UN-Sicherheitsrat trifft sich zu Dringlichkeitssitzung nach Irans Angriff auf Israel

Nach einem massiven Drohnen- und Raketenangriff aus dem Iran hat Israel eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates beantragt. Malta, das derzeit den Vorsitz im Gremium hat, will die Sitzung um 22 Uhr MESZ durchführen. Israel erwartet, dass der Schlag verurteilt wird.

In der Nacht zum Sonntag hat Israel wegen eines massiven Angriffs aus dem Iran eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen beantragt. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan veröffentlichte auf der Plattform X (vormals Twitter) den entsprechenden Brief an die turnusmäßige Ratsvorsitzende Vanessa Frazier aus Malta. Erdan forderte das UN-Gremium auf, den iranischen Angriff auf sein Land zu verurteilen und die "Armee der Wächter der Islamischen Revolution" (besser bekannt als "Islamische Revolutionsgarde") als Terrororganisation einzustufen.

"Der iranische Angriff ist eine ernsthafte Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit in der Welt und ich erwarte, dass der Rat alle Mittel nutzt, um konkrete Maßnahmen gegen Iran zu ergreifen."

In einem weiteren X-Eintrag teilte der Diplomat eine Aufnahme vom Einsatz der israelischen Luftabwehr in Jerusalem. Erdan warf dem "mörderischen Ajatollah-Regime" vor, nicht einmal die heiligen Stätten des Islam zu respektieren, während das israelische Militär unter anderem den Tempelberg und die Al-Aqsa-Moschee vor Drohnen und Raketen schütze.

Als Vorsitzender des UN-Sicherheitsrates in New York beraumte das EU-Land Malta die Dringlichkeitssitzung für den 14. April, 22:00 Uhr MESZ, an.

Laut Medienberichten hatte Teheran bei seiner Attacke zwischen 400 und 500 unbemannte Luftfahrzeuge sowie ungefähr 150 Raketen eingesetzt. Die Drohnen wurden demnach aus den westlichen Provinzen des Landes gestartet. Es gab auch Berichte über Drohnenattacken vom Jemen und vom Libanon aus. Israel fing nach eigenen Angaben mit Unterstützung der USA und Großbritanniens die meisten Luftziele ab. Berichte über Todesopfer lagen zunächst nicht vor. Die israelische Hilfsorganisation Magen David Adom behandelte mehr als 31 Menschen. Die meisten von ihnen hatten Beschwerden aufgrund von starkem Stress oder leichten Verletzungen, die sie sich unterwegs zu den Luftschutzräumen zugezogen hatten.

Die Armee der Wächter der Islamischen Revolution nannte den Angriff auf Israel eine Vergeltung für die "zahlreichen Verbrechen" des Nahostlandes, darunter die tödliche Attacke auf ein iranisches Konsulatsgebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Viele Länder verurteilten indes den Vergeltungsschlag und warnten vor einer akuten Eskalation.

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