Angst vor Vergeltungsschlag gegen Israel wächst: Iran bereitet Raketenstart vor

Iran bewegt Raketenwerfer und hält seit dem Wochenende militärische Übungen ab. Dies könne darauf hindeuten, dass sich Teheran auf einen Angriff in den kommenden Tagen oder Stunden vorbereitet.

Das Wall Street Journal zitierte Beamte der US-Regierung, sie hätten seit dem Wochenende beobachtet, dass Iran Raketenwerfer bewege und militärische Übungen abhalte. Dies könne darauf hindeuten, dass sich Teheran auf einen Angriff in den kommenden Tagen vorbereitet. Iran und seine Verbündeten in der Region haben angekündigt, Israel für die Ermordung des politischen Führers der Hamas, Ismail Haniyya, in Teheran und des Hisbollah-Kommandeurs Fuad Shukr in Beirut vergangene Woche hart zu bestrafen. Der genaue Zeitpunkt des weithin erwarteten Angriffs auf Israel ist weiter unklar, laut Medienberichten könnte er aber unmittelbar bevorstehen.

US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris wurden gestern Abend von ihrem nationalen Sicherheitsteam über die Lage im Nahen Osten informiert, einschließlich der Bedrohung für Israel und die US-Soldaten durch Iran und seine Stellvertreter, teilte das Weiße Haus mit. Sie wurden auch über einen Angriff auf den irakischen Luftwaffenstützpunkt Al-Asad am Montag unterrichtet und erörterten die Reaktion der USA, hieß es.

Biden und Harris sei mitgeteilt worden, dass der US-Geheimdienst ein Szenario mit zwei Angriffswellen erwarte – eine von der Hisbollah und eine von Iran und seinen anderen Stellvertretern. Es sei jedoch noch unklar, wer zuerst angreifen werde und welche Art von Angriff sie durchführen würden, sagten US-Beamte.

Westliche Verbündete Israels – die sich Berichten zufolge darauf vorbereiten, Israel bei der Abwehr eines erwarteten iranischen Angriffs zu unterstützen – hätten Israel vorsorglich gewarnt, "nicht zu heftig" auf einen solchen Angriff zu reagieren, berichtet der öffentlich-rechtliche Sender Kan.

Im April war ein massiver Drohnen- und Raketenangriff aus Iran von einer westlich-arabischen Koalition abgewehrt worden, der Israel, die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, Katar, Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain angehörten. Kan berichtete gestern, westliche Diplomaten glaubten, dass dieselbe Koalition erneut zusammengestellt werden könnte.

Der jordanische Außenminister traf am Sonntag in Teheran mit dem amtierenden iranischen Außenminister zusammen. Die Vereinigten Staaten und ihre arabischen Verbündeten setzen demnach aktuell alles daran, einen größeren Krieg zu verhindern. Iran hat aber bereits klargemacht, dass er das Risiko eines heißen Krieges in Kauf nehmen will, um seine Abschreckung gegenüber Israel wiederherzustellen.

Mehr zum Thema - CDU-Kiesewetter fordert Einsatz deutschen Militärs zum Schutz Israels