämpfen getötet, Luftangriffe durchgeführt und militärische Infrastrukturen zerstört.
Die Eskalation der israelischen Dschabalia-Operation erfolgte einen Tag, nachdem Israel erklärt hatte, es habe den Hamas-Chef Yahya Sinwar getötet, den es für den Angriff auf Israel am 7. Oktober verantwortlich machte.
Hamas-Beamter bestätigt indirekt Sinwars Tötung durch IDF
In einer Erklärung, die ein politischer Führer der Hamas am Freitag im Ausland abgegeben hat, wird – wenn auch nicht direkt – der Tod des Hamas-Anführers, Yahya Sinwar, im Gazastreifen bestätigt und erklärt, dass Israel sich irre, wenn es "glaubt, dass die Tötung unserer Führer das Ende unserer Bewegung und des Kampfes des palästinensischen Volkes bedeutet".
Basem Naim, Mitglied des Politbüros der Hamas, sagte, dass auch frühere Führer der Organisation getötet wurden und "die Hamas jedes Mal stärker und populärer wurde und diese Führer zu einer Ikone für künftige Generationen wurden, um den Weg zu einem freien Palästina fortzusetzen".
Er fügte hinzu, dass es "schmerzlich und erschütternd ist, geliebte Menschen zu verlieren, insbesondere außergewöhnliche Führer", aber dass die palästinensische Gruppe sicher sei, dass sie "letztendlich siegen wird".
Hafenarbeiter in Griechenland blockieren Munitionslieferung an Israel
Im griechischen Hafen Piräus sollen Dutzende Mitarbeiter das Verladen eines Containers boykottiert haben, da dieser nach Gewerkschaftsangaben Munition für Israel enthielt.
Man wolle nicht die "tödliche Kriegsmaschine des Staates Israel" unterstützen, teilte die Gewerkschaft ENEDEP mit, die zu der Protestaktion aufgerufen hatte.
"Wir dürfen nicht zulassen, dass Kriegsmaterial aus dem Hafen von Piräus transportiert wird, um den Völkermord am palästinensischen Volk fortzusetzen", sagte Markos Bekris, Chef der Gewerkschaft ENEDEP, die Hafenmitarbeiter vertritt. Die Demonstranten skandierten "Freiheit für Palästina!" und sprühten "Mörder weg vom Hafen" auf den betreffenden Container.
Der Container soll aus Nordmazedonien nach Griechenland geliefert worden sein. Er hätte demnach auf ein Schiff geladen werden sollen, das die israelische Hafenstadt Haifa zum Ziel hatte, wie der TV-Sender ERTNews berichtete.
Zwei bewaffnete Personen eröffnen Feuer auf IDF-Soldaten am südlichen Toten Meer
Die IDF haben nach eigenen Angaben zwei Männer getötet, die am Freitag von Jordanien aus in das Gebiet des Toten Meeres eingedrungen waren.
"Die Terroristen wurden getötet, nachdem sie das Feuer auf israelische Truppen eröffnet hatten", so die IDF.
Beide Männer, die in Südisrael getötet wurden, sollen jordanische Militäruniformen getragen und bei dem Angriff zwei israelische Soldaten verletzt haben.
Hisbollah kündigt nach Sinwar-Ermordung neue Eskalationsstufe im Krieg gegen Israel an
Die Hisbollah-Bewegung im Libanon hat angekündigt, im Krieg mit Israel eine "neue, eskalierende" Phase einzuläuten. Das würden die Ereignisse in den kommenden Tagen zeigen, heißt es in einer Erklärung der von Iran unterstützten libanesischen Schiitenorganisation. Details wurden aber nicht genannt.
Eine Möglichkeit wäre der Einsatz neuer Raketen, mit größerer Reichweite und Zerstörungskraft. Die Hisbollah hatte vor einigen Tagen ein Video veröffentlicht, auf dem eine präzisionsgelenkte Rakete zu sehen ist.
Hisbollah hatte ihre Raketen- und Drohnenangriffe auf Israel zuletzt schon ausgeweitet. Am Boden hatte die Hisbollah den israelischen Truppen schwere Verluste zugefügt.
Reaktionen aus Israel und Iran auf Tötung von Sinwar
Die Ermordung von Hamas-Chef Yahya Sinwar ist nach den Worten des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu der "Anfang vom Ende" des Gaza-Krieges. "Yahya Sinwar ist tot. Er wurde in Rafah von den mutigen Soldaten der israelischen Armee getötet", sagte Netanjahu am späten Donnerstagabend in einer Videobotschaft in englischer Sprache. "Das ist zwar nicht das Ende des Krieges in Gaza, aber der Anfang vom Ende."
Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen (UN) teilt in einem Post auf X mit, dass nach dem Tod des Hamas-Führers Yahya Sinwar "der Geist des Widerstands gestärkt werden wird."
"Er (Sinwar) wird zu einem Vorbild für die Jugend und die Kinder, die seinen Weg zur Befreiung Palästinas weitergehen werden. Solange es Besatzung und Aggression gibt, wird der Widerstand fortbestehen."
Drohnenvideo der IDF zeigt Hamas-Chef kurz vor dessen Ermordung
Israels Armee hat nach der Ermordung des Hamas-Anführers im Gazastreifen ein Video veröffentlicht, das die letzten Momente im Leben von Yahya Sinwar zeigen soll. Auf den von einer Drohne gefilmten Aufnahmen ist ein vermummter und in Staub gehüllter Mann zu sehen, der in einem ausgebombten Gebäude auf einem Sessel sitzt. Als sich die Drohne nähert, wirft er einen Stock nach dem ferngesteuerten Fluggerät. Der verwundete Mann versuchte offenbar, bis zu seinem letzten Atemzug zu kämpfen.
Die Nachricht von der Tötung des von Israel meistgesuchten Mannes, Yahya Sinwar, wurde am Donnerstag sowohl von der israelischen Regierung als auch vom Militär bestätigt.
Israelische Medien veröffentlichten später zudem Fotos von seiner Leiche, die unter Trümmern liegt und unter anderem schwerste Kopfverletzungen aufweist. Sinwars Identität wurde nach israelischen Angaben anhand von Zahnproben und Fingerabdrücken festgestellt. Israels Militärsprecher Daniel Hagari bestätigte den Tod des Hamas-Chefs schließlich am Donnerstagabend.
17.10.2024 19:39 Uhr
Katz und Netanjahu bestätigen Tod des Hamas-Führers Sinwar
Nachdem schon am Nachmittag entsprechende offiziell nicht bestätigte Medienberichte im Umlauf gewesen waren, hat der israelische Außenminister Israel Katz am Donnerstagabend den Tod des Hamas-Führers Yahya Sinwar (andere Schreibweise Jihia al-Sinwar) offiziell bestätigt.
In einer Botschaft an Dutzende von Außenministern in aller Welt schreibt Katz:
"Der Massenmörder Yahya Sinwar, der für das Massaker und die Gräueltaten vom 7. Oktober verantwortlich ist, wurde heute von IDF-Soldaten getötet."
Auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Tod Sinwars inzwischen bestätigt. Er bezeichnete die dessen Beseitigung als "Meilenstein für den Sturz der Hamas-Macht im Gazastreifen". Netanjahu versprach, dass Israel denjenigen im Gazastreifen, die ihre Waffen niederlegen und Geiseln freilassen, am Leben lassen und ihnen die Ausreise aus Gaza gestatten werde.
Russlands Außenministerium warnt vor einem Angriff auf iranische Atomanlagen
Der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow warnt vor einem "hypothetischen" israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen, der "katastrophal" wäre, berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS.
"Wir haben wiederholt gewarnt und warnen [Israel] weiterhin davor, auch nur hypothetisch die Möglichkeit eines Angriffs auf nukleare Einrichtungen und nukleare Infrastruktur [Irans] in Betracht zu ziehen", so Rjabkow.
"Dies wäre eine katastrophale Entwicklung und eine völlige Negierung der bestehenden internationalen Regel im Bereich der Gewährleistung der nuklearen Sicherheit", fügte er hinzu.
Israelische Beamte haben über mögliche Reaktionen auf einen iranischen Raketenangriff auf Israel Anfang des Monats debattiert.
Israels Militär überprüft Berichte über Tod von Hamas-Führer Yahya Sinwar
In den israelischen Medien kursieren Gerüchte, dass der Hamas-Führer Yahya Sinwar am Donnerstag bei schweren israelischen Angriffen im Zentrum von Gaza getötet worden sei.
Während der Einsätze in dem Palästinensergebiet seien "drei Terroristen eliminiert" worden, teilte die israelische Armee am Donnerstag mit. Es werde derzeit die Möglichkeit geprüft, dass es sich "bei einem der Terroristen um Sinwar handelt" – zum jetzigen Zeitpunkt könne "die Identität der Terroristen nicht bestätigt werden."
In sozialen Medien kursierten Bilder einer Leiche, die eine Ähnlichkeit mit Sinwar aufweist.
Al-Jazeera-Büro und norwegische Botschaft in Beirut wegen Bombendrohung evakuiert
Der katarische Fernsehsender Al Jazeera teilte mit, sein Büro in Beirut sei evakuiert worden, nachdem es für das Gebäude mehrere Warnungen gegeben hatte. Wer die Warnungen ausgesprochen hat, wurde nicht bekannt gegeben.
Auch die norwegische Botschaft in Beirut wurde nach einer Bombendrohung evakuiert, teilte das norwegische Außenministerium mit.
Iran warnt Israel erneut vor Vergeltungsschlag
Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarde warnte Tel Aviv am Donnerstag davor, die Islamische Republik als Vergeltung für den Raketenbeschuss auf Israel anzugreifen.
"Für jedes Ziel, das ihr (Israel) ins Visier nehmt", werde es dann "schmerzhafte Vergeltungsschläge" geben, sagte General Hossein Salami in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Er fügte hinzu, dass der Iran in der Lage sei, Israels Verteidigungslinien zu durchbrechen.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sprach am Mittwoch mit dem israelischen Verteidigungsminister Joaw Galant über die israelischen Operationen im Libanon und im Gazastreifen. Ziel des Gesprächs sei es demnach gewesen, einen regionalen Krieg zu verhindern.
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi, der sich aktuell auf einer Nahostreise befindet, traf in Kairo mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zusammen. Sisi bekräftigte Ägyptens Forderung, eine Ausweitung des Konflikts zu vermeiden, so die ägyptische Präsidentschaft.
Kein Ende des sich ausweitenden Nahostkonflikts ohne eine Lösung für den Gazastreifen
Jede Lösung des sich rasch ausweitenden regionalen Konflikts, der sich auf den Libanon und darüber hinaus ausgedehnt hat, hänge von einer Lösung der ursprünglichen Krise im Gazastreifen ab, erklärte ein hoher Hamas-Beamter am Mittwoch.
Während sich der Krieg im Gazastreifen nun schon im zweiten Jahr befindet, sind die Kämpfe im Südlibanon wieder aufgeflammt, wo sich die israelischen Truppen nun mit den von Iran unterstützten Kämpfern der Hisbollah-Miliz konfrontiert sehen, und es besteht auch die Gefahr, dass der Konflikt mit Iran eskaliert.
Die diplomatischen Bemühungen um eine Beendigung der Kämpfe sind ins Stocken geraten, und die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf einen erwarteten israelischen Schlag gegen Iran, nachdem Teheran vor mehr als zwei Wochen seinen zweiten Raketenangriff auf Israel ausführte.
"Die beiden Fronten sind so kompliziert und miteinander verwoben, dass es nicht einfach ist, einen dauerhaften Waffenstillstand oder eine dauerhafte Lösung für diesen Konflikt zu erreichen, ohne den ursprünglichen Konflikt im Gazastreifen zu lösen", sagte Basem Naim gegenüber Reuters in Istanbul.
"Selbst wenn sie einen Waffenstillstand für den Libanon erzielen, wird es keine Ruhe in der Region geben, weil sie nicht über die Lösung all dieser Fragen in Bezug auf den Libanon oder Palästina sprechen", fügte er hinzu.
Naim betonte, die Vermittler seien "enttäuscht" über die Ausweitung des Konflikts über die Grenzen des Gazastreifens hinaus, machte aber erneut Israel für das Scheitern der Gespräche verantwortlich.
"Wir können nicht einfach anfangen, über neue Bedingungen zu verhandeln, die der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gestellt hat", erklärte er.
Israel sprengt ein ganzes Grenzdorf im Libanon
Die israelischen Streitkräfte haben im Libanon ein ganzes Grenzdorf in die Luft gesprengt. Eine Videoaufnahme einer kontrollierten Sprengung zeigt, wie der auf einem Hügel gelegene Ort Mhaibib durch eine riesige Explosion zerstört wird. Der Vorfall verstärkt die Befürchtungen unter libanesischen Politikern, dass Israel mit seinen Militäroperationen auch darauf abzielt, die Bevölkerung aus Gegenden entlang der Grenze dauerhaft zu vertreiben und verbrannte Erde zu hinterlassen.
Deutsches Kriegsschiff in Kampfhandlungen vor libanesischer Küste involviert
Die als Teil der UN-Truppe UNIFIL vor der libanesischen Küste eingesetzte Korvette Ludwigshafen am Rhein soll inmitten wachsender Spannungen in Nahost eine anfliegende Drohne abgewehrt haben. Der unbemannte Flugkörper sei vor der Küste des Libanons mit einem Abwehrsystem kontrolliert zum Absturz gebracht worden, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Der unbemannte Flugkörper wurde laut dpa nordwestlich von Nakura und deutlich entfernt von der Küste im Nächstbereich des Schiffes bekämpft.
Palästinenser verurteilen Baerbocks öffentliche Unterstützung für Israels Morde an Zivilisten
Die Bewegung Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) hat am Mittwoch eine Erklärung veröffentlicht, in der sie die Äußerungen des deutschen Außenministers zur Verteidigung der israelischen Tötung palästinensischer Zivilisten scharf verurteilt.
"Diese Äußerungen stellen eine gefährliche Rechtfertigung für Angriffe auf zivile Einrichtungen unter dem Vorwand der Anwesenheit bewaffneter Elemente in diesen Einrichtungen dar, vertuschen die Verbrechen der Besatzung, die sich gegen Zivilisten richtet, und bieten eine unmoralische Rechtfertigung für wahllose Angriffe", so der PIJ.
Auch die Hamas-Bewegung verurteilte in einer Erklärung vom Mittwoch die öffentliche Unterstützung des deutschen Außenministeriums für israelische Angriffe auf palästinensische Zivilisten.
Die Hamas bezeichnete die Äußerungen der Ministerin als "unverschämt" und erklärte, sie "geben der Besatzung Deckung, um weitere völkermörderische Verbrechen zu begehen."
"Wir fordern den Internationalen Gerichtshof auf, die Erklärung dieser deutschen Ministerin als zusätzlichen Beweis für die Beteiligung ihrer Regierung am Krieg des Völkermords zu betrachten", heißt es weiter.
"Selbstverteidigung bedeutet, Terroristen nicht nur anzugreifen, sondern zerstört. Wenn sich Hamas-Terroristen hinter Menschen, hinter Schulen … verstecken, verlieren zivile Orte ihren Schutzstatus, weil Terroristen ihn missbrauchen", sagte Baerbock Anfang der Woche im Deutschen Bundestag. Ihre Äußerungen fielen auf den Tag, an dem bei israelischen Angriffen auf ein Krankenhaus und ein Zeltlager im Norden des Gazastreifens mehrere Menschen bei lebendigem Leib verbrannt wurden.
Neuer israelischer Angriff auf Küstenstadt Latakia in Syrien
In Westsyrien hat ein israelischer Luftangriff nach Angaben syrischer Medien Feuer in der Küstenstadt Latakia ausgelöst. "Die Flugabwehr hat feindliche Ziele über Latakia abgefangen", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SANA. Das israelische Militär erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, sich nicht dazu äußern zu wollen.
Zwei Menschen wurden verletzt und privates Eigentum wurde beschädigt, berichteten staatliche Medien unter Berufung auf eine Erklärung des Militärs.
Latakia ist eine Hochburg des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Er ist ein Verbündeter der Hisbollah, die mit Israel im Libanon im Krieg steht. Israel wirft der Hisbollah vor, über Syrien Waffen einzuführen.
Die sogenannte "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" erklärte, der israelische Luftangriff habe sich gegen ein "Waffenlager" in der Stadt Latakia gerichtet. Die Angaben der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle, die ihre Informationen aus einem Netzwerk von Quellen in Syrien bezieht, lassen sich unabhängig kaum überprüfen.
Russland soll die Hisbollah mit Waffen beliefern haben
Israels Armee hat nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu bei Durchsuchungen von Stützpunkten der Hisbollah in Südlibanon "hochmoderne" russische Waffen gefunden.
Der französischen Tageszeitung Le Figaro sagte Netanjahu, dass nach einer UN-Resolution von 2006 nur die libanesische Armee südlich des Flusses Litani über Waffen verfügen dürfe. "Die Hisbollah hat jedoch Hunderte Tunnel und Verstecke in diesem Gebiet gegraben, wo wir gerade eine Anzahl hochmoderner russischer Waffen gefunden haben", zitierte ihn die Zeitung.
Die israelische Armee reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP über die Behauptungen Netanjahus. Die Washington Post berichtete unter Berufung auf israelische Beamte, dass bei der israelischen Bodeninvasion im Libanon russische und chinesische Panzerabwehrwaffen gefunden worden seien.
In den vergangenen Wochen weiteten die israelischen Streitkräfte ihre Luftangriffe auf die Hisbollah aus. Zudem starteten sie vor rund zwei Wochen Bodeneinsätze im südlichen Libanon gegen Stellungen der schiitischen Bewegung.
Tarnkappenbomber der USA bombardieren "unterirdische Waffenlager" im Jemen
Die USA flogen nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin Präzisionsangriffe auf fünf unterirdische Waffenlager im Jemen, die von der von Iran unterstützten Huthi-Bewegung regiert werden. "Die US-Streitkräfte zielen auf mehrere unterirdische Huthi-Einrichtungen, in denen verschiedene Waffenteile lagern, mit denen die Huthi zivile und militärische Schiffe in der gesamten Region angegriffen haben", so Austin.
Über mögliche Opfer oder das genaue Ausmaß der Schäden liegen derzeit noch keine Informationen vor. Das US Central Command, das die US-Militäroperationen im Nahen Osten überwacht, teilte in den sozialen Medien mit, dass es keine ersten Hinweise auf zivile Opfer bei dem Einsatz gebe.
Demnach waren die US-Luftwaffe und die US-Marine an der Operation beteiligt, bei der auch Langstrecken-Tarnkappenbomber zum Einsatz kamen.
Die Angriffe der Huthi im Roten Meer haben große Schifffahrtsunternehmen gezwungen, die Wasserstraße zu meiden, was vor allem westliche Lieferketten beeinträchtigt.
16.10.2024 20:33 Uhr
Israelischer Angriff auf Iran noch vor US-Wahlen?
CNN meldet, dass Quellen in der US-Regierung überzeugt sind, ein israelischer Angriff gegen Iran werde noch vor dem 5. November, dem Datum der US-Präsidentschaftswahlen, erfolgen. Die Rechtfertigung für diesen Angriff soll der iranische Raketenangriff vom 1. Oktober liefern, der seinerseits jedoch als Erwiderung auf den israelischen Mordanschlag gegen den politischen Chef der Hamas, Ismail Haniyya, in Teheran während der Amtseinführung von Präsident Peseschkian erfolgte und sich nur gegen militärische Ziele richtete, ohne Menschenleben zu fordern.
Iran hatte danach an Israel die Botschaft geschickt, wenn Israel auf diese Raketen nicht reagiere, sei für Teheran die Sache erledigt. Ein israelischer Gegenangriff werde aber eine massive Reaktion auslösen.
Zuletzt hatten Teile der Biden-Regierung versucht, Druck auf Israels Premierminister Benjamin Netanjahu auszuüben, und sogar angeboten, zusätzliches Geld und Waffen zu liefern, wenn Israel eine weitere Eskalation unterlasse. Zudem erging ein Schreiben an Israel, das die Einstellung militärischer Hilfe an Tel Aviv androhte, falls sich die humanitäre Lage im Gazastreifen nicht bessere. Das Schreiben wurde aber weder von Präsident Joe Biden noch von Vizepräsidentin Harris unterzeichnet, sondern nur von Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin. Die im Schreiben gesetzte Frist läuft erst nach den Wahlen ab.
Gleichzeitig wurde jedoch ein neues Luftabwehrsystem an Israel geliefert, THAAD, samt hundert Mann US-Bedienpersonal. Dieses System wurde speziell zur Abwehr ballistischer Raketen entwickelt. Dabei fragen sich Analytiker, ob es sich bei den US-Soldaten, die das System bedienen, um sogenannte Stolperdrahttruppen handelt, weil eben dieses System im Falle einer iranischen Reaktion zu einem hochrangigen Ziel würde und Verluste unter diesen Truppen der US-Regierung einen Vorwand liefern könnten, sich am Konflikt zwischen Israel und Iran zu beteiligen.
16 Tote bei Bombardement im Süden Libanons
Bei israelischen Luftangriffen auf die südlibanesische Stadt Nabatäa sind nach Angaben des Notfallzentrums des libanesischen Gesundheitsministeriums 16 Menschen getötet worden.
"Nach neuesten Angaben wurden bei israelischen Luftangriffen auf zwei Verwaltungsgebäude im Zentrum von Nabatäa 16 Menschen getötet und 52 Einwohner verletzt", heißt es in der Erklärung.
Wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti meldet, berichteten Augenzeugen am Morgen des 16. Oktober von einem massiven Bombardement mehrerer Stadtteile von Nabatäa. Nach Angaben des Fernsehsenders Al-Jadid wurden unter anderem der Bürgermeister der Stadt, Ahmad Kheil, und mehrere Mitarbeiter der Stadtverwaltung getötet.
Die israelischen Streitkräfte erklärten ihrerseits, dass es sich bei den Zielen der Angriffe um ein ausgedehntes Netz unterirdischer Infrastruktur handele, zu denen auch Wohnräume und Waffenlager mit großen Mengen an Waffen gehörten, die das Militär in den letzten Tagen identifiziert habe. Diese Tunnel und Minen befanden sich unter Wohngebäuden im Zentrum von Nabatäa und wurden von der Spezialeinheit Radwan der schiitischen Hisbollah-Bewegung genutzt, betonte die IDF.
Die Pressestelle der Armee erklärte, dass die Tunnel zur Unterstützung der Radwan-Kräfte im Rahmen des Plans der Hisbollah, die Region Galiläa im Norden Israels zu besetzen, benötigt wurden.
Die Hisbollah hatte am Dienstag Israel die Einstellung des gegenseitigen Beschusses als ersten Schritt für eine Friedenslösung angeboten. Eine positive Reaktion der israelischen Politik darauf hat es nicht gegeben.
Mehr zum Thema – Hisbollah bietet Israel Einstellung des Feuers an
USA wollen "Plan B" für die Nachkriegszeit in Gaza vorlegen
US-Außenminister Antony Blinken erwägt einen Nachkriegsplan für den Gazastreifen, der auf Ideen Israels und der Vereinigten Arabischen Emirate basiert und laut US-Beamten nach den Präsidentschaftswahlen vorgelegt werden soll.
Einige Personen im Außenministerium, darunter auch Blinken, seien der Meinung, dass ein Geisel- und Waffenstillstandsabkommen vor dem Ende der Biden-Administration nicht mehr möglich und der israelisch-emiratische Plan daher ein möglicher "Plan B" sei, der einen Ausweg aus dem Krieg aufzeigen könnte.
Mehrere Beamte des Weißen Hauses und des Außenministeriums befürchten aber, dass der Plan den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, und seine Regierung an den Rand drängen würde. In der Tat wollten die Emiratis den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, den sie als korrupt bezeichnen, marginalisieren und ihm jegliche Exekutivgewalt entziehen. Dies berichtete Axios am Mittwoch.
Der "Plan B" sieht die Entsendung einer zeitlich befristeten internationalen Mission in den Gazastreifen vor, die humanitäre Hilfe leisten, Recht und Ordnung wiederherstellen und die Grundlagen für eine Regierungsführung schaffen soll.
