Lufthansa setzt Flüge nach Teheran aus – Russland rät von Reisen in den Nahen Osten ab

Nach dem israelischen Angriff auf die iranische Botschaft in Damaskus rechnen die USA mit einem baldigen iranischen Vergeltungsschlag gegen Israel. Es sind derzeit widersprüchliche Informationen über eine Luftraumsperrung in Iran im Umlauf.

Das Außenministerium in Moskau ruft russische Staatsbürger dazu auf, auf Reisen in den Nahen Osten zu verzichten. Dies gelte insbesondere für Israel, den Libanon und die Palästinensergebiete, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters das Ministerium.

Hintergrund sind Berichte der US-Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach die USA mit unmittelbar bevorstehenden Angriffen Irans auf Israel rechnen. Die Agentur beruft sich ihrerseits auf Quellen des US-Geheimdienstes. Demgegenüber sagte ein iranischer Diplomat der Nachrichtenwebseite Amwaj, er "bezweifle, dass irgendjemand außer einige wenige" wüssten, was Iran plane. Er gehe davon aus, dass der Vergeltungsschlag "begrenzt und präzise" sein werde.

Die Lufthansa fliegt Irans Hauptstadt Teheran bis Samstag nicht an. "Wir haben die Sicherheitslage heute neu bewertet und die Streichung des täglichen Fluges von Frankfurt nach Teheran bis 13. April verlängert", sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Schon am vergangenen Wochenende sei entschieden worden, aufgrund der Sicherheitslage ab 6. April die täglichen Flüge einzustellen. Die Airline wolle aus Sicherheitsgründen die Crew in Teheran nicht aussteigen und übernachten lassen, wie es aufgrund der Länge der Flugstrecke notwendig sei.

Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) behält ihren Linienflug indes bei, da die Maschine wegen der kürzeren Flugzeit direkt wieder umdrehen kann. Von einer Luftraumsperrung in Iran, über die es zuletzt widersprüchliche Informationen gab, hatte die Airline demnach am Wochenende keine Kenntnis.

Die iranische Nachrichtenagentur Mehr hatte jüngst einen Bericht über die Schließung des Luftraums über der Hauptstadt Teheran wieder gelöscht. In einer neuen Meldung dementierte die halbstaatliche Agentur, einen solchen Bericht veröffentlicht zu haben. In der ursprünglichen Meldung auf der Plattform X hieß es unter Berufung auf das Verteidigungsministerium, dass der Luftraum über Teheran ab 22:30 Uhr (MESZ) am Mittwoch wegen militärischer Übungen geschlossen werde. Zuvor hatten Iran und Israel einander mit Angriffen gedroht.

Angesichts der Sorgen vor einer Eskalation des Konflikts im Nahen Osten hat Russland alle Länder der Region zur Zurückhaltung aufgerufen. Ein Abgleiten der Region ins Chaos müsse verhindert werden, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Iran hat Vergeltung für den israelischen Luftangriff auf seine Botschaftsanlage in der syrischen Hauptstadt angekündigt.

Bei dem Angriff am 1. April waren ein ranghoher iranischer General und sechs weitere iranische Offiziere getötet worden. Der Vorfall schürte die Angst vor einer Ausweitung des Krieges im Nahen Osten. Der Angriff auf die Botschaft käme einem Angriff auf iranisches Territorium gleich, sagte der Religionsführer Ayatollah Chamenei am Mittwoch und bekräftige erneut das Recht Irans auf einen Vergeltungsschlag gegen Tel Aviv. 

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