Die Hisbollah hat am Freitag 140 Raketen auf den Norden Israels abgefeuert, einen Tag nachdem der Hisbollah-Chef, Hassan Nasrallah, geschworen hatte, sich an Israel für den Pager-Anschlag in Libanon zu rächen. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden die Raketen am Freitagnachmittag in drei Wellen auf Orte entlang der Grenze zu Libanon abgefeuert.
Israelischen Medien zufolge brachen durch den Beschuss Brände aus. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Anwohner in zahlreichen Orten im Norden Israels sind dazu aufgerufen, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben.
Die libanesische Hisbollah reklamierte mehrere Angriffe für sich. Die proiranische Gruppe sprach in einigen Fällen von "Salven an Katjuscha-Raketen", die sie Richtung Israel abgeschossen habe. Die Raketen seien eine Vergeltung für israelische Angriffe auf Dörfer und Häuser im Südlibanon, erklärte die Hisbollah.
Israels Armee hatte am Donnerstag nach eigenen Angaben in mehreren Angriffswellen rund 100 Raketenabschussrampen der Hisbollah im Nachbarland bombardiert.
Zwei Tage lang waren Tausende von Pagern und Funkgeräten der Hisbollah in Libanon im Zuge einer Sabotageaktion des Mossad explodiert. Tausende Zivilisten fielen dem Anschlag zum Opfer. Der Vorfall hat die Befürchtung verstärkt, dass der seit fast einem Jahr andauernde Schusswechsel zwischen der Hisbollah und Israel zu einem totalen Krieg eskalieren könnte. Israel hat eine Beteiligung an den Angriffen weder bestätigt noch dementiert.
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