Die Emirate haben vorgeschlagen, Soldaten als Teil einer internationalen Truppe nach Gaza zu entsenden. Sie machen dies jedoch von einer formellen Einladung der Palästinensischen Autonomiebehörde abhängig, nachdem diese "sinnvolle Reformen durchführt und von einem neuen Premierminister geführt wird, der über die nötigen Befugnisse verfügt und unabhängig ist."
Nach Angaben israelischer Beamter gefielen Netanjahu viele Teile des emiratischen Plans, aber er lehne dessen politische Aspekte ab, insbesondere die Beteiligung der Palästinensischen Autonomiebehörde im Gazastreifen und die Vision einer Zweistaatenlösung.
Ein hochrangiger Beamter der Palästinensischen Autonomiebehörde erklärte gegenüber Axios, dass die Behörde dem israelisch-emiratischen Plan äußerst misstrauisch gegenüberstehe. Er betonte, er glaube nicht, dass dieses Vorhaben in der Region Unterstützung finden werde.
Vor Vergeltungsschlag gegen Iran: Israel will Hisbollah so weit wie möglich schwächen
Sultan Barakat, Professor an der Hamad-Bin-Khalifa-Universität in Katar, meint, die Zunahme der israelischen Bombardierung des Libanon in den letzten 36 Stunden zeige den Wunsch Israels, "die Front mit dem Libanon schnell zu schließen", da es sich darauf vorbereite, Iran nach dem Raketenbeschuss letzte Woche anzugreifen.
"Sie [die Israelis] müssen etwas unternehmen, um die Abschreckung wiederherzustellen, die sie jahrzehntelang in der Region hatten, aber es wäre sehr unklug, dies zu tun, solange sie sich noch im Krieg mit den Libanesen befinden", sagte Barakat gegenüber Al Jazeera.
Israel sei zwar nicht in der Lage, die Hisbollah vollständig zu neutralisieren, wolle sie aber so weit es geht schwächen.
"Deshalb intensivieren sie derzeit ihre Angriffe, und das muss noch vor den amerikanischen Wahlen geschehen", so Barakat.
Iran hält Angriff auf seine Atomanlagen für unwahrscheinlich
Die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs auf die iranischen Nuklearanlagen sei nach wie vor gering, aber jeder potenzielle Schaden würde "schnell kompensiert" werden, sagte der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde Behrouz Kamalvandi am Mittwoch laut der iranischen Nachrichtenagentur Nournews.
Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel am 1. Oktober gab es Spekulationen, dass Israel die iranischen Atomanlagen angreifen könnte, womit es seit langem gedroht hat. "Wir haben diese Drohungen immer ernst genommen", sagte Kamalvandi.
Das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte am Dienstag in einer Erklärung, dass Israel auf die Vereinigten Staaten höre, aber seine Maßnahmen nach seinem eigenen nationalen Interesse entscheiden werde.
Die Erklärung war einem Artikel der Washington Post beigefügt, in dem es hieß, Netanjahu habe der Regierung von Präsident Joe Biden mitgeteilt, dass Israel iranische militärische Ziele angreifen würde, nicht aber nukleare oder Ölfelder.
Biden hat erklärt, dass er einen Angriff auf die iranischen Atomanlagen nicht unterstützen würde.
Kamalvandi erklärte gegenüber Nournews, dass ein Angriff auf die iranischen Nuklearanlagen unwahrscheinlich sei und dass der Schaden, falls er doch eintreten sollte, wahrscheinlich minimal wäre und von Iran schnell behoben werden könnte.
Der iranische Sprecher fügte hinzu, dass die UN-Atomaufsichtsbehörde und die internationale Gemeinschaft jede Drohung oder jeden Angriff auf Atomanlagen verurteilen sollten.
Iran bewertet Lieferung von US-Abwehrsystem an Israel im Rahmen psychologischer Kriegsführung
Irans Verteidigungsminister sagte gegenüber Journalisten bezüglich der Stationierung des THAAD-Raketenabwehrsystems in Israel, THAAD sei ein US-Raketenabwehrsystem und es sei dem iranischen Militär längst bekannt. "Wir bewerten dessen Lieferung an Israel im Rahmen der psychologischen Kriegsführung", sagte er weiter.
Auf Anweisung von US-Präsident Joe Biden haben die USA vor kurzem eine Batterie des hochmodernen Raketenabwehrsystems THAAD nach Israel geschickt. Wie das Pentagon mitteilte, habe Verteidigungsminister Lloyd Austin der Lieferung einer THAAD-Batterie sowie der Entsendung eines Teams von US-Soldaten zugestimmt, die das System steuern sollen.
Angesichts der iranischen Raketenangriffe am 13. April und 1. Oktober solle das System die israelische Luftverteidigung stärken, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Das THAAD-System sei in der Lage, ballistische Raketen abzufangen, wie Iran sie bei seinem letzten Angriff verwendet habe.
Zuvor hatte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi die US-Regierung vor der Entsendung von Soldaten gewarnt. Auf X schrieb er:
"Die USA haben eine Rekordmenge an Waffen an Israel geliefert. Jetzt setzen sie auch das Leben ihrer Soldaten aufs Spiel, indem sie sie zur Bedienung der US-Raketensysteme in Israel einsetzen."
EU hält erstes Gipfeltreffen mit Golfstaaten ab
Vertreter der Europäischen Union und der Golfstaaten beraten bei einem Gipfeltreffen heute in Brüssel über die Lage im Nahen Osten. Ziel sind nach Angaben hochrangiger EU-Beamter gemeinsame Bemühungen, eine weitere Eskalation der Konflikte in der Region zu verhindern. "Beide Seiten sind deswegen besorgt", betonte ein EU-Beamter.
An dem Treffen nehmen Staats- und Regierungschefs der sechs Staaten des Golf-Kooperationsrates teil, zu dem Bahrain, Kuwait, Oman, Katar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate gehören. Die EU wird unter anderen durch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und ihren Außenbeauftragten Josep Borrell vertreten.
USA können Ukraine und Israel nicht mehr im gleichen Tempo beliefern
Israel sieht sich mit einem drohenden Mangel an Abfangraketen konfrontiert, während es seine Luftverteidigung ausbaut, um das Land vor Angriffen Irans und seiner Stellvertreter zu schützen, so die Meinung von Führungskräften der Industrie, ehemaligen Militärs und Analysten gegenüber Financial Times.
Die USA bemühen sich, die Lücken in Israels Schutzschild zu schließen, und kündigten am Sonntag die Stationierung einer Thaad-Batterie (Terminal High-Altitude Area Defense) an, bevor Israel einen Vergeltungsschlag gegen Iran plant, der zu einer weiteren regionalen Eskalation führen könnte.
"Israels Munitionsproblem ist ernst", sagte Dana Stroul, ein ehemaliger hochrangiger US-Verteidigungsbeamter mit Zuständigkeit für den Nahen Osten.
"Wenn Iran auf einen israelischen Angriff [mit einer massiven Luftangriffskampagne] antwortet und die Hisbollah sich dem anschließt, wird Israels Luftverteidigung überfordert sein", sagte sie und fügte hinzu, dass die US-Lagerbestände nicht unbegrenzt seien. "Die USA können die Ukraine und Israel nicht mehr im gleichen Tempo beliefern. Wir erreichen einen Kipppunkt."
Tel Aviv hatte weniger Erfolg bei der Abwehr eines zweiten iranischen Raketenangriffs auf Israel am 1. Oktober. Nach Angaben von Geheimdienstanalysten schlugen fast drei Dutzend Raketen auf dem israelischen Luftwaffenstützpunkt Nevatim ein, und eine Rakete explodierte 700 Meter vom Sitz des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad entfernt.
Israels Oppositionsführer spricht sich für Angriff auf iranische Ölfelder aus
Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid sprach sich dafür aus, bei dem geplanten Vergeltungsschlag gegen Iran die Ölfelder des Landes ins Visier zu nehmen. "Wir sollten mit den Ölfeldern beginnen", sagte er gegenüber Jerusalem Post. Das würde der Wirtschaft der Islamischen Republik schaden, begründete er seine Forderung.
Am Dienstag war bekannt geworden, dass sich Tel Aviv bei einem Schlag gegen Iran auf militärische Einrichtungen konzentrieren und Atom- und Ölanlagen verschonen will. Vor zwei Wochen hatte die iranische Revolutionsgarde rund 200 ballistische Raketen auf den jüdischen Staat gefeuert. Israel kündigte daraufhin Vergeltung an. Laut Analysten könnte ein Angriff auf die Ölanlagen die Energiepreise nach oben treiben.
Trotz Gegenwind aus den USA: Israel bombardiert zum ersten Mal seit fast einer Woche südliche Vororte von Beirut
Israelische Kampfjets haben am frühen Mittwochmorgen erstmals seit sechs Tagen die südlichen Vororte von Beirut angegriffen, berichten libanesische Staatsmedien. Die Zahl der Opfer ist bislang noch nicht bekannt.
Der Angriff erfolgte nur einen Tag, nachdem der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Nadschib Miqati erklärt hatte, die Regierung der Vereinigten Staaten habe ihm zugesichert, dass Israel seine Angriffe auf die Hauptstadt des Libanon einschränken werde.
Die israelische Regierung behauptet, dass das Militär Hisbollah-Einrichtungen in den Vororten angreife, in denen die militante Gruppe stark vertreten sei, wo sich aber auch belebte Wohn- und Geschäftsviertel finden. Die IDF erklärten, der Angriff am Mittwoch habe einem Waffenlager unter einem Wohnhaus gegolten.
Zwischen den Gebäuden in dem schiitisch geprägten Vorort Haret Hreik stieg nach dem Angriff am Mittwochmorgen schwarzer Rauch auf. Es war der erste Angriff, nachdem das Gebiet tagelang von Attacken verschont geblieben war.
Am Dienstag sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, die Vereinigten Staaten hätten gegenüber der Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu ihre "Besorgnis" über die jüngsten Angriffe zum Ausdruck gebracht.
"Was den Umfang und die Art der Bombenangriffe angeht, die wir in den letzten Wochen in Beirut gesehen haben, so haben wir gegenüber der israelischen Regierung deutlich gemacht, dass wir Bedenken haben und dagegen sind", sagte er vor Reportern und schlug damit einen schärferen Ton an als in Washington bislang üblich.
Die USA haben Israel bis an die Zähne bewaffnet, was die Führung eines totalen Krieges gegen die Menschen im Libanon und in Gaza ermöglicht hat.
15.10.2024 09:25 Uhr
Israel führt innerhalb von 24 Stunden 200 Luftangriffe im Libanon durch
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in den letzten 24 Stunden "insgesamt 200 Angriffe im gesamten Libanon durchgeführt und seine Ziele gegen die Hisbollah erweitert", so der arabische Sender Al Jazeera berichtend.
Bisher lag der Schwerpunkt der israelischen Militäroperationen im Libanon im Bekaa-Tal im Osten, in den Vororten von Beirut und im Süden, wo zuletzt Zwischenfälle mit israelischen Truppen und UN-Friedenstruppen zu Spannungen geführt haben.
Nach einem israelischen Angriff auf ein Dorf im Nordlibanon ist nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums die Zahl der Todesopfer auf 21 gestiegen. Zudem wurden zahlreiche Bewohner verletzt. Der Angriff, der erste in diesem Gebiet seit einem Jahr, traf Berichten zufolge ein Wohnhaus in der mehrheitlich von Christen bewohnten Stadt.
14.10.2024 10:34 Uhr
Tote und Verletzte nach israelischem Angriff auf Krankenhaus in Gaza
Das Gesundheitsministerium in Gaza hat den jüngsten "direkten Angriff" auf das Krankenhaus in Deir al-Balah scharf verurteilt, bei dem mindestens vier Menschen getötet und Dutzende zum Teil schwer verletzt wurden.
Der israelische Angriff "verursachte ein großes Feuer in den Zelten der Geflüchteten und in den Krankenhauseinrichtungen", heißt es in einer Erklärung des Ministeriums.
Unter den Verwundeten, bei denen es sich zumeist um vertriebene Kinder und Frauen handelt, "befinden sich zahlreiche Schwerverletzte nach der Attacke", so die Mitteilung, um weiter zu erklären:
"Wir appellieren erneut an die internationalen und UN-Institutionen sowie an die betroffenen Parteien, dringend einzugreifen, um die Krankenhäuser und das medizinische Personal vor der Brutalität und den Verbrechen der Besatzung zu schützen."
Das UNRWA, das "Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten, informiert in einem X-Posting zu dem Ereignis:
"Eine weitere Nacht des Grauens im Gazastreifen. Ein Angriff traf einen Krankenhaushof und verbrannte die Zelte, in denen die Menschen schliefen. Kurz zuvor hatte ein Angriff eine UNRWA-Schule, die Familien beherbergt, in Nuseirat getroffen. Diese Schule sollte heute als Polio-Impfstelle genutzt werden."
Israel: Vier getötete Soldaten nach Hisbollah-Drohnenangriff auf Armeestützpunkt
Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben bestätigt, dass es bei einem Drohnenangriff der Hisbollah auf einen Armeestützpunkt in Binyamina am Sonntag "mindestens vier Tote und sieben Schwerverletzte" unter ihrem Militärpersonal gegeben hat.
Israelische Medien hatten zuvor von mehr als 60 Verletzten in dem Gebiet berichtet, jedoch nicht das Ziel des Angriffs bekannt gegeben.
Die bewaffnete Gruppe hatte am Sonntag einen Angriff auf ein Ausbildungslager der Golani-Brigade in Binyamina mit einem "Drohnenschwarm" angekündigt. Das Gebiet befindet sich südlich von Haifa, das in den letzten Wochen häufig Ziel von Hisbollah-Angriffen war.
"Eine von der Hisbollah-Terrororganisation gestartete Drohne hat einen Armeestützpunkt in der Nähe von Binyamina getroffen", bestätigte dann die IDF am frühen Montag. Weiter heißt es:
"Dabei wurden vier IDF-Soldaten getötet und sieben weitere schwer verletzt."
Ersten israelischen Medienberichten zufolge gab es am Sonntag bei einem Drohnenangriff der Hisbollah in der Region Binyamina 67 Verletzte. Die israelische Militärzensur verbietet die Veröffentlichung von Bildern oder Videos von den Ergebnissen dieser Angriffe.
13.10.2024 20:38 Uhr
Mindestens 67 Verletzte nach Drohnenangriff auf Nordisrael
Israelische Medien berichten, dass bei einem Drohnenangriff in der Nähe der israelischen Stadt Binjamina im nördlichen Bezirk Haifa mindestens 67 Menschen verletzt wurden. Zunächst hieß es, dass mindestens vier Personen schwer verletzt wurden.
Das israelische Armeeradio berichtet unter Berufung auf eine Militärquelle, dass es sich bei dem Angriff in Binjamina um einen Drohnenangriff der Hisbollah handle. Die israelische Luftwaffe untersuche zudem, warum die Warnsirenen vor dem Angriff nicht aktiviert wurden.
Laut den jüngsten Berichten des israelischen Militärradios kamen bei dem Drohnenangriff drei Personen ums Leben, mindestens 67 wurden verletzt. Einer Quelle zufolge gelang es der Hisbollah, das israelische Luftabwehrsystem zu täuschen und ein Sperrfeuer von Raketen abzufeuern, um die Drohne zu decken.
In einer Erklärung in den sozialen Medien bestätigte die Hisbollah später, dass sie den Drohnenangriff ausgeführt hatte. Man habe einen Schwarm von Drohnen auf ein Lager der Golani-Brigaden in Binjamina südlich von Haifa abgefeuert.
Der Angriff sei "zur Unterstützung unseres standhaften palästinensischen Volkes im Gazastreifen und zur Unterstützung seines tapferen und ehrenhaften Widerstands sowie zur Verteidigung des Libanon und seines Volkes" erfolgt.
UNIFIL: Israelische Streitkräfte durchbrachen "Blaue Linie" und drangen gewaltsam in UNIFIL-Basis ein
Nach Angaben der Vereinten Nationen durchbrachen israelische Panzer die Tore ihrer Friedenstruppenbasis (UNIFIL) im Südlibanon, nachdem drei militärische Züge israelischer Soldaten die als "Blaue Linie" bezeichnete Grenze zur Basis überschritten hatten.
Die UN-Beobachtermission teilte in einer Erklärung mit, dass zwei Merkava-Panzer der israelischen Armee um 4:30 Uhr Ortszeit ihr Haupttor "zerstörten" und "gewaltsam in die Stellung eindrangen", während die Mitglieder der Friedenstruppe schliefen.
"Die Panzer zogen etwa 45 Minuten später wieder ab, nachdem UNIFIL über unseren Verbindungsmechanismus protestiert und erklärt hatte, dass die Anwesenheit des israelischen Militärs die Friedenstruppen in Gefahr bringe", hieß es.
Um 6:40 Uhr meldeten die Friedenstruppen laut Al Jazeera, dass etwa 100 Meter nördlich von derselben Position mehrere Schüsse abgefeuert wurden, wobei es sich offenbar um einen Angriff mit einer Art chemischem Kampfstoff handelte. Trotz des Tragens von Schutzmasken erlitten 15 Friedenssoldaten Hautreizungen und gastrointestinale Reaktionen, nachdem der Rauch in das Lager eingedrungen war.
Außerdem sollen die israelischen Streitkräfte zusätzlich zu dem Angriff heute Morgen bereits gestern die Durchfahrt eines wichtigen UNIFIL-Logistiktransports verhindert haben.
"Das Eindringen in eine UN-Stellung ist ein weiterer eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht und die Resolution 1701 des Sicherheitsrates", hieß es in einer Erklärung der UNIFIL. Man verlange von den israelischen Militärs eine Erklärung für diese schockierenden Verstöße.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte die UN-Mission mitgeteilt, dass Israels Streitkräfte ihre Stellungen in der südlibanesischen Stadt Naqura und auch das dortige UNIFIL-Hauptquartier "vorsätzlich" beschossen hätten. Der Angriff brachte Israel heftige Kritik ein, darunter auch von verbündeten Staaten.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu eskalierte jedoch weiter und forderte UN-Generalsekretär António Guterres auf, "UNIFIL aus den Hisbollah-Hochburgen und Kampfgebieten abzuziehen". Dies solle "jetzt sofort" geschehen. Er warf Guterres vor, dies zu verweigern und die UNIFIL-Soldaten damit zu "Geiseln der Hisbollah" zu machen ‒ auch wenn man es "bedaure", wenn UNIFIL-Soldaten versehrt werden.
Hisbollah beschuldigt Israel, im Südlibanon Streumunition einzusetzen
Die Hisbollah beschuldigte Israel, bei der Bombardierung von Grenzstädten im Südlibanon international verbotene Streumunition einzusetzen. Die libanesische Gruppierung erklärte, das israelische Militär habe das Gebiet zwischen den Städten Hanine und Tayri mit Raketen bombardiert, die mit verbotenen Streubomben geladen waren. In einer Mitteilung der Hisbollah hieß es:
"Wir sind keineswegs überrascht über dieses neue barbarische Verbrechen, das sich in Israels Liste der Verbrechen gegen das libanesische und palästinensische Volk einreiht."
Hisbollah setzt der israelischen Infanterie schwere Verluste zu
Kämpfer der Hisbollah und israelische Truppen liefern sich weiter direkte Gefechte im Süden des Libanons. Israelische Medien berichten, dass heute Morgen bei Kämpfen im Südlibanon etwa 25 Soldaten verletzt und in israelische Krankenhäuser gebracht wurden.
Dies ist nach israelischen Angaben eine der höchsten Verletzungszahlen, die man an einem einzigen Tag erlebt hat.
Israelische Soldaten hätten versucht, in den Ort Ramja im Grenzgebiet einzudringen, teilte die Hisbollah am Sonntag mit. Deren Kämpfer hätten in Nähe der Truppen einen Sprengsatz zur Explosion gebracht. "Die Gefechte dauern an", erklärte die Hisbollah.
Der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al Mayadeen berichtete, israelische Soldaten hätten sich in Ramja hinter einem Posten der UN-Beobachtermission UNIFIL versteckt.
Die Kämpfe dauerten an und schienen für die Israelis immer härter zu werden. Aber Israel habe immer noch die Luftüberlegenheit und setze seine Bombenkampagne fort, berichtete Al Jazeera.
"Wir haben auch gehört, dass sich israelische Soldaten in einem Umkreis von etwa zwei Kilometer (eine Meile) um libanesisches Territorium befinden, was ein Hinweis darauf sein könnte, warum sie so viele Verletzungen erleiden – da die Hisbollah sie am Boden bekämpft und mit Raketen beschießt", kommentierte der Al Jazeera-Korrespondent vor Ort.
Iran warnt USA vor Entsendung eigener Soldaten nach Israel
Iran habe in den letzten Tagen große Anstrengungen unternommen, um einen groß angelegten Krieg in der Region einzudämmen, "aber wir haben keine roten Linien bei der Verteidigung unseres Volkes und unserer Interessen", sagte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Sonntag.
"Die USA liefern Waffen an Israel in einem noch nie da gewesenen Ausmaß."
Die USA setzten das Leben ihrer Soldaten aufs Spiel, "indem sie sie nach Israel entsenden, um US-Raketensysteme in Israel zu betreiben". Das sagte Araghtschi vor dem Hintergrund der Berichte über Lieferung des US-Abwehrsystems THAAD an Israel – angesichts des Versagens des Schutzschilds Israels bei dem jüngsten iranischen Raketenangriff. Die USA und Israel sind sich der Verwundbarkeit Israels durch wiederholte iranische Raketenangriffe bewusst. Bei dem iranischen Raketenangriff am 1. Oktober zeigte Israels Abwehrsystem Risse.
Erneut schwere Angriffe in Nordgaza ‒ Berichte über israelisches Massaker
Die israelischen Streitkräfte verüben im Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens "ein weiteres Massaker", so die UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete.
Francesca Albanese sagt, dass palästinensische Zivilisten in Dschabalia "sowohl in Gruppen als auch einzeln mit unsäglicher Grausamkeit und Sadismus" von israelischen Truppen getötet werden.
Die israelische Armee führt seit neun Tagen eine groß angelegte Militäraktion im nördlichen Gazastreifen durch, wo sich das Lager Dschabalia befindet.
Einwohner des palästinensischen Flüchtlingsviertels Dschabalia im Gazastreifen berichten über fortwährende Angriffe Israels in dem Gebiet. Es seien immer wieder Explosionen sowie tieffliegende Drohnen zu hören, heißt es in Medien der Region am Sonntag. Israel habe das Viertel umrundet und eine Ausgangssperre verhängt. Tausende Zivilisten könnten daher ihre Häuser nicht verlassen. Es gebe zudem Probleme mit der Versorgung mit Wasser und Nahrungsmitteln.
Bericht: Angriff auf Atomanlagen Irans vom Tisch
In US-Regierungskreisen wird einem lokalen Bericht zufolge davon ausgegangen, dass Israel die Ziele seiner Reaktion auf den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober auf die Infrastruktur des Militärs und des Energiesystems eingegrenzt habe.
Es gebe keine Anzeichen dafür, dass Israel Nuklearanlagen angreifen oder Attentate verüben wolle, berichtet der Sender NBC unter Berufung auf ungenannte Regierungsvertreter. Eine endgültige Entscheidung darüber, wann und wie Israel reagieren werde, sei aber noch nicht gefallen.
Israel hat wiederholt erklärt, es werde auf den iranischen Raketenangriff antworten, den Iran als Vergeltung für die israelischen Angriffe im Libanon und im Gazastreifen sowie für die Ermordung des Hamas-Anführers Ismail Haniyya in Teheran bezeichnete.
USA verkaufen 2,2 Milliarden Dollar teure Waffen an VAE und Saudi-Arabien
Die Biden-Regierung hat den Verkauf von Waffen im Wert von bis zu 2,2 Milliarden Dollar an Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) genehmigt. "Ein neuerlicher Beweis" der Unterstützung für zwei Verbündete, die angesichts der Eskalation des Konflikts im Nahen Osten von entscheidender Bedeutung für das Vorgehen der USA gegen Iran und seine Stellvertreter sind, heißt es bei Bloomberg.
