Iran zieht Änderung seiner Atomdoktrin in Betracht

Sollte Israel iranische Atomanlagen angreifen, müsse Teheran seine Atomdoktrin ändern, sagt ein Berater des Obersten Führers des Landes. Bislang hieß es immer, Iran strebe nicht nach Atomwaffen.

Iran sieht sich nach den Worten eines Beraters des Obersten Führers im Falle einer Bedrohung seiner Existenz gezwungen, seine Atomdoktrin zu ändern. "Wir haben uns nicht entschieden eine Atombombe zu bauen", sagte Kamal Charrasi, ein Berater des geistlichen und politischen Oberhaupts Ajatollah Ali Chamenei, am Donnerstag.

"Aber sollte die Existenz Irans bedroht sein, wird es keine andere Wahl geben, als unsere Militärdoktrin zu ändern", sagte er weiter. Die Führung in Teheran habe bereits signalisiert, dass sie über das Potenzial verfüge, solche Waffen zu bauen, so Charrasi weiter.

Teheran hat wiederholt erklärt, es nutze seine Atomanlagen nur zu friedlichen Zwecken. Chamenei hatte Anfang der 2000er Jahre die Entwicklung von Atomwaffen untersagt und 2019 seine Haltung bekräftigt.

"Im Falle eines Angriffs Israels auf unsere Atomanlagen wird sich unsere Haltung ändern", bekräftigt nun Berater Charrasi.

Die Spannungen zwischen beiden Staaten haben im April ihren Höhepunkt erreicht. Das iranische Militär schickte etwa 300 Drohnen und Raketen auf Ziele in Israel. Es übte damit Vergeltung für Israels Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus.

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