Die Huthi im Jemen haben am Donnerstagabend Tel Aviv mit einer ballistischen Rakete angegriffen. Nach dem Angriff teilte die israelische Armee mit, dass die Rakete erfolgreich vom Luftabwehrsystem "Arrow" abgefangen worden sei. Zuvor waren Sirenen und Detonationen zu hören. In einem Post des Militärs auf der Plattform X hieß es, Millionen Israelis suchten nach dem Raketenalarm Schutz im Zentrum des Landes.
Auf den Aufnahmen, die ins Netz gestellt wurden, ist zu sehen, wie verängstigte Israelis am Boden kauern und inmitten von Sirenen nach dem Abschuss der Rakete durch die Huthi fliehen. Über zwei Millionen Israelis sollen in Schutzräume geflüchtet sein.
Nach dem jüngsten Angriff auf Tel Aviv erklärte Ali al-Qahoum, Mitglied des Politbüros der Huthi, die strategischen Huthi-Operationen "gehen in ihre fünfte Phase". Die jemenitische Unterstützungsfront werde mit ihren Operationen gegen Israel nicht aufhören, solange Tel Aviv die Aggression und die Belagerung des Gazastreifens nicht einstellen würde.
Am frühen Freitagmorgen nahm auch die Hisbollah Haifa erneut ins Visier. Raketensalven wurden aus dem Libanon auf Haifa abgefeuert und lösten nach Angaben der IDF in der nördlichen Küstenstadt und ihren Vororten Alarm aus. Einige der Raketen wurden abgefangen, andere schlugen in offenem Gelände ein, berichtete ein IDF-Vertreter. Berichten zufolge landete mindestens eine Rakete im Meer vor Haifa.
18 Menschen wurden am Freitag infolge des Ansturms auf dem Weg zu den Notunterkünften verletzt, nachdem in Tel Aviv die Sirenen aufheulten.
Bei einem Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut tötete die israelische Armee am Donnerstag erneut ein wichtiges Hisbollah-Mitglied. Dabei handele es sich um den Kommandeur der Drohnen-Einheit der Miliz, teilte Israels Militär mit. Mohammed Hussein Srur habe zahlreiche Angriffe mit Drohnen und Marschflugkörpern auf Israel angeleitet.
Bei den erneuten israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben innerhalb eines Tages mindestens 92 Menschen getötet worden. Mehr als 150 weitere wurden verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte.
US-Außenminister Antony Blinken hat vor einer weiteren Eskalation im Konflikt zwischen Israel und dem Libanon gewarnt. Auf beiden Seiten der Grenze würde die Rückkehr von Zivilisten erschwert, kritisierte Blinken im Gespräch mit Ron Dermer, dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, wie das US-Außenministerium in einer Erklärung nach dem Treffen bekannt gab.
Der libanesische Außenminister Abdallah Bou Habib hat vor der UN-Vollversammlung eine Unterbrechung der Gewaltspirale in Nahost verlangt.
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