Das Außenministerium teilte dem Kongress mit, dass es den Verkauf von Hellfire- und Sidewinder-Raketen sowie von Artillerie-, Panzer- und Maschinengewehrmunition an Saudi-Arabien im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar genehmigt hat. Bereits im August hob Präsident Joe Biden die Beschränkungen für den Verkauf von Offensivwaffen an Saudi-Arabien auf. Der Grund für die zuvor verhängte US-Strafmaßnahme waren damals die saudischen Luftangriffe auf die Huthi im Jemen, bei denen Schätzungen zufolge tausende Zivilisten getötet wurden. Seit 2022 gilt im Jemen eine Waffenruhe, die weitgehend eingehalten wird.
Die Huthi sind seit November 2023 in die Offensive gegangen und haben im Roten Meer Handelsschiffe mit Verbindung zu Israel zur Unterstützung der im Gazastreifen operierenden Hamas angegriffen. Die Organisationen Hamas und Huthi werden von Iran gefördert, da sich das Land in einem eskalierenden Konflikt mit Israel befindet.
Innerhalb 24 Stunden: Mehr als 300 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert
Heute am frühen Morgen berichteten israelische Medien von einem Raketenbeschuss der Hisbollah auf Nordisrael. Nach israelischen Angaben wurden innerhalb von 24 Stunden etwa 300 Raketen entdeckt, die aus dem Südlibanon in den Norden Israels flogen. Unter anderem wurde in der Küstenstadt Haifa laut der israelischen Armee Raketenalarm ausgelöst. Grund dafür waren demnach zwei aus dem Nachbarland gestartete Drohnen. Diese seien abgefangen worden.
Al Jazeera Arabic berichtete unter anderem am Sonntag, dass israelische Militärhubschrauber im Rambam-Krankenhaus in Haifa mit Soldaten gelandet seien. Diese seien bei Bodengefechten mit der Hisbollah an der Grenze zum Libanon im Norden Israels verletzt worden.
Das Quds News Network berichtete, dass "mindestens sieben" israelische Soldaten nach dem "schweren Sicherheitsvorfall" ins Krankenhaus eingeliefert worden seien.
Vor Raketenhagel auf Luftbasis Nevatim: Iran zerstört US-Überwachungsradar
Wie der iranische Fernsehsender IRIB berichtete, gelang es einer iranischen Rakete bei dem Raketenangriff am 1. Oktober auf Israel, ein mobiles X-Band-Radar von Raytheon mit großer Reichweite auszuschalten, das in der Nähe des Luftwaffenstützpunkts Nevatim stationiert war. Nach der Zerstörung des Radars schlugen in dichter Folge die iranischen Raketen auf der Luftwaffenbasis Nevatim im Süden Israels ein. Dort ist die F-35-Flotte, das Flaggschiff der israelischen Luftwaffe, stationiert.
Nach dem Bericht des iranischen Senders sei das Radar der Flugbasis in einem Park in der Nähe stationiert gewesen, um nicht entdeckt zu werden, wobei eine Attrappe des Radars zur Täuschung auf der Luftbasis Nevatim aufgestellt war.
Die Aufgabe des Radars bestand darin, iranische Raketenstarts zu erkennen und Zieldaten an die israelischen Raketensysteme Arrow und David’s Sling sowie an die US-amerikanischen THAAD-ABM-Batterien weiterzuleiten, die dem Schutz sensibler israelischer Standorte wie der Atomanlage Dimona und den Luftwaffenstützpunkten Nevatim und Ramon dienen.
Furcht vor Irans Gegenschlag: USA stationieren eigenes Luftabwehrsystem in Israel
Eine von der US-Armee betriebene Boden-Luft-Raketenbatterie soll in Israel stationiert worden sein, um bei der Verteidigung strategischer Standorte zu helfen, die im Falle eines Vergeltungsschlags gegen Iran zum Ziel werden könnten. Es wird nämlich erwartet, dass ein iranischer Gegenschlag auf den möglichen Vergeltungsschlag Israels folgen könnte.
Bei dem Abwehrsystem handelt es sich laut dem israelischen Channel 12 um das Antiraketensystem THAAD, das in Israel stationiert und von US-Soldaten betrieben wird. THAAD ist ein Raketenabwehrsystem der United States Army gegen ballistische Raketen.
Nach jüngsten iranischen Drohungen gegenüber Israel deutet alles darauf hin, dass ein bevorstehender israelischer Angriff auf Iran wahrscheinlich größer ausfallen würde, was das Risiko einer iranischen Reaktion erhöht. Die USA und Israel sind sich auch der Verwundbarkeit Israels durch wiederholte iranische Raketenangriffe bewusst. Bei dem iranischen Raketenangriff vom ersten Oktober zeigte Israels Schutzschild Risse.
12.10.2024 19:07 Uhr
Israelischer Angriff auf Dschabalia soll humanitäre Katastrophe verschärfen
Heute hat die israelische Armee rund um das Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens die Bewohner mit Flugblättern zur Evakuierung aufgefordert.
Allerdings besteht die Möglichkeit, die Gegend zu verlassen, nur auf dem Papier. "Niemand darf hinein- oder herauskommen, jeder, der es versucht, wird erschossen", sagte Sarah Vuylsteke, Projektkoordinatorin für Ärzte ohne Grenzen. Fünf Mitarbeiter der Organisation sitzen in Dschabalia fest.
Seit dem 1. Oktober, teilt das Welternährungsprogramm (WFP) mit, seien keine Nahrungsmittel mehr in den nördlichen Gazastreifen gelangt. Die Verteilungsstellen, Küchen und Bäckereien seien geschlossen. "Der Norden ist praktisch abgeschnitten, und wir können dort nicht arbeiten", sagte Antoine Renard, der WFP-Direktor für Palästina.
Auch das Kamal-Adwan-Krankenhaus, nach einigen Meldungen das einzige noch funktionstüchtige in der Gegend, wurde inzwischen von der israelischen Armee zur Räumung aufgefordert.
Begleitet wurden diese Aufforderungen von wiederholten Bombardements, die allein seit gestern erneut mindestens 19 Menschenleben forderten, dem Vordringen israelischer Panzer nach Dschabalia, Artilleriebeschuss und seit Neuestem dem Einsatz von Drohnen, die Granaten auf Zivilisten werfen.
Die Begründung der israelischen Armee, warum der ohnehin weitgehend zerstörte Norden des Gazastreifens erneut angegriffen wird, lautet, man wolle die Neuformierung der Hamas verhindern. Allerdings schien das selbst deutschen Medien nicht glaubwürdig. So schrieb die Frankfurter Rundschau zur jüngsten Entwicklung:
"Das erinnert stark an den sogenannten 'Generalsplan', der vom weithin anerkannten israelischen Militärstrategen Giora Eiland propagiert wurde. Er sieht vor, dass der Norden des Gazastreifens vollständig geräumt wird. Alle Menschen, die sich weigern, dem Evakuierungsbefehl der Armee nachzukommen, sollten von jeder Hilfslieferung abgeschnitten werden, fordert Eiland, der sich nicht zum ersten Mal dafür ausspricht, Hunger als Waffe einzusetzen."
Nach Kolumbien bricht nun auch Nicaragua die diplomatischen Beziehungen zu Israel ab
Die Regierung Nicaraguas hat seine diplomatischen Beziehungen zu Israel abgebrochen. Dies erfolgte nach einer entsprechenden Resolution der Nationalversammlung des Landes, die von den Abgeordneten einstimmig verabschiedet wurde.
In der offiziellen Presseerklärung dazu heißt es:
"Wir verurteilen erneut diesen Genozid, die Besatzung und die ständige Aggression gegen das Leben und die Würde des Volkes von Palästina, die nun gegen das Volk des Libanons ausgeweitet wird, und Syrien, Jemen und Iran ernsthaft bedroht und damit den Frieden und die Sicherheit in der Region und der Welt gefährdet.
In dauerhafter Solidarität mit dem Volk und der Regierung Palästinas, mit den Völkern, die Märtyrertum, Zerstörung und Barbarei erleiden, und in strenger Übereinstimmung mit dem Völkerrecht und den Konventionen, die die zivilisierten Beziehungen zwischen den Staaten und Regierungen der Welt regeln, bricht die Regierung der Republik Nicaragua alle diplomatischen Beziehungen mit der faschistischen Regierung Israels ab."
Nicaragua ist nicht das erste Land Lateinamerikas, das die diplomatischen Beziehungen zu Israel abbricht. Kolumbien hatte dies bereits im Mai getan. Brasilien hat seinen Botschafter, ebenfalls im Mai, dauerhaft zurückberufen, was eine Stufe unter dem Abbruch der Beziehungen steht.
Die Beziehungen zwischen Nicaragua und Israel waren nie einfach, da Israel zu Zeiten des von den USA etablierten Diktators Somoza das Land war, das ihn bis zu seiner endgültigen Niederlage gegen die – derzeit wieder regierenden – Sandinisten unterstützte und mit Waffen belieferte.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu droht Libanon mit "weiterem Gaza"
Der US-Sender NBC News zitiert Netanjahu mit einer an die libanesische Regierung und die dort lebenden Menschen gerichteten Drohung:
"Dem Libanon drohen 'Zerstörung und Leid' wie in Gaza, wenn sich die Bevölkerung nicht gegen die Hisbollah erhebt."
Washington ließ daraufhin über das Weiße Haus und Regierungssprecherin Karine Jean-Pierre erklären:
"Wir können und wollen nicht zulassen, dass der Libanon zu einem zweiten Gaza wird. Das wollen wir nicht. Das Leid im Gazastreifen und im Libanon macht unsere Bemühungen, die Konflikte zu beenden und eine Grundlage für dauerhaften Frieden und Sicherheit in der Region zu schaffen, noch dringlicher, wie Sie von uns gehört haben."
Netanjahu hatte zu Wochenbeginn ein englischsprachiges Video auf X veröffentlicht, in dem er wörtlich das libanesische Volk aufforderte, "sich von der Hisbollah zu befreien" oder in den "Abgrund eines langen Krieges zu geraten". So erklärte der israelische Premierminister:
"Sie haben die Möglichkeit, den Libanon zu retten, bevor er in den Abgrund eines langen Krieges stürzt, der ähnliche Zerstörungen und Leiden mit sich bringen wird, wie wir sie in Gaza sehen."
Israel seit Oktober 2023 für mehr als 40.000 Tote im Gazastreifen verantwortlich
Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen durch fortdauernde unerbittliche israelische Angriffe ist "seit Oktober vergangenen Jahres auf 42.175 angestiegen", teilt das Gesundheitsministerium des Gazastreifens seine jüngsten Zahlen und Schätzungen mit. Zudem wurden 98.336 weitere Menschen verwundet, ergänzt die Behörde in ihrer Mitteilung laut Al Jazeera.
Die Zahlen wurden auch vom US-Sender NBC News zitiert. Die Webseite der Vereinten Nationen erklärte in einer Mitteilung vom 10. Oktober:
"UN-Kommission stellt Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bei israelischen Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen im Gazastreifen und bei der Behandlung von Gefangenen und Geiseln fest."
In dem 24-seitigen Report, angefertigt durch eine "unabhängige internationale Untersuchungskommission der Vereinten Nationen für die besetzten palästinensischen Gebiete, einschließlich Ostjerusalem", wird festgestellt:
"Israel hat eine konzertierte Politik zur Zerstörung des Gesundheitssystems im Gazastreifen als Teil eines umfassenderen Angriffs auf den Gazastreifen betrieben und mit unerbittlichen und vorsätzlichen Angriffen auf medizinisches Personal und Einrichtungen Kriegsverbrechen und Ausrottung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen."
Die Kommission untersuchte zudem auch die Behandlung palästinensischer Gefangener in Israel und kam zu dem Schluss, dass ‒ neben untersuchter und dokumentierter Verbrechen, die von propalästinensischen Gruppen begangen wurden ‒ die israelische Seite "für Folter und sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt verantwortlich ist".
11.10.2024 20:53 Uhr
Jabalia: Erneute Vertreibungskampagne in Nord-Gaza
Seit einigen Tagen wird das Flüchtlingslager Jabalia in Nord-Gaza besonders intensiv bombardiert. Seit zwei Wochen wird jede Versorgung blockiert. Es gibt noch ein funktionierendes Krankenhaus, Kamal Adwan. Die Infrastruktur ist bereits zu 80 Prozent zerstört; dennoch harren dort noch etwa 200.000 Menschen aus. Allein heute starben bei den Angriffen 20 Menschen. Im Laufe des Abends setzte heftiger Artilleriebeschuss ein.
Hani Mahmoud berichtete darüber auf Al Jazeera:
"Das ist das vierte Mal in Folge, dass das israelische Militär eine große Zahl Bodentruppen einsetzt und über die nördlichen Städte, insbesondere Jabalia, einen militärischen Belagerungszustand verhängt. … [Die Bewohner der Stadt] sind gefangen; sie haben keinen sicheren Weg, um ihr Heim zu verlassen; sobald sie vor die Tür treten, werden sie von Scharfschützen oder Drohnen angegriffen, von denen der Himmel über dem Nordteil Gazas voll ist."
Bomben im Bekaa-Tal und in Beirut, Krankenwagen ohne Benzin in Gaza
Im Libanon begann der Tag heute mit einem weiteren Luftangriff auf Beirut, bei dem ein Hochhaus zerstört wurde. Mindestens 22 Menschen wurden durch den Angriff getötet. Gegen Abend folgten weitere Angriffe auf das Bekaa-Tal im Osten sowie auf mehrere Städte im Südlibanon.
Das libanesische Gesundheitsministerium spricht derzeit von 2.229 Toten und 10.380 Verwundeten seit Beginn der israelischen Aggression gegen den Libanon. Allein in den vergangenen 24 Stunden waren 60 Tote und 168 Verwundete zu beklagen.
Auch in Gaza verlief der Tag blutig. Nachdem das dortige Gesundheitsministerium am Mittag gemeldet hatte, dass in den letzten 24 Stunden 61 Palästinenser getötet und 231 weitere verwundet worden seien, wurden heute im Tagesverlauf Bomben auf die Flüchtlingszelte im Norden Gazas abgeworfen, die in der Nähe der Schule Al-Faluja standen.
Außerdem warnte das Gesundheitsministerium von Gaza, dass den Rettungsfahrzeugen in den kommenden Stunden kein Benzin mehr zur Verfügung stehen wird. Die Treibstofflieferungen, die für die Kliniken in Nord-Gaza bestimmt sind, werden bereits seit fünf Tagen von Israel an der Grenze aufgehalten.
Rotes Meer: Huthi treffen US-Tanker, Maersk und Hapag-Lloyd umgehen Rotes Meer
Die beiden Reedereien Maersk und Hapag-Lloyd, die sich für die Ost-West-Routen Anfang des Jahres zu einer Kooperation namens Gemini zusammengeschlossen haben, die im Februar 2025 die Arbeit aufnehmen wird, haben nun erklärt, auch in dieser Kooperation weiter das Rote Meer zu umgehen und die Strecke um das Kap der Guten Hoffnung zu nutzen. Die Strecke durch den Suezkanal werde man erst wieder aufnehmen, wenn sie sicher sei.
Für die Bedienung der Route werden daher nicht 300, sondern 340 Schiffe benötigt, mit einer Gesamtkapazität der Flotte von 3,7 Millionen statt 3,4 Millionen TEU (Standard-Container von 20 Fuß). Für die Reedereien ist das jedoch nicht notwendigerweise ein Nachteil. Da die längere Strecke überschüssige Containerkapazitäten vom Markt nahm, haben sich die Frachtpreise stabilisiert.
Der Grund für den Umweg ist nach wie vor die Aktivität der Huthi im Jemen. Dort meldete der Sprecher der Streitkräfte, Brigadegeneral Jahja Sari, vergangene Nacht habe das jemenitische Militär im Roten Meer den amerikanischen Öltanker Olympic Spirit mit elf ballistischen Raketen und zwei Drohnen angegriffen. Das Schiff sei direkt getroffen worden und habe ernste Schäden davongetragen. Die St.John, ein unter maltesischer Flagge fahrendes Containerschiff, sei im Indischen Ozean mit einer Lenkrakete getroffen worden.
Israelis bombardieren Posten der libanesischen Armee
Zwei Tote und Dutzende Verletzte gab es bei einem israelischen Luftangriff auf einen Straßenposten der libanesischen Armee zwischen den Städten Kfarra und Sarbine im Südlibanon. Kräfte der Hisbollah waren nicht in der Nähe.
Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur nennt mittlerweile die Flugzeuge der israelischen Armee "israelische feindliche Flugzeuge" und spricht von "feindlichen israelischen Angriffen".
Libanon: Erneuter Angriff auf UNIFIL
Den dritten Tag in Folge hat die israelische Armee auf Positionen der UN-Friedenstruppe UNIFIL gefeuert. Diesmal wurden zwei Angehörige von UNIFIL aus Sri Lanka verletzt, einer davon schwer. Am Donnerstag waren zwei indonesische UNIFIL-Soldaten durch israelischen Beschuss verletzt worden.
Gestern erst hatte Italien wegen der Angriffe auf die UN-Truppe den israelischen Botschafter einbestellt. Der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto erklärte, dass "die gegen die Station 1-31 durchgeführten und wiederholten feindseligen Handlungen Kriegsverbrechen darstellen und eine Verletzung des humanitären Rechts darstellen könnten, die nicht durch eine militärische Notwendigkeit gerechtfertigt ist".
Der libanesische Außenminister erklärte, diese Angriffe bestätigten Israels Missachtung für das Völkerrecht. "Diese Angriffe können nicht von Israels wiederholten und fortgesetzten Bemühungen getrennt werden, die UNIFIL-Mission zu untergraben", hieß es aus dem Außenministerium.
Auch Frankreich hat den israelischen Botschafter wegen dieser Angriffe einbestellt. "Diese Angriffe stellen ernste Verletzungen des Völkerrechts dar und müssen sofort aufhören. Die israelischen Behörden müssen sich erklären", schrieb das französische Außenministerium. Selbst EU-Außensprecher Josep Borrell hatte gestern gegen diese Angriffe protestiert:
"Im Libanon wurde eine weitere Linie gefährlich überschritten: Die israelische Armee beschoss die bekannten Stellungen der UN-Friedenstruppen. Wir verurteilen diesen unzulässigen Akt, für den es keine Rechtfertigung gibt.
Die EU wiederholt ihre volle Unterstützung für UNIFIL, ihre vom UN-Sicherheitsrat beauftragte Mission und ihre Truppen."
Auch Soldaten der Bundeswehr sind an der UNIFIL-Mission beteiligt, unter anderem mit der Korvette Ludwigshafen am Rhein. Von deutscher Seite erfolgte allerdings bisher kein Protest wegen dieser Angriffe.
Die israelische Armee hatte der UNIFIL-Mission "empfohlen", sich fünf Kilometer nach Norden zurückzuziehen.
Iranischer Präsident: USA und EU unterstützen Israels Kriegsverbrechen in Nahost
Der iranische Präsident Massud Peseschkian erklärte am Freitag, Israel solle "aufhören, unschuldige Menschen zu töten", und seine Aktionen im Nahen Osten würden von den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union unterstützt.
Peseschkian sprach am Rande eines internationalen Treffens in Turkmenistan mit einem Reporter des russischen Staatsfernsehens.
In den letzten Wochen hat Israel seine Angriffe auf die vom Iran unterstützte Hisbollah im Libanon drastisch verschärft, unter anderem durch die Tötung ihrer führenden Vertreter, die Entsendung von Bodentruppen in den Südlibanon und die Bombardierung der Hauptstadt Beirut.
"Ich möchte Israel sagen: Hört auf, unschuldige Menschen zu töten. Hört auf, Wohnhäuser zu bombardieren, Menschen, die sowieso nichts haben", forderte Peseschkian und beschuldigte Israel, gegen jede Art internationaler Abkommen zu verstoßen. "Es tut dies, weil es weiß, dass die USA und die Europäische Union hinter ihm stehen", sagte er.
Im Nahen Osten herrscht nach wie vor höchste Alarmbereitschaft in Bezug auf eine weitere Eskalation in der Region, da die Antwort Israels auf einen iranischen Raketenangriff am 1. Oktober abgewartet wird.
Israelischer Angriff auf Zentrum von Beirut ohne Vorwarnung – Hisbollah-Beamter überlebt
Es war schon das dritte Mal, dass Israel – ohne Vorwarnung – Ziele in dicht besiedelten Wohnvierteln im Zentrum von Beirut angriff. Aber keine dieser Attacken, die vermutlich von Drohnen der IDF durchgeführt wurden, war so tödlich wie jene von Donnerstagabend, als es in zwei Stadtteilen einschlug: 22 Tote waren es laut Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums am Freitag.
Laut Medienberichten war ein Ziel der Angriffe das hochrangige Hisbollah-Mitglied Wafik Safa, das unter anderem als Unterhändler und Verbindungsmann der irantreuen Schiitenorganisation ins Ausland fungierte. Im Frühjahr hatte er in dieser Eigenschaft sogar die Vereinigten Arabischen Emirate besucht. Die libanesischen Medien gaben aber später an, Safa habe den IDF-Angriff überlebt.
Irakische Milizen warnen vor einem von Israel angezettelten "Energiekrieg"
Ein Anführer einer wichtigen Gruppierung des islamischen Widerstands im Irak hat gewarnt, dass die Welt 12 Millionen Barrel Öl pro Tag verlieren werde, wenn Israel einen Krieg beginne, der den Energiesektor ins Visier nehme.
Abu Ali al-Askari, der Leiter des Sicherheitsbüros der irakischen Hisbollah-Brigaden, erklärte: "Dafür werden wir sorgen, aber nur Gott weiß, was unsere Brüder im Jemen in Bab al-Mandab und unsere Brüder in Iran in der Straße von Hormus tun werden."
Derzeit kursieren an den Märkten Bedrohungsszenarien, dass Iran im Falle eines israelischen Vergeltungsschlags seinerseits die Straße von Hormus und damit den Wasserweg für den Öltransport sperren könnte. Das wiederum könnte den Ölpreis auf knapp einhundert Dollar pro Barrel hochtreiben. Die Huhti könnten zudem ihre Angriffe auf Schiffe in der Meeresstraße Bab al-Mandab verschärfen.
Die israelische Führung hat mit einem massiven Angriff auf den Iran gedroht, der sich auch gegen die Atom- und die Ölinfrastruktur des Landes richten könnte.
Al-Askaris Erklärung erfolgt wenige Tage, nachdem der rechtsgerichtete israelische Kanal 14 am Dienstag einen Beitrag ausgestrahlt hatte, in dem das Bild des irakischen Groß-Ajatollahs Al-Sistani auf einer Liste möglicher Attentatsziele erschienen war.
Das Bild erschien neben weiteren regionalen Persönlichkeiten, darunter der jemenitische Anführer Abdul Malik al-Huthi, der stellvertretende Generalsekretär der Hisbollah, Naim Qassem, der politische Chef der Hamas, Yahya Sinwar, der Chef der iranischen Kuds-Brigaden, Ismail Qaani, und der iranische Oberste Führer, Ajatollah Ali Chamenei.
Biden und Netanjahu nähern sich einem Konsens über Israels Vergeltungsschlag gegen Iran an
Bei der Planung eines möglichen israelischen Vergeltungsschlags gegen Iran haben sich die Regierungen in Tel Aviv und Washington angenähert. Zwar seien die israelischen Vorstellungen noch immer etwas aggressiver als es sich das Weiße Haus wünschen würde, berichtete das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf US-amerikanische und israelische Beamte. Allerdings bewege man sich in die richtige Richtung, sagte demnach ein US-Beamter nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Das israelische Sicherheitskabinett kam am Donnerstagabend (Ortszeit) zu einem Briefing über die Pläne für einen Angriff auf Iran und über die Absprachen mit der Regierung Biden zusammen, wie israelische Beamte mitteilten. Israels Verteidigungsminister Joaw Galant wird möglicherweise Anfang nächster Woche nach Washington reisen, um die Gespräche mit Jake Sullivan und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin fortzusetzen.
