Explosion in Beirut – Israel bestätigt Angriff

Es wird von einer starken Explosion in Beirut, der Hauptstadt des Libanon, berichtet. Vorausgegangen war ein Angriff auf die von Israel besetzten Golan-Höhen. Israel und die USA machen die Hisbollah für den Anschlag verantwortlich. Die Hisbollah hat die Verantwortung dafür bestritten.

In al-Dahieh, einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut, wurde ein lauter Knall gemeldet, woraufhin eine große Rauchwolke aufstieg.

Die Stadt hat seit Tagen einen israelischen Angriff als Vergeltung für einen Anschlag auf den israelisch besetzten Golan befürchtet, bei dem ein Dutzend Jugendlicher getötet worden war.

Unterdessen hat das israelische Militär bereits erklärt, es habe einen Angriff auf Beirut durchgeführt, wie Al Jazeera meldet.

Nach Angaben des israelischen Militärs (IDF) galt der Angriff einem Hisbollah-Kommandeur, der für einen tödlichen Anschlag auf die israelisch besetzten Golanhöhen "und die Tötung zahlreicher weiterer israelischer Zivilisten" verantwortlich gewesen sein soll.

In dem drusischen Dorf Majdal Shams starben am Samstag zwölf Menschen, die meisten von ihnen Kinder, als eine Rakete auf einem Fußballplatz einschlug. Die IDF beschuldigte die Hisbollah, die ihrerseits die Verantwortung bestritt. Die schiitische Hisbollah erklärte jedoch, dass sie auf jeden israelischen Angriff reagieren würde. Vonseiten der Drusen war erklärt worden, man wolle keine Vergeltung für den erlittenen Angriff.

Das US-Außenministerium weigert sich bislang, die Berichte über die Explosionen in Beirut zu kommentieren.

Vedant Patel, der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, erklärte gegenüber Reportern, er habe keine "aktuellen Informationen über irgendwelche spezifischen Aktivitäten, die wir beobachten". Er erklärte:

"Zu diesem konkreten Vorfall muss ich Sie an die Partner in der Region verweisen, mit denen Sie sprechen können."

Auf die Frage, ob Israel die USA über einen möglichen Angriff in Beirut informiert habe, sagte Patel, er wolle sich nicht "zu spezifischen diplomatischen Diskussionen" äußern.

"Und ich überlasse es den Israelis, über etwaige Planungen oder Reaktionen zu sprechen, die sie möglicherweise in Arbeit haben."

Laut Al Mayadeen soll es am Abend zehn Verletzte in Beirut durch den israelischen Luftangriff gegeben haben. Mindestens eine Person sei bei dem Angriff ums Leben gekommen, meldet RT Arabic. Wie Reuters schreibt, soll der von Israel ins Visier genommene Hisbollah-Kommandeur den Angriff jedoch lebend überstanden haben.

Der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant erklärte, dass die Hisbollah mit dem Angriff auf das Dorf Majdal Shams "die rote Linie überschritten" habe, und griff damit die jüngsten Äußerungen von Außenminister Israel Katz auf.

Israelische Medien haben die Zielperson als Fuad Shukr alias Hajj Mohsin bezeichnet und ihn als "hochrangigen Berater" des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah, als Verantwortlichen für das Präzisionsraketenprojekt der Hisbollah und als jemanden beschrieben, der von den USA wegen seiner Rolle bei der Bombardierung der Marinekaserne in Beirut 1983 gesucht werde.

Israel und die Hisbollah liefern sich seit Monaten ein Feuergefecht mit Raketen und Drohnen, das die Evakuierung von fast 200.000 Einwohnern auf beiden Seiten der Grenze erzwang.

Ebenso lange droht die israelische Regierung mit einer Militäroperation gegen die Hisbollah, auch ungeachtet der Tatsache, dass sie die Offensive gegen die Hamas im Gazastreifen fortsetzt. Präsident Isaac Herzog hatte Anfang Juni erklärt, dass die "terroristische Aggression der Hisbollah gestoppt werden" müsse und die Welt nicht überrascht sein solle, wenn Israel handelt.

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