Nach Beginn der israelischen Bodenoffensive: USA warnen Iran vor Vergeltungsangriff auf Israel

Am frühen Dienstagmorgen hat Israel nach eigenen Angaben eine Bodenoffensive im Libanon gegen Einrichtungen der proiranischen Hisbollah gestartet. Nun drohen die USA Iran und warnen vor einer Einmischung Teherans in den Konflikt.

Nach dem Start der israelischen Bodeninvasion im Libanon haben die USA Iran vor Vergeltungsangriffen auf Israel gewarnt. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin schrieb auf der Plattform X nach einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joaw Galant:

"Ich habe erneut auf die schwerwiegenden Konsequenzen für Iran hingewiesen, falls dieser sich zu einem direkten militärischen Angriff auf Israel entschließen sollte."

Er habe deutlich gemacht, dass die USA das Recht "Israels auf Selbstverteidigung" unterstützen.

Austin schrieb weiter, Galant und er seien sich einig, "dass die Angriffsinfrastruktur entlang der Grenze abgebaut werden muss, um sicherzustellen, dass die libanesische Hisbollah keine Angriffe im Stil des 7. Oktober auf die Gemeinden im Norden Israels durchführen kann." Die USA seien gut gerüstet, um US-Personal, Partner und Verbündete angesichts der "Bedrohung" durch Iran und vom Iran unterstützte Organisationen zu verteidigen. Man sei entschlossen, jeden Akteur daran zu hindern, die Spannungen auszunutzen oder den Konflikt auszuweiten, drohte er weiter. 

Am frühen Dienstagmorgen hatte Israel nach eigenen Angaben im Libanon eine Bodenoffensive gegen Einrichtungen der proiranischen Hisbollah gestartet. Tel Aviv will die Rückkehr von 60.000 Israelis ermöglichen, die seit Monaten durch Hisbollah-Angriffe aus den Gebieten entlang der Grenze vertrieben wurden. Die Hisbollah hat aus Solidarität mit den Palästinensern in Gaza seit dem 8. Oktober 2023 eine zweite Front im Norden gegen Israel eröffnet.

Nach den gescheiterten Waffenstillstandsverhandlungen im Gazastreifen hatte bereits vor der israelischen Invasion alles dafür gesprochen, dass der Krieg sich auf den Libanon ausweiten könnte. In der letzten Woche wurde zudem bekannt, dass Israel ein neues Kriegsziel ausgegeben hat: Zehntausende Menschen, die im Zuge der militärischen Konfrontation mit der Hisbollah aus dem Norden Israels vertrieben wurden, sollen in ihre Häuser zurückkehren können. Dieser Beschluss des Sicherheitskabinetts sieht faktisch auch eine Lösung an der Nordfront als eines der Kriegsziele vor, die sich bisher auf den Gazastreifen beschränkt hatten.

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