Die USA glauben, dass Iran noch immer keine Atombombe will
Die Vereinigten Staaten glauben immer noch, dass Iran sich bislang nicht entschlossen hat, eine Atomwaffe zu bauen, trotz der jüngsten strategischen Rückschläge Teherans, einschließlich der Tötung von Hisbollah-Führern durch Israel und "zwei weitgehend erfolglosen Versuchen", Israel bei Raketenangriff Schaden zuzusetzen. Dies erklärten zwei US-Beamte gegenüber Reuters. Die Kommentare eines hochrangigen Beamten der Biden-Administration und eines Sprechers des Büros des Direktors der Nationalen Nachrichtendienste (ODNI) ergänzten die öffentlichen Äußerungen des CIA-Direktors William Burns von Anfang dieser Woche. Dieser hatte mitgeteilt, die Vereinigten Staaten hätten keine Hinweise darauf gefunden, dass der iranische Staatschef seine Entscheidung aus dem Jahr 2003, das Waffenprogramm auszusetzen, rückgängig gemacht habe.
Die nachrichtendienstliche Einschätzung könnte dazu beitragen, die Ablehnung der USA gegenüber einem israelischen Schlag gegen das iranische Atomprogramm zur Vergeltung für einen Raketenangriff zu rechtfertigen, den Teheran letzte Woche durchgeführt hat.
Iran droht arabischen Staaten bei Militärhilfe für Israel
Die Golfstaaten setzen sich in Washington dafür ein, Israel davon abzuhalten, iranische Ölanlagen anzugreifen, weil sie befürchten, dass ihre eigenen Ölanlagen im Falle einer Eskalation des Konflikts von Teherans Stellvertretern unter Beschuss genommen werden könnten. Dies sagten drei Quellen aus den Golfstaaten gegenüber Reuters.
Um nicht ins Kreuzfeuer zu geraten, weigerten sich die Golfstaaten, darunter Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar, Israel bei einem Angriff auf Iran den Überflug durch ihren Luftraum zu erlauben, und hätten dies Washington mitgeteilt.
Unter Berufung auf US- und arabische Beamte berichtete das Wall Street Journal (WSJ), die vier Länder, in denen US-Truppen stationiert sind, hätten der US-Regierung mitgeteilt, dass ihre militärische Infrastruktur oder ihr Luftraum nicht von den USA oder Israel für offensive Operationen gegen Iran genutzt werden dürften. Das WSJ berichtete weiter, in diesem Fall würde Iran mit verheerenden Schlägen auf die zivile Infrastruktur Israels reagieren und Vergeltung an jedem arabischen Staat üben, der den Angriff unterstützt habe.
Israel hat versprochen, dass Iran für seinen Raketenangriff in der vergangenen Woche bezahlen werde. Teheran wiederum hat erklärt, dass jegliche Vergeltung mit einem noch größeren Gegenschlag einhergehen würde. Dies weckte Befürchtungen bezüglich eines umfassenderen Krieges in der Region, in den auch die Vereinigten Staaten verwickelt werden könnten.
Die Schritte der Golfstaaten folgen auf einen diplomatischen Vorstoß Irans, der seine sunnitischen Nachbarn am Persischen Golf davon überzeugen will, ihren Einfluss in Washington geltend zu machen, da die Befürchtung wächst, dass Israel die iranischen Ölförderanlagen angreifen könnte.
10.10.2024 14:47 Uhr
Israelischer Minister: Jüdischer Staat wird sich bis nach Damaskus erstrecken
Israels Finanzminister Smotrich fordert einen jüdischen Staat, der nicht nur ganz Palästina besetzt hält, sondern auch Teile Jordaniens, Ägyptens, Libanons, Saudi-Arabiens und Syriens.
In einem neuen Dokumentarfilm erläuterte der israelische Minister Bezalel Smotrich seinen Wunsch, nicht nur das gesamte palästinensische Gebiet bis zum Jordan zu erobern, sondern auch die syrische Hauptstadt Damaskus und Gebiete, die sich bis nach Irak und Saudi-Arabien erstrecken.
Smotrich ist Finanzminister im israelischen Kabinett und Vorsitzender der Partei des Religiösen Zionismus. Er äußerte diese Kommentare in einem kürzlich erschienenen Film mit dem Titel "Israel: Extremisten an der Macht." Der Dokumentarfilm wurde von Arte Reportage produziert, einem deutsch-französischen Nachrichtenmagazin.
Israelische Armee beschießt UN-Hauptquartier im Libanon
Israelische Truppen haben im Libanon nach Angaben der Vereinten Nationen das Hauptquartier der UN-Mission Unifil beschossen und dabei mindestens zwei UN-Soldaten verletzt. Ein Panzer der israelischen Armee habe einen Beobachtungsposten der Vereinten Nationen direkt getroffen, teilte ein Sprecher.
Es sind die ersten Opfer in den Reihen der Blauhelm-Mission seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon gegen die Hisbollah vor rund einer Woche.
Von der israelischen Armee gab es auf Nachfrage zunächst keine Bestätigung oder Details zu dem Vorfall.
Die UN-Mission überwacht das Grenzgebiet seit Jahrzehnten. Daran sind mehr als 10.000 UN-Soldaten aus mehr als 50 Ländern beteiligt, darunter auch Deutsche. Viele der UN-Truppen stammen unter anderem aus Indonesien, Italien und Indien.
Chef der iranischen Eliteeinheit Quds abgetaucht: Wird er verhört?
Esmail Qaani, der Anführer der Eliteeinheit Quds Force der iranischen Revolutionsgarde, sei am Leben und unverletzt, werde aber bewacht und befragt, da Iran größere Sicherheitsverstöße untersucht, wie mehrere Quellen dem Middle East Eye (MEE) mitteilten.
Vom iranischen Kommandeur Esmail Qaani fehlte seit Tagen jedes Lebenszeichen. Zuvor hatten zwei hochrangige iranische Sicherheitsbeamte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärt, sie hätten seit den israelischen Angriffen auf Beirut Ende vergangener Woche keinen Kontakt mehr zu dem Kommandeur der Quds-Einheit. Qaani sei in den Libanon gereist, nachdem Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff getötet worden war.
Die Attacke habe sich gegen den hochrangigen Hisbollah-Funktionär Haschem Safi al-Din gerichtet. Einer der Beamten sagte, Qaani sei während eines Angriffs in dem Beiruter Vorort Dahieh gewesen. Qaani soll aber am ende Safi al-Din in Beirut nicht getroffen haben, obwohl er mit ihm einen Termin hatte. Der Chef des Exekutivrats der Hisbollah Safi al-Din galt als Nachfolger von Nasrallah und wird seit dem Luftangriff in der Nacht zu Samstag vermisst.
MEE berichtete nun, dass General Qaani, einer der ranghöchsten Generäle Irans, und sein Team unter Verschluss gehalten werden, während die Ermittler nach Antworten bezüglich der Sicherheitslücken suchen.
Qaani übernahm die Leitung der Quds-Truppe, der Auslandseinheit der iranischen Revolutionsgarde, nachdem die USA im Januar 2020 ihren früheren Anführer Qassem Soleimani getötet hatten.
Neues IDF-Massaker in Gaza: Tödlicher Angriff auf Schule
Nach dem tödlichen israelischen Angriff auf eine Schulunterkunft in Dair al-Balah wurden Dutzende von Opfern in ein Krankenhaus im Zentrum des Gazastreifens gebracht. Das berichtete Al Jazeera.
Dies ist der jüngste in einer Reihe von israelischen Angriffen auf Schulgebäude, in denen Vertriebene im Gazastreifen untergebracht sind, wo Zehntausende Palästinenser, die durch israelische Offensiven und Evakuierungsbefehle aus ihren Häusern vertrieben wurden, Zuflucht gefunden haben.
Der Angriff auf die von den Vereinten Nationen betriebene al-Jawni-Schule im Zentrum des Gazastreifens am 11. September löste bereits einen internationalen Aufschrei aus, nachdem das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) mitgeteilt hatte, dass sechs seiner Mitarbeiter unter den 18 gemeldeten Todesopfern seien.
Die Zahl der Todesopfer bei dem jüngsten Massaker auf die Schule in Gaza steigt nach aktuellem Stand auf 22. Viele der Opfer sind Frauen und Kinder, nachdem die israelischen Streitkräfte ein Schulgebäude bombardiert haben. Das israelische Militär gab keinen unmittelbaren Kommentar ab.
Huthi beschießen erneut ein Schiff im Roten Meer
Ein unter liberianischer Flagge fahrendes Schiff wurde im Roten Meer von einem nicht identifizierten Geschoss getroffen. Die Seehandelsaufsicht der britischen Marine berichtete, das Schiff sei getroffen und beschädigt worden. Es sei aber kein Feuer entstanden und Verletzte habe es auch nicht gegeben. Der Zwischenfall habe sich in einer größeren Entfernung von der jemenitischen Hafenstadt Hudaida ereignet.
Huthi-Kämpfer im Jemen haben seit November fast 100 Angriffe auf Schiffe verübt, die das Rote Meer durchqueren. Sie geben an, aus Solidarität mit den Palästinensern in Israels jahrelangem Krieg gegen Gaza zu handeln.
35-jähriger Mann erliegt am Tag nach dem Anschlag in Hadera seinen Verletzungen
Ein Mann, der bei dem gestrigen Messerangriff in der israelischen Stadt Hadera schwer verletzt wurde, ist an seinen Verletzungen gestorben. Bei dem Opfer handelt es sich um Rafael Mordechai Pishoff (35), Vater von acht Kindern.
Pishoff befand sich seit dem Anschlag auf der Intensivstation des Hillel Yafe Medical Center.
Unter den anderen fünf Opfern ist auch ein weiterer Mann im kritischen Zustand.
Der Attentäter war mit einem Moped zwischen vier Orten in der Stadt hin und hergefahren und hatte an jedem dieser Orte Menschen angegriffen. Er wurde von hebräischsprachigen Medien als arabischer Israeli mit Wohnsitz in Umm al-Fahm identifiziert. Der Araber war von der Polizei unter Mithilfe von bewaffneten Bürgern noch am Tatort festgenommen worden.
Hisbollah wird von langjährigen militärischen und politischen Persönlichkeiten geführt
Trotz der Ermordung zahlreicher hochrangiger politischer und militärischer Führungspersönlichkeiten zeigt die Hisbollah, dass sie immer noch in der Lage ist, Geschosse auf Israel abzufeuern und dessen Bodeninvasion im Libanon abzuwehren.
Der israelische Rundfunksender Kan berichtet, das israelische Militär gehe davon aus, dass Haitham Ali Tabatabai, ein ehemaliger Kommandeur der Elitetruppe Radwan, nun das Kommando über die militärischen Operationen der Gruppe übernommen habe.
Naim Kassim, der nach der Ermordung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah zwei Videobotschaften veröffentlichte, soll die politische Führung übernommen haben, nachdem Israel nach eigenen Angaben Hashem Safieddine getötet hatte.
Israel droht Iran mit "tödlicher und überraschender" Vergeltung
Verteidigungsminister Joaw Galant drohte Iran mit einem harten Vergeltungsschlag. "Wer versucht, dem Staat Israel zu schaden, wird einen Preis zahlen", schrieb er auf der Plattform X. "Unser Angriff in Iran wird tödlich, präzise und überraschend sein."
Medienberichten zufolge diskutierte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit den Spitzen von Militär und Geheimdiensten zuletzt eine Kombination aus Luftangriffen auf militärische Ziele in Iran und verdeckten Einsätzen. "Iran wird nicht verstehen, was ihm geschieht", kündigte Verteidigungsminister Galant beim Besuch einer Militäreinheit an.
Am Mittwoch telefonierte Regierungschef Netanjahu nach fast zwei Monaten erstmals wieder mit US-Präsident Joe Biden. Den Angaben zufolge bekräftigte Biden in dem Telefonat seine "eiserne" Unterstützung für die Sicherheit Israels und verurteilte den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober auf Israel scharf.
Das Weiße Haus bezeichnete den Dialog als "direkt" und "produktiv" und erklärte, Biden und Netanjahu hätten vereinbart, in den kommenden Tagen in "engem Kontakt" zu bleiben. Auch Vizepräsidentin Kamala Harris nahm an dem Gespräch teil.
Israel greift in Syrien ein Industriegebiet in der zentralen Provinz Homs an
Israel hat nach Angaben syrischer Staatsmedien ein Industriegebiet in der zentralen Provinz Homs angegriffen. Ein israelischer Luftangriff habe sich gegen ein Industriegebiet in dem etwa 30 Kilometer südlich der Stadt Homs gelegenen Ort Hassia gerichtet, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Vorläufigen Informationen zufolge sei eine Autofabrik attackiert worden, es habe Schäden gegeben, hieß es.
Israel greift seit Jahren Ziele in Syrien an, die nach eigenen Angaben mit Iran in Verbindung stehen. Tel Aviv macht nur selten Angaben zu Angriffen in Syrien, betont aber immer wieder, man werde keine Ausweitung der Präsenz Irans in Syrien zulassen.
Saudischer Kronprinz empfängt den iranischen Top-Diplomaten zu Gesprächen angesichts regionaler Spannungen
Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman und der iranische Außenminister Abbas Araghchi erörterten am Mittwoch bei einem Treffen in Riad die Entwicklungen in der Region, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur berichtete.
Der wichtigste Ölexporteur Saudi-Arabien hat sich in den letzten Jahren politisch an Teheran angenähert, was zur Entspannung der regionalen Spannungen beigetragen hat, doch die bilateralen Beziehungen bleiben weiterhin schwierig.
Ein hochrangiger iranischer Beamter erklärte, Araghchi werde bei seinem Besuch bilaterale Fragen und die Bemühungen um einen Waffenstillstand im Libanon und im Gazastreifen erörtern und später am Tag auch Katar besuchen.
Laut France24 soll der saudische Kronprinz bin Salman dem iranischen Außenminister bei ihrem heutigen Treffen in Riad eine Botschaft der Biden-Administration übermittelt haben, in der es heißt, dass die Vereinigten Staaten die israelischen Pläne für Vergeltungsmaßnahmen noch nicht kennen und dass sich die USA nicht an den möglichen Schlägen gegen das iranische Nuklearprogramm beteiligen werden.
Die Symbolik des Treffens von Bin Salman mit dem iranischen Außenminister (zu einem Zeitpunkt, an dem die USA mit Israel an einem Angriff auf Iran arbeiten und gleichzeitig verzweifelt versuchen, Saudi-Arabien zu einer Normalisierung der Beziehungen mit Israel zu bewegen) sollte nicht unterschätzt werden, kommentierte der Nahost-Experte Andreas Krieg.
Laut einem Bericht des israelischen Fernsehsenders Channel 12 haben die USA und mehrere arabische Staaten geheime Gespräche mit Iran über einen allumfassenden Waffenstillstand in der Region aufgenommen. Israel sei gegenwärtig nicht an den Gesprächen beteiligt, aber darüber informiert worden, hieß es.
9.10.2024 15:58 Uhr
Russland: Hisbollah ist weiterhin organisiert und zentral gesteuert
Nach Angaben des russischen Außenministeriums ist die Hisbollah noch immer organisiert und hat trotz der israelischen Angriffe ihre Befehlskette nicht verloren.
"Nach unserer Einschätzung hat die Hisbollah, einschließlich des militärischen Flügels, ihre Befehlskette nicht verloren und agiert als Organisation", sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, vor Reportern.
Sacharowa beschuldigt den Westen, insbesondere die Vereinigten Staaten und Großbritannien, den Konflikt im Nahen Osten zu schüren und durch die Unterstützung Israels heuchlerisch zu agieren.
Russland tadelt Israel zudem für den jüngsten Angriff auf Syrien. "Einmal mehr hat Israel die Souveränität Syriens grob verletzt, indem es einen Raketenangriff auf ein mehrstöckiges Wohnhaus in einem dicht besiedelten Gebiet von Damaskus startete", so Sacharowa.
Zwei Menschen in Nordisrael durch Hisbollah-Raketenbeschuss getötet
Am Mittwochnachmittag wurden in der nordisraelischen Stadt Kirjat Schmona ein Mann und eine Frau durch Raketenbeschuss der Hisbollah im Libanon tödlich verletzt, so der israelische Rettungsdienst.
"Wir fanden einen Mann und eine Frau im Alter von etwa 40 Jahren, die bewusstlos und durch Schrapnell verletzt waren. Wir haben sie medizinisch untersucht, aber ihre Verletzungen waren so schwer, dass wir sie an Ort und Stelle für tot erklären mussten", heißt es in einer Erklärung des Rettungsdienstes Magen David Adom.
Die Todesfälle sind die Folge einer Reihe von Raketenangriffen, mit denen die Hisbollah auf israelische Angriffe im Libanon reagiert hat.
Irans Top-Diplomat reiste nach Saudi-Arabien
In Anbetracht der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten reiste der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Mittwoch zu Gesprächen nach Saudi-Arabien. Bei dem Besuch soll es um die gemeinsamen diplomatischen Bemühungen mit anderen Ländern der Region gehen, um die israelischen Angriffe im Gazastreifen und im Libanon zu beenden, teilte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums auf dem Online-Dienst X mit.
Saudi-Arabien, der weltweit größte Öl-Exporteur, hat bereits erklärt, dass es im eskalierenden Konflikt zwischen Iran und Israel neutral bleiben und sich zurückhalten werde. Dies betrifft auch die kriegerischen Auseinandersetzungen im Libanon, im Gazastreifen und im Jemen. Andere Mitglieder des Golfkooperationsrats (GCC), zu denen Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Oman und Kuwait gehören, versuchten bei bilateralen Treffen ebenfalls, Iran ihre Neutralität zu versichern, falls ein Krieg zwischen Iran und Israel ausbricht.
Türkischer Präsident nennt Israel eine "zionistische Terrororganisation"
Der türkische Präsident Tayyip Erdogan hat Israel wegen seiner Angriffe auf den Gazastreifen und den Libanon als "zionistische Terrororganisation" bezeichnet und seine Kritik an den westlichen Mächten – insbesondere den Vereinigten Staaten – wegen der Unterstützung Israels wiederholt.
"Die Geschichte wird jenen niemals verzeihen, die dem Monster applaudieren, das für das Blut zehntausender palästinensischer Kinder, Frauen und Zivilisten verantwortlich ist", sagte der türkische Staatschef.
In einer Rede vor Abgeordneten seiner regierenden AK-Partei im Parlament sagte Erdogan auch, dass das grenzüberschreitende Feuer zwischen Israel und Iran in den vergangenen Tagen das Risiko eines regionalen Konflikts erhöht habe.
Rhein fordert Schließung der iranischen Generalkonsulate
Angesichts der Unterstützung Irans für die Gegner Israels im Nahost-Konflikt hat der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) aufgefordert, die generalkonsularischen Vertretungen Irans in Deutschland zu schließen.
"Iran gehört seit langem zweifellos zu den stärksten Unterstützern einer terroristischen und die regionale Sicherheit bedrohenden Politik", insbesondere mit Blick auf Israel, schrieb Rhein in einem Brief an Baerbock. Zunächst hatte hessenschau.de darüber berichtet.
Mindestens 7 Tote und 11 Verletzte nach Luftangriff Israels auf Damaskus
Bei einem israelischen Angriff auf ein Wohnhaus in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind am Dienstag sieben Menschen getötet worden, darunter Kinder und Frauen. Elf weitere Personen wurden verletzt.
Zwei Israelis in Hadera erstochen – Angreifer auf der Flucht
Sanitäter behandeln zwei Personen, die in der Innenstadt von Hadera niedergestochen wurden. Nach Angaben der Magen David Adom Ambulanz sind beide Opfer bei Bewusstsein. Der Angreifer ist Berichten zufolge vom Tatort geflohen. Der Hintergrund des Vorfalls wird noch von der Polizei untersucht.
Mehrere Zivilisten bei jüngstem israelischen Angriff auf Damaskus getötet
Bei einem israelischen Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus in der Nacht zum Mittwoch sind nach Angaben des syrischen Verteidigungsministeriums mindestens sieben Menschen getötet worden.
"Der israelische Feind startete einen Luftangriff auf ein Wohn- und Geschäftshaus im dicht besiedelten Stadtteil Masseh und tötete sieben Zivilisten, darunter Frauen und Kinder", hieß es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums. Den Angaben zufolge dauern die Rettungsarbeiten an, die Zahl der Todesopfer könnte noch steigen.
Die sogenannte Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, das Ziel der Attacke sei ein Gebäude gewesen, das von ranghohen Vertretern der iranischen Revolutionsgarden und der libanesischen Hisbollah genutzt worden sei.
Der Angriff in Damaskus erfolgte nur eine Woche nach den vorigen israelischen Luftangriffen auf das Viertel Masseh und mehrere andere Orte in der syrischen Hauptstadt. Bei den Anschlägen der vergangenen Woche wurde die bekannte Fernsehmoderatorin Safaa Ahmad getötet.
Nach knapp zweimonatiger Funkstille: Biden und Netanyahu wollen offenbar telefonieren
Nach knapp zweimonatiger Funkstille und angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags Israels gegen Iran will US-Präsident Joe Biden an diesem Mittwoch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefonieren. Das berichtete das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf drei US-Beamte. Beide würden auch über die Konflikte in Libanon und im Gazastreifen sprechen.
Axios berichtete unter Berufung auf zwei israelische Beamte, Netanjahu habe sich am Dienstagabend mit Ministern und den Leitern des israelischen Militärs und Geheimdienstes getroffen, um eine Entscheidung über den Umfang und den Zeitpunkt der israelischen Angriffe zu treffen. Demnach sollen Israels Vergeltungsmaßnahmen "voraussichtlich erheblich sein" und eine Kombination aus Luftangriffen auf militärische Ziele in Iran und verborgenen Angriffen – ähnlich wie die Tötung des Hamas-Auslandschef Ismail Haniyya in Teheran – sein. Israel habe auch mögliche Angriffe auf die iranische Ölinfrastruktur in Erwägung gezogen.
Hisbollah beschießt israelische Truppen an der libanesischen Grenze – Sirenen heulen in Nordisrael
Hisbollah-Kämpfer haben am Mittwoch israelische Soldaten in der Nähe des libanesischen Grenzdorfes Labbouneh mit Artilleriegranaten und Raketen beschossen. Die Hisbollah, die seit einem Jahr parallel zum Gaza-Krieg Raketen auf Israel abschießt, erklärte, sie habe die israelischen Truppen von der libanesischen Grenze zurückgedrängt.
Nach Angaben des israelischen Militärs wurden am Dienstag und Mittwoch drei IDF-Soldaten bei Kämpfen im Südlibanon schwer verletzt. Am Mittwochmorgen ertönten im Norden Israels Sirenen, während das israelische Militär in der Nacht erneut die südlichen Vororte von Beirut bombardierte.
Der Konflikt im Libanon ist in den letzten Wochen dramatisch eskaliert, da Israel eine Reihe von Attentaten auf wichtige Hisbollah-Führer verübt und Bodenoperationen im Südlibanon eingeleitet hatte, die in dieser Woche weiter ausgeweitet wurden.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu behauptete am Dienstag, israelische Luftangriffe hätten zwei Nachfolger des getöteten Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah getötet, der am 27. September bei einem israelischen Luftangriff auf die südlichen Vororte von Beirut ums Leben gekommen war.
Netanjahu nannte keine Namen, aber der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant sagte, dass Hashem Safieddine, der Mann, von dem erwartet wird, dass er Nasrallahs Nachfolger wird, wahrscheinlich "eliminiert" worden sei. Es war indes nicht klar, wen Netanjahu mit dem "zweiten Nachfolger" meinte.
8.10.2024 13:53 Uhr
Stellvertretender Hisbollah-Chef: Schlagkraft der Gruppe weiterhin intakt
Der stellvertretende Führer der Hisbollah, Naim Qassem, erklärte in einer am Dienstag ausgestrahlten Stellungnahme im Fernsehen, dass seine Bewegung die Bemühungen um einen Waffenstillstand für den Libanon unterstütze, erwähnte jedoch zum ersten Mal nicht, dass ein Waffenstillstandsabkommen für den Gazastreifen eine Vorbedingung für die Einstellung des Beschusses Israels durch die Gruppe sei.
