Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat die Familie des Russen Alexander Lobanow angerufen, dessen Leiche von den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) in einem unterirdischen Tunnel im Gazastreifen gefunden wurde. Er entschuldigte sich für die Tatsache, dass er nicht gerettet werden konnte, berichtete die Jerusalem Post unter Berufung auf das Büro des Politikers. Netanjahu sagte:
"Ich möchte Ihnen sagen, wie leid es mir tut, und mich dafür entschuldigen, dass ich Sascha nicht lebend zurückbringen konnte."
Das Büro fügte hinzu, dass Netanjahus militärischer Berater Roman Hoffman Moskau besucht habe, um für ein Abkommen über die Geiseln im Gazastreifen zu werben. Unter anderem habe der israelische Premierminister Lobanows Familie darüber informiert. Die IDF hatten am Vortag in der Nähe der Ortschaft Rafah die Leichen von sechs Geiseln gefunden, die am 7. Oktober 2023 von der palästinensischen Gruppierung Hamas bei dem Angriff auf Israel entführt worden waren. Lobanow war an diesem Tag bei dem Musikfestival tätig. Die Leichen wurden aus einem unterirdischen Tunnel geborgen und nach Israel gebracht. Die Nachrichtenseite Ynet schrieb unter Berufung auf gerichtsmedizinische Erkenntnisse, dass die Leichen Schusswunden am Kopf und an anderen Körperteilen aufgewiesen hätten. Den Angaben zufolge seien sie innerhalb der letzten 48 Stunden getötet worden.
Israel machte die Hamas für den Tod der Geiseln verantwortlich. Die Kämpfer erklärten, ihr Tod sei durch einen israelischen Angriff verursacht worden.
Nach dem Überfall vom 7. Oktober kündigte Israel die Operation "Eiserne Schwerter" im Gazastreifen an, die auf die Zerstörung der Hamas und die Befreiung der Geiseln abzielt.
Die Parteien verhandeln derzeit unter Beteiligung von Vermittlern über ein weiteres Abkommen zur Beilegung des Konflikts. Dabei geht es unter anderem um die Freilassung der Geiseln. Benjamin Netanjahu äußerte sich zum Fund der Toten in dem unterirdischen Tunnel und bezweifelte die Möglichkeit einer Einigung mit der Hamas. Dennoch versprach er, "sich weiterhin um ein Abkommen zu bemühen, das alle unsere Geiseln zurückbringt und unsere Sicherheit und unsere Existenz gewährleistet".
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