Medienbericht: Katar droht der Hamas mit Ausweisung, Einfrieren von Vermögen und Verhaftung

Laut einer Erklärung aus dem Weißen Haus soll der US-Präsident Joe Biden das Emirat Katar dazu gedrängt haben, "alle geeigneten Mittel einzusetzen", um die Hamas zur Akzeptanz der UN-Resolution für eine Waffenruhe zu zwingen.

Sowohl Katar als auch Ägypten sollen laut dem Wall Street Journal kürzlich hochrangigen Hamas-Führern damit gedroht haben, dass ihnen Verhaftungen, das Einfrieren von Vermögenswerten, Sanktionen und die Ausweisung aus Doha drohen. Die Maßnahmen gegen die Hamas sollen in dem Fall ergriffen werden, wenn die Palästinenser-Organisation die UN-Resolution zu einer Waffenruhe nicht annehmen.

Mohamed al-Hindi, ein ranghohes Mitglied der Palästinenser-Organisation Islamischer Dschihad, bestritt allerdings in einem Interview mit der saudischen Zeitschrift Al-Majalla derartige Drohungen.

Die Drohungen wurden Berichten zufolge auf Geheiß der US-Regierung unter dem derzeitigen Präsidenten Joe Biden ausgesprochen, der auf ein Waffenstillstandsabkommen drängt. In einem Telefongespräch am Montag soll der US-Präsident Scheich Tamim Al Thani als Staatsoberhaupt des Emirats Katar aufgefordert haben, "alle geeigneten Mittel einzusetzen, um ein Abkommen mit der Hamas zu erreichen", wie es in einer Erklärung aus dem Weißen Haus heißt.

Trotz dieses politischen Drucks lehnt die Hamas das Abkommen offenbar weiterhin ab, das es kein sofortiges Ende der israelischen Angriffe garantiere. Der CIA-Direktor William Burns soll Politiker aus Katar und Ägypten gebeten haben, dem Chef des politischen Büros der Hamas Ismail Haniyya zu versichern, die vermittelnden Länder würden dafür sorgen, dass die Verhandlungen zur Beendigung der Kämpfe in der dritten Woche der ersten Phase beginnen und die Bedingungen bis zur fünften Woche vereinbart würden.

Berichten zufolge lehnte Haniyya diesen Vorschlag ab und bestand darauf, dass die Hamas dem Abkommen nur zustimmen würde, wenn Israel sich zu einem dauerhaften Waffenstillstand verpflichtet. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hatte jedoch seinerseits ebenfalls bereits öffentlich erklärt, dass Israel einer Beendigung des Krieges nicht zustimmen werde.

Es ist nicht das erste Mal, dass Katar der Hamas-Führung mit Ausweisung droht. Im März hatte es eine ähnliche Warnung im Zusammenhang mit einem Waffenstillstandsabkommen ausgesprochen. Dem US-Nachrichtensender CNN zufolge hat sich diese jüngste Warnung jedoch zu einer glaubwürdigen Drohung ausgeweitet.

"Sie wissen, dass Katar keine andere Wahl hat, als sie auszuweisen, wenn die Regierung sie dazu auffordert", soll ein an den Gesprächen beteiligter, namentlich nicht genannter, hoher US-Beamter dem Wall Street Journal gesagt haben.

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