Qassem sagte, die Hisbollah unterstütze die Bemühungen des Parlamentspräsidenten Nabih Berri, eines Verbündeten der Hisbollah, um eine Einstellung der Kämpfe, die in den vergangenen Wochen durch israelische Bodenangriffe und die Tötung einiger hochrangiger Hisbollah-Führer, darunter Generalsekretär Sayyed Hassan Nasrallah, eskaliert sind.
Qassem betonte, dass die Fähigkeit der Gruppe, dem israelischen Militär zu widerstehen, auch nach einer Reihe von Angriffen und Attentaten durch Israel intakt sei.
"Unsere militärischen Fähigkeiten sind intakt. Was unsere Feinde über unsere Kampffähigkeiten sagen, ist eine Illusion. Sie lügen",
so Qassem in seiner Rede.
"Unsere Kämpfer an der Frontlinie sind solide. Was in den letzten zehn Tagen geschehen ist, beweist, dass der Schmerz der Israelis immer größer wird. Wir sagen ihnen, dass mehr und mehr Israelis aus den Siedlungen im Norden vertrieben werden."
Der israelische Plan sei es, libanesische Zivilisten zu töten und Dörfer zu räumen, um Chaos zu verursachen.
Schwerster Angriff auf die Stadt seit Kriegsbeginn: Über 100 Raketen auf Haifa abgefeuert
Nach der jüngsten Erklärung der IDF wurden am Dienstagnachmittag weitere 20 Raketen aus dem Libanon auf das Gebiet von Haifa abgefeuert, womit sich die Gesamtzahl der von der Hisbollah innerhalb einer halben Stunde auf die Stadt abgefeuerten Geschosse auf über 100 erhöhte.
Nach Angaben des Militärs wurden einige der Raketen von der Luftabwehr abgefangen, wobei einige Einschläge registriert wurden.
Ein Schrapnell verletzte eine etwa 70 Jahre alte Frau und beschädigte mehrere Häuser.
Israelische Medien berichten, dass dieser Angriff, den die Hisbollah heute auf das Gebiet der Bucht von Haifa, der wichtigsten Metropole im Norden Israels, verübt hat, der größte war, dem die Stadt seit Beginn der Feindseligkeiten zwischen der libanesischen Gruppe und Israel ausgesetzt war.
Israel will Entwaffnung der Hisbollah – keinen Waffenstillstand
Im Hisbollah-Israel-Konflikt scheint es vorerst keinen Raum für Diplomatie zu geben.
Der libanesische Ministerpräsident Nadschib Miqati zeigte sich sehr frustriert und erklärte, dass seit der Vorlage des amerikanisch-französischen Waffenstillstandsvorschlags keines der Länder, die diesen Vorschlag unterstützt hatten, versucht habe, die Vereinbarung wiederzubeleben.
Dieser Vorschlag sah einen 21-tägigen Waffenstillstand vor, um breitere Verhandlungen zu ermöglichen. Libanon und Hisbollah akzeptierten den Vorschlag bis zu einem gewissen Grad, während Israel ihn rundweg ablehnte. Man hat das Gefühl, dass Israel viel mehr will als das, was angeboten wird.
Libanesische Beamte, die mit der Hisbollah verbündet sind, sagen, was Israel angeboten wird, sei ein Waffenstillstand und die Umsetzung der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats, in der eine verstärkte Präsenz der libanesischen Armee entlang der Grenze bei einem Rückzug der Hisbollah gefordert wird.
Israel will die Hisbollah jedoch zur Abrüstung zwingen. Quellen, die der Hisbollah nahestehen, erklären, dass dies nicht in Frage komme.
Es bestehe die Befürchtung, dass die Hisbollah ihre Abschreckungskraft verloren habe und nur noch durch eine Verschiebung des Kräfteverhältnisses in Verhandlungen eintreten könne, kommentierte Al Jazeera. Und sie hofften, dies auch durch Bodenkämpfe erzielen zu können.
Bericht: Israel würde wahrscheinlich keine iranischen Atomanlagen angreifen
Einem Bericht der New York Times vom Montag zufolge, der sich auf Beamte beruft, wird Israel als Reaktion auf den iranischen Raketenangriff Anfang Oktober nicht die iranischen Atomanlagen angreifen, sondern die Militärbasen und Geheimdienststandorte der Iranischen Revolutionsgarden ins Visier nehmen.
In dem Bericht heißt es, Israel würde es zwar vorziehen, bei seiner Reaktion die Unterstützung der USA zu haben, aber Biden und andere US-Beamte haben erklärt, dass Angriffe auf Atomanlagen unwirksam wären und "die Region in einen ausgewachsenen Krieg stürzen würden", so der Bericht. Die Nuklearanlagen als Ziele könnten jedoch in Betracht gezogen werden, sollte Iran wiederum mit neuen Angriffen eskalieren.
US-Präsident Joe Biden hat Israel nach dem iranischen Angriff Anfang des Monats zunächst gewarnt, dass die Reaktion des jüdischen Staates "verhältnismäßig" sein müsse. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte seinem israelischen Amtskollegen Joaw Galant, Israel solle alle Schritte vermeiden, die zu einer Eskalation der Spannungen mit Iran führen würden.
CIA-Chef warnt vor "Fehleinschätzungen" bei Konfrontation zwischen Iran und Israel
Der Chef der CIA, William Burns, hat erklärt, dass die US-Geheimdienste zwar glauben, dass weder Israel noch Iran einen "totalen Konflikt" wollten, dass aber die Gefahr einer Fehlkalkulation groß sei.
"Wir stehen vor der sehr realen Gefahr einer weiteren regionalen Eskalation des Konflikts", so Burns laut CBS News auf einer Konferenz in den USA.
Er sagte, dass Israel "sehr sorgfältig abwägt", wie es auf den iranischen Angriff in der vergangenen Woche reagieren würde, bei dem Teheran etwa 200 ballistische Raketen abfeuerte, warnte aber davor, dass es zu "Fehleinschätzungen" kommen könnte.
Der iranische Angriff habe zwar gezeigt, dass die militärischen Fähigkeiten Irans "begrenzt" seien, aber das bedeute nicht, dass diese Fähigkeiten immer begrenzt bleiben. Die iranische Schlagkraft müsse nicht nur von Israel, sondern auch von den Vereinigten Staaten sehr ernst genommen werden, so Burns.
Der ehemalige ranghohe Diplomat, der eine Schlüsselrolle bei der Aushandlung des Atomabkommens im Jahr 2015 spielte, sagte, seine Behörde habe keine Anzeichen dafür gesehen, dass der Oberste Führer Irans, Ayatollah Ali Chamenei, beschlossen habe, die Bemühungen seines Landes zur Herstellung einer Atomwaffe zu beschleunigen.
"Wir sehen heute keine Anzeichen dafür, dass der Oberste Führer seine Ende 2003 getroffene Entscheidung, das Waffenprogramm auszusetzen, rückgängig gemacht hat", sagte Burns. Er räumte jedoch ein, dass Iran "viel näher dran" sei, eine einzige Bombe mit waffenfähigem Material herzustellen, wobei die Durchbruchszeit jetzt bei "einer Woche oder ein wenig mehr" liege.
Iran warnt Israel vor einem Angriff und droht mit härteren Vergeltungsschlag
Der iranische Außenminister warnte Israel vor einem Angriff und erklärte am Dienstag, dass jeder Angriff auf die iranische Infrastruktur mit einem härteren Vergeltungsschlag beantwortet werden würde.
Iran hat Israel letzte Woche mit einer Salve an ballistischen Raketen angegriffen. Israel hat Vergeltung geschworen.
"Sollte es zu einem Angriff auf unser Land kommen, wird unsere Antwort stärker ausfallen", sagte der iransiche Top-Diplomat Abbas Araghchi in einer im Fernsehen übertragenen Rede.
Jeder Angriff auf die iranische Infrastruktur werde mit einem härteren Gegenschlag beantwortet werden, und "unsere Feinde wissen, welche Ziele innerhalb des zionistischen Regimes (Israel) in unserer Reichweite liegen", fügte Araghchi hinzu.
Der iranische Ölminister landete am Sonntag auf der Insel Kharg, auf der sich das wichtigste Ölterminal des Landes befindet, und führte Gespräche mit einem Marinekommandanten, wie die Nachrichtenwebsite Shana des Ölministeriums berichtete, inmitten der Sorge, Israel könnte Energieanlagen angreifen.
Hisbollah und Huthi greifen Tel Aviv an
Die Hisbollah im Libanon hat in der Nacht zum Dienstag eigenen Angaben zufolge einen Stützpunkt des israelischen Militärgeheimdienstes in der Nähe von Tel Aviv angegriffen. Die von Iran unterstützte Bewegung erklärte, sie habe "eine Raketensalve auf den Stützpunkt Glilot" in einem Vorort der Mittelmeermetropole abgefeuert. Dieser Stützpunkt des militärischen Geheimdienstes soll israelischen Medien zufolge auch das Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad beherbergen. Die Hisbollah hatte bereits im August und Oktober erklärt, den Stützpunkt beschossen zu haben.
Die mit Iran verbündeten jemenitischen Huthi erklärten am Montag, sie hätten zwei Raketen auf die zentral-israelische Stadt Tel Aviv abgefeuert.
Nach Angaben des israelischen Militärs löste eine Boden-Boden-Rakete in ganz Zentralisrael Luftalarm aus, sodass die Bewohner Schutz suchten. Israel erklärte am Montag, es habe eine aus dem Jemen auf das Gebiet gerichtete Rakete abgefangen.
7.10.2024 08:40 Uhr
Libanesische Chemikervereinigung warnt vor Auswirkungen von "abgereichertem Uran" in Beirut
Das "Syndicate Of Chemists In Lebanon" warnt in einer aktuellen Mitteilung vor möglichen Gefahren für die Bevölkerung in der libanesischen Hauptstadt Beirut. So heißt es:
"Mit unserer heutigen Botschaft wollen wir die Auswirkungen der Bombardierung des südlichen Vororts von Beirut und anderer libanesischer Regionen anprangern und das Bewusstsein dafür schärfen, dass man den Staub nicht einatmet."
Weiter heißt es seitens der Wissenschaftler in der Veröffentlichung:
"Das Ausmaß der Zerstörung und das Eindringen in die Gebäude und den Boden bis in mehrere Meter Tiefe sind Indikatoren für den Einsatz von Bomben mit abgereichertem Uran, das eine enorme Durchschlagskraft besitzt. Der Einsatz dieser international geächteten Waffen, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten wie der Hauptstadt Beirut, führt zu massiven Zerstörungen. Darüber hinaus verursacht der Staub dieser Bomben zahlreiche gesundheitliche Probleme, insbesondere wenn er eingeatmet wird."
Die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten ist aufgefordert, sich "den Gebieten, die Gegenstand dieser Aggression sind, nicht mehr als zwei Kilometer zu nähern". Diejenigen, "die jedoch gezwungen sind, sich diesen Gebieten zu nähern, sollten Staubschutzkleidung und spezielle chemische Masken tragen", so die Warnungen der Mitglieder der Verbands.
Die Wissenschaftler fordern final die libanesische Regierung auf, "beim Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Beschwerde gegen die Verletzungen unseres Landes und die versuchte Massentötung unschuldiger Zivilisten im Libanon einzulegen".
Israelische Armee bombardiert Krankenhaus und Schule in Gaza
Israel attackierte erneut das Al-Aqsa-Krankenhaus in Gaza, bei dem die Zelte zerstört wurden, in denen Flüchtlinge auf dem Gelände der Einrichtung untergebracht waren. Nach Medienberichten sind dabei mindestens 11 Menschen verletzt worden.
Die Pressestelle des IDF behauptete erneut, dass der Angriff nur dem in den Kellerräumen des Krankenhauses gemutmaßten Kommando- und Kontrollzentrum der Hamas gegolten haben soll, so Al Jazeera.
Zudem kamen laut dem arabischen Sender bei einem israelischen Angriff auf eine Schule und eine Moschee im Gazastreifen am frühen Sonntag nach palästinensischen Angaben mindestens 26 Menschen ums Leben. Der Angriff traf die beiden Gebäude, in der Vertriebene in der Nähe des Hauptkrankenhauses im Zentrum der Stadt Deir el-Balah Zuflucht gefunden hatten. Auch hier behauptet die israelische Armee, "der Angriff habe einer Hamas-Kommandozentrale gegolten".
Israel ordnete laut Medienberichten "neue Evakuierungen im nördlichen Gazastreifen an", ausgehend von schweren Angriffe in der Region und dem Südlibanon. Palästinensischen Schätzungen zufolge leben weiterhin bis zu 300.000 Menschen in dieser Region, trotz der harten Bedingungen und schweren Zerstörungen.
6.10.2024 14:09 Uhr
Israel: Eine Tote und mehrere Verletzte bei Messerattacke an Bushaltestelle in Be'er Scheva
Bei einem Anschlag am zentralen Busbahnhof von Be'er Scheva wurden nach Angaben der Times of Israel neun Menschen verletzt.
Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, dass eine Person aufgrund ihrer schweren Verletzungen vor Ort behandelt werde, während acht weitere in das Soroka-Krankenhaus in der Stadt eingeliefert wurden.
Eines der acht Opfer befindet sich in kritischem, vier in mittelschwerem Zustand. Drei weitere Personen erlitten leichte Verletzungen.
Inzwischen haben die israelische Medien berichtet, dass eine israelische Polizistin dabei getötet worden sei.
Israels Verteidigungsminister besucht von Iran angegriffenen Luftwaffenstützpunkt
Verteidigungsminister Joaw Galant sagte, der iranische Raketenangriff von letzter Woche habe die Fähigkeiten der israelischen Luftwaffe "nicht einmal angekratzt". Er schwor, Israel werde sich von seinen Feinden nicht abschrecken lassen.
Bei einem Besuch auf dem Luftwaffenstützpunkt Nevatim, der bei dem Angriff beschädigt wurde, erklärte Galant, Israel werde die Art und Weise und den Zeitpunkt seiner Reaktion selbst bestimmen.
Westlichen Medien zufolge sei es Iran am Dienstag gelungen, das israelische Abwehrsystem zu überlisten. "Israels legendärer Schutzschirm zeige Risse", hieß es in einem Bericht des Spiegels.
Satellitenbilder zeigen vor allem schwere Schäden am Luftwaffenstützpunkt Nevatim im Süden Israels, wo die modernsten Flugzeuge der israelischen Luftwaffe stationiert sind. Die Zeitung Maariv berichtete am Donnerstag, dass ein Flugzeughangar auf dem Stützpunkt Nevatim während der Operation Teherans am 1. Oktober von iranischen ballistischen Raketen schwer getroffen wurde.
Das Wall Street Journal (WSJ) zitierte am Mittwoch eine erste Einschätzung der israelischen Armee, wonach geringfügige Schäden entstanden seien. Die Armee weigerte sich jedoch, dem WSJ das genaue Ausmaß der Schäden mitzuteilen und erklärte, sie wolle "Iran keine Informationen darüber geben", welchen Schaden die Angriffe angerichtet hätten.
Wegen möglichen Vergeltungsschlag Israels: Irans Ölminister besucht wichtiges Ölterminal des Landes auf Insel Charg
Der iranische Ölminister Mohsen Paknejad ist auf der Insel Charg gelandet, da die Befürchtung besteht, dass Israel das größte iranische Ölterminal dort angreifen könnte.
"Paknejad traf heute Morgen ein, um die Öleinrichtungen zu besichtigen und das Betriebspersonal auf der Insel Charg zu treffen", berichtete die Nachrichten-Website des Ölministeriums, Shana. Das Ölterminal hat eine Lagerkapazität von 23 Millionen Barrel Rohöl, hieß es.
China, das die US-Sanktionen nicht anerkennt, ist der wichtigste Kunde Teherans und wird Analysten zufolge in der ersten Hälfte des Jahres 2024 täglich 1,2 bis 1,4 Millionen Barrel aus Iran importieren.
Dass der Ölexport in Iran derzeit boomt, lässt sich auch an den Verladedocks von Charg beobachten, die es sowohl östlich als auch westlich der Insel gibt. Die Anlagen wurden in den vergangenen Wochen immer wieder von europäischen Sentinel-Satelliten fotografiert. Und an fast jedem Tag bunkerten dort gleich mehrere Schiffe ihre Ladung.
Israel greift Moschee und Schule im Gazastreifen an
Bei einem israelischen Luftangriff auf eine als Notunterkunft genutzte Moschee im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 21 Menschen getötet worden. Zudem sei bei dem Angriff in Dair al-Balah im Zentrum des Palästinensergebietes "eine große Anzahl" von Menschen verletzt worden, erklärte ein Sprecher des Zivilschutzes im Gazastreifen am Sonntag. In der Moschee vor dem Tor zum Al-Aqsa-Märtyrer-Krankenhaus hatten demnach Geflüchtete Unterkunft gefunden.
Katar: Kontakt zu Hamas-Chef Sinwar soll abgebrochen sein, er ist aber am Leben
Katarische Beamte, die Gespräche mit der Hamas über ein Geiselabkommen vermitteln, teilten den Familien der Gefangenen letzte Woche mit, dass der Hamas-Führer Jahja Sinwar sie nicht mehr anrufe, berichtete Channel 12.
Die Kataris sagten, Sinwar kommuniziere nur noch mit Stift und Papier – eine Entscheidung, die nach einer Reihe von Attentaten getroffen wurde, bei denen die Hamas- und Hisbollah-Führungen ausgeschaltet wurden – was eine Herausforderung für ihre Vermittlungsbemühungen darstellt, so der Bericht.
Die Beamten teilten den Familien auch mit, dass Sinwar sich wahrscheinlich mit Geiseln umgeben hat, und zerstreuten Spekulationen, dass er bei einem israelischen Luftangriff getötet worden sein könnte, heißt es in dem Bericht.
Netanjahu bekräftigt eine israelische Reaktion auf den jüngsten iranischen Raketenangriff
Israels Premier Netanjahu bekräftigte, dass es eine Reaktion auf die jüngsten iranischen Raketenangriffe geben werde. "Kein Land der Welt würde einen solchen Angriff auf seine Städte und Bürger akzeptieren", sagte der Regierungschef in einer Ansprache am gestrigen Abend. "Israel hat die Pflicht und das Recht, sich zu verteidigen."
Während westliche Staats- und Regierungschefs Waffenembargos gegen Israel forderten, verhänge der Iran kein solches Embargo etwa gegen die Hisbollah oder die Huthi im Jemen. Netanjahu verurteilte damit scharf, dass Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einen Stopp von Waffenlieferungen an Israel gefordert hatte.
Israel setzt Bombardierungen in Libanon in der Nacht fort
Während sich Israels Armee auf einen Vergeltungsschlag gegen Irans Raketenangriff vorbereitet, geht sie in Libanon und im Gazastreifen weiter mit heftigen Angriffen ohne Rücksicht auf Zivilisten vor.
Laut Augenzeugenberichten der Nachrichtenagentur Reuters wurden die südlichen Vororte von Beirut vom späten Samstag bis in den Sonntag hinein mit massiven Schlägen belegt. Die Angriffe lösten eine gewaltige Explosion aus, die noch aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen war.
Israel hat seine Aktionen im Libanon ausgeweitet. Am Samstag schlug es zum ersten Mal in der nördlichen Stadt Tripoli zu, sagte ein libanesischer Sicherheitsbeamter, und israelische Truppen starteten Angriffe im Süden.
Mindestens acht Angriffe erschütterten am späten Samstag die südlichen Vororte von Beirut, unter anderem in der Nähe des Flughafens, wie Reuters berichtet, nachdem das israelische Militär einige Bewohner zur Flucht aufgefordert hatte.
Vor dem jüngsten Aufflammen des Konflikts beschränkten sich die Feuergefechte zwischen Israel und der Hisbollah zumeist auf das israelisch-libanesische Grenzgebiet, parallel zu Israels einjährigem Krieg im Gazastreifen gegen die palästinensische Gruppe Hamas.
5.10.2024 15:39 Uhr
Beirut: Allein in der gestrigen Nacht 13 israelische Angriffe
Israel setzt seinen zerstörerischen Feldzug im Raum Beirut mit unvermittelter Härte fort. Laut Al Jazeera erfolgten dabei in der gestrigen Nacht 13 meist Drohnenattacken, am heutigen Samstag "mindestens drei Luftangriffe und zwei Drohnenangriffe".
Zuverlässige Meldungen hinsichtlich der Zahl Toter und Verletzter würden dabei immer schwieriger, da es durch die Zerstörungen und der Gefahr weiterer Angriffe oft nicht möglich ist, in die betroffenen Gebiete zu gelangen.
Der Al-Jazeera-Korrespondent Ali Hashem berichtete gegen Mittag:
"In den letzten Stunden schlug ein Angriff in der Nähe des Flughafens ein, und eine weitere Rakete schlug dem Vernehmen nach in der Nähe eines Sanitätsteams ein, um zu verhindern, dass dieses zum Ort des größeren Angriffs gelangen konnte. (...) Die Zerstörung nimmt zu, und es ist klar, dass ein ganzer Block nach dem anderen zerstört wird."
Francesca Albanese, die UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, kommentierte zu dem brutalen Agieren Israels in einem X-Posting, dass "Palästina und der Libanon in den Augen des israelischen Militärs praktisch zu Orten geworden sind, an denen es keine Zivilisten gibt", um zynisch zu ergänzen und zu fordern:
"Alles Terroristen, die den Tod verdienen. Männer, Frauen, Kinder.
Diese Monstrosität muss ein Ende haben."
Israel beschießt Flüchtlingslager in Nordlibanon
Israels Luftwaffe hat in der Nacht Ziele weit im Landesinneren des Libanon angegriffen, darunter ein Flüchtlingslager nahe der Hafenstadt Tripoli im Nordwesten. Nach Angaben von Kriegsbeobachtern ist dies der erste Angriff auf Ziele in Nordlibanon in der aktuellen Eskalationsrunde.
Nach Angaben der Hamas wurde bei dem Angriff ein Offizier ihres militärischen Teils, der Al-Kassam-Brigade, getötet. Saeed Atallah sei zusammen mit drei Familienmitgliedern ums Leben gekommen. Von Israel gab es zu dem Angriff bislang keine Stellungnahme.
Auch aus den südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut sowie aus dem Bekaa-Tal im Osten wurden erneut Angriffe gemeldet. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, war am frühen Morgen in südlichen Vororten von Beirut eine Explosion zu hören. Die Explosion ereignete sich kurze Zeit nach einer Aufforderung durch das israelische Militär an die Bewohner, die Gegend sofort zu verlassen.
Medienberichte: Auch Nasrallah-Nachfolger bei israelischem Angriff getötet
Der neue Hisbollah-Chef Haschem Safi Al-Din ist Medienberichten zufolge bei einem weiteren israelischen Luftangriff getötet worden. Der arabische Sender Al Arabiya titelt in einem Artikel zu den jüngsten tödlichen Angriffen der israelischen Armee im Libanon:
"Keine Überlebenschance – Quelle bestätigt die Tötung von Haschem Safi Al-Din und all seinen Begleitern"
Der Beitrag zitiert die israelische Zeitung Jediot Acharonot mit der Erklärung, dass Quellen davon ausgehen, dass "alle Personen, die sich im Hauptquartier des Hisbollah-Geheimdienstes befanden, das in den südlichen Vororten von Beirut angegriffen wurde, durch den Einsatz von 73 Tonnen Bomben getötet wurden".
Nach Angaben der Zeitung galt der Anschlag vordergründig Haschem Safi Al-Din, dem Vorsitzenden des Hisbollah-Exekutivrats, als potenziellem Kandidaten für die Nachfolge von Hassan Nasrallah in der Führung der Hisbollah, sowie dem Chef des Geheimdienstes der Organisation, der als "Murtada" bekannt ist.
