Misslungener Einsatz gegen Huthis: Französische Fregatte kündigt Rückzug vom Roten Meer an

Die französische Fregatte FREMM hat den Rückzug aus dem Roten Meer angetreten, nachdem ihr Raketen und Munition ausgegangen waren. Die Fregatte musste nun ihre Mission frühzeitig für beendet erklären. Paris soll nicht mit diesem Ausmaß an Bedrohung durch die Huthis gerechnet haben.

Die französische Fregatte FREMM hat den Rückzug aus dem Roten Meer angetreten, nachdem ihr Raketen und Munition ausgegangen waren, um Angriffe der jemenitischen Huthis abzuwehren, so ihr Kommandant Jérôme Henry.

"Wir haben nicht mit diesem Ausmaß an Bedrohung gerechnet. Es gab eine ungehemmte Gewalt, die ziemlich überraschend und sehr bezeichnend war. Die Jemeniten zögern nicht, Seedrohnen einsetzen, um Handelsschiffen zur Explosion zu bringen oder ballistische Raketen auf Schiffe abzufeuern", sagte Henry in einem am 11. April veröffentlichten Exklusivinterview mit der französischen Tageszeitung Le Figaro.

Vor diesem Hintergrund erklärte der Kommandant der Fregatte die Mission frühzeitig für beendet, da das Kriegsschiff nach einem 71-tägigen Einsatz die Munition ausgegangen war.

Henry fügte hinzu, dass die Huthis ihren Einsatz ballistischer Raketen deutlich ausgeweitet haben, nachdem sie sich zu Beginn der propalästinensischen Operationen des Landes im Roten Meer hauptsächlich auf Selbstmorddrohnen verlassen hatten. Er betonte, dass die französische Marine nicht mehr mit einem so harten Kampf konfrontiert gewesen war, seit die NATO 2011 gemeinsam ihren Krieg gegen Libyen begonnen hatte, um Muammar al-Gaddafi zu stürzen.

Die FREMM war Ende Januar ins Rote Meer gestochen, wenige Wochen, nachdem die USA und Großbritannien einen Krieg gegen den Jemen begonnen hatten, um die Schiffe mit Bezug auf Israel gegen Huthi-Angriffe zu schützen. Die Fregatte wurde im Rahmen der EU-Marineoperation namens Operation Aspides eingesetzt. 

Mit einem ursprünglich auf ein Jahr angelegten Mandat sah Aspides den Einsatz mehrerer EU-Kriegsschiffe und luftgestützter Frühwarnsysteme im Roten Meer, im Golf von Aden und in den umliegenden Gewässern vor. Nach Angaben der Brüsseler Behörden handelt es sich bei der Mission ausschließlich um eine Verteidigungsmission, und ihre Streitkräfte nehmen nicht an den von den USA geführten Angriffen gegen den Jemen teil.

Nach der gescheiterten Militäroperation gegen die Huthis kündigten USA bereits an, dass Washington nun für eine diplomatische Lösung bezüglich der Blockade des Roten Meeres infolge der Huthi-Angriffe auf Schiffe mit Verbindung zu Israel plädiert. Dies stellt eine Abkehr von der bisherigen US-Politik dar, die seit Februar mit Angriffen auf Jemen versucht hatte, die Blockade mit Gewalt zu brechen. Seit Januar ist es der US-Armee nicht gelungen, die jemenitischen Angriffe auf Schiffe mit Bezug zu Israel einzudämmen, obwohl die Bombardierungen im ärmsten Land der arabischen Welt fortgesetzt werden.

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