Biden: Gaza-Abkommen könnte Iran von Angriff auf Israel abhalten

Ein iranischer Vergeltungsangriff auf Israel nach dem Tod eines Hamas-Anführers kann laut Biden nur durch eine Einigung auf einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg abgewendet werden. Iran erwägt, eine Delegation zu den am Donnerstag stattfindenden Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas entsenden.

Iran könnte nach Einschätzung von US-Präsident Joe Biden im Falle eines Durchbruchs bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen von seinem angedrohten Vergeltungsschlag gegen Israel absehen. Auf eine entsprechende Frage von Journalisten entgegnete Biden, das sei seine Erwartung, "aber wir werden sehen".

Das Weiße Haus ist Medienberichten zufolge besorgt, dass ein Angriff Irans und der mit ihm verbündeten libanesischen Hisbollah auf Israel die Verhandlungen über einen Gaza-Deal sabotieren und ein mögliches Abkommen zunichtemachen würde. "Es wird schwierig", sagte Biden. "Wir werden sehen, was Iran tut, und wir werden sehen, was passiert, wenn es einen Angriff gibt. Aber ich werde nicht aufgeben."

Drei iranische Regierungsvertreter haben Reuters mitgeteilt, dass sie im Falle einer Waffenruhe und eines Geiselabkommens im Gazastreifen während der Verhandlungen in dieser Woche möglicherweise einen direkten Vergeltungsschlag gegen Israel nicht durchführen würden. Diese Regierungsvertreter erklärten jedoch weiter, dass Iran zusammen mit Stellvertretergruppen wie der Hisbollah einen Großschlag durchführen würde, wenn sie den Eindruck hätten, dass Israel die Verhandlungen verzögert oder "in die Länge zieht".

Nach der Ermordung eines Militärkommandeurs der Hisbollah im Libanon und des Auslandschefs der Hamas in der iranischen Hauptstadt Teheran ist weiter unklar, ob und wann Iran und die Hisbollah die angedrohten Vergeltungsschläge ausführen werden. "Iran und die Hisbollah wissen nicht, was sie machen sollen. Es gibt viele Pläne, aber noch keine Entscheidungen", sagte ein US-Beamter dem Nachrichtenportal Axios

Die US-Streitkräfte in Nahost warten seit Samstag darauf, dass es zu Vergeltungsschlägen Irans gegen Israel kommt. Iran und dessen Verbündete lassen sich offenbar Zeit, wann und in welchem Umfang sie gegen Israel zuschlagen. Hisbollah-Chef Nasrallah entlarvte die Strategie der Achse des Widerstandes in seiner jüngsten Rede, indem er sagte, dass Irans Warten Teil des Plans und der psychologischen Kriegsführung sei.

Berichten zufolge erwägt Iran, eine Delegation zu den am Donnerstag stattfindenden Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über einen Waffenstillstand und ein Geiselabkommen im Gazastreifen zu entsenden. Israelische Regierungsvertreter drohen inzwischen angeblich mit einem Rückzug aus den Verhandlungen, sollte man Iran eine Teilnahme erlauben.

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