Safi Al-Din war Nasrallahs Cousin und hatte bereits in den zurückliegenden Jahren als sein Stellvertreter fungiert, wie arabische Medien erläutern.
4.10.2024 21:17 Uhr
Israels Bombardement des Libanons ist schlimmste Bombenkampagne seit zwanzig Jahren
Die britische Gruppe Airwars, die international Luftangriffe beobachtet, erklärte, abgesehen von der Bombardierung Gazas seien die israelischen Angriffe gegen den Libanon die intensivsten seit zwei Jahrzehnten. Innerhalb von drei Wochen sind mehr als 2.000 Menschen getötet, 7.500 verwundet und mehr als eine Million Menschen aus ihrem Heim vertrieben worden. Das ist ein Fünftel der libanesischen Bevölkerung.
An den ersten beiden Tagen, dem 24. und dem 25. September, so Airwars, habe das israelische Militär nach eigenen Angaben 3.000 Angriffe geflogen und 2.000 Stück Munition eingesetzt. Verglichen damit hätten die USA in Afghanistan diese Zahl an Angriffen in einem Jahr erreicht.
Israel behauptet nach wie vor, die Zahl der zivilen Opfer zu "minimieren" und nur "Terroristen" im Libanon zu attackieren. Allerdings wird offiziell seitens der israelischen Armee erklärt, man habe seit Beginn der Bodenoffensive annähernd 250 "Terroristen" getötet. Die übrigen 1.750 Opfer müssen demzufolge selbst aus israelischer Sicht Zivilisten sein.
Eine weitere Gruppe, ACLED (Armed Conflict and Event Data) berichtet, dass seit dem Oktober vergangenen Jahres Feuergefechte zwischen Israel und der Hisbollah von Israel ausgelöst wurden, das seitdem beinahe 9.000 Angriffe mit Drohnen, Raketen und Artillerie auf libanesisches Gebiet ausgeführt habe. Die Hisbollah habe im gleichen Zeitraum 1.500 Mal erwidert.
Die israelischen Angriffe am 25. September waren für den Libanon der tödlichste Tag seit dem Ende des israelisch-libanesischen Krieges im Jahr 2006.
US-Waffenlieferungen an Israel nach US-Recht illegal
Das US-Nachrichtenportal ProPublica veröffentlichte bereits seinen zweiten Bericht, der belegt, dass die fortgesetzten Waffenlieferungen der Vereinigten Staaten durch die Biden-Regierung nach dem Recht der Vereinigten Staaten illegal sind.
Ein konkretes Beispiel dafür sind die Lieferungen Ende Januar dieses Jahres. Eine Reihe von Mitarbeitern des US-Außenministeriums hätten davor und danach darauf gedrängt, diese Lieferungen einzustellen. Das Gesetz verbietet es, ein Land zu bewaffnen, bei dem die klare Gefahr besteht, dass diese Waffen menschenrechtswidrig eingesetzt werden.
Israel hatte angefragt, 3.000 zusätzliche Bomben von den USA geliefert zu bekommen. Der US-Botschafter in Israel Jack Lew drängte das State Department per Kabel, dem Verkauf zuzustimmen, und schrieb, es sei unwahrscheinlich, dass die israelische Armee die Waffen missbrauchen werde.
Zu diesem Zeitpunkt hatte die Bombardierung des Gazastreifens, die inzwischen mehr als 40.000 Palästinenser getötet hat, bereits begonnen. Selbst palästinensische Mitarbeiter der US-Botschaft hatten Heim oder Angehörige verloren. Lew befürwortete trotzdem die Lieferung von 3.000 Bomben vom Typ GBU-39. Ihre Überreste wurden später von Waffenspezialisten unter anderem in einer im August bombardierten Schule identifiziert.
In einem früheren Bericht hatte ProPublica bereits auf einen anderen Zusammenhang hingewiesen, der die Waffenlieferungen an Israel ebenfalls widerrechtlich macht: Die USA dürfen keine Waffen an Länder liefern, die die Lieferungen humanitärer Hilfe von US-Organisationen blockieren. Auch hier lagen die Berichte vor, dass Lieferungen von Nahrung und Medizin in den Gazastreifen durch US-Hilfsorganisationen von Israel blockiert wurden. Vorgetragen wurde dies unter anderem vom Flüchtlingsbüro des State Department. Auch diese Einwände hat US-Außenminister Antony Blinken schlicht ignoriert.
USA drängen auf Wahl eines Präsidenten im Libanon
Axios berichtet, dass die Vertreter der Biden-Regierung darauf drängen, im Libanon einen Präsidenten zu wählen. "Das Weiße Haus will den massiven Schlag Israels gegen die Führung und Infrastruktur von Hisbollah nutzen, um in den nächsten Tagen die Wahl eines neuen libanesischen Präsidenten durchzusetzen", schreibt das Blatt unter Berufung auf US-Vertreter.
Der Posten des Präsidenten steht nach der komplizierten libanesischen Verfassung einem Vertreter der christlichen Bevölkerung des Libanon zu. Seit Ende der Amtszeit von Michel Aoun im Oktober 2022 gelang es nicht, einen neuen Präsidenten zu wählen.
Die USA machen dafür das Veto der Hisbollah verantwortlich. Das erklärte der Sprecher des State Department am Donnerstag. Die Wahl eines neuen Präsidenten, so teilte die für den Nahen Osten zuständige Mitarbeiterin des State Department, Barbara Leaf, dem libanesischen Außenminister am Donnerstag mit, sei wichtiger als die Verhandlung einer Waffenruhe.
Der Favorit der USA ist der Kommandeur der libanesischen Streitkräfte, General Joseph Aoun, der trotz der Namensgleichheit mit dem ehemaligen Präsidenten Michel Aoun nicht verwandt ist. Auch Frankreich, Saudi-Arabien und Ägypten unterstützten ihn. Aoun hat einen Teil seiner Ausbildung in den Vereinigten Staaten erhalten.
Die USA wollen, so die Quellen von Axios, erst einen libanesischen Präsidenten wählen lassen, dann eine diplomatische Lösung für den "Grenzkonflikt" suchen, und danach einen neuen Premierminister ernannt sehen.
Als der amtierende libanesische Premier Najib Mikati jüngst Bidens Nahost-Berater Amos Hochstein erklärte, er wolle den Plan für eine diplomatische Lösung weiter verfolgen, den die USA im Juni vorgelegt hätten, erklärte ihm Hochstein, der Plan sei "vom Tisch", da sich die Bedingungen durch die Kämpfe zwischen Hisbollah und Israel geändert hätten.
Diese Entwicklung deutet an, dass der Mord an Nasrallah noch massive Folgen für die Souveränität des Libanon haben könnte.
UNRWA berichtet: 1,4 Millionen Menschen in Gaza im September ohne Nahrung
Der neueste Bericht des UN-Hilfswerks für Palästina, UNRWA, spricht von einer weiteren Verschlechterung der humanitären Lage.
Die Zahl der Vertriebenen in Gaza beträgt mittlerweile 1,9 Millionen, das sind 90 Prozent der Bevölkerung. Viele davon wurden bereits mehrfach von einem Ort zum anderen vertrieben. 1,4 Millionen von ihnen haben im September keine Nahrungsmittelhilfe erhalten; im August war es noch 1 Million.
Eine Ernährung aus eigener Kraft ist unmöglich – 70 Prozent der Felder sind zerstört. Mehr als 100.000 Tonnen Nahrungsmittelhilfe können nicht nach Gaza geliefert werden, weil sie nicht eingelassen wird, die Straßen beschädigt sind und die Sicherheit völlig zusammengebrochen ist. Im September gelangten täglich nur 52 Laster mit humanitärer Hilfe nach Gaza; im September vergangenen Jahres waren es 500 Lkw an jedem Werktag.
71 Schulen wurden zerstört, 48 Schulen sind schwer beschädigt, 161 Schulgebäude beschädigt. 86,1 Prozent aller Schulen in Gaza sind betroffen. Die Schulgebäude dienen vielfach als Notunterkünfte für Binnenflüchtlinge.
Die Zahl der seit Beginn des israelischen Angriffs getöteten Mitarbeiter des UNRWA beträgt mittlerweile 225.
USA und Großbritannien fliegen wieder Angriffe auf Jemen
Der jemenitische Fernsehsender Almasirah meldet mehrere Luftangriffe britscher und US-amerikanischer Flugzeuge im Jemen. Dabei wurde die Hauptstadt Sanaa fünfmal angegriffen, sieben Angriffe wurden gegen den Flughafen Hodeidah und das westlich davon gelegene Al-Khatib geflogen, und ein Angriff zielte auf die Stadt Dhamar.
Am vergangenen Dienstag hatten die Huthi den britischen Öltanker Cordelia Moon mit einer Seedrohne in Brand gesetzt. Begleitet wurde diese Drohne von acht Raketen, gelenkten und ungelenkten.
Seit Beginn der Blockade des Roten Meers durch die Huthi wurden durch die USA, Großbritannien und Israel bereits mehr als 860 Luftangriffe gegen den Jemen geflogen.
Libanon, ein zweites Gaza? Wohngebäude werden gesprengt, Kliniken angegriffen...
Die israelische Armee beginnt damit, im Südlibanon Wohngebäude zu zerstören. Die Aufnahmen sollen von einem der Soldaten selbst ins Internet gestellt worden sein.
Dieses Vorgehen ergibt nur Sinn, wenn Israel tatsächlich beabsichtigt, den Südlibanon in Besitz zu nehmen.
Währenddessen geht die Zerstörung der südlichen Vororte von Beirut weiter. Das Viertel Dahiyeh wird seit Tagen bombardiert. Die Begründung? Es soll eine Hochburg der Hisbollah sein.
Entlang der libanesisch-israelischen Grenze sind mittlerweile 38 von 137 medizinischen Einrichtungen geschlossen, weil sie von israelischen Kampfflugzeugen angegriffen wurden. Im Regierungskrankenhaus von Mardsch Uyun, einem der größeren in der Gegend, wurden bei einem solchen Angriff vier Sanitäter getötet. Daraufhin wurde auch diese Klinik geschlossen.
Die ständige Vertretung des Libanon hat heute beim UN-Sicherheitsrat eine formelle Klage wegen der israelischen Aggression gegen seine Souveränität und der Verletzung seiner Grenzen eingereicht.
Bei israelischem Gegenschlag: Iran will auf Israels Infrastruktur abzielen
Iran werde Israels Energieinfrastruktur, Kraftwerke, Raffinerien und Gasfelder bombardieren, wenn es einen Fehler mache, zitierten iranische Medien einen nicht namentlich genannten Beamten aus Militärkreisen in Iran.
Israel plant einen "bedeutenden Vergeltungsschlag" gegen Iran, der Angriffe auf die Ölproduktionsanlagen des Landes und andere strategische Infrastrukturen beinhalten könnte, berichtete das Online-Medienportal Axios. Israels Antwort auf den iranischen Raketenangriff werde darauf abzielen, "erheblichen finanziellen Schaden" zu verursachen.
Israelische Regierungsvertreter hatten zuvor bereits "Präventivschläge " gemeinsam mit den Vereinigten Staaten gegen das iranische Atomprogramm gefordert. Auf die Frage eines Reporters am Mittwoch sagte US-Präsident Biden jedoch, er werde einen israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen als Reaktion auf den iranischen Raketenangriff vom Vortag nicht unterstützen.
Trotz Drohungen Israels landet Flugzeug des iranischen Top-Diplomaten in Beirut
Es ist der erste Besuch eines iranischen Regierungsvertreters im Libanon seit der Tötung des Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah bei einem israelischen Angriff in Beirut vor einer Woche.
Der iranische Außenminister Abbas Araghchi sagt, er besuche den Libanon, "um deutlich zu machen, dass Iran immer an der Seite des libanesischen Volkes stehen wird."
"Wir fordern andere regionale Regierungen auf, ebenfalls Standhaftigkeit in ihrer Unterstützung für den Libanon zu zeigen, insbesondere angesichts der Angriffe des israelischen Regimes", schrieb er auf X.
Iranische Beamte und lokale Medien bestätigten den Besuch inmitten der anhaltenden Angriffe Israels auf den Libanon.
Deutscher Mainstream berichtet über Versagen des israelischen Raketen-Abwehrsystems
Während die Mainstream-Medien im Westen alles daran gesetzt haben, die Bedeutung von Irans Raketenangriff auf Israel herunterzuspielen und sich auf einen möglichen Gegenschlag Israels zu fokussieren, räumte das Magazin Der Spiegel in einer Analyse (Bezahlschranke) ein, dass es Iran am Dienstag gelungen ist, das israelische Abwehrsystem zu überlisten. "Israels legendärer Schutzschirm zeige Risse", hieß es im Spiegel.
"In dichter Folge prasseln die Raketen auf die Luftwaffenbasis Nevatim herab."
"Mindestens ein Dutzend Raketen schlugen dort ein." Ob dabei einer der hochmodernen Tarnkappenjets getroffen wurde, sei noch nicht bekannt. Auch andernorts habe es Iran geschafft, die mehrschichtige Raketenabwehr Israels zu überwinden – die Iraner seien damit deutlich erfolgreicher als bei ihrer letzten Attacke im April gewesen.
Trotz der kurzen Reaktionszeit kam der Angriff nicht ganz überraschend. Die Amerikaner hatten etwa schon Stunden zuvor auf den Angriff hingewiesen. "Der israelischen Flugabwehr blieb also etwas Vorbereitungszeit, trotzdem konnte sie offenbar nicht alle Raketen abfangen", schreibt der Spiegel weiter. Der massive Angriff scheine die Raketenabwehr Israels aber überfordert zu haben.
USA befürworten einen begrenzen Vergeltungsschlag gegen Iran
Amir Oren, Kolumnist der israelischen Zeitung Haaretz, schrieb, dass Feiertage kein Hindernis für Israels Kampf seien, auch nicht der aktuelle Gedenktag zum jüdischen Neujahrsfest.
Was die iranisch-israelischen Spannungen angehe, so übe die Biden-Administration aber offensichtlich großen Druck auf Israel aus, seine Reaktion [auf den Raketenangriff Teherans] einzudämmen und zu begrenzen, damit es nicht zu einem ausgewachsenen Krieg komme.
"Biden fordert Netanjahu auf, Israels Reaktion zu begrenzen und ein weniger einschneidendes Ziel zu finden – natürlich nicht die nukleare Infrastruktur und hoffentlich auch nicht die Ölindustrie", fügte Oren hinzu.
Ein umfassender Krieg im Nahen Osten sei nach den Worten des US-Präsidenten Joe Biden noch vermeidbar. "Ich glaube nicht, dass es einen umfassenden Krieg geben wird. Ich denke, wir können ihn vermeiden", sagte Biden bereits am Donnerstag auf Nachfrage gegenüber Reportern.
Irans Staatsoberhaupt bezeichnet den 7. Oktober und Irans Angriff auf Israel als "legitime" Verteidigungsaktionen
In der iranischen Hauptstadt Teheran hat das traditionelle Freitagsgebet begonnen. Hauptredner ist Irans oberster Führer Ali Chamenei. Chamenei sagte bei seiner Rede, jedes Land habe das Recht, sich gegen Aggressoren zu verteidigen.
Die muslimischen Nationen müssten ihre "Verteidigung gegen den gemeinsamen Feind" vorbereiten. Der Angriff der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober und der jüngste iranische Raketenangriff seien völkerrechtsmäßig und legitim, so Chamenei.
"Wenn nötig, werden wir das israelische Regime in Zukunft erneut angreifen."
"Jedes Land und jedes Volk hat das ultimative Recht, sich gegen die ultimative Tyrannei zu verteidigen", sagte Chamenei beim Freitagsgebet.
Chamenei leitet erste Freitagspredigt seit fünf Jahren – nach Ermordung Soleimanis
Drei Tage nach dem massiven Raketenangriff Irans auf Israel wird der oberste Führer des Landes Ajatollah Ali Chamenei das Freitagsgebet in Teheran leiten. Das Gebet findet in der Großen Mosalla-Moschee statt, nicht in der Universität von Teheran, damit mehr Menschen daran teilnehmen können. Staatliche Medien senden bereits Bilder, die Tausende von Menschen zeigen, die sich versammeln. Gleichzeitig wird eine Zeremonie zum Gedenken an Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah abgehalten, der letzte Woche bei einem israelischen Luftangriff ermordet wurde.
Chamenei leitete zuletzt im Januar 2020 das Freitagsgebet, nachdem Iran als Reaktion auf einen Angriff, bei dem der Kommandeur der Revolutionsgarden, General Soleimani, getötet worden war, Raketen auf den Stützpunkt der US-Armee im Irak Ain Al-Asad abgefeuert hatte.
Israel bombardiert wichtigen Grenzübergang zu Syrien
Ein wichtiger Grenzübergang zu Syrien ist nach libanesischen Angaben infolge eines israelischen Angriffs nicht mehr passierbar. Durch den Raketeneinschlag sei noch auf libanesischer Seite in Masnaa ein Krater mit einem Durchmesser von vier Metern entstanden, sagte der libanesische Verkehrsminister Ali Hamieh gegenüber Reuters. Hunderte Menschen hätten den Grenzübergang genutzt, um vor den israelischen Angriffen aus dem Libanon nach Syrien zu fliehen.
Ein Militärsprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) hatte am Donnerstag die von Iran unterstützte bewaffnete libanesische Gruppe Hisbollah beschuldigt, den Grenzübergang zu nutzen, um militärische Ausrüstung in den Libanon zu transportieren.
Satellitenbilder zeigen Schäden an Luftwaffenbasis Nevatim nach iranischem Raketenangriff
Satellitenbilder zeigen schwere Schäden am Luftwaffenstützpunkt Nevatim im Süden Israels, wo die modernsten Flugzeuge der israelischen Luftwaffe stationiert sind.
Die Zeitung Maariv berichtete am Donnerstag, dass ein Flugzeughangar auf dem Stützpunkt Nevatim während der Operation Teherans am 1. Oktober von iranischen ballistischen Raketen schwer getroffen wurde.
Von Planet Labs aufgenommene und von AP am Donnerstag veröffentlichte Satellitenbilder bestätigen den Bericht und zeigen mindestens zwei Einschläge, darunter ein großes Loch im Flugzeughangar und einen kleineren Krater auf einer der Landebahnen.
Iran hatte am 1. Oktober einen massiven ballistischen Raketenangriff gegen Israel gestartet, der unter dem Namen "True Promise 2" durchgeführt wurde. Die Operation war als Vergeltungsmaßnahme für die Ermordung des Hamas-Führers Ismail Haniyya in Teheran Anfang des Jahres und die Ermordung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah in Beirut letzte Woche angekündigt worden. Für beide Morde macht Teheran Israel verantwortlich.
Das Wall Street Journal (WSJ) zitierte am Mittwoch eine erste Einschätzung der israelischen Armee, wonach geringfügige Schäden entstanden seien. Die Armee weigerte sich jedoch, dem WSJ das genaue Ausmaß der Schäden mitzuteilen und erklärte, sie wolle "Iran keine Informationen darüber geben", wie viel Schaden die Angriffe angerichtet hätten.
Hisbollah-Quellen, die von Al Mayadeen in der Nacht des Angriffs zitiert wurden, sagten, die Stützpunkte Hatzerim, Nevatim und Ramon seien außer Betrieb gesetzt worden, "nachdem sie durch iranische Raketen schwer beschädigt worden sind."
Aljazeera berichtete unter Berufung auf die israelische Zeitung Maariv, die Schäden an der Nevatim-Basis infolge des iranischen Raketenangriffs würden sich negativ auf die israelische Luftverteidigung auswirken.
Erster Luftangriff seitens Israel auf das Westjordanland seit Jahren
Bei einem israelischen Luftangriff in der Stadt Tulkarm, eine Stadt in den palästinensischen Autonomiegebieten, sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums am späten Donnerstag mindestens 18 Menschen getötet worden.
Die von der Palästinensischen Autonomiebehörde betriebene Nachrichtenagentur Wafa meldete, "der Luftangriff habe ein Café im Flüchtlingslager Tulkarm getroffen, in dem sich viele Zivilisten aufgehalten hätten". Ein Beamter des Lagers teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, der Angriff sei mit einem F-16-Kampfflugzeug durchgeführt worden.
Das israelische Militär erklärte zu dem Angriff, seine Kampfjets hätten den Angriff am Donnerstag in Zusammenarbeit mit dem israelischen Inlandsgeheimdienst Shin Bet durchgeführt.
Mehr als zehn aufeinander folgende Luftangriffe auf Beirut
Erneut erlebten die Bewohner der libanesischen Hauptstadt eine durch israelische Angriffe belastende Nacht mit Toten und Verletzten. Eine Reihe schwerer Detonationen erschütterte dabei die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut.
Das libanesische Gesundheitsministerium meldete laut Al Jazeera 37 Tote und 151 Verletzte "bei Bombenanschlägen im ganzen Land in den letzten 24 Stunden".
Israelische Kampfflugzeuge haben in dem Zeitraum etwa 20 Angriffe auf den Libanon geflogen, darunter 11 in den südlichen Vororten von Beirut, dabei wurden auch Bunker zerstörende Bomben eingesetzt.
Bei den Angriffen wurde zudem "lebenswichtige Transportinfrastruktur" am Grenzübergang zwischen Syrien und dem Libanon getroffen "und damit der Verkehr zwischen den beiden Ländern zum Erliegen gebracht", so Al Jazeera. Im vergangenen Monat haben aufgrund der Ereignisse rund 160.000 Menschen die Grenze von Libanon nach Syrien überquert, teilte das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) am Donnerstag mit.
Israels Armee tötete seit Beginn der Luftangriffe am 17. September rund 1.300 Menschen im Libanon.
3.10.2024 20:50 Uhr
Irakischer Widerstand warnt mit neuer Drohne: "Wir haben alle Fähigkeiten wie die Huthi"
Nach Meldung von Al Mayadeen hat die irakische Hisbollah-Brigade heute mit einem neuen Drohnentyp einen Angriff auf Israel gestartet. Er soll schneller fliegen, eine höhere Explosivladung tragen und dafür konstruiert sein, Luftabwehrsystemen auszuweichen. Der Drohne soll es gelungen sein, aus einer unerwarteten Richtung erfolgreich in den israelischen Luftraum einzudringen.
Vergangene Woche hatte bereits der Generalsekretär der irakischen "Kataib Sayyid asch-Schuhada", Abu Alaa al-Walai, erklärt, die Widerstandsgruppen im Irak hätten bisher nur fünf Prozent ihrer Fähigkeiten eingesetzt. Sie besäßen die gleichen Möglichkeiten wie die Hisbollah und die Huthi im Jemen. Sollte es zu einem großen Krieg kommen, würden US-Truppen und ihre Einrichtungen "zu Geiseln der Widerstandsfraktionen im Irak werden". Sie könnten die US-Stützpunkte im Persischen Golf und darüber hinaus erreichen.
Auch die Ständige Vertretung Irans bei den Vereinten Nationen hat heute nochmals vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt. Sie riet den Unterstützern Israels, "in den Konflikt zwischen dem israelischen Regime und Iran nicht verwickelt zu werden und sich aus dieser Schlacht herauszuhalten". Ein Land, das dem Aggressor helfe, werde als "Komplize" beim Verbrechen betrachtet und damit "ein legitimes Ziel".
Demonstranten in Norwegen blockieren Rüstungsfabrik
Im norwegischen Raufoss haben heute Demonstranten die Fabrik des Rüstungsherstellers Nammo blockiert. Der Konzern, der vor allem Munition herstellt, beliefert auch Israel. Die Hälfte der Unternehmensanteile hält der norwegische Staat.
Drei weitere Staaten evakuieren ihre Staatsbürger aus dem Libanon
Heute haben Kolumbien, Frankreich und Griechenland Evakuierungsflüge für ihre Staatsbürger durchgeführt. Auch Russland meldete heute einen Evakuierungsflug. Gestern hatte erstmals auch die Bundesregierung deutsche Staatsangehörige mit einer niederländischen Militärmaschine ausgeflogen, nachdem tagelang nur noch die staatliche libanesische Fluggesellschaft MEA den Flughafen Beirut bedient hatte.
Aber selbst diese Flüge sind nicht sicher: Der Flughafen liegt in der Nähe der südlichen Beiruter Vororte, die derzeit immer wieder von der israelischen Luftwaffe bombardiert werden. Mindestens eines dieser Bombardements fand während der Landung eines Flugzeugs der MEA statt.
Das kolumbianische Außenministerium meldete die Ankunft seines Fliegers mit einem Tweet:
Beirut: Mehrere Luftangriffe, einer davon auf eine Klinik
Im Verlauf der letzten Stunden flog die israelische Luftwaffe fünf Angriffe auf Beirut. Das meldet Al Jazeera. Der letzte erfolgte in der Nähe des internationalen Flughafens.
Bei einem dieser Angriffe war eine Klinik das Ziel, die nach israelischen Angaben mit Hisbollah in Verbindung stehen soll. Dabei kamen neun Sanitäter ums Leben, 14 weitere wurden verwundet. Im Süden des Libanon wurde die Umgebung des Bint-Jbeil-Krankenhauses von israelischer Artillerie beschossen.
Bei einem weiteren Luftangriff im Bekaa-Tal kamen zwei libanesische Zivilisten ums Leben. Auch die Stadt Chiam im Südlibanon wurde aus Flugzeugen bombardiert.
Des weiteren gab es Luftangriffe auf die Städte Jbaa und Johmor.
FIFA: Israel darf weiter an Wettbewerben teilnehmen
Der Weltfussballverband FIFA hat bei seiner heutigen Beratung keine Entscheidung zum palästinensischen Antrag getroffen, Israel zu suspendieren. Stattdessen wurde ein Ausschuss eingerichtet, der die Frage untersuchen soll.
Der Präsident der FIFA, Gianni Infantino, erklärte dazu:
"Der Rat der FIFA widmet sich diesem sehr sensiblen Thema mit der nötigen Sorgfalt, und auf Grundlage einer gründlichen Bewertung sind wir dem Rat unabhängiger Experten gefolgt."
Auch bei den olympischen Sommerspielen, die jüngst in Paris stattfanden, waren die Bemühungen, Israel wegen des Völkermords in Gaza ausschließen zu lassen, nicht von Erfolg gekrönt.
Biden bestätigt: Angriffe auf iranische Ölanlagen "in Diskussion"
US-Präsident Joe Biden sagte zu Reportern, israelische Angriffe auf iranische Ölföderanlagen seien im Gespräch. Er war im Weißen Haus gefragt worden, ob er derartige Angriffe unterstütze.
Die Bemerkung hatte sofortige Auswirkung auf die Ölpreise; die Marke WTI stieg um fünf Prozent, die Marke Brent um vier.
Bis dahin blieben die Ölpreise vom Konflikt zwischen Israel und dem Iran unbeeindruckt. Der Iran der drittgrößte Ölproduzent in der OPEC, und liefert etwa ein Fünftel des weltweiten Rohölbedarfs. Ein Konflikt zwischen Israel und dem Iran unter Einbeziehung der USA würde auf jeden Fall die Straße von Hormus betreffen, über die auch das Öl aus Saudi-Arabien, Katar, dem Irak, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Kuwait verschifft wird.
Beisetzung von Nasrallah am Freitag
Die iranische Nachrichtenagentur IRNA meldet unter Berufung auf eine irakische Quelle, dass die Beisetzung von Hassan Nasrallah, dem ermordeten Generalsekretär der Hisbollah, am Freitag stattfinden wird. Ort und Uhrzeit sind noch nicht bekannt.
Es ist anzunehmen, dass diese Beisetzung ein Großereignis wird, auch unter Beteiligung libanesischer Regierungsvertreter. Und die Umstände des Anschlags auf Nasrallah dürften die Teilnehmerzahl noch weiter erhöhen.
Inzwischen scheint festzustehen, dass das Attentat in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu Nassrallahs Zustimmung zu einem Waffenstillstand stattfand; das legt nahe, dass das Treffen der Hisbollah-Führung im bombardierten Bunker dazu diente, genau diese Entscheidung zu treffen. Nachdem diese Entscheidung offenkundig kommuniziert wurde, ist denkbar, dass genau dieses Signal zurückverfolgt wurde und die Koordinaten für den Angriff genutzt wurden.
Umstritten ist nur noch, ob der Befehl für den Mord durch den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aus dem UN-Gebäude oder aus seinem Hotelzimmer erteilt wurde.
Palästinensischer Food-Blogger wird Berühmtheit
Mangel und Not waren der Hintergrund seiner Videos – Hamada Schaqoura wurde mit Videos bekannt, in denen er Mahlzeiten kochte, die auf den Hilfspaketen beruhten, die Gaza erreichen. Dabei kocht er dieses Essen tatsächlich für Kinder, die seine Kreationen mit Begeisterung aufnehmen, zwischen den Zerstörungen und den Bombardements.
Er sagt, er wolle mit seinen Videos zeigen, wie wichtig eine angemessene Ernährung für Kinder ist; seine Videos zeigen aber auch den Widerstandswillen der palästinensischen Bevölkerung.
Vor Beginn des Gaza-Kriegs lebte er von Marketing für Restaurants in Gaza. Seine Videos brachten ihm nun eine Ernennung des Magazins Time unter den 100 kommenden Berühmtheiten ein.
"Ich habe mir vorgenommen, für die Kinder in den Zelten köstliches und sauberes Essen zu kochen", zitiert ihn das Magazin. "Ich will mit dazu beitragen, diesen Kindern zu helfen."
Nach Angaben von UNICEF sind 90 Prozent der Kinder in Gaza mangelernährt. Die israelische Besatzung behindert seit Oktober 2023 die Nahrungsmittelversorgung von Gaza, die schon davor von internationalen Hilfen abhing.
Zwei Soldaten der libanesischen Armee getötet
Im Laufe des Tages kam es entlang der libanesisch-israelischen Grenze zu mehreren Gefechten zwischen den israelischen Truppen und der libanesischen Armee. Ein Angehöriger des libanesischen Militärs kam bei einem israelischen Angriff auf einen Militärposten bei Bint Jbeil ums Leben; der andere im Laufe einer Evakuierungsmission zusammen mit dem libanesischen Roten Kreuz bei der Stadt al-Taibeh, die von den Israelis angegriffen wurde. Ob dabei auch beim libanesischen Roten Kreuz Opfer zu beklagen waren, wurde nicht gemeldet; die WHO hat allerdings mitgeteilt, dass im Verlauf der letzten 24 Stunden im Libanon 28 Mitarbeiter von Rettungsdiensten getötet wurden.
Damit ist klar, dass bei weitem nicht nur Positionen der Hisbollah von der israelischen Armee angegriffen werden, sondern auch jene der regulären libanesischen Armee.
Golfstaaten sichern Iran Neutralität zu
Nach einer Meldung von Reuters finden derzeit in Katar Treffen von Ministern aus den Golfstaaten und dem Iran statt, um über eine mögliche Deeskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran zu sprechen.
Die Golfstaaten sicherten dem Iran ihre Neutralität zu; es besteht die Sorge, dass eine Ausweitung des Konflikts die Ölförderung im Golf treffen könnte.
Der iranische Außenminister Abbas Araghchi soll nach Meldung von Sky News Arabic am morgigen Freitag in Beirut eintreffen, um sich mit libanesischen Regierungsvertretern zu beraten. Da bereits vor Tagen für morgen zudem ein Freitagsgebet des iranischen geistlichen Oberhaupts Ajatollah Chamenei angekündigt wurde, was zuletzt nach der Ermordung von Qassem Soleimani der Fall war, könnten diese Gespräche auch mit der dort erwarteten Botschaft zu tun haben.
Iran bestellt deutschen und österreichischen Botschafter ein
Als Antwort auf die Einbestellung der iranischen Botschafter durch Deutschland und Österreich hat das iranische Außenministerium wiederum den deutschen und österreichischen Botschafter einberufen.
Den iranischen Botschaftern wurde der Protest Berlins und Wiens bezüglichs des Angriffs auf Israel übermittelt. Was dem deutschen und österreichischen Botschafter mitgeteilt werden soll, ist zu Stunde noch unklar.
Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfer diplomatischer Schritt.
Der Iran hatte nach der Ermordung von Hisbollah-Führer Nasrallah durch Israel militärische Ziele in Israel unter anderem mit Hyperschall-Raketen angegriffen. Der israelische Raketenschutzschirm "Iron Dome" erwies sich dabei als weitgehend nutzlos.
EU-Außenbeauftragter verurteilt Israels Angriff
Josep Borrell, Außenbeauftragter der EU, machte in einer Mitteilung auf dem Kurznachrichtendienst X die israelischen Streitkräfte für den Tod von medizinischen Personal verantwortlich und verurteilte das israelische Vorgehen.
Die IDF griffen in der Nacht erneut Mitarbeiter des Gesundheitswesen an, schreibt Borrell. Sieben Menschen, darunter ein Sanitäter wurden getötet. Borrell schrieb:
"Nicht nur Zivilisten in dicht besiedelten Gebieten werden Opfer von israelischen Angriffen. Ihnen wird auch noch die medizinische Versorgung verwehrt. Ich verurteile diesen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht."
Israel hat in der Nacht das Zentrum von Beirut mit Raketen angegriffen. Insgesamt kamen im Libanon in den vergangenen 24 Stunden 46 Menschen durch israelische Angriffe ums Leben, 85 weitere wurden verletzt, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.
Israel fordert die Bewohner von 20 im Südlibanon gelegenen Städten zum Verlassen der Region auf
Israel plant offenbar, den Einmarsch in den Libanon fortzusetzen, obwohl die Hisbollah der israelischen Armee bei ihrem ersten Vorstoß auf libanesisches Staatsgebiet schwere Verluste zugefügt hat. Israel ruft die Bewohner von insgesamt zwanzig im Grenzgebiet zu Israel gelegenen Städten zum Verlassen der Region auf, was auf einen bevorstehenden erneuten Angriff hindeutet.
Nachdem Israel über einen Zeitraum von zwei Wochen libanesisches Gebiet mit Raketen angegriffen hatte, folgte ein Vorstoß auf dem Boden, den die Hisbollah nach eigenen Angaben jedoch zurückschlagen konnte.
Unterdessen wurden am Donnerstag aus dem Großraum Beirut neue Detonationen gemeldet. Laut Berichten von Augenzeugen, sei aufsteigender Rauch zu sehen. Zuvor seien drei Explosionen in einem südlichen Vorort Beiruts zu hören gewesen.
Die Hisbollah sagte, es handele sich nicht um einen israelischen Angriff. Sie habe einen improvisierten Sprengsatz gezündet.
In der vergangenen Nacht hat Israel das Zentrum Beiruts bombardiert. Dabei kamen nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums neun Menschen ums Leben.
Russland fliegt russische Staatsbürger aus dem Libanon aus
Russland hat damit begonnen, russische Staatsbürger aus dem Libanon zu evakuieren. Der Minister für Katastrophenschutz, Alexander Kurenkow, richtete einen Sonderflug zur Rückholung von russischen Staatsbürgern, Diplomaten und Botschaftsangehörigen sowie deren Familien ein.
Kurenkow sagte, er erwarte noch heute die Ankunft von rund 60 Personen in Russland. Die Rückholung findet auf Anordnung von Russlands Präsident Wladimir Putin statt.
Hisbollah stoppt israelischen Vormarsch
Die Kämpfer der Hisbollah haben laut dem Pressedienst der schiitischen Bewegung den Vormarsch der israelischen Armee gestoppt.
"Am Donnerstag, dem 3. Oktober, um 10:15 Uhr haben die Kämpfer des islamischen Widerstandes den Versuch der feindlichen israelischen Kräfte zurückgeschlagen, die Grenze bei Fatima zu durchbrechen",
teilte der Dienst mit.
Die Lage an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist nach wie vor angespannt. Die Hisbollah beschießt seit dem Wiederaufflammen der Feindseligkeiten im Oktober 2022 aus seinem Grenzgebiet Israel.
Ein Terroranschlag Israels mittels manipulierter Pager, der tausende Verletzte und dutzende Tote zur Folge hatte, führte zu einer scharfen Eskalation. Unmittelbar nach dem staatsterroristischen Anschlag, dem auch Frauen und Kinder zum Opfer gefallen sind, griff Israel Libanon mit Raketen an. Dem folgte eine Bodenoffensive. Nach der Ermordung von Hisbollah-Führer Nasrallah durch eine israelische Attacke griff Iran militärische Ziele in Israel an. Israel antwortete mit weiteren Angriffen auf Beirut und den Gazastreifen.
Die Zahl der libanesischen Opfer der israelischen Angriffe nähert sich bereits der Zweitausendermarke. Rund 1,2 Millionen Libanesen wurden zu Binnenflüchtlingen. Zehntausende suchten im benachbarten Syrien Schutz.
Libanesische Nachrichtenagentur: Israel setzt weißen Phosphor ein
Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur News Agency beschuldigt Israel, beim nächtlichen Angriff auf Beirut weißen Phosphor eingesetzt zu haben. Anwohner berichteten demnach von einem schwefelartigen Geruch nach dem Angriff Israels auf Bashoura, ein im Zentrum von Beirut gelegenes Viertel. News Agency geht von einem Angriff mit weißem Phosphor aus, hat dafür allerdings keine Belege vorgelegt. Israel kommentierte den Vorwurf zunächst nicht.
Der Einsatz von Phosphorbomben gegen Zivilisten ist laut Zusatzprotokollen von 1977 zur Genfer Konvention verboten. Allerdings hat Israel das entsprechende Zusatzprotokoll nicht unterzeichnet. Menschenrechtsorganisationen werfen Israel immer wieder vor, weißen Phosphor einzusetzen.
Emir von Katar: "Kollektiver Völkermord" in Nahost
Was in der Region passiert, sei kollektiver Völkermord, sagte der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani bei einer Pressekonferenz im Rahmen des Asia Cooperation Dialogue in Doha. Er hatte zudem davor gewarnt, Israel straflos davon kommen zu lassen. Seiner Meinung nach verwandelt Israel Gaza in einen unbewohnbaren Ort.
"Die Zweistaatenlösung, die Schaffung eines unabhängigen, lebensfähigen Staates Palästina in den Grenzen von 1967 mit Jerusalem als Hauptstadt sind der Schlüssel zum Frieden in der Region", sagte das Staatsoberhaupt Katars.
"Wir rufen zu ernsthaften Bemühungen um einen Waffenstillstand auf, sowie dazu, Israel in seiner Aggression gegen den Libanon zu stoppen", fügte er hinzu.
Bei seiner Ankunft in Katar wiederholte Irans Präsident Massud Peseschkian seine Warnung an Israel. Sollte Israel weiter eskalieren, müsse Israel mit einer resoluten Antwort zu rechnen. Peseschkian sucht den Schulterschluss mit den Staaten Asiens.
UN-Sonderbeauftragte aus Beirut: "Angst und Unsicherheit allgegenwärtig"
Die Sonderbeauftragte der UN für den Libanon, Jeanine Hennis, äußert sich in einem Tweet tief besorgt über die Situation im Libanon. Israelische Angriffe kämen ohne Vorwarnung.
"Eine weitere schlaflose Nacht in Beirut. Ich zähle die Erschütterungen durch die Explosionen. Keine Warnsirenen. Ich weiß nicht, was als nächstes kommt. Nur die Ungewissheit liegt vor uns."
"Angst und Unsicherheit sind allgegenwärtig", schließt Hennis ihre Nachricht aus Beirut ab.
Hisbollah-Führer Nasrallah stimmte vor seiner Ermordung durch Israel einem Waffenstillstand zu
Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah hatte kurz vor seiner Ermordung durch Israel einem Waffenstillstand zugestimmt, sagte der Außenminister des Libanon, Abdallah Bou Habib, dem US-amerikanischen Sender CNN.
"Er hat zugestimmt. Ja, die libanesische Seite hat zugestimmt", so der Außenminister wörtlich.
"Wir haben uns mit der Hisbollah beraten, Parlamentspräsident Berri hat sich mit der Hisbollah beraten, wir informierten die Vertreter der USA und Frankreichs", erklärte er.
"Die USA und Frankreich sagten uns, dass Israels Ministerpräsident Netanjahu ebenfalls seine Zustimmung zur Vereinbarung gegeben hätte, die auf Initiative von Joe Biden und Emmanuel Macron zustande gekommen ist."
Hassan Nasrallah starb am 27. September bei einem israelischen Luftangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut. Die israelischen Streitkräfte teilten im Anschluss mit, der Angriff, der Dutzende zivile Opfer forderte, habe Nasrallah gegolten.
Israel greift mutmaßlich russisches Waffenlager in Syrien an
Israelische Streitkräfte haben nach Angaben der syrischen Opposition ein Waffenlager in der Nähe der syrischen Hafenstadt Latakia angegriffen. Nach Angaben oppositioneller syrischer Medien soll es sich dabei um ein russisches Munitionsdepot handeln.
Laut dem regierungsnahen Sender Sham FM Radio versuchte die syrische Luftabwehr Ziele über dem Meer zu bekämpfen. Später berichtete der Sender, Feuerwehrleute würden einen Brand in der Küstenstadt Jableh südlich von Latakia bekämpfen. Bilder in den sozialen Medien zeigen die Folgen des Angriffs.
Erneute israelische Angriffe auf Beirut in der Nacht: sechs Todesopfer
Bei erneuten Angriffen Israels auf die libanesische Hauptstadt Beirut wurden in der Nacht sechs Menschen getötet und weitere acht verwundet. Angegriffen wurde das Zentrum der Stadt. Insgesamt kamen im Libanon in den vergangenen 24 Stunden 46 Menschen durch israelische Angriffe ums Leben, 85 weitere wurden verletzt, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.
Bei schweren Gefechten zwischen der Hisbollah und israelischen Streitkräften im Süden des Libanon wurden nach israelischen Angaben acht israelische Soldaten getötet.
Israel hat zudem erneut den Beschuss des Gazastreifens intensiviert. Dabei kam es zu Dutzenden Todesopfern. Angegriffen wurden auch zivile Ziele wie Notunterkünfte, Schulen sowie ein Waisenhaus.
Seit Oktober 2023 starben in Gaza nach offiziellen Angaben 41.689 Menschen durch israelische Angriffe, 96.625 wurden verletzt. Bei einem Anschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 kamen 1.139 Menschen ums Leben. Bei dem Anschlag wurden zudem rund 200 Personen in Geiselhaft genommen.
2.10.2024 20:29 Uhr
Hisbollah: 26 Einsätze gegen die Besatzung am heutigen Tag
Insgesamt 26 Einsätze meldet die Hisbollah für den 2. Oktober, darunter auch den bereits erwähnten Hinterhalt und die Angriffe auf drei Merkava-Panzer. Nach Angaben eines israelischen Rundfunksenders wurden im Laufe des Tages mehr als 200 Raketen aus dem Libanon abgefeuert. Zuletzt wurde mit einer Rakete auf Truppen in der Siedlung Rosh Pina gezielt.
Der Raketenbeschuss löste im Norden Israels mehrere Brände aus, unter anderem in der Nähe der antiken Hafenstadt Tiberias. Eine Reihe von Siedlungen ist ohne Strom.
Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden durch die israelischen Angriffe binnen 24 Stunden 55 Personen getötet und weitere 156 verletzt.
Für den Anschlag in Haifa am gestrigen Abend, bei dem sieben Menschen getötet wurden, hat inzwischen der militärische Arm der Hamas die Verantwortung übernommen.
Die Malediven haben sich der Klage Südafrikas beim IGH angeschlossen
Der Internationale Gerichtshof teilte mit, dass die Malediven sich der Klage Südafrikas gegen Israel wegen des Verstoßes gegen die Genozid-Konvention angeschlossen haben. Das Land reichte eine 32-seitige Klageschrift in Den Haag ein.
Zuvor hatte sich bereits eine Reihe weiterer Staaten der Klage angeschlossen. Den Anfang machte Nicaragua am 23. Januar. Kolumbien folgte im April, Libyen, Mexiko und Palästina im Mai, Spanien im Juni, die Türkei im August und Chile am 12. September. Damit sind es mittlerweile zehn Staaten, die Israel wegen Völkermords vor Gericht stellen wollen.
51 Tote in Gaza in den letzten 24 Stunden
Das Gesundheitsministerium von Gaza berichtete, innerhalb der letzten 24 Stunden seien 51 Menschen in Gaza getötet worden. Vergangene Nacht wurden die Muscat-Schule in Tuffah und das Al-Amal-Waisenhaus in Gaza Stadt von israelischen Kampfflugzeugen angegriffen.
Die israelische Armee erklärte, die Gebäude seien "Kommandozentralen" der Hamas gewesen. Viele der Schulen in Gaza dienen Flüchtlingen als Zuflucht.
Im Süden von Gaza wurden drei Viertel von Khan Yunis mit Panzern und Flugzeugen angegriffen. Mindestens 32 Menschen wurden dabei getötet; darunter sieben Frauen und zwölf Kinder.
Trotz der Angriffe auf den Libanon haben die Angriffe auf Gaza in den letzten Tagen wieder zugenommen.
USA und Großbritannien warnen vor langem Konflikt im Libanon
Der stellvertretende US-Außenminister Kurt Campbell äußerte sich auf einer Diskussionsveranstaltung der Denkfabrik Carnegie Endowment eher vorsichtig. Er betonte zwar, der iranische Angriff sei "völlig unverantwortlich" und es müsse eine "Antwort" geben, erklärte aber auch, die Region balanciere auf Messers Schneide und es gebe "wirkliche Sorgen um eine noch breitere oder längere Eskalation, nicht einfach einen Austausch einzelner Salven, sondern länger anhaltender Feindseligkeiten, die nicht nur Israel gefährden würden, sondern auch unsere strategischen Interessen". Einen längeren Krieg im Libanon sieht er als gefährlich an.
Ähnlich äußerte sich auch der britische Außenminister David Lammy. Niemand wolle einen längeren Krieg zwischen Israel und dem Widerstand im Libanon sehen. "Keiner von uns will in die Jahre zurückkehren, in denen Israel in einem Sumpf im Südlibanon feststeckte." Wie Campbell fürchte er an einem Krieg im Libanon vor allem die wirtschaftlichen Folgen: "Der Preis für den Nahen Osten wäre enorm, und er hätte eine starke Wirkung auf die Weltwirtschaft."
Derzeit finden Gespräche der G7 statt, die auf weitere Sanktionen gegen Iran abzielen. US-Präsident Joe Biden hatte Israel davor gewarnt, iranische Atominstallationen anzugreifen. Nachdem sowohl Campbell als auch Lammy betonten, wie fest sie an der Seite Israels stehen, ist zu vermuten, dass zusätzliche Sanktionen gegen Iran dafür sorgen sollen, dass Israel eine militärische Reaktion auf die iranischen Raketen unterlässt. Es ist allerdings fraglich, ob der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dazu bereit ist.
Libanons Vertreter im UNSC: Armee soll an die südliche Grenze
Auf der Sitzung des UN-Sicherheitsrats hat der stellvertretende UN-Botschafter des Libanon, Hadi Hachem, an die UN-Resolution 1701 erinnert, mit der 2006 – nach der Niederlage der israelischen Armee gegen Hisbollah – der Krieg beendet werden sollte. Damals wurde, auf Initiative Frankreichs und der USA, beschlossen, die libanesische Armee solle bis an die südliche Grenze vorrücken, die israelische Armee den Libanon aber dauerhaft verlassen.
"Israel hat dem anfänglich auch zugestimmt, aber es dann abgelehnt und ausgelöscht, mit seiner Welle an Tod und Zerstörung", sagte Hachem.
"Bei einem Waffenstillstand sind wir bereit, die libanesische Armee südlich des Litani einzusetzen."
In Israel wird eine dauerhafte Besetzung des Südlibanon diskutiert. Die israelischen Forderungen nach einem Rückzug der Hisbollah hinter den Litani sehen keine Übernahme der Kontrolle durch die libanesische Armee vor.
USA verhängen Sanktionen gegen Handelspartner der Huthi
Die Vereinigten Staaten haben heute Sanktionen gegen eine Reihe von Firmen und gegen eine Person verhängt, die angeblich "Waffenbeschaffung und Schmuggel für Ansarallah, besser als die Huthi bekannt, ermöglicht haben."
Dabei geht es um sogenannte Dual-Use-Materialien, also Waren, die zwar auch militärisch genutzt werden können, aber ebenso zivil. Die Liste solcher Dual-Use-Waren ist ausgesprochen umfangreich und umfasst unzählige Komponenten technischer Geräte, aber selbst Metallpulver oder Schmierfette.
Es geht, so das US-Finanzministerium, um "Lieferanten und Vermittler in Iran und in der Volksrepublik China, die es den Huthi ermöglicht haben, diese Dual-Use-Materialien zu erwerben und Komponenten, die benötigt werden, um ein Arsenal fortgeschrittener Raketen und Drohnen herzustellen, zu warten und einzusetzen, gegen die Interessen der USA und ihrer Verbündeten."
Eines der betroffenen chinesischen Unternehmen, Shenzhen Jinghon Electronics, stellt schlicht elektronische Bauteile her. Angeblich sollen die Huthi dort "für mehrere Zehntausend Dollar" Waren bestellt haben. Der Umsatz der Firma wird aber im Netz auf mindestens 2,5 Millionen Dollar jährlich geschätzt.
Die Konsequenz der Sanktionen ist die Beschlagnahme alles möglicherweise in den USA vorhandenen Vermögens und das Verbot, von diesen Unternehmen Waren zu beziehen.
Bereits 1,2 Millionen Menschen im Libanon auf der Flucht
Die israelischen Angriffe auf den Libanon haben bereits 1,2 Millionen Menschen aus ihren Wohnorten vertrieben, teilte der amtierende libanesische Premier Najib Mikati mit.
Die libanesische Regierung hielt Treffen mit verschiedenen UN-Organisationen ab. Man habe 874 Notunterkünfte eingerichtet, erklärte Informationsminister Ziad Maraky:
"Eine zunehmende Zahl von Flüchtlingen, vor allem nicht-Libanesen, suchen Zuflucht. Die Regierung stimmt sich mit der UN-Flüchtlingsagentur ab, um angemessene Unterstützung zu leisten und sicherzustellen, dass niemand auf der Straße bleibt."
Das Land werde in den kommenden drei Monaten 427 Millionen US-Dollar an Hilfen benötigen, um die Binnenflüchtlinge unterzubringen und zu versorgen. "Alle Hilfe wird über einen transparenten Mechanismus über die Vereinten Nationen laufen, und die Umsetzung wird mit dem libanesischen Staat koordiniert."
Die israelische Armee hatte die Bewohner Südlibanons zur Flucht aufgefordert. Unter den Flüchtlingen ohne libanesische Staatsbürgerschaft befinden sich viele Syrer, die vor Jahren vor dem dortigen Krieg in den Libanon geflohen waren; ein Teil davon kehrt derzeit über die Grenze nach Syrien zurück, um dem Krieg im Libanon zu entkommen.
Haaretz: Die 36. Division der israelischen Armee ist in den Libanon eingedrungen
Die 36. Division, bestehend aus je zwei Brigaden Infanterie und Panzertruppen wie je einer Brigade Artillerie und Logistik, ist in den Libanon eingedrungen. Das meldet Haaretz unter Berufung auf die Armee.
Gleichzeitig meldet die Hisbollah die Zerstörung von drei Merkava-Panzern durch Lenkraketen im Südlibanon.
Israel wird bei seinem Gegenschlag auf die Finanzquellen Irans abzielen
Israels Antwort auf den iranischen Raketenangriff wird darauf abzielen, "erheblichen finanziellen Schaden" zu verursachen, so eine israelische Quelle gegenüber der Times of Israel.
Man habe das Gefühl, dass die Antwort "signifikant sein muss, und sie muss bald kommen.
Es wäre "sinnvoll", Iran dort zu treffen, wo das Geld fließe. Iran sei ein armes Land. Mit den Einnahmen seiner Ölquellen finanziere er die Hisbollah, die Hamas, die Huthi und die schiitischen Milizen im Irak, kommentierte das Springer-Medium Welt.
Israel plane einen "bedeutenden Vergeltungsschlag" gegen Iran, der Angriffe auf die Ölproduktionsanlagen des Landes und andere strategische Infrastrukturen beinhalten könnte, berichtete zuvor das Online-Medienportal Axios.
Bericht: Bei Zusammenstößen im Südlibanon wurden 14 israelische Soldaten getötet
Israelische Quellen sollen gegenüber Sky News Arabia gesagt haben, dass 14 IDF-Soldaten bei Zusammenstößen mit der Hisbollah im Südlibanon getötet worden seien.
Zugleich berichtete der Rundfunk der israelischen Armee, dass eine Rettungsaktion zur Evakuierung der Verletzten an der Grenze zum Libanon durchgeführt worden sei. Diese sei sehr kompliziert gewesen und habe unter schwierigen Bedingungen und unter Beschuss stattgefunden.
Wegen Raketenangriff auf Israel: Bundesregierung bestellt iranischen Botschafter ein
Deutschland hat als Konsequenz aus Irans Angriff auf Israel den iranischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt. Da der Botschafter nicht in der Stadt gewesen sei, habe man dem Geschäftsträger der Botschaft deutlich gemacht, dass die Bundesregierung den Angriff auf das Allerschärfste verurteile und der Angriff durch nichts zu rechtfertigen sei, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Zugleich habe man Iran aufgerufen, weitere Angriffe – auch über seine Verbündeten – zu unterlassen.
Israel meldet den ersten toten Soldaten seit Start der Bodenoffensive im Libanon
Die israelische Armee hat den ersten Gefechtstoten seit Beginn der Bodenoffensive im Südlibanon in dieser Woche bekannt gegeben.
In einer Erklärung hieß es, ein 22-jähriger Angehöriger einer Kommandobrigade sei im Kampf getötet worden.
Nach Angaben der libanesischen Armee haben israelische Bodentruppen die als Blaue Linie bekannte Demarkationslinie verletzt und sind unter anderem unweit des Dorfes Jarun etwa 400 Meter weit auf libanesisches Gebiet vorgerückt. Anschließend hätten sich die israelischen Truppen wieder zurückgezogen.
Die Hisbollah, die in dem Gebiet gegen Israels Armee kämpft, meldete Stunden zuvor erstmals direkte Kämpfe mit israelischen Bodentruppen.
Russland soll israelische Raketen über Syrien abgefangen haben
Das Magazin Military Watch berichtet, die russischen Streitkräfte hätten 13 israelische Raketen über dem syrischen Luftraum abgefangen, nachdem die israelische Luftwaffe versucht haben soll, einen Angriff auf die Stadt Tartus im Westen Syriens an der Mittelmeerküste zu starten. Military Watch bezieht sich auf mehrere russische Quellen, wobei keine Bestätigung internationaler Quellen vorliegt.
Der Angriff der israelischen Luftwaffe soll der Stadt Tartus im Westen Syriens an der Mittelmeerküste und dem Luftwaffenstützpunkt Hmeimim gegolten haben.
Der letzte israelische Luftschlag gegen Syrien datiert von Anfang September, wobei damals bei Luftangriffen auf mehrere Militärstandorte in Zentralsyrien mindestens 18 Menschen getötet wurden, wie die britische BBC auf der Grundlage einer Meldung des syrischen Gesundheitsministers berichtet hatte.
Military Watch erwähnt zwar die bereits länger andauernden Zurückhaltung Russlands, die eigene Luftabwehr zugunsten von Syrien zu aktivieren. Aber offenbar haben die jüngsten Raketenangriffe der IDF und die aggressive Politik der israelischen Regierung Russland dazu veranlasst, Syrien nun aktiver zu schützen.
Israel führt bereits seit fast eineinhalb Jahrzehnten Luftangriffe gegen Ziele auf syrischem Territorium, um die Hisbollah von ihrem Waffennachschub abzuschneiden.
Wie Military Watch berichtete, setze Russland auf dem Luftwaffenstützpunkt Hmeimim auf die Langstreckensysteme S-400 und S-300V4, die Mittelstreckensysteme BuK-M2 und das Kurzstreckensystem Panzir-S sowie verschiedene Mittel der Elektronischen Kriegführung. Während bei israelischen Angriffen mit Marschflugkörpern auf Syrien durchweg Unterschallraketen eingesetzt worden seien, hätten die S-400 und S-300V4 bereits Ziele abfangen können, die mit Überschallgeschwindigkeit von achtfacher Schallgeschwindigkeit unterwegs waren, wie das Magazin schrieb. Military Watch kommentierte weiter, dass die Abwehr israelischer Raketen der erste kinetische Angriff russischer Luftabwehrwaffen gegen Israel gewesen sein könnte.
Schüsse und Explosionen bei israelischen Botschaften in Stockholm und Kopenhagen
Bei einem Vorfall unweit der israelischen Botschaft in Stockholm sind nach Polizeiangaben Schüsse abgegeben worden. Die Polizei der schwedischen Hauptstadt bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur TT am Vormittag, dass es sich um einen Schusswaffenvorfall gehandelt habe. Am Vorabend waren zunächst Notrufe wegen eines lauten Knalls in der Straße im Stockholmer Stadtteil Östermalm eingegangen, wo sich die Botschaft befindet. Bereits in der Nacht schrieb die Polizei, Funde deuteten darauf hin, dass die Botschaft von Schüssen getroffen worden sei. Verletzte habe man keine vorgefunden, festgenommen worden sei noch niemand.
Etwa zum selben Zeitpunkt der Notrufe war bekanntgeworden, dass Iran einen umfassenden Raketenangriff auf Israel gestartet hat.
In "unmittelbarer Nähe" der israelischen Botschaft in Kopenhagen kam es nach Polizeiangaben ebenfalls zu zwei Explosionen. Es sei niemand verletzt worden, teilte die dänische Polizei auf X mit. Erste Untersuchungen liefen einem Polizeisprecher zufolge. Es sei "zu früh", um zu sagen, ob eine Verbindung zur israelischen Botschaft bestehe.
Israel erklärt UN-Generalsekretär António Guterres zur unerwünschten Person
Außenminister Israel Katz verkündete am Mittag auf der Plattform X, man reagiere mit dem Schritt darauf, dass Guterres den iranischen Raketenangriff auf Israel nicht unmissverständlich verurteilt habe, "wie es fast jedes Land der Welt getan habe".
Guterres werde fortan die Einreise nach Israel verwehrt. Der UN-Generalsekretär hatte als Reaktion auf den Angriff, bei dem Iran rund 180 Raketen auf Israel abfeuerte, auf X geschrieben, er "verurteile die Ausweitung des Nahostkonflikts". Eskalation folge auf Eskalation. "Das muss aufhören", schrieb er weiter. "Wir brauchen eine Waffenruhe."
Direkte Hisbollah-Kämpfe mit israelischen Bodentruppen – Raketenangriff auf Haifa
Erstmals seit dem angekündigten Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon hat die Hisbollah dort direkte Gefechte mit israelischen Bodentruppen gemeldet. Diese hätten versucht, in den libanesischen Ort Udaissa direkt an der Grenze zu Israel einzudringen, erklärte die Hisbollah. Deren Mitglieder hätten im Morgengrauen gegen die Kräfte der israelischen Infanterie gekämpft und sie zum Rückzug gezwungen. Auf israelischer Seite habe es Opfer gegeben. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu den mutmaßlichen Bodenkämpfen auf beiden Seiten der Grenze.
Zwei israelische Soldaten soll dabei getötet worden sein, 18 weitere wurden bei Zusammenstößen mit Hisbollah-Kämpfern an der Grenze zum Libanon bei Udaissa verletzt.
Darüber hinaus bombardierte die Hisbollah die Siedlung Schtula, wo israelische Streitkräfte an der Grenze stationiert sind, und traf eine große Infanterieeinheit in der Siedlung Misgav Am mit Raketen und Artillerie. Dies berichtet Al Jazeera.
Die Hisbollah bekannte sich zudem am Mittwoch zu einem massiven Raketenbeschuss auf die israelische Stadt Haifa.
Die libanesische bewaffnete Gruppe gab an, sie habe Gebiete nördlich der israelischen Hafenstadt mit zahlreichen Raketen angegriffen. Es lagen keine unmittelbaren Berichte über Opfer oder Schäden vor.
Huthi greifen Stellungen in Israel an
Die Huthi im Jemen haben eigenen Angaben zufolge militärische Stellungen in Israel angegriffen. Die jemenitische Bewegung habe Ziele tief im Landesinneren mit drei Marschflugkörpern ins Visier genommen, sagte Huthi-Militärsprecher Yahya Saree.
"Die Raketen haben ihre Ziele erfolgreich getroffen", teilte Saree in einer Erklärung mit.
Der Sprecher lobte Iran für dessen Raketenbeschuss gegen Israel am Dienstag.
"Wir werden nicht zögern, unsere Operationen gegen den israelischen Feind und seine Unterstützer auszuweiten, bis der Krieg gegen den Gazastreifen und den Libanon beendet und die Belagerung des Gazastreifens aufgehoben ist."
Die Gruppe ist Teil der sogenannten Achse des Widerstandes, die von Iran angeführt wird und zu der neben der Hamas auch die Hisbollah im Libanon sowie militante Gruppen im Irak und in Syrien gehören. Die Huthi haben wiederholt Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen beschossen und attackieren häufig Schiffe im Roten Meer, die sie mit Israel in Verbindung bringen.
Teheran: 90 Prozent der abgefeuerten Raketen trafen ihre Ziele
Iran hat am späten Abend des 1. Oktober bei einem massiven Vergeltungsangriff hunderte ballistische Raketen auf Israel abgefeuert, die nach offiziellen Informationen aus Teheran mehrere Militärbasen im ganzen Land direkt getroffen haben.
Die iranische Operation mit dem Namen "True Promise 2" zielte auf "mehrere Luft- und Radarbasen sowie auf Zentren für die Planung von Attentaten auf die Anführer der Achse des Widerstands", heißt es in der zweiten Erklärung der Iranischen Revolutionsgarde.
"Obwohl diese Region durch die fortschrittlichsten und dichtesten Verteidigungssysteme geschützt ist, haben 90 Prozent der Geschosse ihre Ziele erfolgreich getroffen, was das zionistische Regime im Angesicht der geheimdienstlichen und operativen Dominanz der Islamischen Republik in Angst und Schrecken versetzt", heißt es in der Erklärung weiter.
Die US-Regierung bezeichnete den iranischen Angriff indes als "vereitelt und unwirksam" und drohte mit Konsequenzen. Washington bestätigte, dass es Israel bei der Abwehr des Raketenbeschusses geholfen habe. Pentagon teilte mit, die US-Streitkräfte im Nahen Osten hätten am Dienstag mehrere von Iran gegen Israel gerichtete Raketen abgefangen. Der US-Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte gegenüber Reportern am Dienstag, dass "US-Zerstörer sich israelischen Luftabwehreinheiten angeschlossen haben, um Abfangjäger einzusetzen und ankommende Raketen abzuschießen." Er bezeichnete die iranischen Operationen als "ineffektiv".
Iran erläutert Ziele des gestrigen Angriffs auf Israel
Die iranischen Revolutionsgarden erklären im Zusammenhang mit den Raketenangriffen auf Israel, dass zwei Luftwaffenstützpunkte sowie die Zentrale des israelischen Geheimdienstes Mossad das Ziel gewesen seien.
Generalmajor Mohammad Bagheri betonte, die Angriffe hätten nicht der zivilen Infrastruktur gegolten. Angegriffen worden seien ausschließlich militärische Ziele. Bagheri behielt sich allerdings das Recht vor, auch Infrastruktur in Israel zu attackieren, falls der Konflikt weiter eskaliere.
"Wir haben heute nur Militärbasen angegriffen", sagte der General in einem Interview mit der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim. Zum Einsatz kamen demnach iranische Hyperschallraketen des Typs Fattah. Auch israelische Raketenabwehrsysteme "Arrow" wurden dabei zerstört – sie sind zentraler Bestandteil des Iron Dome, mit dem sich Israel vor Angriffen schützen will.
Der Verteidigungsminister des Iran, Aziz Nasirzadeh, verwies darauf, dass Teheran gestern nur einen kleinen Teil seiner militärischen Möglichkeiten präsentiert habe. Das iranische Potenzial an Raketen und Hyperschallwaffen sei noch nicht ausgereizt, sagte er.
Israel könnte iranische Öleinrichtungen angreifen
Israel plant einen "bedeutenden Vergeltungsschlag" gegen Iran, der Angriffe auf die Ölproduktionsanlagen des Landes und andere strategische Infrastrukturen beinhalten könnte, wie das Online-Medienportal Axios berichtet.
Unter Berufung auf ungenannte israelische Beamte heißt es in dem Axios-Bericht, dass Israel seinen Angriff "innerhalb weniger Tage" starten könnte, nachdem der Iran in der Nacht zum Dienstag Tel Aviv und andere Orte mit fast 200 Raketen beschossen hat.
Die Beamten erklärten gegenüber Axios, dass "alle Optionen auf dem Tisch liegen werden – einschließlich Angriffen auf die iranischen Atomanlagen", falls Teheran als Reaktion auf den bevorstehenden Angriff Israels einen weiteren Angriff starten sollte.
Biden wirbt dafür, die Reaktion auf den iranischen Raketenangriff auf Israel gut abzuwägen
Auf die Frage, wie Tel Aviv auf Irans Angriff reagieren sollte, antwortete Biden im Weißen Haus in Washington:
"Das ist momentan eine laufende Diskussion. Wir müssen uns alle Daten genau ansehen. Wir sind im ständigen Kontakt mit der israelischen Regierung und unseren Partnern, und es bleibt abzuwarten."
Biden sagte, er habe nach dem Angriff noch nicht mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gesprochen.
"Wir haben mit all seinen Leuten gesprochen, und ich werde mit ihm sprechen."
Der US-Präsident behauptete, nach dem derzeitigen Stand scheine der Angriff abgewehrt und unwirksam gewesen zu sein. Das sei "ein Beweis für die militärischen Fähigkeiten Israels und des US-Militärs." Es sei auch ein Beweis für die intensive Planung zwischen den Vereinigten Staaten und Israel, um den "erwarteten dreisten Angriff" vorauszusehen und abzuwehren.
Iran hatte Israel am Dienstag mit etwa 180 Raketen angegriffen. Medienberichten zufolge hatte Teheran dabei zwei israelische Luftwaffenstützpunkte und das Hauptquartier des israelischen Geheimdienstes Mossad ins Visier genommen.
Bericht: Bisher rund 2.000 Todesopfer durch israelische Kampfhandlungen im Libanon
Der Katastrophenschutz im Libanon berichtet, seit dem erneuten Aufflammen des Nahost-Konflikts nach einem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 seien durch Angriffe Israels oder Terroranschläge Israels im Libanon bisher 1.873 Menschen getötet worden. 9.134 weitere wurden durch Beschuss oder durch Terroranschläge Israels verletzt. Über eine Million Menschen seien auf der Flucht, heißt es in dem Bericht. 156.600 davon seien derzeit in Notunterkünften registriert.
Hisbollah schlägt israelische Bodentruppen zurück
Laut Angaben der Hisbollah haben direkte Kämpfe zwischen der Hisbollah und den israelischen Bodentruppen begonnen. Demnach versuchte die israelische Infanterie, in die Stadt Odaisseh im Süden Libanons einzumarschieren. Die Stadt war zuvor von Israel aus der Luft unter Beschuss genommen worden. Daran schlossen sich Artilleriegefechte an drei Positionen an.
Demnach gelang es der Hisbollah, den Angriff zurückzuschlagen. Laut unbestätigten Angaben erlitten die israelischen Streitkräfte Verluste. Verletzte seien mit Hubschraubern ausgeflogen worden.
Dies ist der erste Bericht einer direkten Konfrontation zwischen israelischen Streitkräften und der Hisbollah im Rahmen der aktuellen Eskalation des Konflikts.
Republikanischer Vizepräsidentschaftskandidat Vance: USA an der Seite Israels
Beim gestrigen TV-Duell der beiden Vizepräsidentschaftskandidaten im US-Wahlkampf, J.D. Vance und Tim Walz, erklärte der republikanische Vance zu den Ereignissen in Nahost befragt, dass die USA Israel bei seinem Vergeltungsschlag gegen den Iran unterstützen sollte, selbst wenn dieser einen Präventivschlag beinhaltet.
Auf die Frage der CBS-Moderatorin, ob Republikaner einen israelischen Präventivschlag gegen den Iran unterstützen würden, bekräftigte Vance die seit langem bestehende Unterstützung Washingtons für den jüdischen Staat, um den Zuschauern zu erklären:
"Schauen Sie, es ist Israels Sache, was es zu tun gedenkt, um sein Land zu schützen, und wir sollten unsere Verbündeten unterstützen, wo immer sie sind, wenn sie gegen die Bösen kämpfen. Das ist der richtige Ansatz in der Israel-Frage."
Sein demokratischer Kontrahent Walz vermied eine direkte Antwort auf diese Frage. So erklärte er kurz und knapp, dass "Israels Fähigkeit, sich selbst zu verteidigen, absolut grundlegend ist".
Raketen auf Israel: Baerbock reagiert, Scholz schweigt
Außenministerin Annalena Baerbock reagierte am gestrigen Abend auf die Raketenangriffe im Rahmen eines X-Postings:
"Israel wird in diesen Stunden von Iran mit Raketen angegriffen. Den laufenden Angriff verurteile ich auf das Allerschärfste. Wir haben Iran vor dieser gefährlichen Eskalation eindringlich gewarnt. Iran muss den Angriff sofort einstellen. Er führt die Region weiter an den Abgrund."
Seitens Bundeskanzler Olaf Scholz erfolgte bis dato noch keine Reaktion auf die jüngsten Ereignisse in Nahost.
UN-Sicherheitsrat trifft sich am Mittwoch zu Dringlichkeitssitzung
Noch am späten Abend hat der UN-Sicherheitsrat angekündigt, am Mittwochmorgen eine Dringlichkeitssitzung zur Verschlechterung der Lage im Nahen Osten abzuhalten.
Der Raketenbeschuss auf Israel am Dienstag ist nach Angaben der Islamischen Revolutionsgarde IRGC Teherans Antwort auf die jüngsten Morde an den Führern der Hamas, der Hisbollah und des Korps der Islamischen Revolutionsgarden.
"Als Antwort auf den Märtyrertod von Ismail Haniyeh, Sayyed Hassan Nasrallah und dem Märtyrer Nilforoshan haben wir im Herzen der besetzten Gebiete zugeschlagen", so die IRGC in einer Erklärung, die etwa 30 Minuten nach dem ersten Raketeneinschlag veröffentlicht wurde.
Israel setzt Angriff auf Libanon unvermindert fort
In der Nacht setzt das israelische Militär seine Angriffe auf den Libanon fort und gibt neue Evakuierungsempfehlungen für die Bewohner mehrerer Viertel in den südlichen Vororten von Beirut heraus.
Japan und Australien reihen sich in die wachsende Liste der Länder ein, die den gestrigen Angriff Irans auf Israel verurteilen. Frankreichs Präsident Macron erklärte, dass die französischen Ressourcen im Nahen Osten mobilisiert wurden, um "der iranischen Bedrohung entgegenzuwirken".
Iran startet massiven Raketenangriff auf Israel
Kurz nach dem Beginn des iranischen Raketenangriffs auf Israel veröffentlicht das Weiße Haus am gestrigen Abend eine Erklärung, laut der US-Präsident Joe Biden dem US-Militär unmittelbar den Befehl erteilt hat, die iranischen Raketen abzuschießen.
Weiter teilte das Weiße Haus mit, dass Biden und Kamala Harris das Geschehen vom sogenannten Situation Room aus beobachteten.
Die USA, die ihre militärische Präsenz in der Region verstärkt haben, spielten eine entscheidende Rolle beim Abschuss iranischer Raketen während des jüngsten Angriffs Teherans auf Israel am 13. April.